S 118 "Wir beschließen das Rundbeet mit Leberblüchen, den niedlichen roten ... zu begrenzen. ...Die Rotgefüllten Leberblümchen können erst Anfang Mai nach dem Abblühen gepflanzt werden. Diese Leberblümchenart ist leider nicht mehr so häufig in den Gärtnereien zu haben. ... Das rote wird nur 8 cm hoch und hat eine sehr lange Lebensdauer, man kann es 10 Jahre und noch länger an derselben Stelle stehen lassen."S 142 "Aus einem schönen Garten von lieben Feunden waren uns gefüllte rote Leberlümchen versprochen, die inzwischen abgeblüht haben, so dass wir sie abholen. als Einfassung um das Rosenrund ... Man zerteilt die Büsche und setzt die einzelnen Pflanzen in 15 cm Abstand um das Beet..."Gefüllte Leberblümchen gab es also mal in Hülle und Fülle , so dass man sie auch den Kindern in "Büschen" für ihre Beete schenken konnte.Marie Teuscher, 1902:
News: Auch wenn man nicht viel sieht: Hinten im Gebälk wird gewaltig gearbeitet!
mein neuestes antiquarisches Gartenbuch (Gelesen 95937 mal)
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Re:mein neuestes antiquarisches Gartenbuch
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re:mein neuestes antiquarisches Gartenbuch
fragt sich, für welche gesellschaftsschicht das galt und wieviele das im vergleich zu den heutigen gartenbegeisterten sind - bzw. waren...
Re:mein neuestes antiquarisches Gartenbuch
ich habe bisher in keiner Gärtnerei große Bestände dieser roten gefüllten gesehen. Das wenigstens müsste der Fall sein. Ich schließe daraus, dass die Leberblümchen genauso wie die Baumpaeonien und die alten Frühlingsprimeln und Aurikel ihre Vitalität eingebüßt haben.
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Re:mein neuestes antiquarisches Gartenbuch
Die rot gefüllten waren zu meiner Schweizer Volontärzeit die verbreitetsten in gut sortierten Staudengärtnereien, in Auflagen von 10 bis 100 Stück/Jahr. Damals waren alle anderen Farben überhaupt nicht zu bekommen. Heute sind wir da schon wesentlich besser dran. Für eine Oberschicht bleiben allein die weiß gefüllten Hepatica.
Re:mein neuestes antiquarisches Gartenbuch - hepaticageplauder
an dieser stelle überkommt mich einmal der dringende wunsch, zur oberschicht zu gehören!
Re:mein neuestes antiquarisches Gartenbuch
Dann jammerst du wieder, dass es nur ein winziges Schwänzchen ist, ohne Blüten. Aber ich gehöre nicht zur Oberschicht, leider oder gottseidank.
Re:mein neuestes antiquarisches Gartenbuch
gutes gedächtnis oder mikro-überwachungstechnik?Dann jammerst du wieder, dass es nur ein winziges Schwänzchen ist, ohne Blüten. ...
Re:mein neuestes antiquarisches Gartenbuch
du hast es drauf mit der Macht!
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Re:mein neuestes antiquarisches Gartenbuch
Zwei Weltkriege haben in Europa Unmengen von Zierpflanzen-Sorten unwiederbringlich vernichtet. Insofern wundert mich überhaupt nicht, daß man in alten Gartenbüchern Beschreibungen von Sorten findet, die der Markt heute nicht mehr hergibt.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Re:mein neuestes antiquarisches Gartenbuch
Durch kriegerische Einwirkungen, durch Änderungen der "Mode" oder wirtschaftlichen Untergang von Zuchtbetrieben?Zwei Weltkriege haben in Europa Unmengen von Zierpflanzen-Sorten unwiederbringlich vernichtet.
Re:mein neuestes antiquarisches Gartenbuch
Zu diesem Thema, was Susanne da schreibt, fällt mir ein Paradebeispiel ein. Vor fast 30 Jahren gab Fritz Kummert sein erstes Buch heraus, Das große Buch der Zimmerpflanzen beim Südwestverlag. Ist leider nicht mehr erhältlich. Er schrieb im Vorwort, das es sein Anliegen war, Schülern die Vielfalt der Zierpflanzen nahezubringen. Er griff in Text und Bild auf die Pflanzen des Reservegartens in Wien/Schönbrunn zurück, der eine der größten Sammlungen in ganz Europa hatte, welche dort noch heute mehr oder weniger dahinschlummert, ohne dass die Öffentlichkeit davon überhaupt Kenntnis nimmt. Kurz und gut, er schrieb über Sorten von Usambaraveilchen, Begonien etc., aber auch Arten und Gattungen, die aus Omas Zeiten stammen und in Gärtnereien längst nicht mehr kultiviert werden. Er handelte sich von Prof. Dr. Richard Maatsch promt eine wüste Kritik ein. Ich kann mich noch gut daran erinnern. Mit der Begründung, weil er sich nicht zeitgemäß an den Sortimenten der Züchtung orientierte. Dabei ist vieles von vorgestern durchaus kulturwürdig und wertvoll. Besonders für Schüler im Gartenbau, wenigstens mal etwas davon gehört zu haben. Man wird mit soviel Ballast in Schulen konfrontiert, so dass mir bei diesem Thema "der Kamm schwillt", besonders, wenn ich mir die Zahlenjongliererei in Mathe ansehe, die man sein ganzes Leben nie mehr benötigt.
Re:mein neuestes antiquarisches Gartenbuch
vermutlich vorrangig durch hunger, tod, vernichtung - und veränderte prioritätensetzungen in der folge.
Re:mein neuestes antiquarisches Gartenbuch
Sollen die Schüler stattdessen das Pflanzensortiment füherer Gärtnergenerationen auswendig lernen?
Re:mein neuestes antiquarisches Gartenbuch
Vor allem dadurch, daß alle Gärtnereien gezwungen wurden, statt Zierpflanzen Kartoffeln, Tabak usw. für die hungernde Bevölkerung anzupflanzen. Die Gräfin Zeppelin mußte damals 1500 Sorten unterpflügen. Ein englischer Sammler von Crocosmien sagte mir mal, daß die Menge der Sorten von einer ehemals dreistelligen Zahl runterging auf unter zwanzig... ähnliches steht auch irgendwo bei Phillips-Rix, Stauden, ich glaube, bei Papaver orientale.Durch kriegerische Einwirkungen, durch Änderungen der "Mode" oder wirtschaftlichen Untergang von Zuchtbetrieben?
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.