Seite 1 von 6
Sämlingspotente Pflanzen
Verfasst: 25. Okt 2010, 18:04
von Paulownia
Seit längern beschäftigt mich dieses Thema. Immer wieder lese ich in den einzelnen Threads, dass vor bestimmten Pflanzen wegen ihrer hohen Vermehrungsrate gewarnt wird.Ein schlauer Gärtner sagte mal: 'Überall wo noch Unkraut hoch kommt, ist noch Platz für eine Pflanze.'Was mich interessiert, warum Ihr Euch vor diesen potenten Pflanzen fürchtet.Hindert Euch die hohe Vermehrungsrate dieser Pflanzen daran sie in euren Garten zu holen?Hier soll es einzig um die starke Samenvermehrung gehen, also keine Ausläufertreibende Pflanzen. Das ist für mich eine andere Liga.Es würde mich interessieren wie Ihr das seht und handhabt.
Re:Sämlingspotente Pflanzen
Verfasst: 25. Okt 2010, 18:43
von Christina
Vor 4oder 5 Jahren habe ich Samen von Verbena hastata vo Lisl bekommen.Ich mag sie sehr, sie wanderte durch Aussat durch die Beete, nie störend. Erstmals in diesem Jahr wurden es einfach zu viele,sodaß ich fast alle gerodet habe. An vielen Stellen störten sie mich einfach optisch.Ein Kandidat, welcher in kürzerer Zeit jetzt schon sehr lästig wird ist der Blutstorchenschnabel. Im nächsten Jahr werde ich ihn nicht zur Samenreife kommen lassen. Er verdrängt anderes ganz gerne. Ebenso Euphorbia dulcis chameleon, dieser keimt mitten in meinen Paeonienhorsten, was ich auch nicht so prickelnd finde.
Re:Sämlingspotente Pflanzen
Verfasst: 25. Okt 2010, 18:55
von sarastro
Eine gewisse Eigendynamik gestehe ich jeder Staude zu. Wenn aber nichts gegen den Unwuchs getan wird, wenn sich wie in unserem Lehmboden sehr schnell Astern allzu breit machen und durch lilablassblaue Sämlinge jegliche echte Sorte bedrängt wird, wenn Sonnenblumen sich breit machen und das Bild nicht mehr harmoniert, wenn Miscanthus, Bistorta, Datisca fast schon zu Neophyten werden, habe ich kein Verständnis mehr. Hingegen wenn Knautia oder Lychnis coronaria durch ihre Selbstaussaat die Lücken in den Beeten schließen, wer sollte da etwas dagegen haben?
Re:Sämlingspotente Pflanzen
Verfasst: 25. Okt 2010, 19:00
von Eva
Normale "sämlingsfreudige" Herbstanemonen würde ich mir nicht in den Garten holen, da ist mir die Jäterei zu aufwändig. Anderes lässt sich ja leicht auszupfen, wenn es zu viel wird.
Re:Sämlingspotente Pflanzen
Verfasst: 25. Okt 2010, 19:02
von Crambe
Früher habe ich mich über jede neue Akelei gefreut, als der Garten noch leer war. Nun rupfe ich früher die kleinen Pflänzchen aus, weil die sonst gnadenlos tief wurzeln und sich in anderen Pflanzen festkrallen!
Re:Sämlingspotente Pflanzen
Verfasst: 25. Okt 2010, 19:14
von ManuimGarten
Sämlingspotent (nettes Wort

)) sind hier einige Pflanzen:Katzenminze, Vexiernelke (taucht in den Beeten und sogar im "Rasen" auf ), Färberkamille, Centaurea montana und auch div. Glockenblumen

Meist erfreue ich mich daran, an unpassenden Stellen kann man sie schließlich entfernen. Sehr tüchtig ist auch die Jungfer im Grünen und eine Aster novi belgii. Die taucht an Stellen auf, wo sie mit den Ausläufern nicht hinkommen konnte (also Sämling). Manchmal passt sie dort aber gut hin, wenn nicht - wehret den Anfängen. Denn wirklich nerven tut sie später mit den Ausläufern.
Re:Sämlingspotente Pflanzen
Verfasst: 25. Okt 2010, 19:29
von sarastro
Dieses Bild vermittelt mir fast schon Gartennostalgie aus der Biedermeierzeit. Eine Zeitlang gewähren lassen, dann den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. Wie wär's mit Eschscholzia californica?

Re:Sämlingspotente Pflanzen
Verfasst: 25. Okt 2010, 19:40
von freitagsfish
wenn ich die gezeigten glockenblumen lassen würde, übernähmen sie meinen garten. sauzeug das!
Re:Sämlingspotente Pflanzen
Verfasst: 25. Okt 2010, 20:05
von Rosana
Sehr viele samenpotente Stauden habe ich Garten, die meisten sind geduldet ja erwünscht - eine wurde aus dem Garten verbannt: Melica cilliata. Bei anderen Stauden kann man ja der Samenstand einfach früh genug wegschneiden und gut ist. Der Samenstand bei Melica cilliata ist ja das schöne an diesem Gras. Ohne Samenstand macht das Gras wenig Sinn.
Re:Sämlingspotente Pflanzen
Verfasst: 25. Okt 2010, 20:07
von thegardener
Primär ist es eine Frage der Platzverhältnisse

, ich habe nur einen kleinen Garten und eine große Sammelleidenschaft

. Da gibt es schon einiges , was ich künftig nicht mehr zur Aussaatkommen lassen werde , Nigella , Alchemilla und Galega sind nicht der Hit , wenn sie im Enzianbeet oder im Steingärtchen keimen . Auch Vergißmeinnicht ist ausgesprochen lästig wenn ich es aus den Polstern puhlen muß

. Verbena hastata finde ich vergleichsweise harmlos , Viola labradorica ist da mit ihrem Hang zu exklusiven Keimplätzen lästiger . Leider mag ich aber viele Saatfreudige Pflanzenarten so das einige dann doch stehen bleiben und es auch künftig genug zum Zupfen geben wird ....
Re:Sämlingspotente Pflanzen
Verfasst: 25. Okt 2010, 20:14
von casa
Am stärksten versäen sich bei uns Stockrosen. Da rupfen wir im Frühjahr sehr viele aus – trotzdem sind einige Gartenecken voll davon.
Re:Sämlingspotente Pflanzen
Verfasst: 25. Okt 2010, 20:17
von ninabeth †
hallo zusammen!am schlimsten finde ich die zitronenmelisse - ich weis gehört zu den kräutern -,aber wenn die sich mal ausgesät hat. :'(lgninabeth
Re:Sämlingspotente Pflanzen
Verfasst: 25. Okt 2010, 20:18
von Treasure-Jo
...fast schon eine Plage auf Lehm-Lössboden bei uns: Centranthus ruber; hunderte (!) Sämlinge; auf trockenerem Sandboden bis dato noch kein Problemteilweise lästig, aber beherschbar: Foeniculum vulgare, Salvia sclareamäßige Selbstaussaat auf Lehm und Sand gleichermaßen:Astern (insb. A. novae-angliae)
Re:Sämlingspotente Pflanzen
Verfasst: 25. Okt 2010, 20:25
von max.
...fast schon eine Plage auf Lehm-Lössboden bei uns: Centranthus ruber...
erstaunlich. nur im garten oder auch in der "freien natur"?und die letzten beiden winter? nicht ausgefroren?
Re:Sämlingspotente Pflanzen
Verfasst: 25. Okt 2010, 20:34
von Treasure-Jo
Centranthus ruber ist besonders gut angepasst für sonnige trockene Standorte (tiefreichende Pfahlwurzel), wo er teils Erstbesiedler sein kann oder den hohen Stress des Standorts (Trockenheit und Hitze in Felsspalten, Mauerritzen etc.) am ehesten erträgt. Gegen konkurrenzstärkere Pflanzen kann er sich auf guten Böden nicht lange behaupten. Damit ist sein Ausbreitungsdrang in der Natur Grenzen gesetzt. Aber freie, sonnige Stellen in Beeten nimmt er mit Handkuss erstmal an. Selbst oder gerade auf trockenen Kiesbeeten erobert er rasch offene Stellen. Winterhärte ist bei uns in Zone 8a überhaupt kein Problem, fast möchte man dazu "leider" sagen.