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Erfahrungen mit Mischkultur bzw. Verträglichkeiten

Verfasst: 22. Mai 2011, 10:59
von frida
Hier kommt immer mal wieder die Frage auf, verträgt sich x mit y? In den einschlägigen Büchern gibt es teilweise widersprüchliche Angaben - einig scheint man sich nur darüber zu sein, dass sich Möhren und Zwiebeln gut vertragen. Die Möhrenfliege kommt aber trotzdem.Ich würde gerne wissen, welche Bedeutung Ihr der Mischkultur beimesst.Ich halte es so: Ich achte darauf, keine Pflanzen aus derselben Familie nacheinander aufs Beet zu setzen und weitestgehend eine abwechslungsreiche Fruchtfolge einzuhalten. An klassische Mischkulturegeln halte ich mich nicht. Ich versuche eher, die Beete gut auszunutzen. Deshalb setze ich z.B. Steckzwiebeln in die Mitte vom Stangenbohnenbeet. Eine kurze Zeit müssen es beiden miteinander aushalten, dann sind die Zwiebeln reif und die Bohnen so groß, dass sie die Beetmitte beschatten. Ebenso verfahre ich mit Salat, der kommt überall dazwischen, wo die eigentliche Kultur länger braucht, um den ganzen Platz einzunehmen.Gute Erfahrungen habe ich mit einer Reihe Erbsen am Rand des Gurkenbeets gemacht, auch hier waren die Erbsen schon geerntet, bevor die Gurken den ganzen Platz brauchten. Vielleicht haben die Gurken auch vom Stickstoff in den Erbsenwurzeln profitiert, jedenfalls hatte ich eine gute Ernte.

Re:Erfahrungen mit Mischkultur bzw. Verträglichkeiten

Verfasst: 22. Mai 2011, 18:12
von Färberwau
An den Nutzen der guten Nachbarschaften habe ich in den Anfangsjahren geglaubt und mir damit viel Mühe gemacht. Möglicherweise hat das vor 20 Jahren auch noch funktioniert. Meine 6 m Beet mit abwechselnd je einer Zeile Karotten und Lauch blieb gesund und konnte den halben Winter über abgeerntet werden. Heute verderben die Maden der Lauchmotte bzw. der -fliege den Porre und die Schnecken fressen jede aufkommende Karottensaat.Also, die gegenseitige Hilfe der Pflanzen bei der Schädlingsabwehr halte ich nach meinen Beobachtungen für einen frommen Wunsch, die gegenseitige Ertragssteigerung ist nicht überprüfbar, ebensowenig wie die Geschmacksverbesserung -die ich im übrigen gar nicht anstrebe, da mir alle meine Gartenerzeugnisse bestens schmecken.Das Thema Mischkultur wird von mir ganz pragmatisch behandelt. Erst nach 3 Jahren kommt die selbe Pflanzenfamilie wieder auf die gleiche Fläche, also strikter Fruchtwechsel. Eine der Flächen, die aber auch wandert, wird als Multikulti-Beet genutzt, mit je nur 1 Zeile von allem, was frisch in kleiner Menge gebraucht wird. So wie eine Zeile frei wird, wird sie wieder mit etwas anderem belegt, also ohne Rücksicht auf Verträglichkeiten. Kombinationen gibt es dort, wo es zweckmäßig ist. So kommt grundsätzlich Basilikum in jeden Tomatentopf (Dill probiere ich heuer auch) und Salate kommen in freie Flächen, gelegentlich auch vorgezogene Rettiche. Da an den Beeträndern auch Tagetes und Calandula wachsen, schaut mein Gemüsegarten doch ganz mischkulturig aus.

Re:Erfahrungen mit Mischkultur bzw. Verträglichkeiten

Verfasst: 22. Mai 2011, 21:11
von Buchsini
Hallo,mit Möhren und Zwiebeln in Mischkultur habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht. Die Zwiebeln in Mitten zweier Möhrenreihen haben trotzdem die Zwiebelfliege angezogen wogegen die Möhren gesund sind außer einigen Läusen. Da ich dieses Problem schon seit 3 Jahren immer wieder habe, glaube ich nicht mehr daran, dass sich Möhren und Zwiebeln gegenseitig gesund erhalten.Die Fruchtfolge einzuhalten finde ich hingegen sinnvoll. Ich muss wohl auch sagen, dass ich mich nicht strikt daran halte. Dieses Jahr habe ich zum 2. Mal Kartoffeln auf dem selbem Stück Land angebaut. Ich werde ja sehen was ich davon habe ;DAllerdings hatte ich im Spätsommer auf diesem Stück Senf angebaut und diesen im Frühjahr mit verteiltem Kompost untergegraben. Etwas Blaukorn wurde dann auch noch auf dem Acker verteilt. In jedes Pflanzloch kam mit der Kartoffel noch etwas Hornspäne hinein, also wenn das nichts gibt.....Nächstes Jahr werde ich dann aber meine Gemüsebeete mit Kartoffeln bestücken und das ehemalige Kartoffelfeld mit Gemüse besetzen.LGBuchsini LGBuchsini