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Bodenverbesserung konventionell

Verfasst: 17. Jan 2011, 17:21
von partisanengärtner
Welche Erfahrungen habt ihr mit schweren lehmigen, tonigen Böden oder sehr leicht sandigen oder gar steinigen Böden gemacht? Wie habt ihr eure Bodensituation verbessert? Wie steigert ihr eure Bodenfruchtbarkeit oder passt eure Böden an die besonderen Pflanzen an die ihr gerne pflegt obwohl euer Boden dafür eigentlich nicht besonders geeignet ist. Moorbeet, Steingarten, Waldpflanzung etc.

Re:Bodenverbesserung konventionell

Verfasst: 17. Jan 2011, 17:30
von cimicifuga
sehr schwere lehmig tonige böden profitieren stark von reichlicher sandzugabe!ohne bekommt man wurzelunkraut fast nicht aus dem boden raus oder nur mit viel zu viel anstrengung.eine schwache schubkarre voll pro m² darfs schon sein!vorher boden umstechen, dann sand drauf, dann mit guter fräse ein paarmal einfräsen!wenn man in schweren boden nur kompost ohne sand einfräst, dann fängt der kompost in der schweren pampe zu gammeln an ::) grundsätzlich pflanze ich nur das an, was auf den örtlichen bodenverhältnissen auch gut wächst.extra ein moorbeet anzulegen oder ähnliches käme mir nicht in den sinn.

Re:Bodenverbesserung konventionell

Verfasst: 17. Jan 2011, 19:44
von Brezel
Hier im tonigen Lehmboden wurde vor Jahrzehnten mal reichlich Sand im Gemüsebeet eingearbeitet. Das hat die Situation für wenige Jahre leicht verbessert, aber nicht grundsätzlich geändert. Meine Mutter hatte aber immer schon Küchenabfälle und Grasschnitt kompostiert und diesen Kompost regelmäßig im Gemüsebeet eingearbeitet: nur in diesem Beet konnten Pflanzen wirklich gedeihen. Als ich anfing, im Garten tätig zu werden, und auf jahrelang ungenutzten Flächen gekaufte Pflanzen einzusetzen, kam ich dort nur sehr schwer in den Boden, musste Pflanzerde hinzukaufen, und trotzdem hielten sich die Pflanzen nicht lange. Daher begann ich, alles organische Material zu kompostieren, einige Jahre lang auch riesige Mengen Grünschnitt vom Nachbargrundstück. Mein Ziel war, soviel Komposterde zu gewinnen, dass damit alle bepflanzten Flächen des Grundstücks versorgt werden konnten und es nicht nötig war, zusätzliches Substrat in Form von Erde oder Torf zu kaufen. Das war nach etwa 3 Jahren der Fall, wobei nicht alle Flächen jährlich mit Kompost versorgt werden.Für Starkzehrer ist trotzdem noch Dünger nötig, diesen gibt es in Form von Hornspänen oder Rinderdung anstelle von Blaukorn.Ende der 90er Jahre übernahm meine Mutter ein Grundstück in Brandenburg mit hellem, pulverigem Sandboden. Fruchtbaren, dunklen Boden gab es nur dort, wo nie das Laub abgeräumt worden war, und teilweise dort, wo man Grünabfall deponiert hatte (auf der Müllhalde). Also habe ich auch dort eine große Kompostanlage eingerichtet; die gewonnene Komposterde ist aber immer noch zuwenig, um sämtliche Gemüsebeete und Rabatten zu versorgen. Die Menge des zugeführten Düngers in Form von Hornspänen/Rinderdung erscheint mir etwas höher als im heimischen Lehmboden.Pflanzen, die im jeweiligen Boden nicht zurechtkommen, werden nicht weiter angebaut.

Re:Bodenverbesserung konventionell

Verfasst: 20. Jan 2011, 17:23
von ManuimGarten
Hier ist der Boden nicht einheitlich. An manchen Stellen kommt die Lehmschicht weit rauf, tw. ist der Boden auch sehr sandig, auch von Resten des Hausbaus, die GG damals recht einfach entsorgte. :( Ich habe in den letzten Jahren den Garten sukzessive angelegt, da hatte ich keine Zeit und Lust für große Kunststücke. Umstechen war anstrengend genug. ;)Im Gemüsegarten habe ich jedes Jahre eine Schicht Kompost von den Wiener Mistplätzen eingearbeitet, heuer sollte der eigene Kompost endlich soweit sein. Dazu gab es noch Hornspäne.In den Blumenbeeten ist es tw. besonders sandig, dort gab es nur noch wenig Kompost, etwas Blaukorn und tw. Rasenmulch. Blumenerde vom Umtopfen landet auch dort. Langsam wird der Boden doch besser. Wenn man etwas einpflanzt bzw. im Frühling durch den vorherigen Frost kommen Unmengen von Steinchen zutage, die landen alle im Kiesbeet vorm Haus.Ungeeignete Pflanzen in diesem kalkhaltigen Boden sind die Heidelbeeren und Rhododendren. Das sieht man ihnen leider auch an, obwohl ich Azaleenerde verwendet habe. War wohl zu wenig. :-[

Re:Bodenverbesserung konventionell

Verfasst: 20. Jan 2011, 17:37
von agathe
nach einer umgestaltung brauchten wir für einen gartenteil zusätzlich erde + haben eine lastwagenfuhre voll kommen lassen. bei trockenheit gab es risse + sonst war die "erde" hart wie beton. seit ich konsequent mulche, grad so dass der boden immer bedeckt ist, ist es schon viel besser geworden.

Re:Bodenverbesserung konventionell

Verfasst: 20. Jan 2011, 22:30
von Rieke
Mein voriger Garten hatte einen sehr sandigen Boden, und noch dazu haben unsere Vorgänger den nach dem Motto bewirtschaftet: "In einem ordentlichen Garten liegt kein Laub". Der Boden war so ausgelaugt, daß sogar das Unkraut nur blassgrün und mickrig war. Mit Mulchen, und einmal einer großen Ladung gut kompostiertem Pferdemist, wurde der Boden allmählich besser.Gemüseanbau hat nur mit Hügelbeeten funktioniert. In den Beeten haben wir den Boden auch noch mit etwas Lehm verbessert.

Re:Bodenverbesserung konventionell

Verfasst: 20. Jan 2011, 22:42
von Dunkleborus
Hier ist ziemlich schwerer Lehmboden. Ausser bei Lavendel und ähnlichen Gewächsen lasse ich viel Laub und Staudenrückschnitt liegen und streue regelmässig wenig Kaffeesatz. Im Vorfrühling gibt es Hornspäne.Wenn etwas neu gepflanzt wird, wird erstmal umgegraben und viel (in Worten: viel!) Sand eingegraben, dazu je nach Boden etwas Kompost, Kies, Bims - was halt so da ist.Allmählich wird es. :D

Re:Bodenverbesserung konventionell

Verfasst: 20. Jan 2011, 23:28
von casa
Wir haben eine aufgeschüttete Sand-Humus-Schicht (ca. 50 cm) auf einem schweren Tonboden. Die obere Schicht verbessern wir seit Jahren durch regelmäßiges Einarbeiten von Kompost und Rinderdung-Pellets (zweimal pro Jahr). Die Ergebnisse sind sehr gut; zusätzlicher Dünger ist nicht nötig.

Re:Bodenverbesserung konventionell

Verfasst: 21. Jan 2011, 00:13
von pearl
casa, kommt es durch die Tonschichten zu Nässestaus und ist das Durchwurzeln der Tonschicht für Gehölze kein Problem?

Re:Bodenverbesserung konventionell

Verfasst: 21. Jan 2011, 16:18
von Paulownia
Prinzipiell versuche ich meinen Boden mit dem was mir das Umfeld bietet zu verbessern.Die Gemüsebeete bekommen eine besondere Behandlung. Jeden Herbst wird Mist, Sand und falls vorhanden Holzasche leicht untergegraben. Manchmal auch Stroh, wenn ich es gehäckselt bekomme.Diese Beete grabe ich auch jeden Herbst um, da die Frostgare mir den Boden schön krümelig macht.Im Frühjahr kommt dann noch mal hauseigener Kompost dazu.Für mein Blaubeerbeet habe ich bei der Anlage in ein Sack Torf investiert und Pinienrindenmulch. Selbstverständlich auch wieder Sand. Abdecken tue ich dieses Beet jedes Jahr mit den hauseigenen Kiefernnadeln.Der Wald bleibt so wie er ist und für den Hang habe ich leider noch keine Lösung gefunden.Eine sehr dünne Humusschicht, die im Sommer sich stellenweise stark verdichtet.Sand, Kompost kann ich nicht einarbeiten, da jede Bodenbearbeitung Gift ist. Mulchen geht auch nicht, da alles Mulch bergabwärts wandert. Und so lasse ich ihn wie er ist und suche die Pflanzen danach aus.

Re:Bodenverbesserung konventionell

Verfasst: 21. Jan 2011, 22:39
von Rieke
Unser aktueller Garten hat eigentlich zumindest für Berlin einen recht guten Boden. Vor rund 100 Jahren war hier eine Gärtnerei, 1932 wurde das Haus gebaut und seitdem ist hier Garten. In ca. 1 m Tiefe geht ein mergeliger Ton los. Für Bäume scheint das unproblematisch zu sein, die wachsen gut.Der Vorgarten war bei den Bauarbeiten (wir haben das Haus modernisiert) Lagerfläche. Dadurch und durch das Gerüst wurde der Boden dort stark verdichtet. Nach den Bauarbeiten habe ich rund 1 Jahr lang rund um das Haus noch kleine Bauschuttreste und gefühlte 5000 Kippen aufgesammelt. Durch Mulchen hat sich der Boden mittlerweile, 4 Jahre danach, weitgehend erholt. Einzelne Bereiche habe ich mangels Mulchmaterial weniger gut gemulcht als andere, der Unterschied ist deutlich erkennbar.

Re:Bodenverbesserung konventionell

Verfasst: 22. Jan 2011, 00:58
von pearl
Paulownia, bei Hängen ist das wesentlichste, dass sie schnell durch Bewuchs vor Errosion geschützt werden. Mein Vorschlag quer zum Hang an Serpentinenwegen niedrige Gehölze zu pflanzen. Im Jura und den Seealpen ist Buchs das Gehölz, das diese Funktion hat und auch leichtere Erdrutsche abfängt und das neue Erdreich durchwurzelt.

Re:Bodenverbesserung konventionell

Verfasst: 22. Jan 2011, 09:06
von Staudo
Welche Erfahrungen habt ihr mit ... sehr leicht sandigen ... Böden gemacht? Wie habt ihr eure Bodensituation verbessert?
Ich kippe Kompost ohne Ende auf die Beete. Alle Nachbarn dürfen Laub und Rasenschnitt zu mir bringen soviel sie haben.

Re:Bodenverbesserung konventionell

Verfasst: 22. Jan 2011, 09:30
von Thüringer
Das praktiziere ich auch, soweit dies meine vergleichsweise sehr bescheidenen Kompostmengen zulassen.

Re:Bodenverbesserung konventionell

Verfasst: 22. Jan 2011, 12:13
von oile
Ich mache es auch so. Deshalb bin ich ja auch über den Maulwurf immer so ärgerlich, weil der den puren Sand nach oben bringt. ;)