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Viburnum davidii

Verfasst: 20. Aug 2010, 19:04
von chris_wb
Hallo,ich bin schon so oft an diesem schönen Strauch in den Baumschulen und Gartencentern vorbei gegangen, aber mich hat immer der recht hohe Preis abgeschreckt, zudem ich sehr oft von mangelnder Winterhärte gelesen habe.Heute nun sprang mich ein recht ansehnliches Exemplar auf einem Schäppchen-Regal an. Für nichtmal zehn Euro musste ich ihn einfach adoptieren. ;D Hat jemand dieses schöne Gehölz schon länger ausgepflanzt und kann Erfahrungen preisgeben, vor allem zur Winterhärte?

Re:Viburnum davidii

Verfasst: 20. Aug 2010, 20:15
von wollemia
Hier gab es in den umliegenden Gärten auch im letzten Winter nur leichte Schäden: braune Blätter, ein paar abgefrorene Zweigspitzen, nichts Ernstes.Der Winter war allerdings verglichen mit dem in anderen Teilen Deutschlands nicht so streng, tiefste Temperatur um -15 ° oder etwas darunter, kein wochenlanger Dauerfrost.In einem Bericht über die Gehölzsammlung von Jürgen Mayer in Elpersheim im Taubertal (Zone 7a) heißt es, dass V. davidii im EWinter 2008/09 bei Temperaturen bis -20 °C, Dauerfrost und mehreren Kältewellen Schäden auch an älteren Zweigen erlitt, und das trotz Reisigschattierung gegen die Sonneneinstrahlung.

Re:Viburnum davidii

Verfasst: 20. Aug 2010, 20:38
von chris_wb
Na dann könnte das eng werden, die -20 haben wir hier im vorletzten Winter auch locker geschafft. Im letzten Winter waren es auf jeden Fall -16°C. Der vorgesehene Standort ist dicht am Haus, das könnte wieder Pluspunkte geben.

Re:Viburnum davidii

Verfasst: 22. Aug 2010, 21:55
von HappyOnion
Als immergrünes Gehölz hat V. davidii immer Schwierigkeiten, wenn der Standort sonnenexponiert und zugiger ist (Winterhalbjahr). Leichte Schäden bei -15 Grad in einem Folienhaus, kaum Schäden bei einer Unterpflanzung unter einem Laubbaum in Richtung Westseite.

Re:Viburnum davidii

Verfasst: 22. Aug 2010, 22:14
von troll13
Happy Onion hat schon recht.Auf den Standort kommt es an. Niemals sonnenexponiert, Dann haben die Pflanzen auch gerne im Sommer braune Blatter/Blattränder.Ein mindestens halbschattiger Standort an einer windgeschützten Nord-/Nordwestseite eines Gebäudes oder einer dichten Hecke ist für V. davidii optimal.Frostschäden im Laub haben sich nach meinen Beobachtungen jedoch recht gut ausgewachsen, wenn ausreichend gewässert wurde.Grußtroll

Re:Viburnum davidii

Verfasst: 9. Nov 2011, 17:13
von ratibida
Ich bin mal so frei und belebe diesen Fred wieder - mit einer Anschlussfrage: Wie hoch wird V. davidii in eurer Erfahrung? Mir liegt ein Text vor, der spricht von 1 m (allerdings in England); Esveld gibt sowohl die Art als auch die schmalblättrige Sorte mit 60 cm nach 10 Jahren an. Eggert schweigt sich leider aus.Wie hoch sind eure Exemplare, bzw. wie rasch legen sie zu?ratibida

Re:Viburnum davidii

Verfasst: 9. Nov 2011, 18:08
von Violatricolor
Er soll kaum höher als 1 m werden, bei schattigem Standort könnte er 1,50 m erreichen. Um auch die hübschen Beeren zu bekommen, wird empfohlen, mehrere zu pflanzen. Ausserdem sieht eine Gruppenpflanzung erst so richtig schön aus.Ich hoffe, das hilft?LGViolatricolor

Re:Viburnum davidii

Verfasst: 9. Nov 2011, 18:16
von ratibida
Er soll kaum höher als 1 m werden, bei schattigem Standort könnte er 1,50 m erreichen. Um auch die hübschen Beeren zu bekommen, wird empfohlen, mehrere zu pflanzen. Ausserdem sieht eine Gruppenpflanzung erst so richtig schön aus.Ich hoffe, das hilft?
Ja, das hilft sehr, Violatricolor! Ich danke dir! :)ratibida

Re:Viburnum davidii

Verfasst: 9. Nov 2011, 21:05
von HappyOnion
Aktuell haben wir eine Mutterpflanze in einem Conatainer mit 80 Liter stehen. Diese dürfte ohne nachmessen schon 70 cm Höhe haben. Ist aber mehrfach zu Stecklingsproduktion herangezogen worden. Exemplare von 1 Meter Höhe gibt es in Deutschland. Denke an ein Exemplar im Rombergpark/Dortmund. In der GRUGA in Essen habe ich glaube auch schon einmal ein großes Exemplar gesehen. Alle aber an geschütztem Standort unter großen Gehölzen.

Re:Viburnum davidii

Verfasst: 9. Nov 2011, 21:16
von troll13
70 cm hohe Exemplare mit halbschattigem Standplatz kenne ich aus dem Garten meiner Chefin.Die Information zu notwendigen Befruchtungspartnern halte ich jedoch für eher fragwürdig, da die Art wohl hauptsächlich vegetativ vermehrt wird. Da ist die Chance, genetisch identische Pflanzen zu bekommen relativ hoch.

Re:Viburnum davidii

Verfasst: 9. Nov 2011, 21:57
von Violatricolor
@TrollEs ist ja hauptsächlich wegen des Fruchtstandes, ob man nun vermehren will oder nicht, das ist nicht die Frage.Will man viele Früchte erreichen, dann ist eine Bepflanzung von einem männlichen zu mehreren weiblichen Sträuchern schon vom Vorteil, selbst, wenn an einem weiblichen Strauch auch männliche Blüten erscheinen können. Daher, für eine bessere Pollinisation sind mehrere Sträucher auf jeden Fall zu empfehlen.

Re:Viburnum davidii

Verfasst: 9. Nov 2011, 22:35
von Dunkleborus
Viburnum sind doch zwittrig? Soviel ich weiss, hängt die Blühfähigkeit auf einen geschützten Standort ab, und bei vielen zwittrigen Pflanzen ist die Befruchtung besser, wenn mehrere Klone beieinander sind. Aber V. davidii wird eher vegetativ vermehrt.

Re:Viburnum davidii

Verfasst: 9. Nov 2011, 22:55
von troll13
Ich halte mich hier bisher an den Ausführungen von H.-D. Warda fest.Er schreibt: "Fruchtbildung nicht eindeutig geklärt, Pflanze ist aber nicht zweihäusig."An anderer Stelle empfiehlt er auch mehrere Exemplare zu pflanzen. "... Noch besser machen es die Engländer, sie zeichnen gute Frucht- und Bestäuberklone aus."Wenn ich hier nun in einer Baumschule mehrere Exemplare von V. davidii kaufe, ist die Wahrscheinlichkeit groß, ein und denselben Klon aus vegetativer Vermehrung zu bekommen. Damit ist mir also auch nicht wirklich geholfen.Ich habe in manchen Jahren beobachtet, das die Kissenschneebälle bei uns in der Baumschule reichlich fruchten, in anderen Jahren jedoch nicht. Die Jungpflanzen kommen jedoch jedes Jahr von dem selben Lieferanten (und damit wohl auch von den selben Mutterpflanzen). Es sind daher vielleicht auch Witterungsfaktoren u.a. für die Fruchtbildung verantwortlich.Ich habe selbst auch keine abschließende Erklärung. Als sicheres Fruchtschmuckgehölz würde ich V. davidii jedenfalls nicht empfehlen.

Re:Viburnum davidii

Verfasst: 10. Nov 2011, 12:40
von HappyOnion
Dann halt ich mich mal an dass was ich sehe. Wir haben V. davidii vor ca. 6-8 Jahren in die Produktion genommen. Am Anfang nur über Stecklinge vermehrt. Dann nochmals vor 5 Jahren 4-5 große Mutterpflanzen gekauft. Vor 5 Jahren haben wir auch angefangen Aussaaten zu machen. Das Saatgut liegt aber ein Jahr über, keimt also erst im 2 Jahr. Das ist bei den Vermehrungsbetrieben heute aber einfach zeitlich nicht mehr drinn. Das Saatgut geht wie Rasen auf. Aus einer Aussaatschale bekommt man locker 1000 Sämlinge. 2 jährige Sämlinge und 1 jährige Stecklinge zeigen von der Größe her keinen Unterschied. Verkaufsfertige Pflanzen bekommt man im darauffolgenden Jahr. Was die Blüte und den Fruchtansatz betrifft, sehe ich keinen Unterschied. Gut nicht jeder hat ca. 1000 Pflanzen stehen, aber erst ab einer Größe von ca. 25 cm Durchmesser kommt es bei einzelnen Pflanzen zur Blütenbildung. Voll sitzten die Pflanzen die 40-50 cm breit sind. Da sitzten dann gut 100 Samen drauf (pro Pflanze).Und damit bewahrheitet sich für mich das es immer mehrere Pflanzen sein müssen, damit es zu einer guten Frucht/Samenbildung kommt.

Re:Viburnum davidii

Verfasst: 10. Nov 2011, 13:39
von Mediterraneus
Hab mir gerade in der Mittagspause beim D-ner nen Viburnum x globosum "Jermyns Globe" für 5 Euro ergattert.Sieht aus wie ein Viburnum tinus.Soll winterhart sein, laut einer Viburnumseite im Internet (zone 6!).Stimmt das? Ist ne Hybride mit V. davidii.Wie groß wird der bei uns?Werd ihn erst mal im Tomatenhaus einschlagen, und dann im Frühjahr auspflanzen.