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Eisenverfügbarkeit in (kalkhaltigen Böden), Bodenbeschaffenheit

Verfasst: 28. Sep 2004, 20:21
von Katrin
Sarastro schrieb:
Heißen Dank, der Sache kann ich nachgehen! Wenn es kein Pilz ist, wäre dieser Mangel durchaus denkbar. Durch unseres kalkhaltiges Wasser wird vielleicht das Eisen gebunden.
Diese Ränder hat meine Wald-und-Wiesen-Sorte/Art auch. Aber glaubst du wirklich, bei euch sei das Wasser kalkhaltig? Der nächste Kalk ist weit weg... Das Wasser im Innviertel schmeckt sogar nach Eisen!

Re:Tricyrtis-Krötenlilie

Verfasst: 28. Sep 2004, 20:27
von sarastro
Du hast Recht, Katrin, das ist unser Problem zuhause. Wenn wir baden, dann kommt lauter Eisensatz raus. Doch ist dies wahrscheinlich in dieser Form nicht pflanzenverfügbar und außerdem ist mein Brunnen in der Gärtnerei in 70 m Tiefe! Was mir eben auffällt, ist die sortenunterschiedliche Intensität der eingetrockneten Blattränder!

Re:Tricyrtis-Krötenlilie

Verfasst: 28. Sep 2004, 20:44
von Katrin
Nochmal OT: Habe jetzt eine Geologiekarte studiert. Bei euch gibts keinen Kalk, garkeinen, auch nicht ganz tief unten. Der nächste Kalk dürfte am Inn sein, aber von den mitgeschwemmten Steinen, deswegen gibts dort auch Hepatica.Eisen kann ganz verschieden im Wasser vorhanden sein, da müsste man Günther fragen, wann und ob es Pflanzen aufnehmen können... *schonstillbin*

Re:Tricyrtis-Krötenlilie

Verfasst: 28. Sep 2004, 20:50
von sarastro
Wir haben hier ein alluviales Schwemmlandgebiet mit Mergelschichten (sog. Schlier). Ich weiss nur, dass bei uns teils Härtegrade von 20 und darüber vorherrschen. Ich müsste die Wasserproben mal hervorholen. Ob ich die gleich finde??? Die Ackererde ringsum bei uns ist neutral bis schwach alkalisch.

Re:Tricyrtis-Krötenlilie

Verfasst: 28. Sep 2004, 21:00
von Günther
Im "normalen" Wasser ist faktisch kein Eisen. Weil: gelöst wäre es zweiwertig, aber an der Luft wirds dreiwertig, und das ist bei den üblichen pH-Werten unlöslich, flockt aus und bildet manchmal irisierende Häutchen an der Wasseroberfläche. So gut zu sehen an sumpfigen Gräben und Wässerchen. Eisen im Wasser tät z.B. bei der Wäsche Rostflecken machen, deswegen wird Wasser für die Versorgung, wenn notwendig, extra "enteisent". Auch Pflanzen fangen mit dreiwertigem Eisen nix an, im Boden ist davon in der Regel genug, das gibt die rotbraune Farbe. Je saurer, desto mehr Eisen ist löslich, und die diversen Eisenpräparate (Fetrilon...) enthalten zweiwertiges Eisen komplex gebunden, da ist der pH-Wert relativ unkritisch.Wenn Du einen Moosvernichter auf Eisensulfatbasis (meisz zweiwertig) anwendest, siehst Du dann auf den Steinen das Eisen bald als unlöslichen Rost picken - hilft also nix oder fast nix.Chlorosen vor allem im Herbst und Frühjahr - kommen gerne von (stau-)nassem Boden und Kälte. Auch Magnesiumsulfat kann da ein bisserl helfen, Eisen ist nicht unbedingt nötig.

Re:Tricyrtis-Krötenlilie

Verfasst: 28. Sep 2004, 21:06
von Silvia
Braunes Wasser haben wir übrigens auch, wenn es eine Weile in den Leitungen steht. Der Klempner sagt, es käme von den teilweise noch vorhandenen alten Zinkrohren.LG Silvia

Re:Tricyrtis-Krötenlilie

Verfasst: 28. Sep 2004, 21:08
von Günther
Weil kein Zink mehr dran ist. Und der braune Rost nutzt den Pflanzen nix, den könnte man mit einem feinen Filter sogar rausholen. Mit Vitamin C könntest Du ganz luxuriös den Rost auflösen und in eine pflanzenverfügbare Form überführen ;D

Re:Tricyrtis-Krötenlilie

Verfasst: 28. Sep 2004, 23:13
von Katrin
Und ich dachte, das ist alles viel einfacher... Chemie ist wirklich S......wierig ;) Die geologische Zusammensetzung des Innviertels ruft sogar in der Fachliteratur selbst Widersprüche hervor, in einer Karte heißt es gar lediglich 'ungegliedert'. Sarastro, musst die Ergebnisse nicht suchen!So, aus die Maus mit off Topic *sorry* :-[

Eisenverfügbarkeit in (kalkhaltigen Böden), Bodenbeschaffenheit

Verfasst: 28. Sep 2004, 23:19
von Günther
"GeologieNördlich des Donautales befindet sich das Böhmische Massiv (auch Böhmische Masse) und bildet die älteste Landschschaft Österreichs. Hier dominieren Granite und Gneise.Nach Süden hin überwiegt der Kalk, etwa im Dachstein/Hallstätterkalk. Dieser, in der Trias entstandene Kalk, ist reich an Fossilien."

Eisenverfügbarkeit in (kalkhaltigen Böden), Bodenbeschaffenheit

Verfasst: 1. Okt 2004, 12:58
von Iris
Wir haben hier ein alluviales Schwemmlandgebiet mit Mergelschichten (sog. Schlier). Ich weiss nur, dass bei uns teils Härtegrade von 20 und darüber vorherrschen. Ich müsste die Wasserproben mal hervorholen. Ob ich die gleich finde??? Die Ackererde ringsum bei uns ist neutral bis schwach alkalisch.
Bei schwach alkalischem Wasser und einer Gesamthärte von ca. 20 °d (ihr gebt die Härte doch hoffentlich auch in "Grad Deutsch" an?) liegt das Kalzium im Boden als Kalk vor. Vielleicht nicht viel, aber immerhin etwas, um Eisen zu binden.Silvia, der Rost kommt tatsächlich aus der inzwischen nicht mehr verzinkten Leitung ;D.Günther: du denkst zu sehr im Hausfrauenschema. Brunnenwasser wird nicht wegen Rostflecke auf der Wäsche enteisent, sondern aufgrund technologischer Schwierigkeiten eisenhaltigen Wassers im Leitungsnetz und an anderen (z.B. Wäremeübergangs-) Stellen. Zudem darf Trinkwasser nicht nach sonst was schmecken (ausser nach Chlor >:() und da Eisen einen starken Eigengeschmack hat, wäre es im Trinkwasser in mancher "Mineralbrunnenhöhe" nicht zulässig.GrüßeIris