Seite 1 von 1

Sommerlinde bei Staunässegefahr geeignet?

Verfasst: 10. Mai 2010, 18:51
von Konterkater
Hallo zusammen,dieser Beitrag streift eine Thematik, die im Forum "Für feuchte Standorte geeignete Gehölze" von flash bis zum letzten November diskutiert worden ist.Der Boden in unserem Garten besteht aus Humus (1m), Lehm (3m), Ton (?m) und Fels, bevor endlich das Grundwasser kommt. Weiterhin ist der Boden sehr nahrhaft und es gibt auch sehr viele Regenwürmer. Der ph-Wert liegt bei 5,5. 50 Liter Regen sind bei uns südlich von Düsseldorf schon lange nicht mehr gefallen; wenn das der Fall wäre, würde unser Garten wohl so ähnlich aussehen, wie der Garten, den Flash beschrieben hat.Im Staunässebereich steht eine ausgewachsene Tanne und eine Birke.Ich will in diesem Bereich noch an zwei Stellen Bäume pflanzen.Meine Favoriten sind Tillia platyphyllos (Sommerlinde) und Tilia platyphyllos nigra. Als Alternative erwäge ich es, die Sumpfeiche (quercus palustris) zu pflanzen. Ich will die Bäume so pflanzen, so daß sie vielleicht in hundert Jahren dort noch stehen werden - auch unter der Berücksichtigung der Klimaerwärmung und der damit verbundenen verstärkten Regenfälle. Würde die Sommerlinde sich dort langfristig wohlfühlen, wenn ich ihr in das Pflanzloch etwas Kalk gäbe und auch in der Zukunft einmal im Herbst gebrannten Kalk zukommen lassen würde?

Re:Sommerlinde bei Staunässegefahr geeignet?

Verfasst: 10. Mai 2010, 21:30
von Staudo
Ob Sommerlinden auf nassem Ton gedeihen, weiß ich nicht. Hier wachsen sie vorzugsweise an Straßen und an Dämmen auf Sand, wobei Neuanpflanzungen auf zu trockenem Sand enorme Schwierigkeiten haben können. Sie kommen einfach nicht vom Fleck. Nur zusätzlichen Kalk, den brauchen sie mit Sicherheit nicht.

Re:Sommerlinde bei Staunässegefahr geeignet?

Verfasst: 10. Mai 2010, 21:34
von bristlecone
Im Staunässebereich steht eine ausgewachsene Tanne und eine Birke.
Steht dort tatsächlich eine Tanne (Abies spec.) und nicht vielleicht eine Fchte, womöglich noch eine Sitkafichte (Picea sitchensis)?Wenn es wirklich eine Tanne ist, so kann es mit der Staunässe nicht so schlimm sein.Eine Sumpfeiche gedeiht dort vermutlich gut, vorausgesetzt der Boden ist nicht basisch, da würde sie chlorotisch und kümmern.Auch in dem Fall: Bloß keinen Kalk in den Boden einbringen!

Re:Sommerlinde bei Staunässegefahr geeignet?

Verfasst: 11. Mai 2010, 18:32
von Konterkater
Die kalkfliehende und säureliebende Sumpfeiche würde im abgesenkten Bereich sicherlich abgehen wie eine Rakete. Jedoch will ich nach Möglichkeit zwei schöne einheimische Bäume pflanzen, die auch für die Vögel und die Insekten interessant sind.Im Hinblick auf die Staunässe fließt nach einem heftigen Regenfall und einem Spatenstich klares Wasser im Boden. Allerdings ist ein sehr leichtes Gefälle vorhanden und in einer Entfernung von rund 100 Metern abwärts ist ein kleiner Bach, der bei Trockenheit ausgetrocknet ist. In dreißig Jahren ist der Bereich bislang ein einziges Mal richtig überflutet gewesen. Eine Cox Orange steht dort seit 30 Jahren, die uns auch beständig viele Äpfel liefert, aber einen gesunden Eindruck macht sie nicht. Sie zeigt die typischen Symptome eines Apfelbaums, der auf zu feuchtem Boden steht. Die Gegend ist offenkundig zu feucht für sie – halt hart an der Toleranzgrenze. Im Zeitalter der Feuerbrandkrankheit werde ich sie ständig beobachten. Die Sommerlinde soll Feuchtigkeit und schwach saure bis stark alkalische Böden mögen. Der pH - Wert unseres Bodens liegt bei 5,5. Allerdings wächst auch Bärlauch bei uns, der es ebenfalls eher basisch mag. Die Sommerlinde soll auch kalkliebend sein nach meiner Literatur von Helmut Pirc. Nur im Punkt Feuchtigkeit habe ich noch Bedenken. Auch habe ich bislang so gut wie keine Information darüber, ob die Tilia platyphyllos nigra so wertvoll ist wie die natürliche Sommerlinde. Ich weiß bislang nur, dass sie schlanker wächst als die Wildform.