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Pagoden-Hartriegel mit Anthracnose

Verfasst: 18. Apr 2011, 18:39
von urschel
Hallo an Alle,bei meiner Suche nach Informationen über Anthracnose bin ich heute hier gelandet, also neu hier. Was ich gerne wissen möchte: Wie ist es Euch denn so mit Euren Hartriegeln ergangen, die von diesem Virus befallen waren? Mein Pagoden-Hartriegel steht jetzt das vierte Jahr bei mir im Garten. Jedes Frühjahr warte ich gespannt auf den Austrieb, schneide totes Holz aus, er treibt nach und wächst bis ich im Sommer dann die nächsten abgestorbenen Äste entfernen muss. Es ist frustrierend. Aber: mein Hartriegel und ich, wir kämpfen!!Hat irgendwer von Euch seinen mit Anthracnose befallenen Hartriegel irgendwie retten können? Gibt es vielleicht inzwischen doch irgend ein Mittel zur Heilung?Ich hoffe, Ihr habt eine Antwort für mich die mir gefällt!MfG, Urschel.

Re:Pagoden-Hartriegel mit Anthracnose

Verfasst: 18. Apr 2011, 18:44
von macrantha
Hallo Urschel,da diese Pilzerkrankung ja ein eigenes Thema ist, habe ich dafür auch einen eigenen Thread eröffnet.Schaun wir mal, was dazu für Erfahrungsberichte kommen.Zu einem großen Etagenhartriegel im Weihenstephaner Sichtungsgarten kann ich nur sagen: das war ein Siechen in Raten.Inzwischen ist er meines Wissens komplett gerodet :'(Diese Hartriegel war (aus meiner Erinnerung) so ca. 5m hoch, wie alt kann ich nicht sagen. Jedenfalls ehemals prächtig.Dann verabschiedete sich Ast für Ast. Es blieb wohl nur der finale Schnitt über dem Erdboden.

Re:Pagoden-Hartriegel mit Anthracnose

Verfasst: 19. Apr 2011, 08:12
von wollemia
bei meiner Suche nach Informationen über Anthracnose bin ich heute hier gelandet, also neu hier. Was ich gerne wissen möchte: Wie ist es Euch denn so mit Euren Hartriegeln ergangen, die von diesem Virus befallen waren? Mein Pagoden-Hartriegel steht jetzt das vierte Jahr bei mir im Garten. Jedes Frühjahr warte ich gespannt auf den Austrieb, schneide totes Holz aus, er treibt nach und wächst bis ich im Sommer dann die nächsten abgestorbenen Äste entfernen muss.
Cornus controversa lässt sich zwar mit Discula infizieren - siehe z. B. hier, aber: Bist du dir sicher, dass es sich in deinem Fall wirklich um Anthracnose (Discula destructiva) handelt?Und nicht vielmehr um einen anderen Welke hervorrufenden Pilz wie z.B. Verticillium?Vergleich´doch bitte mal die Symptome an deinem Cornus mit der Beschreibung z. B. hier und hier.

Re:Pagoden-Hartriegel mit Anthracnose

Verfasst: 19. Apr 2011, 08:20
von marcir
Hallo Urschel,da diese Pilzerkrankung ja ein eigenes Thema ist, habe ich dafür auch einen eigenen Thread eröffnet.Schaun wir mal, was dazu für Erfahrungsberichte kommen.Zu einem großen Etagenhartriegel im Weihenstephaner Sichtungsgarten kann ich nur sagen: das war ein Siechen in Raten.Inzwischen ist er meines Wissens komplett gerodet :'(Diese Hartriegel war (aus meiner Erinnerung) so ca. 5m hoch, wie alt kann ich nicht sagen. Jedenfalls ehemals prächtig.Dann verabschiedete sich Ast für Ast. Es blieb wohl nur der finale Schnitt über dem Erdboden.
Macrantha: Frage: Hat er dann wieder ausgetrieben - gesund?

Re:Pagoden-Hartriegel mit Anthracnose

Verfasst: 19. Apr 2011, 08:37
von macrantha
Nein - der wurde dann auch gerodet.Aber wie Wollemia schon gesagt hat: es ist nicht klar, dass es wirklich Anthracnose war. Neben Verticillum war auch Phytophtera im Gespräch. Wobei ich keine Ahnung habe, ob man hier tatsächlich Unterscheidungen treffen könnte.Wenn der Pilz im Baum/Wurzelsystem sitzt, sehe ich schwarz.

Re:Pagoden-Hartriegel mit Anthracnose

Verfasst: 19. Apr 2011, 08:46
von wollemia
Verticillium wäre ja als Welkepilz ein alter Bekannter.Phythophtora würde über die Wurzel in die Pflanze gelangen.Discula destructiva hingegen befällt die Blätter, verursacht dort sichtbare Symptome, und geht bei anfälligen Cornusarten später in die Rinde, wo sich dann Sporen bilden und Rindenkrebs ausbildet.Das ist schon ein andere Symptomatik als bei den Welkeerregern, die über die Wurzel kommen.

Re:Pagoden-Hartriegel mit Anthracnose

Verfasst: 19. Apr 2011, 08:51
von macrantha
Also tritt Phytophtera und Co. unverhofft ohne vorherige Blattschäden auf, alle anderen zeigen erstmal eben Diese?

Re:Pagoden-Hartriegel mit Anthracnose

Verfasst: 19. Apr 2011, 08:56
von wollemia
Ja, Discula destructiva als Erreger der "Dogwood-Anthracnose" verursacht sichtbare, punktförmig fleckige Blattschäden, später dann befällt er die Rinde. Die Wurzel ist nicht betroffen, deshalb können sich befallene Hartriegel oft über Jahre halten und manchmal sogar erholen.Einen von der Wurzel aus die Pflanze angreifenden Schadpilz habe ch oben noch vergessen: Hallimasch. :P

Re:Pagoden-Hartriegel mit Anthracnose

Verfasst: 19. Apr 2011, 11:37
von urschel
Hallo,erst mal vielen Dank an alle für Eure Antworten, die guten Wünsche und für`s Verschieben!Nein, an den Blättern zeigt sich kein Schadbild, keine Tupfen, Ränder oder Sonstiges. Ausser, dass sich die Blätter im Sommer längs rollen. Aber das führe ich auf die Hitze zurück. Er steht im Halbschatten und bekommt erst am späten Nachmittag etwas Sonne. Und Wasser bekommt er auch genug. Aber das stimmt schon, es könnte auch ein anderer Pilz sein, Verticillium oder Phytophtera. Denn die Blätter fallen grün ab, nachdem sich die Äste, meist untere, braun verfärben. Letztes Jahr ist er kräftig in die Höhe gewachsen, hat eine Etage zugelegt. Auch ist an der Basis ein neuer Trieb hervorgekommen. Der sieht bis jetzt noch ganz gesund aus.Doch Eure Prognosen hören sich nicht sehr ermutigend an. Oh je!!Trotzdem noch mal vielen Dank!Liebe Grüße, urschel.

Re:Pagoden-Hartriegel mit Anthracnose

Verfasst: 19. Apr 2011, 19:07
von Daniel - reloaded
Eine bessere habe ich auch nicht für dich.Wenn es Anthracnose wäre würde ich versuchen das Pflänzchen brutal zurück zu schneiden und zu beten, scheint inzwischen aber ja ausgeschlossen.Bei Verticillium hast du ohnehin kaum Chancen, selbst wenn nur bei einzelnen Zweigen/Ästen Symptome zu sehen sind hast du meist verloren (über kurz oder lang). Phytophthora ist ähnlich fies, wobei es hier Behandlungsmöglichkeiten gäbe bei allerersten Symtomen, sobald sich der Pilz etabliert hat hilft auch hier nur beten oder Fichtenmoped.Wenn du großes Glück hast und der neu gebildetet Trieb unten gesund bleibt (allzu lange würde ich mir mit der Beobachtung aber keine Zeit lassen) könntest du alles darüber liegende absägen. Mit etwas Glück liegt die Infektionsstelle höher und du hast die Infektion damit praktisch "wegoperiert".... kann klappen, muss aber nicht!Meine Freundin die Chemie hilft in dem beschriebenen Stadium jedenfalls bei keiner Gefäßerkrankung weiter.Wenn es dich genauer interessiert welcher Übeltäter deinen Cornus langsam aber sicher dahinrafft, kannst du eine Probe der befallenen Äste an dein zuständiges Pflanzenschutzamt schicken. Die können den Pilz bestimmen und dir auch sagen welche Bekämpfungsmöglichkeiten du ggf. hast oder ob bzw. wann du dich von deinem Cornus verabschieden kannst. DerSpaß kostet meines Wissens, bundeslandanhängig, zwischen 0 und 30€ (das sind zumindest die Spannen die mir bekannt sind).Liebe Grüße,Daniel

Re:Pagoden-Hartriegel mit Anthracnose

Verfasst: 20. Apr 2011, 22:57
von urschel
Hallo Daniel,ich danke auch Dir für Deine umfassende Antwort! Wenn es auch nicht ganz das ist, was ich gerne lesen würde.Auch in der Baumschule, aus der dieser Hartriegel stammt, konnte ich heute nichts über geeignete Behandlungsmethoden erfahren.Schade! Ich werde morgen wieder mal die toten Äste abschneiden, düngen, gut zureden und dann einfach abwarten. Liebe Grüße, urschel.