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Gentech-verändertes Saatgut?
Verfasst: 25. Okt 2009, 16:20
von nicoffset
Ich habe gelesen, dass Samenzüchter ihr Saatgut gentechnologisch verändern, um Resistenzen zu erreichen. Dies auch für Hobbygärtner. Das macht mir nun ein wenig Angst. Wie ist es diesbezüglich mit der Deklarationspflicht? Wenn ich z.B. etwas von Samen Mauser kaufe, kann ich da sicher sein, dass es mit Gentech nichts zu tun hat?
Re:Gentech-verändertes Saatgut?
Verfasst: 25. Okt 2009, 17:35
von pearl
in der Gartenszene sind die Begriffe gentechnisch hergestellt und genetisch verändert zu unterscheiden. Das hat mir mein Lieblingsgärtner erklärt, nachdem wir über die Firma Kienzle - die mit dem Herbstzaubersortimenten - gesprochen haben.
Re:Gentech-verändertes Saatgut?
Verfasst: 25. Okt 2009, 17:54
von Groundhog
Meines Wissens besteht in der EU Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Nahrungsmittel.
Mit Hilfe der Gentechnik produzierte Nahrungsmittel (z.B. Hefen) sind nicht kennzeichnungspflichtig. Gentechnische Veränderungen lohnen sich nur bei Mengen-Saatgut (Futtermittel. Soja, Mais), vor Gen-Kohlrabis braucht keiner Angst zu haben, denke ich
Re:Gentech-verändertes Saatgut?
Verfasst: 25. Okt 2009, 18:08
von nicoffset
Also muss ich nicht bangen um meine resistenten Kopfsalate, Sellerie u.a. Puh! @ PearlUnd was ist der Unterschied zwischen -verändert und -hergestellt? Hat dir das dein Lieblingsgärtner auch erklärt?
Re:Gentech-verändertes Saatgut?
Verfasst: 25. Okt 2009, 20:58
von pearl
das eine bezieht sich auf die Vermehrung der Pflanzen unter Laborbedingungen wie Meristemvermehrung und das andere darauf, dass die Pflanzen fremde Gene aus anderen Organismen tragen. Transgene Pflanzen sind, sozusagen.
Re:Gentech-verändertes Saatgut?
Verfasst: 26. Okt 2009, 08:05
von nicoffset
Bei Saatgut spielt ja die Meristemvermehrung keine Rolle. Genau - transgene Pflanzen! Will ich nicht in meinem Garten!!Also kann man als Hobbygärtner weiter bedenkenlos einkaufen, auch wenn's nicht z.B. von Zollinger ist. Ganz sicher?
Re:Gentech-verändertes Saatgut?
Verfasst: 26. Okt 2009, 10:32
von Lehm
Ich kaufe nur Biosaatgut - da ist die strengste Kontrolle, weil das ja ein Hauptkriterium ist. Also doch lieber Zollinger. Ganz nebenbei tust da da auch noch was Gutes für die Sache, also gentechfreies, offen abblühendes Biosaatgut. Diesen - bescheidenen - Luxus sollte man sich bei seinem Hobby leisten.
Re:Gentech-verändertes Saatgut?
Verfasst: 26. Okt 2009, 10:37
von Staudo
Es gibt in Deutschland gar kein Blumen- und Gemüsesaatgut von gentechnisch veränderten Sorten. Selbst wenn man wollte, bekäme man das gar nicht. Ob es sich bei den Sorten um offen abblühende oder F1-Hybriden handelt, ist aus Sicht des Umwelt- und Naturschutzes vollkommen egal.
Re:Gentech-verändertes Saatgut?
Verfasst: 26. Okt 2009, 10:41
von Lehm
warum?
Re:Gentech-verändertes Saatgut?
Verfasst: 26. Okt 2009, 10:49
von Staudo
Weil es egal ist, ob auf einem Beet Pflanzen mit weitgehend identischen Erbanlagen stehen oder nicht. Bei durch Teilung vermehrten Sorten (wie bei vielen Balkonblumen und Stauden üblich) haben die Pflanzen auch identische Erbanlagen.
Re:Gentech-verändertes Saatgut?
Verfasst: 26. Okt 2009, 10:51
von Lehm
Ah. Danke.
Re:Gentech-verändertes Saatgut?
Verfasst: 26. Okt 2009, 11:29
von nicoffset
Lehm, den Zollinger find ich schon toll, kauf mir auch hie und da was davon, aber die Auswahl ist nicht immer so breit wie bei anderen Anbietern, drum geh ich auch mal fremd.Also, wenn in Deutschland nix Genpfui erhältlich ist, dann sicher auch nicht in der Schweiz. Erleichterung pur.
Re:Gentech-verändertes Saatgut?
Verfasst: 6. Nov 2009, 19:36
von Buchsini
Hallo,also ich weiß nicht ob ich Salat essen möchte, den die Läuse schon nicht mehr mögen.

LGBuchsini
Re:Gentech-verändertes Saatgut?
Verfasst: 7. Nov 2009, 23:03
von Daniel - reloaded
Warum nicht?Das einzige was dir passieren kann ist, dass er nicht so zart ist wie andere Sorten. Die Blattlausresistenz bei Salaten beruht meines Wissens auf einer dickeren Epidermis und/oder Cuticula... (zumindest die Erklärung, die man uns auf der Meisterschule gab)Also nichts anderes als Salat nur mit etwas "dickerem Fell" und sicher nicht gentechnisch verändert!
Re:Gentech-verändertes Saatgut?
Verfasst: 7. Nov 2009, 23:27
von Daniel - reloaded
in der Gartenszene sind die Begriffe gentechnisch hergestellt und genetisch verändert zu unterscheiden. Das hat mir mein Lieblingsgärtner erklärt, nachdem wir über die Firma Kienzle - die mit dem Herbstzaubersortimenten - gesprochen haben.
Hallo pearl,ich will deinem Lieblingsgärtner sicher nicht zu nahe treten, aber diese Unterscheidung wird so eigentlich nicht getroffen...Genetisch veränderte Pflanzen sind die von dir erwähnten transgenen Pflanzen.Gentechnisch hergestellt werden eigentlich keine Pflanzen. Der Begriff wird eigentlich verwendet wenn ein Produkt oder Nahrungsmittel etc. mit Hilfe der Gentechnik hergestellt wird. Z.B. Waschmittelenzyme die mit genetisch veränderten Bakterien hergestellt werden um entweder große Mengen produzieren zu können oder die Eigenschaft des Produktes zu verändern. Um beim Beispiel Waschmittel zu bleiben: genetische Veränderung um die Wirksamkeit der Enzyme auch bei Temperaturen über 40 Grad (bis etwa 65 Grad) zu gewährleisten. Die Unterscheidung habe ich aus meinem Semester Gartenbaustudium von einem Prof. gekriegt und von einer Freundin die Biotechnologie studiert und das zugegeben in einem Gartenforum abstrakte Beispiel kommt von einer großen Waschmittelfirma. Die Zusammenhänge interessierten mich mal bei der Vorbereitung eines Chemiereferates.Bei der labormäßigen Vermehrung von Pflanzen benutzt man auch im Gartenbau eigentlich nur den Begriff der Meristemvermehrung. Die Pflanzen werden ja nicht in ihrem Genom verändert, sondern nur in ihrer ursprünglichen Form in Massen aus einem Zellklumpen vermehrt bzw. reproduziert.Diese Form der Vermehrung hat z. B. den Vorteil, dass Orchideen bezahlbar wurden und in großen Mengen produziert werden können und vor Allem dass das Material virusfrei ist. Deshalb werden in Jungpflanzenfirmen die Mutterpflanzenbestände häufig aus meristemvermehrten Jungpflanzen aufgebaut um sicherzustellen, dass die Stecklinge davon und damit die späteren Jungpflanzen virus. und bakterienfrei sind.Und wie schon erwähnt wurde muss niemand Angst vor transgenen Gemüse- und/oder Blumensamen haben, da diese Sorten eine Zulassung bräuchten um verkauft werden zu dürfen und müssten dann auch entsprechend gekennzeichnet sein. Es sind zwar verschiedene Dinge getestet worden (man hat z.B. mal eine Nelke mit Hilfe der Gentechnik dazu gebracht im Dunklen zu leuchten bzw. zu fluoreszieren..., niemand weiß wozu das gut war und falls es die Sorte noch irgendwo geben sollte, darf sie bis heute in Deutschland weder angebaut noch verkauft werden...), bislang ist davon aber nichts auf dem Markt.Meines Wissens hat man auch mal versucht Pflanzen so zu verändern, dass sie bei Schädlingsbefall anfangen zu fluoreszieren...hat sich auch nicht durchgesetzt und ist mindestens so überflüssig wie ein Eiterpickel...Liebe Grüße,Daniel
P.S.: Die Firma mit dem Herbstzauber und Frühlingsflirt heißt übrigens Kientzler, aber das spielt keine große Rolle hier... 