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Wasserschaden bei Pappel ?

Verfasst: 29. Mär 2010, 01:21
von carnica
Hallo liebe Baumexperten,könnt Ihr Euch vorstellen, daß durch die Aushöhlung zwischen den beiden Pappelstämmen Wasser ins Innere des Baumes kommt und er dadurch langfristig geschädigt werden kann - wenn er es nicht schon ist ?Danke im Voraus Carnica

Re:Wasserschaden bei Pappel ?

Verfasst: 29. Mär 2010, 01:23
von carnica
noch ein Foto

Re:Wasserschaden bei Pappel ?

Verfasst: 29. Mär 2010, 08:04
von Staudo
So etwas passiert bei Bäumen öfter und tatsächlich ist dort eine gewisse Bruchgefahr gegeben. Richten die Stämme ernsthaften Schaden an, wenn sie fallen?

Re:Wasserschaden bei Pappel ?

Verfasst: 29. Mär 2010, 14:55
von carnica
So etwas passiert bei Bäumen öfter und tatsächlich ist dort eine gewisse Bruchgefahr gegeben. Richten die Stämme ernsthaften Schaden an, wenn sie fallen?
Das ist leider zu befürchten, so nah wie die Pappel an unserem Haus sowie an der Straße und an Parkplätzen steht.Danke für die schnelle Antwort.Carnica

Re:Wasserschaden bei Pappel ?

Verfasst: 29. Mär 2010, 14:57
von carnica
Das ist leider zu befürchten, so nah wie die Pappel an unserem Haus sowie an der Straße und an Parkplätzen steht.

Re:Wasserschaden bei Pappel ?

Verfasst: 29. Mär 2010, 15:40
von Danilo
Da würde ich auf Nummer sicher gehen und umgehend einen Gutachter bestellen bzw. den Baum entfernen lassen. Kritische Stelle wie dieser "V-Zwiesel" werden sozusagen zur Sollbruchstelle. Das eintretende Wasser gefriert im Winter und übt durch die Ausdehnung starken Druck auf die beiden Äste aus, so daß ein Auseinanderbrechen vorprogrammiert ist. Natürlich ist so ein dauerfeuchter Bereich auch ideale Anlaufstelle für schadhafte Pilze.

Re:Wasserschaden bei Pappel ?

Verfasst: 29. Mär 2010, 15:54
von martin1
Hallo Carnica,das ist wirklich ein gefährlicher Standort, es gibt eine Lösung aber die ist nicht billig. Wenn Wasser drinnen ist sollte eine Dränage (Ableitung schaffen) einangebracht werden um das Wasser abzuleiten, nach einer gewissen Zeit (Stelle sollte trocken sein) kann man diese Stellen mit Baumbeton auffüllen. (Baumpflegefirmen haben das).Eine naturnahe/ökologische Lösung wäre eine Lehmfüllung, diese Variante habe ich schon bei einem Wallnussbaum durchgeführt, aber der Stamm muß auf das gesunde Holz gesäubert werden.Viel Spass beim arbeitenPS: die Pappel wird nur 30-40 Jahre, danach haben sie die Gefahr der Brüchigkeit da gibt es nur ein Fällung

Re:Wasserschaden bei Pappel ?

Verfasst: 29. Mär 2010, 16:07
von Günther
PS: die Pappel wird nur 30-40 Jahre, danach haben sie die Gefahr der Brüchigkeit da gibt es nur ein Fällung
SEHR wichtig!Pappeln sind recht unzuverlässig, man muß sehr früh mit Bruchgefahr rechnen, auch wenn sie noch so schön ausschaut.

Re:Wasserschaden bei Pappel ?

Verfasst: 29. Mär 2010, 21:13
von Danilo
Genau auf diese Weise entsteht das schlechte Bild von den Weidengewächsen. >:( Pappel=unzuverlässig! Das ist eine falsche Pauschalisierung im Bezug auf die Gattung Populus und trifft in Europa allenfalls für Populus tremula und fehlgeleitete Hybriden/Züchtungen zu.Ich bitte den harschen Ton zu entschuldigen, aber ich kann das unberechtigte Herumhacken auf diesen Gattungen wirklich nicht mehr hören. :(

Re:Wasserschaden bei Pappel ?

Verfasst: 29. Mär 2010, 21:26
von Günther
Zumindest die Pyramidenpappel ist nach eigenen Beobachtungen auch sehr unzuverlässig.Daß seltenere Pappelarten stabiler seien - möglich.

Re:Wasserschaden bei Pappel ?

Verfasst: 29. Mär 2010, 21:31
von Danilo
Damit hast du natürlich völlig Recht, diese ist ein Paradebeispiel für besagte Fehlzüchtungen. Aber ich habe das Gefühl, daß die gesamte Gattung oft mit dieser einen Züchtung gleichgesetzt wird und anhand dieser dann Wertungen vorgenommen werden.Ähnlich labil sind auch Säulen-Eichen, unsere Gemeinde kämpft gerade mit diesem Problem. Die Bäume sind jetzt 60 Jahre alt und nun brechen ständig größere Äste aus der Krone, da diese viel zu steil und damit genau wie die Pappel-Züchtung instabile Kronen bilden. Das hätte man von Eichen als Inbegriff für robuste Bäume auch nicht unbedingt erwartet. Trotzdem schließt man daraus wohl nicht gleich "Eiche -> unzuverlässig".

Re:Wasserschaden bei Pappel ?

Verfasst: 30. Mär 2010, 11:33
von carnica
Vielen Dank für Eure schnellen und deutlichen Antworten, die meine Befürchtungen bestätigen.Unser "Paradebeispiel" hatte sich vor über 50 Jahren selber ausgesäht und ist somit wohl schon aufgrund seines Alters gefährdet. Der Baum steht auf städtischem Gelände und wird seit vielen Jahren durch teure Pflegemaßnahmen regelmäßig von Totholz befreit.Dennoch warf er kürzlich größere Äste ab, als "Xynthia" uns zum Glück nur streifte, wo durch keiner der zahlreichen anderen Bäume hier am Waldrand zu Schaden kamen.Abgesehen davon verlor der Baum im vergangenen Sommer durch Pappelrost bereits im August sämtliche Blätter, weshalb er nicht die Möglichkeit hatte, wohl wichtige Inhaltsstoffe aus den Blättern für die Überwinterungszeit zu speichern.Insofern kommt wahrscheinlich eine aufwendige und teure Rettungsmaßnahme durch legen einer Dränage etc. nicht in Frage. Gruß Carnica

Re:Wasserschaden bei Pappel ?

Verfasst: 30. Mär 2010, 12:16
von carnica
Mehrfach las ich, daß sog. Flachwurzler nicht in Bachnähe stehen sollten, weil dort z.B. bei Hochwasser die Standfestigkeit der Bäume gefährdet sei.Da die angesprochene Pappel direkt am Bachufer steht, würde mich Eure Meinung interessieren, ob auch Ihr durch den Standort eine zusätzliche Gefahr seht.

Re:Wasserschaden bei Pappel ?

Verfasst: 30. Mär 2010, 12:22
von bristlecone
Der steht ja ein Stück weg vom Bach. Kommt das Hochwasser überhaupt dorthin?Wenn der Baum aus irgendwelchen Gründen unbedingt stehenbleiben soll, so sollte man einige Zugseilanker in der Krone anbringen, die beide Teile verbinden. Die hängen unter normalen Umständen gerade eben durch, sorgen aber dafür, dass der Baum bei Sturm nicht auseinanderbricht.Gegen ein Umfallen des kompletten Baums helfen sie aber nicht.

Re:Wasserschaden bei Pappel ?

Verfasst: 30. Mär 2010, 13:17
von Floris
Hallo,Pappeln gehen mit ihren Wurzeln nicht in die grundwasserführenden Bodenschichten hinein, im Gegensatz zu Weiden und Erlen. Deshalb haben sie in Bachnähe auch nur ein flaches Wurzelwerk. Auf dem Bild scheint der Bach aber recht tief zu liegen, so dass hier kein besonderes Problem zu erwarten ist. Hochwässer sind in der Regel nur kurz andauernd und daher eher unproblematisch (besonders während der Vegetationsruhe). Das Problem ist hier wirklich der Zwilling. Ich habe nach Xynthia davon auch wieder ein paar wegräumen dürfenGrüße Floris