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Tödlich oder machbar?
Verfasst: 7. Aug 2009, 06:44
von fars
Eine Freundin muss im Oktober ihren bisherigen Garten verlassen und will einige Gehölze mitnehmen. So u.a. Sorbus aucuparia (Eberesche) und Buddleja davidii (Schmetterlingsstrauch).Ich kenne das Wurzelsystem beider Gehölze nicht, deshalb meine Frage: Kann man es wagen, im Oktober beide ggf. wurzelnackt wieder an einen neuen Standort zu versetzen, oder endet das tödlich?Hat einer von euch Erfahrungen?
Re:Tödlich oder machbar?
Verfasst: 7. Aug 2009, 07:32
von zwerggarten
eine eberesche sollte sich mit starkem rück- bzw. pflanzschnitt versetzen lassen, wenn sie nicht schon ewig da steht. wie alt (und groß) ist der sorbus? bei einer buddleia würde ich eine neue pflanze kaufen, insbesondere, wenn die sorte bekannt ist. (lassen sich sommerflieder nicht ansonsten ggf. aus stecklingen vermehren?)
Re:Tödlich oder machbar?
Verfasst: 7. Aug 2009, 07:42
von fars
Die Eberesche ist ca. 3 m hoch. Kinderarmdicker Stamm.Die Buddleja hat eine nicht ganz so häufige Farbe. Von daher verstehe ich den Wunsch, sie mitzunehmen. Stecklingsvermehrung wäre eine Alternative, um die es hier allerdings nicht geht.
Re:Tödlich oder machbar?
Verfasst: 7. Aug 2009, 07:46
von Gata
Ebereschen und Sommerflieder sind beide robust, die kann man im Oktober gut verpflanzen. Etwas zurückschneiden und möglichst viel Wurzeln "retten".Bei Trockenheit schön angiessen, damit sie vor dem ersten Frost gut angewachsen sind. Aber das gilt für alle Herbstpflanzungen.
Re:Tödlich oder machbar?
Verfasst: 7. Aug 2009, 07:50
von zwerggarten
Die Eberesche ist ca. 3 m hoch. Kinderarmdicker Stamm.
das sollte gut gehen.
... Stecklingsvermehrung wäre eine Alternative, um die es hier allerdings nicht geht.
schon klar - dennoch wollte ich dies als alternative hinterfragen, außerdem wäre es wohl generell klug, zur sicherheit ein paar stecklinge zu versuchen. falls das umpflanzen eben zum tod führen sollte.abgesehen davon wachsen buddleien in der regel so schnell, dass es meist kaum lohnt, einen altstrauch mit einer umpflanzaktion zu ärgern.

Re:Tödlich oder machbar?
Verfasst: 7. Aug 2009, 08:15
von bristlecone
Im Frühling haben Freunde eine Buddleja verpflanzt: Nach dem Ausgraben waren kaum noch Wurzeln dran, nach einem kräftigen Rückschnitt ist die Pflanze tadellos wieder ausgetrieben und blüht derzeit.Um die würde ich mir keine allzu großen Sorgen machen.
Re:Tödlich oder machbar?
Verfasst: 7. Aug 2009, 08:19
von partisanengärtner
Beim Schmetterlingsflieder hätt ich nur Bedenken wegen der Herbstpflanzung. Ein harter Winter und er ist weg für immer. Ein Jahr eingewachsen sieht das meist anders aus. Also einige Sicherungskopien oder guter Winterschutz.
Re:Tödlich oder machbar?
Verfasst: 7. Aug 2009, 08:21
von Groundhog
Eine Eberesche in "Streuobstwiesengröße", so 2 m mit 3-4 cm Stammdurchmesser liegt um die € 30,-. Nur mal so als ergänzende Info, ob ein Umzug (Ausbuddeln, Transport, Risiko, ...) lohnt. Wenn die am alten Standort jedoch platt gemacht werden, natürlich, keine Frage !Gruß, Groundhog
Re:Tödlich oder machbar?
Verfasst: 7. Aug 2009, 08:21
von marygold
Ich musste einen ausgewachsenen Schmetterlingsflieder (davidii, black knight) verpflanzen, mit kräftigem Rückschnitt ging das problemlos. Die Pflanzaktion fand allerding im Frühling statt.
Re:Tödlich oder machbar?
Verfasst: 7. Aug 2009, 08:42
von zwerggarten
Beim Schmetterlingsflieder hätt ich nur Bedenken wegen der Herbstpflanzung. Ein harter Winter und er ist weg für immer. Ein Jahr eingewachsen sieht das meist anders aus. Also einige Sicherungskopien oder guter Winterschutz.
genau so.
Re:Tödlich oder machbar?
Verfasst: 10. Aug 2009, 06:10
von fars
Vielen Dank für eure Antworten.Ich habe meiner Freundin inzwischen mitgeteilt, dass sie das Experiment wagen soll. Geht es schief, so verliert sie keine unersetzbaren Gehölze.
Re:Tödlich oder machbar?
Verfasst: 10. Aug 2009, 13:47
von pearl
fars, vielleicht noch das:gestern habe ich in meinem Wiesengarten an diese Frage gedacht, weil ich vor 4 Jahren vor der gleichen Frage stand. Ich hatte Zweifel und die ganze Sache, einen 1500 qm großen Garten mitsamt den wertvollsten Gehölzen umzuziehen, auf eine vollsonnige Streuobstwiese ohne Wasseranschluss, schien mir ein ungeheures Unterfangen. Jetzt bin ich glücklich damit. Inzwischen haben wir auch einen schattigen Bereich unterhalb einer großen Eiche und einer Trockenmauer urbar gemacht und freuen uns an den Hamamelis und der Samthortensie, der Eichenblättrigen Hortensie und in der vollen Sonne machen uns die drei Buddleien Black Knight, Empire Blue und Lochinch sehr viel Freude.Dass die Winterblüte dort eingegangen ist, dieses Jahr, das ist auf die Rehe zurückzuführen. Aber mein Eindruck ist, dass der Chimonanthus von allen Gehölzen am wenigsten liebt, wenn er umgepflanzt wird. Lonicera x purpusii dagegen scheint es sehr zu lieben.Zuerst denkt man an ein Inferno, wenn man den eigenen Garten aufgeben muss und nachher ist es eine Herausforderung und jetzt ist es für mich wieder ein Paradies dort.
Re:Tödlich oder machbar?
Verfasst: 10. Aug 2009, 14:28
von fars
Zuerst denkt man an ein Inferno, wenn man den eigenen Garten aufgeben muss und nachher ist es eine Herausforderung und jetzt ist es für mich wieder ein Paradies dort.
Meine Freunde ziehen in eine Hölle: halbfertiges Neubaugebiet, uniforme Bepflanzung, Gartenhütten, alles platt, Boden nur mit Dynamit aufzulockern.
Re:Tödlich oder machbar?
Verfasst: 10. Aug 2009, 14:42
von lemo
Na ja, abgesehen von der schwierigen Bodenlockerung muss sie das doch nicht gross interessieren. Vielleicht lohnt es sich, den Boden am neuen Ort durch einen Gala-Menschen vorbereiten zu lassen. Alles muss man ja nun nicht selbst erledigen.
Re:Tödlich oder machbar?
Verfasst: 10. Aug 2009, 15:10
von pearl
fars, ich schätze in der Hölle ist es etwas heikel mit Dynamit rumzumachen.

Aber aus jedem Neubaugebiet wird einmal eine Wohngegend.

Allerdings weiß ich nicht, was aus diesen Zwischenstädten einmal werden soll, soziale Brennpunkte?