Winterfurche
Verfasst: 23. Nov 2010, 23:25
Guten Abend,ich weiß, dass das Jahr im Gemüsegarten bis auf die Ernte der Wintergemüse weitestgehend abgeschlossen ist und dennoch möchte ich kurz auf die Möglichkeiten der Bodenbearbeitung im Herbst hinweisen, da genau das im Ausklang des Jahres allzu oft vergessen wird. Wenn man nicht gänzlich dem Umgraben abgeneigt ist, empfiehlt es sich genau jetzt mit dem ersten Frost, der ja nun fast deutschlandweit angekündigt wird, gerade auf schweren Standorten eine Winterfurche zu erstellen. Der Frost sorgt für eine natürliche Zersprengung der Schollen und es stellt sich eine Frostgare ein, die im Frühjahr zu einer erheblich verbesserten Krümelstruktur im Boden führen kann. Zumindest bei uns ist der Boden soweit abgetrocknet, dass man diese Maßnahmen jetzt ohne Bodenbeschädigungen durchführen kann.Aber auch ohne Umgraben kann sich eine Bodenbearbeitung im Spätherbst lohnen. Ein Aufreißen der oberen Bodenkrume kann unter anderem später folgende, stärkere Niederschläge besser aufnehmen und führt ebenso zu einer Durchmischung des oberen Bodengefüges. Erntereste können eingearbeitet und dem Nährstoffkreislauf hinzugeführt werden, selbst wenn im Winter die Zersetzungsprozesse im Boden teilweise stark eingeschränkt ablaufen. Zudem kann man selbst jetzt noch auf eine Winterbegrünung zurückgreifen. Je nach Folgekultur im Frühjahr lohnt es sich jetzt noch nach dem Aufreißen z.B. Getreide zu säen, das zwar im Vollwinter nur schlecht aufläuft, aber dafür im Frühjahr der wieder zunehmenden Auswaschungsgefahr der Nährstoffe im Boden entgegenwirkt. Die Begrünung kann dann einfach im Frühjahr entweder umgebrochen oder sogar als Mulchauflage verwandt werden. Also für alle die, die noch nicht abgeschlossen haben mit dem Gartenjahr, vielleicht die ein oder andere Überlegung wert.Gruß Martin