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Ginkgo-Befruchtung
Verfasst: 30. Dez 2009, 19:27
von Danilo
Ich hab schon im Forum gesucht, konnte aber keine befriedigende Antwort finden:Wie weit darf denn nun ein Ginkgo-Männchen maximal entfernt sein um ein Weibchen mit angemessener Wahrscheinlichkeit zu befruchten?Die Literaturangabe von 100 Metern erscheint mir doch sehr pauschal und nicht fundiert.Bei beeinträchtigtem Flugweg (Abschirmung durch andere Gehölze, Bebauung, Hauptwindrichtung) ist dieser Wert sicher in Frage zu stellen. Hat da jemand schon praktische Erfahrungen gemacht?Das Geruchs"problem" ist mir übrigens bekannt, und ja: ich will meine Nachbarn damit ärgern
Re:Ginkgo-Befruchtung
Verfasst: 30. Dez 2009, 20:54
von löwenmäulchen
Hierorts steht an einem Straßenrand in der Innenstadt ein Gingko-Weibchen, von dem ich mich immer frage, wie es zu seinen (reichlich vorhandenen) Früchten kommt. Das nächste mir bekannte Gingko-Männchen steht Luftlinie über 200 m weiter in einer Grünanlage. Natürlich kann es sein, daß es in einem der zahlreich vorhandenen Hinterhöfe noch ein näheres Exemplar gibt, auch da wäre aber immer reichlich Bebauung dazwischen, alles mehrstöckige Gebäude in geschlossener Bauweise. Du bringst mich übrigens auf Ideen - ich hab da auch so Nachbarn...
Re:Ginkgo-Befruchtung
Verfasst: 30. Dez 2009, 21:06
von Zwiebeltom
Bei offenbar einzeln stehenden Ginkgos, die dennoch reichlich fruchten, wäre es möglich dass einzelne männliche Äste aufgepfropft sind. Direkt im Baum ist die Wahrscheinlichkeit einer Bestäubung sehr hoch.

Re:Ginkgo-Befruchtung
Verfasst: 30. Dez 2009, 21:26
von Windsbraut
Bei offenbar einzeln stehenden Ginkgos, die dennoch reichlich fruchten, wäre es möglich dass einzelne männliche Äste aufgepfropft sind. Direkt im Baum ist die Wahrscheinlichkeit einer Bestäubung sehr hoch.

Bei uns im Institutspark steht ein an die hundert Jahre altes Weibchen. Dies fruchtet jedes Jahr nahezu zentnerweise (der Gestank ist wirklich unerträglich). Ich kenne keinen weiteren Ginkgo in der Nähe ..........(weiß aber natürlich auch nicht, ob in den alten Villengärten rundherum einer steht) und ich möchte bezweifeln, dass bei einem so alten Exemplar ein männlicher Zweig dazugepropft worden ist.Herzliche Grüße,Stefanie
Re:Ginkgo-Befruchtung
Verfasst: 30. Dez 2009, 21:30
von Windsbraut
Nachtrag: Hab' kurz in Wikipedia gelesen: es gibt bisweilen einhäusig getrenntgeschlechtige Bäume. Vielleicht ist unserer im Park so ein Exemplar.
Re:Ginkgo-Befruchtung
Verfasst: 30. Dez 2009, 22:53
von partisanengärtner
Nach der geringen Keimrate die meine "Samen" hatten gehe ich davon aus das ein Kern wächst ohne das Pollen drin sind die sie dann befruchten können. Hört sich doof an aber die Samen sind die Geschlechtliche Generation des GingkoNäheres dazu z.B.
http://ginkgomuseum.de/ginkgobiloba/her ... index.html
Re:Ginkgo-Befruchtung
Verfasst: 30. Dez 2009, 23:07
von Taques
Also ich kenne weibliche fruchtende Bäume in Bruchsal, da steht der nächste männliche etwa 400 bis 500 m weit weg - und die Samen haben bei mir alle gekeimt... Hier in Augsburg ist auch ein Baum gerade voll reifer Früchte und dort stehen aber 2 männliche und 1 weiblicher nebeneinander... also wenn die keimfähige Samen haben willst habe noch welche vom letzten Jahr und kann auch frische holen.LGTanja
Re:Ginkgo-Befruchtung
Verfasst: 31. Dez 2009, 14:47
von Windsbraut
Ich habe nochmal nachgelesen - es ist möglich, dass weibliche Ginkgos ohne Befruchtung Samen ansetzen. Diese sind dann aber unfruchtbar (s. auch den post von axel partisanengärtner). Man kann also an der Produktion von Früchten bei einem weiblichen Ginkgo nicht ablesen, dass ein Bestäuber in der Nähe sein muss.Zur Ausgangsfrage zurück: Danilo, ist dein Baum überhaupt schon alt genug? Nach allem, was ich gefunden habe, muss er mindestens 25 bis 35 Jahre alt sein, bevor er geschlechtsreif wird.Herzliche Grüße,Stefanie
Re:Ginkgo-Befruchtung
Verfasst: 31. Dez 2009, 18:01
von Danilo
Zur Ausgangsfrage zurück: Danilo, ist dein Baum überhaupt schon alt genug?.
Hintergrund der Frage war: Der einzige Ginkgo in meiner Nähe, der in den nächsten Jahren geschlechtsreif werden wird, ist ein Baum im Garten meiner Eltern in 90 m Entfernung von meiner potentiellen Pflanzstelle.Wenn man davon ausgeht, dass auch vor dem Mauerfall überwiegend männliche Exemplare im Handel waren, dürfte es ein solches sein. Daher hatte ich überlegt ob ich a) bewusst ein Weibchen setze oder b) ebenfalls ein Männchen um den Fruchtansatz zu verhindern. Selbst bei Auslesen mit später Geschlechtsreife hätte die Entscheidung durchaus Auswirkungen auf mein Rentenalter :)Wenn das Weibchen aber unabhängig davon fruchtet, hat sich die Überlegung ja erübrigt. Dann wäre nur interessant zu wissen, ob die Samen abgesehen von der Fertilität die gleichen Eigenschaften haben.Die Ausgangsfrage ist aber damit beantwortet, danke an Euch alle