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kann man Hefe als Biodünger einsetzen?

Verfasst: 1. Feb 2012, 13:57
von Buchsini
Hallo,man hört immer mal wieder, dass ein Tütchen Trockenhefe in 10 l Wasser aufgelöst ein guter Pflanzendünger ist. Meine Freundin düngt ihre Orchideen damit und ist begeistert davon. Sie sagt, ihre Orchideen fingen wieder prächtig an zu blühen seit sie Hefe als Dünger einsetzt.Wenn man nur biologisch düngen möchte, ist dann Hefe eine Alternative zu Kunstdünger?LGBuchsini

Re:kann man Hefe als Biodünger einsetzen?

Verfasst: 1. Feb 2012, 14:01
von tomkyf
hallo das hört sich sehr interessant an. hoffe ja nicht das das aufblühen der orchis nicht das letzte ist was sie machen sozusagen der letzte frühling,lach, aber ich kann mir schon vorstellen,das die enzyme der hefe irgendwas bewirken.

Re:kann man Hefe als Biodünger einsetzen?

Verfasst: 1. Feb 2012, 14:12
von Buchsini
Hallo,Das hier schreibt Etelekta bei "frag Mutti"http://www.frag-mutti.de/tipp/p/show/ca ... r.htmlEine Pflanze braucht folgende Mineralien:Mangan : für Stabilität (wie bei mensch der knochen)Zink : für den Wachstum - BlütenbildungBor : Zellenfunktion ZellenbildungKupfer : PhotosyntheseEisen : KeimbildungMolybdän : EnzymeMineralien im Hefe: pro 100g Presshefe (ca. 4 Würfel) von Aldi oder ähnl.Kalium 601 mgPhosphor 336 mgMagnesium 40 mgCalcium 19 mgNatrium 30 mgZink 9,97 mgEisen 3,25 mgMangan 0,2 mgKupfer 148 µgSelen 8,1 µgman soll die Hefedüngung alle 2-3 Wochen benutzen.Ich frage mich ??? , ob diese Düngung ausreicht. Wenn man nur Hefe zum düngen bräuchte wären alle anderen Dünger überflüssig. Das kann ich mir nun wirklich nicht vorstellen. 8) Und meine erste Frage ist dann ja auch noch offen...ist es ein Biodünger?LGBuchsini

Re:kann man Hefe als Biodünger einsetzen?

Verfasst: 1. Feb 2012, 14:14
von Poison Ivy
Meinst du Trockenhefe, wie sie als "Nährhefe" verlauft wird?Die wird so getrocknet, dass dabei alle Enzyme der Hefe inaktiviert werden. Die können also nichts mehr bewirken.Bei "aktiver Trockenhefe", wie sie zum Backen verwendet wird, bleiben viele Enzyme mehr oder weniger aktiv, sonst würde es ja nichts mit dem Aufgehen des Hefeteigs. Die Hefezellen selbst sind allerdings hin und vermehren sich daher auch nicht mehr.Zum Gehalt an Inhaltsstoffen in Trockenhefe findest du hier einige Angaben, was so von der Größenordnung her drin ist.Ein Beutelchen Hefe enthält knapp 10 g Trockenhefe. In 10 Liter Wasser gelöst, gibt das z. B. etwa 100 mg Kalium/10 Liter Wasser, oder 10 mg/Liter Wasser. Das ist eine sehr stark verdünnte Düngerlösung.

Re:kann man Hefe als Biodünger einsetzen?

Verfasst: 1. Feb 2012, 14:43
von Buchsini
Hallo,ja, ich meine die handelsübliche Trockenhefe die man zum Backen nimmt.Im Wicki habe ich gesehen, das Bierhefe viel mehr Mineralstoffe hat als die vorgenannte.Ob Pflanzen ein Weißbier mögen ;D Ich habe mal versucht herauszufinden wie viel mg an Mineralien (Magnesium, Kalium, Eisen....usw.) eine Tomatenpflanze pro Düngung braucht. So aus dem Stehgreif habe ich da nichts im Netz gefunden.Mal sehen ob ich doch noch was finde. Scheint nicht so einfach zu sein. Vielleicht weiß man das ja gar nicht......LGBuchsini

Re:kann man Hefe als Biodünger einsetzen?

Verfasst: 1. Feb 2012, 19:08
von Minze
Hallo,interessante Idee.Ich hatte einmal mit Frisch Hefe haltigem Wasser extrem gute Bewurzelungserfolge bei Weinrebenstecklingen - Anmerkung ich wohne weit weg von irgendwelchen Weinanbaugebieten - gemacht, während Stecklinge mit einfachem Regenwasser nicht bewurzelt haben.Meine Rosen dünge ich immer* für schnelle Ergebnisse, also kurzfristig viele weitere Blüten, mit ein bischen Milch im Gießwasser - soll Stickstoff enthalten und hat bisher immer Super funktioniert* als Langzeitdünger Bananenschalen im BodenHast du auch Angaben, wieviel Stickstoff frische Hefe enthält - wenn überhaupt ??mfgMinze

Re:kann man Hefe als Biodünger einsetzen?

Verfasst: 1. Feb 2012, 19:19
von Eva
Als Schätzwert kannst du den Eiweißgehalt von Hefe (Frischhefe ca. 36 g Eiweiß pro 100g Produkt) mal 0,16 rechnen (100 g Eiweiß enthalten ca. 16 g Stickstoff, kommt aber immer auf das Eiweiß an). Also ein Hefewürfel mit 42 g enthält 42 * 0,36 * 0,16, das sind 2,42 g Stickstoff. Hört sich irgendwie deutlich teurer an als normaler Dünger, oder?Aber vielleicht gibt es durch die Hefe einen antibakteriellen oder Anti-Schimmel Effekt...

Re:kann man Hefe als Biodünger einsetzen?

Verfasst: 1. Feb 2012, 19:30
von Minze
Hallo,ja, ich denke auch, es sind irgendwelche Sekundär-"Erscheinungen" welche da eine Rolle gespielt haben.Will das ganze aber versuchsweise nochmal wiederholen, wenns klappen soll probier ich Mal Bilder einzustellenLgMinze

Re:kann man Hefe als Biodünger einsetzen?

Verfasst: 2. Feb 2012, 01:20
von pearl
Bei "aktiver Trockenhefe", wie sie zum Backen verwendet wird, bleiben viele Enzyme mehr oder weniger aktiv, sonst würde es ja nichts mit dem Aufgehen des Hefeteigs. Die Hefezellen selbst sind allerdings hin und vermehren sich daher auch nicht mehr.
da bin ich aber völlig anderer Meinung. Gefriergetrocknete Hefe oder durch andere industrielle Verfahren eingetrocknete Hefe ist so was von lebendig, ich sags dir! ;) :D Mit warmer Milch und Zucker hat die sehr gut Zuwachs, das schaffen einzelne Enzyme ja nun wirklich nicht, sich zu vervielfachen.Aber zurück zum Thema. Sämtliches organische Material kann man als Dünger einsetzen. Joghurt und Quark, Spülwasser und Kochwasser von Fisch - sofern kein Salz drin ist. Heringschwänze und faule Eier. ...Bei Hefe würde es sich lohnen ein Experiment zu machen. Wie reagiert tote Blumenerde aus der Tüte, Komposterde oder gute Gartenerde auf die Hefe. Große 20 l Kübel eignen sich gut dafür.

Re:kann man Hefe als Biodünger einsetzen?

Verfasst: 2. Feb 2012, 18:10
von Poison Ivy
Bei "aktiver Trockenhefe", wie sie zum Backen verwendet wird, bleiben viele Enzyme mehr oder weniger aktiv, sonst würde es ja nichts mit dem Aufgehen des Hefeteigs. Die Hefezellen selbst sind allerdings hin und vermehren sich daher auch nicht mehr.
da bin ich aber völlig anderer Meinung. Gefriergetrocknete Hefe oder durch andere industrielle Verfahren eingetrocknete Hefe ist so was von lebendig, ich sags dir! ;) :D
Hast recht! Mehr dazu (pdf).

Re:kann man Hefe als Biodünger einsetzen?

Verfasst: 2. Feb 2012, 18:13
von Eva
Bei Hefe würde es sich lohnen ein Experiment zu machen. Wie reagiert tote Blumenerde aus der Tüte, Komposterde oder gute Gartenerde auf die Hefe. Große 20 l Kübel eignen sich gut dafür.
Wie jetzt - welche Parameter wären zu erfassen? Keimung von Kressesamen? Schimmelbildung bei Überwässerung? Blühfreudigkeit bei normaler Bepflanzung? Boden-pH? Ertrag in Kg Blattspinat...... ???Arg effektiv kann ein Anti-Schimmel Effekt von Hefe nicht sein, weil mir im Kühlschrank regelmäig Hefewürfel anschimmeln, wenn ich nicht zum Kuchenbacken komme :-[ Andererseits könnte ich mir eine Ansäuerung des Milieus vorstellen. Hefe macht zwar vorrangig Alk aus Kohlehydraten, aber andere Mikroorganismen könnten aus Alk leicht Essigsäure machen (wie jeder weiß, dem schon mal ein Most "gekippt" ist).

Re:kann man Hefe als Biodünger einsetzen?

Verfasst: 2. Feb 2012, 18:18
von partisanengärtner
Sollte gesunde Hefe gut beim Verdrängen von Schimmelpilzen sein, ist es geschädigte bis tote(zu lang gelagert) nicht notwendigerweise.

Re:kann man Hefe als Biodünger einsetzen?

Verfasst: 2. Feb 2012, 18:19
von Eva
;D

Re:kann man Hefe als Biodünger einsetzen?

Verfasst: 3. Feb 2012, 00:49
von pearl
die Hefe wird, wenn sie auf lebendigen Boden aufgebracht ist, sofort von den dort zuständigen und effektiven Mikroorganismen gefressen. Je nach dem wie groß die Menge und die Dicke der Schicht ist, kann das auch mehrere Gruppen von Organismen und eine Weile dauern.

Re:kann man Hefe als Biodünger einsetzen?

Verfasst: 29. Feb 2012, 11:27
von Malte300
hallo das hört sich sehr interessant an.
Finde ich auch, vorallem ob es funktioniert würde mich mal interessieren. Ich schichte immer Gräser und Bioabfälle. Gibt nen nach 3 - 4 Jahren eine super Grundlage.