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Obstbaumunterlage - Erkennung möglich?

Verfasst: 14. Apr 2012, 18:20
von Enfield
Hallo liebes Forum!Das hier ist mein erster eigener Beitrag. Ich habe hier schon ein wenig mitgelesen und bin beeindruckt von dem Fachwissen, dass ihr hier alle habt. Ich hoffe sehr, ich könnt mir helfen, mir ein paar Tipps geben und mir ein wenig Mut machen!Ich bin leider absoluter Gartenneuling und gerade ein wenig am Verzweifeln. Letzes Jahr im Herbst haben wir unseren ersten eigenen Garten bekommen, ein ziemlich verwildertes Stück Wiese. Da meine kleine Familie unglaublich gerne Obst ist, habe ich mich gleich ans Bäumepflanzen gemacht. Jetzt im Nachhinein gesehen war das vielleicht ein großer Fehler, da ich letztes Jahr überhaupt keine Ahnung von Obstbäumen hatte. Also es war wie folgt:Ich bin letzen Herbst zur Baumschule gefahren und haben mir drei Apfelbäume (zwei wurzelnackte und einen im Topf) mit der Bezeichnung "BUSCH" geholt, Loch gegraben und eingepflanzt. Jetzt fangen sie schon an auszutreiben, also leben sie noch :) Über den Winter habe ich sehr viel gelesen wie das mit den Apfelbäumen so ist (Veredelungsunterlage, Sorten, etc), jetzt habe ich aber keinerlei Ahnung, was ich da bei den Bäumen für Unterlagen habe. In der Baumschule habe ich nachgefragt, da wusste auch keiner, auf was die die Bäume veredeln, ist doch Hammer, oder?Sind das jetzt Spindelbusch oder echte Busch? War es ein Fehler so einen schwachwüchsigen Baum frei in eine Wiese zu setzen ohne gute Erde, etc? Ich habe gelesen, dass die Buschbäume standardmäßig auf M9 veredelt werden, die aber sehr schwachwüchsig ist und nur in sehr guten Böden gedeiht, was heißt das? Kann ich dass dann hier auf schweren Lehmboden vergessen? Und brauchen die Bäume wirklich ein Leben lang einen Pfahl, ich habe nämlich aus Unwissen gar keinen gesetzt, kann ich das noch nachholen, ohne die Wurzeln stark zu verletzen?Oder kann es sein, dass die Bäume auf M26 veredelt sind?Gibt es irgendeine Chance, das rauszufinden oder habe ich letzten Herbst übereilt großen Mist gebaut?Eure Ena

Re:Obstbaumunterlage - Erkennung möglich?

Verfasst: 14. Apr 2012, 20:27
von flammeri
Also vorab, Pfahl setzen gleich nachholen, Du mußt eh ein Stück weg vom Baum, da düftest Du nicht soviel verletzen. Und daran denken, woher der Wind kommt. Falls Du es nicht weißt, dann am besten 3 Pfähle, die mit Holz verbunden werden. Sonst wächst der Baum schlecht an. Schlechter Boden ist eher Sand, Lehmboden zählt zu den besseren, wenn der Tonanteil sich im Rahmen hält. Du hast nichts falsch gemacht, aber kannst jetzt noch etwas besonders Gutes machen und zwar: Baumscheibe grasfrei halten, ordentlich Kompost drauf und zwar bald und Pfahl wirklich nach Jahren erneuern und zwischendurch Befestigung kontrollieren.Zu Unterlage: wird vermutlich M9 sein, M26 wird nicht ganz so häufig verwendet, aber das ist wie Kartenlesen wollen ::)Der Unterschied zwischen Spindel und Busch liegt mehr in der Erziehung, Spindel hat viele nicht dominierende, waagerechte Äste; Buschbaum ist die klassische Form mit 3 Leitästen, die zusammen mit Hauptachse dominant wirken. Am besten mal etwas googeln, ich mag nicht mehr soviel tippen 8) ;D

Re:Obstbaumunterlage - Erkennung möglich?

Verfasst: 15. Apr 2012, 15:45
von Zuccalmaglio
flammeri hat das wichtigste schon gesagt.Ergänzend noch der Hinweis für den Fall, dass die Bäume auf Unterlagen wie M9, M26, MM106 und M7 o.ä. stehen, dass die Baumscheibe ein Leben lang gras- und krautfrei gehalten werden muss (ca. 4 qm). Sonst wird das auf Dauer nichts gegen die Konkurenz der Wiese. Das kann bei einer "wilden" Wiese in (tonigem) Lehm über das Jahr und die Zeit sehr aufwendig werden.Ab einer Wuchststärke von ca. MM 111 geht das auf Dauer auch in der Wiese ohne Baumscheibe. Aber die ersten 4-5 Jahre brauchts die dann auch noch, genau wie bei noch stärkeren Sämlingsunterlagen. Alternativen? Wenn du anderswo Platz im Garten hast, pflanze sie jetzt noch mit reichlich wässern die nächsten Wochen um und besorge dir für die Wiese entpsrechend Bäume auf stärkeren Unterlagen (die dann aber auch wesentlich größer werden).Welche Sorten handelt es sich denn lt. Etikett (was leider auch nicht immer stimmt)?Über die ungenügende Auszeichnung und Qualität von Obstbäumen und magelnde Fachkenntnis in Gärtnereien, Gartencentern, Baumärkten und leider auch Baumschulen ist hier schon oft berichtet worden. Leider kein Einzelfall. Das es natürlich auch andere gibt, soll nicht unerwähnt bleiben.

Re:Obstbaumunterlage - Erkennung möglich?

Verfasst: 15. Apr 2012, 16:16
von Apfelfreund
Wie groß ist denn die Wiese und wieviel Platz bist Du bereit für Obstbäume zu "opfern". Wobei opfern falsch ist, es ist ein Geschenk eigene Obstbäume zu haben, auch wenn man irgentwann mal nicht alles Obst verwenden kann!!Falls Du noch mehr Obstbäume wünscht, hole Dir hier Rat über Sorten, Unterlagen, Pflanzabstände, Krankheiten usw. aber nicht verzweifeln, man kann gar nicht so viel falsch machen, daß es einen Totalschaden gibt. Falsch pflanzen kann man kaum und es ist besser als gar nicht pflanzen.Mit uns wirst Du viel Freude an Obstbäumen haben!!!Wilkommen im Forum!!Apfelfreund

Re:Obstbaumunterlage - Erkennung möglich?

Verfasst: 13. Jun 2012, 21:18
von Enfield
So, erstmals danke für die Antworten, war leider aufgrund privatem "Turbulenzen" etwas länger weg. Aber da jetzt wieder alles seine gewohnten Bahnen geht, bin ich zurück im Garten ;-) Ich hoffe, ich kriege trotzdem noch Antworten. :'( In der Zwischenzeit habe ich auch ein paar Bücher studiert und mich weitergebildet, leider konnte das nicht alle meine Fragen beantworten. Es ist aber schön, hier im Forum Gleichgesinnte zu treffen! Also: es handelt sich bei den Sorten laut Etikette um Cox Orange, roter Gravensteiner und Klarapfel. Sie entwickeln sich bisher sehr prächtig und sind etwa 40cm bisher gewachsen. Klarapfel hat auch schon geblüht und ein paar Äpfel dran gehabt, hab sie aber abgemacht da ich wo gelesen habe, dass man die Bäume im ersten Jahr nicht tragen lassen soll, auch wenn ich mich darüber gefreut habe.Die Pfähle habe ich inzwischen korrekt in Hauptwindrichtung gesetzt, Baumscheibe ist 50x50cm um die Bäume frei, ist das zu wenig? Brauche ich wirklich 4m²? Dann muss ich noch etwas Wiese entfernen. Bei uns ist es leider so, dass weder in den Baumschulen noch im Gartencenter irgendjemand eine Ahnung von Unterlagen hat. Es ist richtig frustrierend. Vom Gefühlt her würd ich sagen, es sind M26 oder M7. Beim Cox bin ich mir nicht sicher, der sieht ziemlch schmächtig aus im Vergleich zu den anderen beiden Bäumchen, der stand aber auch im Container, Gravensteiner und Klarapfel waren wurzelnackt. Kann es sein, dass da was völlig anderes als Unterlage benutzt wurde? Inzwischen hab ich auch erfahren, dass meine Baumschule die Bäume aus Ungarn bezieht, super...Zum Grundstück selber: Ich würde gerne einen richtig schönen Obstgarten anlegen, auch mit Birnen und Pflaumen. Trau mich aber nicht richtig da mir niemand die Unterlagen und Pflanzabstände sagen kann. Rasen habe ich genug, auf den kann ich gerne verzichten...Habt ihr ne Idee, wie ich an das Thema "Obstgarten anlegen" herangehen kann?Viele liebe Grüße!

Re:Obstbaumunterlage - Erkennung möglich?

Verfasst: 13. Jun 2012, 21:54
von Apfelfreund
Habt ihr ne Idee, wie ich an das Thema "Obstgarten anlegen" herangehen kann?
Klar!!Wie groß ist das Stück Land, daß Du dafür bereit stellst?Welche Bodenqualität?Hast Du Staunässe?Magst Du lieber große Bäume mit 8m Kronendurchmesser? Die sind am robustesten, brauchen aber auch am längsten, bis sie tragen, leben aber auch am längsten.Oder soll es was kleineres sein? Lebt nicht so lange, trägt pro Fläche mehr, aber nicht so lang, aber eher.Es gibt auch große Bäume mit mehreren Sorten drauf, wenn Du nicht so viel Land opfern willst.

Re:Obstbaumunterlage - Erkennung möglich?

Verfasst: 13. Jun 2012, 21:58
von Apfelfreund
Was soll das Obst leisten? Lagerfähigkeit, frühreif, Geschmack? Wie willst Du es verwerten? Willst Du vielleicht auch selber Bäume ziehen, indem Du selbst veredelst? Hierzu brauchst Du Zweige(Reiser) von den Edelsorten und mußt Dich mit dem Veredeln vertraut machen. An Zweige kommt man schnell, auch an Unterlagen. Macht viel Spaß, bis zum Ertrag dauert es dann aber. Oder beides? Kaufen und selber veredeln?Bei Interesse an großwüchsigen Bäumen kann man auch kleinwüchsige pflanzen, um schnell an Obst zu kommen, und dann diese roden, wenn die großen tragen.Sollen die Sorten pflegeleicht sein, oder hast Du kein Problem mit Pflege? Wie ist Deine Zeit für die Pflege?Das sind in etwa die grundlegenden Fragen, die Du für Dich klären sollst, dann kannst Du planen. Wie Du schon selber erfahren hast, ist es besser sich vorher etwas genauere Gedanken zu machen, um hinterher keine bösen Überraschungen zu erleben, die dann frustrieren. Das umsonst ausgegebene Geld ist dabei noch nicht mal das Problem( was kosten Zigaretten und Alkohol...) aber die Zeit, die man verliert ist schade!!!!!Apfelfreund

Re:Obstbaumunterlage - Erkennung möglich?

Verfasst: 13. Jun 2012, 22:03
von flammeri
Baumscheiben mit 50 cm Durchmesser würden eigentlich reichen, im nächsten Frühjahr Kompost drauf und gut ist 8) Erziehung nicht vergessen, da hast Du im Winter Zeit, Dich einzulesen.Ganz ehrlich: ich kann mit hiesigen Baumschulen nichts anfangen, ::) die haben keine Ahnung von Sorten, unterlagen usw. Ca. 80 % meiner Pflanzen beziehe ich übers Internet, ich zahle lieber Versand und bei guten Baumschulen weiß ich, welche Unterlage ich bekomme. Das ist bei meinem schweren Lehmboden sehr wichtig.Denke erstmal nach, wieviel Platz Du hast und welche Bäume Du noch setzen möchtest, dann weißt Du auch die gewollte Endgrösse und den Abstand. Im Zweifelsfall lieber kleinere Baumgrößen wie Buschbaum wählen, wer hat schon Lust, in 5 m luftiger Höhe zu ernten. Pflaumen und Birnen werden nur bedingt in Wuchs geschwächt, die sind generell sehr wüchsig und Birne eher wärmeliebend. Gute Unterlagen Pflaume sind Wavenheimer oder Wavit, die machen keine Ausläufer. Birne wurzelt tief, Pflaume flacher, daher keine Bodenbearbeitung in Pflaumennähe. Zu Birnenunterlagen kann ich nicht viel sagen, möchte selbst keine haben, da das Erntefenster meist kurz ist und die Wespen schneller... Vom Matsch unterm Baum ganz zu schweigen 8) und das man einen zweiten zur Befruchtung braucht. Sortenwahl ist was individuelles, da muß man recherchieren oder Geschmacksproben nehmen.

Re:Obstbaumunterlage - Erkennung möglich?

Verfasst: 13. Jun 2012, 22:29
von Apfelfreund
Zu Birnenunterlagen kann ich nicht viel sagen, möchte selbst keine haben, da das Erntefenster meist kurz ist und die Wespen schneller... Vom Matsch unterm Baum ganz zu schweigen 8) und das man einen zweiten zur Befruchtung braucht. Sortenwahl ist was individuelles, da muß man recherchieren oder Geschmacksproben nehmen.
Das ist Ansichtssache; Birnen sind oberlecker, und Büsche auf Quitte veredelt bringen auch einen beherrschbaren Ertrag. Bei zwei oder drei Büschen mit etwa 3m Höhe und Breite kann man das Ernte-und Genußfenster gut von Anfang September bis Mitte November ausdehnen. Ich mag gar nicht an die leckeren süßen saftigen aromatischen halb oder ganz schmelzenden edlen Früchte denken, die man ißt, bis der Arzt kommt ::) ::)

Re:Obstbaumunterlage - Erkennung möglich?

Verfasst: 14. Jun 2012, 09:49
von Zuccalmaglio
Eine frei gehaltene Baumscheibe von 50 x 50 cm im sehr lehmigen Wiesenboden bei schwachen Unterlagen genügt auf Dauer nicht. Allenfalls hilft es noch im zweiten Standjahr. Danach brauchen die Wurzeln mehr Flächenhorizont. Und den haben Sie wegen der "wilden" Wiese ab 25 cm zur Seite dann nicht. Ab dem dritten Standjahr gibts Wuchsdepressionen. Mit Cox Orange wird auf Dauer keine Freude verbunden sein, mit Klarapfel vermutlich auch nicht, mit Gravensteiner vielleicht (nicht auf Geschmack bezogen, sondern auf die Anfälligkeit der Bäume bzw. Sorten). Noch zur Planung: Die Gegend und damit auch die Höhenlage ist auch von Bedeutung

Re:Obstbaumunterlage - Erkennung möglich?

Verfasst: 14. Jun 2012, 20:37
von Enfield
Danke für die Antworten, jetzt bin ich schonmal schlauer.Also (wo fang ich bloß an...?!?!?!) ???Zuerst zum Grundstück:Es sind gut 1200 m ² ohne Bebauung und ist rein für die Anlage eines Gartens erworben worden. (6m² Gerätehaus steht drauf), wir wohnen in einem Haus mit sehr sehr wenig Grund runderhum (grade mal 100m² wenns hoch kommt). Da Gärtnern unsere gemeinsame Leidenschaft ist und wir uns auch sonst nicht viel gönnen, hat der Garten oberste Priorität ;-). Bisher hatten wir nur Gemüse rund ums Haus und zwei Johannisbeersträucher. Auf dem Grund möchte ich einen richtig schönen Obstgarten anlegen.Bodentyp: mittlerer Lehmboden, nicht leicht, aber auch nicht übermäßig schwer, das Graß und "Unkraut" wächst jedenfalls wie vom Teufel besessen. Lage: Leichter Süd-West Hand, 408 m N.N. in USDN Klimazone 7a des Alpenvorlandes. Bisher stehen auf dem Grundstück (alle an der nord-östlichen Grundstücksgrenze):1 x Mostbirne Hochstamm, etwa 60 Jahre alt1 x Nussbaum, cira 80 Jahre alt und ein riesen Ding...3 x Kirsche, auch Hochstämme, ziemlich groß und tragen gut und regelmäßig, sehr schmackhaft. 1 x Birke, auch groß, sinnlos, steht aber an der nördlichen Ecke und stört daher nicht. Ich finde sie hübsch, macht halt etwas Dreck, trotzdem hat er seine Lebensberechtigung ;D Die drei Apfelbäumchen habe ich im Herbst gepflanzt. Ich weiß dass die Sorten nicht optimal waren, aber in der "Baumschule" wurden mir die empfohlen. Sind die überhaupt was für unser Klima? Was würde ihr für Sorten empfehlen? Da hab ich wohl in der Freude und dem Übermut ziemlich viel Murks gemacht im Herbst. Wenn ihr sagt, dass die Sortenwahl völlig falsch war, dann werd ich die Bäumche wohl entfernen, immerhin soll der Garten doch längerfristig angelegt werden.Ich würde wahnsinnig gern einen richtigen Obstgarten anlegen. Mir kommt es dabei nicht auf riesige Bäume mit Unmengen an Früchten an, ich will lieber eine Vielfalt an Sorten und Obstarten. Also eher mehrere kleine Bäume. Ich weiß aber nicht, ob der Boden für ne Spindel so optimal ist. Oder kann ich den selbst verbessern? Hätte auch sehr gerne einige Beerensträucher. Aber ich habe keine Ahnung wo ich anfangen soll noch in welche Ecke ich was pflanze. Da bin ich völlig überfordert. Immerhin soll es auch gut aussehn und nicht irgendwie mitten in den Garten gerotzt werden. Ach ja, in der Mitte ist auch noch eine kleine Lagerfeuerstelle zum Grillen und gemütlichen Beisammensein. Ist auch die einzige Engeriequelle, da es keinen Strom gibt...Ich hätte gerne:3-6 Apfelbäume3 Birnen 2 Pflaumen/ZwetschgenJohannisbeeren aller FarbenStachelbeerenHimbeerenBrombeerenKirschen habe ich ja jede Menge, wobei ich hier auch nicht sehr glücklich bin, da die Bäume extrem hoch (10m) sind und in "Reichweite" sehr wenige Kirschen. Hier könnte ich mich eventuell von einem trennen.Bin ich ein hoffnungsloser Fall? Halsen wir uns da zu viel Arbeit auf? Kann ich dass als berufstätiger Mensch überhaupt nebenbei "bewirtschaften" oder muss ich meinen Job kündigen, wenn wir uns unseren Traum vom Obstgarten erfüllen?

Re:Obstbaumunterlage - Erkennung möglich?

Verfasst: 15. Jun 2012, 00:51
von A-String
Ich kann grad nicht auf alle Fragen eingehen, überhaupt könnte das eine fachkundigere Person vor Ort evtl. besser - wobei eine solche gar nicht so einfach zu finden sein dürfte. Also wenn für Euch der Garten so wichtig ist, würde ich nochmal resetten und die gekauften Bäume veräußern bzw. verschenken. Klarapfel hätte wohl noch am ehesten Berechtigung, Gravensteiner trägt meiner Erfahrung nach etwas launisch und ist recht anfällig, Cox never ever. Die Bäume sind umso pflegeintensiver je kleinwüchsiger die Unterlage ist. Mein persönlicher Geschmack tendiert eher in Richtung großer Bäume, Ihr habt ja auch Platz, von daher würde ich zumindest mittelgroße Bäume bevorzugen (so M26 - MM111). Die kann man dann auch als wirkliche Bäume erziehen, M9 bzw. Spindeln sind eher anspruchsvolle (Weihnachts-)bäumchen, optimiert für kommerziellen Anbau. Wenn andererseits das Gärtnern das große Hobby ist, stehe ja einer kleinen Anlage mit Spindeln auch nichts im Wege (Boden kann man ja beeinflussen). Wieder andererseits muss dann allerdings nach einigen Jahren nachgepflanzt werden, da diese Bäumchen i.A. nicht besonders alt werden. Ich persönlich habe daher beides, kleine Bäume für schnellen Ertrag und Pflege, große Bäume mit langfristigen Zielen.

Re:Obstbaumunterlage - Erkennung möglich?

Verfasst: 12. Jul 2012, 10:53
von NaDeWe
Wahrscheinlich bin ich hier richtiger als im allgemeinen Säulenapfelthread, aber auch nicht so ganz, würde gerne dieses Thema nutzen, um etwas abzuweichen :o Ist es möglich, mit einer langsamwachsenden (oder mittel-/schnellwachsenden) Unterlage geschmacklich (ganz subjektiv) großartige Apfelbäume wie bspw. Finkenwerder Herbstapfel oder Pilot einen Säulenapfel zu entwickeln und deren positiven Eigenschaften zu erhalten? Gibt's so etwas zu kaufen?

Re:Obstbaumunterlage - Erkennung möglich?

Verfasst: 12. Jul 2012, 12:14
von Arachne
Bei uns ist es leider so, dass weder in den Baumschulen noch im Gartencenter irgendjemand eine Ahnung von Unterlagen hat. Kann es sein, dass da was völlig anderes als Unterlage benutzt wurde? Inzwischen hab ich auch erfahren, dass meine Baumschule die Bäume aus Ungarn bezieht, super...Ich würde gerne einen richtig schönen Obstgarten anlegen, auch mit Birnen und Pflaumen. Trau mich aber nicht richtig da mir niemand die Unterlagen und Pflanzabstände sagen kann.
@ Enfield,Wenn Dir Deine Baumschule vor Ort nicht ganz vertrauenswürdig erscheint, es gibt schon ordentliche Versandbaumschulen. Diese Frühjahr habe ich erstmalig bei dieser Baumschule bestellt. Hier wird auch die Unterlage genannt.Die Bäume (Ananasrenette und Blumenbachs Butterbirne) waren am Tag der Entnahme aus dem Feld abgeschickt worden und den nächsten Mittag hatte ich sie schon. Kräftige,tadellose Ware und der Pflanzschnitt war auch korrekt ausgeführt. Den anhaftenden Erdresten zufolge sind die Bäume auf eher lehmigem Boden gezogen worden. Beide Bäume hatten zwei Etiketten: ein handgeschriebenes, älteres - wahrscheinlich das "Arbeitsetikett" vom Feld - und ein gedrucktes, das zum Verkauf neu angebracht worden war.

Re:Obstbaumunterlage - Erkennung möglich?

Verfasst: 14. Jul 2012, 19:22
von Arachne
Trau mich aber nicht richtig da mir niemand die Unterlagen und Pflanzabstände sagen kann.
Zum Flächenbedarf der Obstbäume auf unterschiedlichen Unterlagen kann man hier etwas nachlesen. Danach kann man sich die ungefähren Abstände ausrechnen.Von anfänglichen Irrtümern darf man sich nicht unterkriegen lassen. Mein erster Unsinn war eine Wintergoldparmäne/Halbstamm auf Sämling. Als der Baum richtig zu wachsen anfing, legte er pro Jahr 1,50m in alle Himmelsrichtungen und auch nach oben zu... Überspitzt gesagt, ich hätte mir ausrechnen können, wann mein Haus bei Schlechtwetter dort schutzsuchend hätte unterkriechen können. ;) Oder aber ich hätte jedes Jahr eine reiche Holzernte gehabt. Dazu habe ich dann herausgefunden, dass die Parmäne innen schnell verkahlt. Na prima...Von dem Baum habe ich mich dann getrennt und meinen Garten ganz neu überplant. Nachdem ich mich für eine Apfelbaumunterlage entschieden hatte (in meinem Fall MM 106, weil mittelstark und leicht erhältlich) bin ich mit Zollstock, Pflöcken einem langen Band in den Garten gegangen. An einer Grundstücksecke habe ich angefangen zu messen, um den Grenzabstand einzuhalten.. Durch die Pflöcke und die dazwischen gespannten Bänder erhält man eine gute Übersicht. Vom Haus aus gesehen habe ich jetzt 2 Reihen Obstbäume, die ich aber wegen der Grundstückslage versetzt gepflanzt habe, damit die Mittagssonne gut in die Zweierreihe hineinscheinen kann.Die letzte freie Stelle ist vergangenen Herbst mit einem Edelborsdorfer bepflanzt worden.