Seite 1 von 2
Lärmschutzwand, lebend, fast kostenlos.
Verfasst: 2. Mär 2005, 13:16
von Heinone
In letzter Zeit wurde quer durch die Threads immer wieder das Lärm- und Sichtschutzproblem angesprochen, gerade wieder aktuell im Arboretum (Eine schwierige Frage?). Vor ungefähr 20 Jahren las ich irgendwo von einem Projekt der Universität Kassel-Witzenhausen, das sich mit der Realisierung lebender Lärmschutzwände befaßte. Vielleicht ist das ja hier jemandem bekannt. Der Witzenhausener Lösungsansatz hat mich jedenfalls nie wieder losgelassen.Man braucht:- Weidenschnittholz- Bodenaushub- stabilen Draht- perforierten WasserschlauchMeine kleine Zeichnung sollte für sich sprechen. Die Wand ist auch in 3 Etagen baubar. Höhe: für Lärmschutz nicht unter 2 Meter, heißt deutlich über Ohrhöhe. Der Bodenaushub im Kern garantiert Schallundurchlässigkeit. Der perforierte Wasserschlauch in der Krone sorgt für ausreichende Feuchtigkeit in den ersten Jahren. Die ausgetriebene Weidenhecke kann mit der Heckenschere gepflegt werden.Material: Weidenschnitt über Naturschutzverbände, LandhandelKosten: minimalZeitpunkt: jetzt, weil derzeit die Weiden geschnitten werden. Nur fostfrei sollte es sein, vor allem für das Ausheben des Pflanzgrabens.Zeichnung (c) Heinone
Re:Lärmschutzwand, lebend, fast kostenlos.
Verfasst: 2. Mär 2005, 13:24
von bonsai
Super Idee!An das einfache denkt man halt meistens nicht.
Re:Lärmschutzwand, lebend, fast kostenlos.
Verfasst: 2. Mär 2005, 13:30
von thomas
Frage von einem Zweilinkshändigen:Das Grüne sind die Weidenruten, oder? Das violette der Schlauch?? Und was bewirkt der? Gazellengrüsse
Re:Lärmschutzwand, lebend, fast kostenlos.
Verfasst: 2. Mär 2005, 13:33
von Nina
Der perforierte Wasserschlauch in der Krone sorgt für ausreichende Feuchtigkeit in den ersten Jahren.
Muß natürlich angeschlossen werden.

Re:Lärmschutzwand, lebend, fast kostenlos.
Verfasst: 2. Mär 2005, 13:42
von thomas
Ah ja, danke.
Re:Lärmschutzwand, lebend, fast kostenlos.
Verfasst: 2. Mär 2005, 13:42
von Heinone
Das Grüne sind die Weidenruten, oder? Das violette der Schlauch?? Und was bewirkt der?
a) jab) jac) Bild
Re:Lärmschutzwand, lebend, fast kostenlos.
Verfasst: 2. Mär 2005, 13:46
von thomas

. Zugegeben, etwas peinlich. Anderseits: Die Feuchtigkeit dient offenbar den Weiden. Aber faulen die dann nicht, wenn sie so an die feuchte Erde anlehnen?(wenn ich nun nur nicht nochmals eine dumme Frage gestellt hab

)
Re:Lärmschutzwand, lebend, fast kostenlos.
Verfasst: 2. Mär 2005, 15:27
von brennnessel
die machen ja überall in der Erde Wurzeln, fisalis !Eine tolle Idee, Heiner!

!LG Lisl
Re:Lärmschutzwand, lebend, fast kostenlos.
Verfasst: 2. Mär 2005, 15:31
von Lilia
Die Weiden leben und brauchen Futter!!!Huch nee, oder doch nicht?? Aber wenn die Erde zu trocken wird, bröselt sie einfach weg und wird instabil.
Re:Lärmschutzwand, lebend, fast kostenlos.
Verfasst: 2. Mär 2005, 15:58
von bonsai
Aber wenn die Erde zu trocken wird, bröselt sie einfach weg und wird instabil.
Deswegen ja auch der (angeschlossene

) Schlauch auf der Krone. Die ersten Jahre wird man schon wässern müssen. Früher oder später werden die Weiden auch in den Boden unter der "Mauer" wurzeln, und sich von dort das Wasser holen.Da bröselt dann auch nichts mehr weg, weil die Weidenwurzeln die Erde festhalten.Viele GrüßeChristoph
Re:Lärmschutzwand, lebend, fast kostenlos.
Verfasst: 2. Mär 2005, 16:13
von Mutabilis
Und wie breit ist das? An der Basis? Und wie breit wird das, wenn die Weiden austreiben? Und nach 5 Jahren? Und kann man dann noch etwas davor pflanzen, oder saugen die Weiden alles rundum trocken? Muss ich irgendwann knicken?Seeehr interessant!!!
Re:Lärmschutzwand, lebend, fast kostenlos.
Verfasst: 2. Mär 2005, 16:41
von Hortulanus
So ganz will mir das System nicht einleuchten.Es ist tatsächlich nicht ganz von der Hand zu weisen, dass die permanent feucht gehaltene Erde die Weidenstämme faulen lässt. Was passiert mit dem Erdkern, wenn die Stämme an Mächtigkeit zunehmen? Was geschieht, wenn der Erdkern vollständig durchwurzelt ist und keine Nahrung mehr hergibt. Faulen die Wurzeln dann zurück? Wie dick sollen die Weiden werden, wann behindern sie sich gegenseitig? Die Anlage erscheint mir außerdem enorm arbeitsintensiv in der anfänglichen Herstellung. Man bedenke nur in dem hier zur Diskussion stehend Fall: 15 m Länge, Erdkern an der Basis mind. 1,5 m breit und 2 m hoch = 45 m³ Erde, die wegen des Seitendrucks aufwändig aufgefangen werden müssen.Die Zeichnung sieht einfacher aus, als die Ausführung sein dürfte.
Re:Lärmschutzwand, lebend, fast kostenlos.
Verfasst: 2. Mär 2005, 17:35
von Birgit
Höhe: für Lärmschutz nicht unter 2 Meter
So weit ich weiß, muß wegen der Höhe von über 1.60m hier im Hessischen soetwas wie ein Bauantrag gestellt werden incl. Nachbars Zustimmung. Sollte man unbedingt vorher abklären. Je nach Bundesland oder Kreis unterschiedlich.GrußBirgit
Re:Lärmschutzwand, lebend, fast kostenlos.
Verfasst: 2. Mär 2005, 17:36
von brennnessel
Vielleicht macht man es in 2 Etappen: erst die unteren Weiden stecken (aber nicht dicht an dicht...oder jeweils einige Weiden verkehrt gesteckt, dass nicht alle anwachsen - oder quer dreinflechten (damit die Erde hält), erst nach und nach mit Erde auffüllen und mit dem Schnittmaterial später die zweite Etage pflanzen.. ...

LG Lisl
Re:Lärmschutzwand, lebend, fast kostenlos.
Verfasst: 2. Mär 2005, 20:01
von Silvia
Zum Nachbarschaftsrecht: Die Nähe zur Nachbargrenze wird durch die Höhe des Zauns bestimmt. Bei 2 m müssen es hier unter 75 cm sein. Ich glaube aber nicht, dass die Schutzwand für den Zaun zum Nachbarn gedacht ist, sondern für den Einsatz z.B. an einer stark befahrenen Straße. Wer soll da etwas sagen?Das die Weiden faulen, glaube ich nicht. Wenn man sich einmal an den Flussufern umschaut, stehen die Weiden doch auch oft im Wasser oder senken ihre Zweige hinein. Ich hätte eher Befürchtung, dass sie austrocknen, wenn sie nicht permanent berieselt werden. Die Erde wird schnell durchwurzelt sein. Und dann stellt sich wirklich die Frage, was ist, wenn sie größer werden. Gibt es Veröffentlichungen zu dem Versuch?LG Silvia