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Hilfe - Piepmatz in Not

Verfasst: 20. Jun 2010, 13:52
von leonora
Bei mir ist eben ein kleiner Vogel auf dem Balkon notgelandet, weiß nicht, was genau es ist. Hat ein paar Probleme sich koordiniert zu bewegen. Fällt beim Sitzen immer nach hinten um und Fliegen geht auch nicht so richtig gut. Im Moment habe ich ihn in einem offenen Karton draußen, am wohlsten fühlt er sich aber anscheinend in der warmen Hand. Da kuschelt er sich richtig rein. Ein paar Tropfen Wasser hat er auch angenommen. Aber so kann es ja nicht bleiben. Was mache ich jetzt nur mit ihm ??? BildBildLGLeo

Re:Hilfe - Piepmatz in Not

Verfasst: 20. Jun 2010, 14:00
von Katinka
Hallo Leo,gibt es bei Euch eine Stelle, die Wildtiere pflegt? Es wäre am sichersten, wenn Du ihn abgeben könntest.Viel GlückBarbara

Re:Hilfe - Piepmatz in Not

Verfasst: 20. Jun 2010, 14:40
von lune5
Er wird eine Gehirnerschütterung haben, irgendwo dagegen geflogen.Wenn du Arnica, homöopathisch, hast, kannst du damit einen Versuch machen: ein Kügelchen aufgelöst in ganz wenig Wasser per Pipette geben. Mit der Pipette an den Schnabel tippen, dann macht er ihn auf.Ich habe damit schon mehrere Piepmätze gerettet. Ansonsten in einen ausgepolsterten kleinen Karton setzen, abdecken, damit er es dunkel, warm und ruhig! hat. Der Transport zum TA wäre tödlich. Wenn er sonst noch schwere innere Verletzungen hat, ist natürlich alles zu spät.

Re:Hilfe - Piepmatz in Not

Verfasst: 20. Jun 2010, 17:07
von Albizia
*Thread ins Infozentrum hochhol*Vielleicht ist der Vogel schon länger benommen und mangels Futter auch einfach vollkommen entkräftet. In diesem Thread hat thegardener als erste Hilfe bei Entkräftung von Vögeln empfohlen, Taubenzucker in Wasser aufzulösen und mit der Pipette zu reichen. Lies da mal nach, vielleicht hilft das ja auch.Wenn der Kleine sich allerdings etwas gebrochen hat oder innere Verletzungen, hilft das allein natürlich nichts. Dann weiß ich auch nicht weiter. Vielleicht aber noch wer Anders?

Re:Hilfe - Piepmatz in Not

Verfasst: 20. Jun 2010, 17:30
von lune5
*Thread ins Infozentrum hochhol*Vielleicht ist der Vogel schon länger benommen und mangels Futter auch einfach vollkommen entkräftet. In diesem Thread hat thegardener als erste Hilfe bei Entkräftung von Vögeln empfohlen, Taubenzucker in Wasser aufzulösen und mit der Pipette zu reichen. Lies da mal nach, vielleicht hilft das ja auch.Wenn der Kleine sich allerdings etwas gebrochen hat oder innere Verletzungen, hilft das allein natürlich nichts. Dann weiß ich auch nicht weiter. Vielleicht aber noch wer Anders?
Also wenn er auf den Rücken fällt (Krampf, Schwindel, Koordinationsstörung), ist das eher ein Zeichen für eine Hirnblutung durch Trauma.

Re:Hilfe - Piepmatz in Not

Verfasst: 20. Jun 2010, 18:15
von usch
Arnica und warmes Wasser sind nie verkehrt.Bitte schau mal auf der Seite "wildvogelhilfe.de" nach, welche Ansprechpartner in Deiner Region sind.Der Vogel ist laut Schnabel m.M. nach ein junger Insektenfresser, die Seite hilft auch bei der Bestimmung und gibt gute Tipps zur Notversorgung.Viel Glückusch

Re:Hilfe - Piepmatz in Not

Verfasst: 20. Jun 2010, 18:51
von leonora
Vielen Dank erst mal für eure wertvollen Tipps! :D So, Piepmatz hat von mir jeweils 1 Globulus Arnica D12 und Notfall-Bachblüten ins Trinkwasser bekommen. Traubenzucker hatte ich keinen, aber in den Globuli ist ja auch Zucker. Ging ohne Pipette, hat er mir so tropfenweise vom Finger abgenommen. Fressen wollte er aber nicht, weder zerlegte Kellerassel noch Ameise war nach seinem Gusto. Zuguterletzt hab ich ihn zu ein wenig zermatschter Erdbeere überredet. Da er nicht freiwillig sperren wollte, hab ich ihn auch nicht zu mehr gezwungen. Hat aber in seiner Kiste 3x normal Kot abgesetzt, so dass man eigentlich davon ausgehen kann, dass er vor seiner Bruchlandung noch was gefressen hat und nicht ausgehungert war. Ich hab ihn dann ne ganze Weile in seiner Kiste in Ruhe schlafen und ausruhen lassen. Nur von drinnen aufgepasst, ob die Eltern vielleicht irgendwo zu sehen sind, was sie aber nicht waren. Gottseidank die Elstern auch nicht. Die hätten sich bestimmt über den niedlichen Appetithappen in der Schachtel gefreut :o >:( .Irgendwann war dann wieder Trinken dran und neuer Versuch ihn zum Fressen zu überreden. Habe ihn auch frei auf dem Balkon rumhüpfen lassen, als er deutlich munterer wurde. Er hüpfte/flatterte aber nicht weit weg und kam auch immer wieder zurück und ließ sich in die Hand nehmen. Als er beim Sitzen erneut umzukippen drohte, hab ich ihn wieder in seine Kiste gesetzt. Von Zimmer aus konnte ich ihn durch die Glastür gut beobachten, ohne zu stören. Das ging dann noch ein paar Mal so. Beim letzten Mal Rumhüpfen ist er schon ein paar kleine Runden um den Balkon geflattert, hat sich dann noch ein-/zweimal zu mir gesetzt und sich mit der Hand aufnehmen lassen. Dann hat er sich am Ende doch noch ein Herz gefasst und ist weit über den Balkon, die Straße und das nächste Haus weggeflogen. Nun ist er also weg und ich hoffe, seine Eltern haben ihn wieder und nicht die Elstern.Höchstwahrscheinlich war mein Gast ein junger Hausrotschwanz, hab ich mir von jemand sagen lassen, der es wissen muss. Ernsthaft verletzt war er vermutlich auch nicht, nur traumatisiert (vielleicht wirklich irgendwo gegen geflogen), und noch nicht wirklich voll flügge. Offensichtlich haben ihm seine Eltern auch noch nicht beigebracht, dass kleine Vögel nicht mit fremden Menschen spielen dürfen, weil, so zutraulich und arglos wie der war, das ist schon sehr, sehr ungewöhnlich ;) . Hoffen wir mal, dass es ihm jetzt gut geht. - Ende -LGLeo

Re:Hilfe - Piepmatz in Not

Verfasst: 20. Jun 2010, 18:58
von Irisfool
Wahrscheinlich hatt er nur einen Schock und dann war es gut ihn dunkel und warm zu halten Frontalzusammenstösse überleben sie nicht, wie letzten ein kleiner Spatz hier mitmachte. :-\ Schön, dass es so ausgegangen ist :D

Re:Hilfe - Piepmatz in Not

Verfasst: 20. Jun 2010, 19:58
von Cryptomeria
Hallo Leo,das war auf keinen Fall ein junger Hausrotschwanz. Du hast aber alles richtig gemacht.Gut, dass er das Essen verweigert hat. Das wäre ihm nicht bekommen ( Erdbeere). Er war wahrscheinlich durch den Crash benommen oder etwas geschwächt und kam durch etwas Zucker wieder zu Kräften. Wahrscheinlich hätte er es auch einfach nur durch eine Ruhephase geschafft. Ich bin ziemlich sicher, es war eine Laubsängerart, Zilpzalp/Fitis/Waldlaubsänger.. Bin mir aber mit der Art nicht ganz sicher.Viele GrüßeWolfgang

Re:Hilfe - Piepmatz in Not

Verfasst: 20. Jun 2010, 20:23
von lune5
Wer was von Homöopathie hält, sollte sich für traumatisierte Scheibenflieger ein Notfallset anschaffen: Arnica C 200 und Hypericum C 200 (Vögel brauchen Hochpotenzen). Möglichst sofort nach dem Unfall zuerst Arnica geben, auch wenn des Tier bewusstlos ist. In dem Fall auf die Seite legen, Schnabel öffnen und Zunge mit der Auflösung befeuchten. Eine halbe Stunde später Hypericum ebenfalls aufgelöst. Kein Futter geben. Nur ruhig dunkel, zimmerwarm halten, nicht herumflattern lassen. Kein Rotlicht oder sonstige direkte Wärme.

Re:Hilfe - Piepmatz in Not

Verfasst: 20. Jun 2010, 21:11
von Albizia
:-\ Schön, dass es so ausgegangen ist :D
Ja! :D :D

Re:Hilfe - Piepmatz in Not

Verfasst: 21. Jun 2010, 07:48
von Jepa-Blick
Hallo Leo,ehrlich gesagt hätt ich ihn nicht fliegen lassen. Wenn er immer wieder umkippt hat er in Freiheit wenig Überlebenschancen. Sieht aus als ob ihn ein Vogel gehackt hätte. Eine Auffangstation wäre da erst mal besser.Dem Schnabel nach zu urteilen ist er ein typischer Insektenfresser. Unter dem Link kannst Du Dir viele Vogelkinder, bzw. Vogelbestimmung anschauen.http://www.wildvogelhilfe.org/aufzucht/ ... .htmlLiebe GrüßeHella