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Plantosan - empfehlenswert?

Verfasst: 8. Sep 2012, 12:58
von fars
Ein Gartenfreund lobte Plantosan und gab mir ein Beutelchen mit.Handelt es sich um einen wirklich empfehlenswerten Langzeitdünger?

Re:Plantosan - empfehlenswert?

Verfasst: 8. Sep 2012, 15:13
von Daniel - reloaded
Jein. Plantosan ist grundsätzlich gut, allerdings hat er nichts mit den bekannten ummantelten Düngern (die mit -cote im Namen) zu tun. Es handelt sich um ein Kompaktat wie auch Triabon etc.Bei Plantosan ist nur der größte Teil des Stickstoffs langzeitwirksam (etwa 10 Wochen lang), P, K, und Spurenelemente sind sofort verfügbar. Dadurch, dass P und K aber kaum ausgewaschen werden ist das kaum ein Problem.Der Stickstoff liegt zu einem kleinen Teil als schnellwirksamer Stickstoff (Nitrat und/oder Ammonium) und zum überwiegenden Teil als Formaldehydharnstoff (Ureaform-N) vor. Durch die langsame Umsetzung des Ureaform-N werden Stickstoffauswaschungen vermieden. Die Nachlieferung des Stickstoffs erfolgt weitgehend bedarfsgerecht, dass mit steigender Temperatur sowohl das Pflanzenwachstum als auch die Umsetzung des Ureaforms zunimmt. Eine Vollbevorratung wie mit ummantelten Düngern im Sinne von "einmal düngen, ein Jahr Ruhe" ist mit Plantosan allerdings nicht möglich.Der leicht höhere N-Gehalt zum P und K ist unproblematisch durch die langsame Umsetzung und auf Grund der Tatsache, dass dem Boden überweigend N zugeführt werden muss. Der relativ hohe P-Gehalt ist zwar überflüssig aber unproblematisch was die Grundwasserbelastung angeht.Liebe Grüße,DanielP.S.: Für Kleingärtner abgepackt ist der größte Nachteil des Plantosans der unverschämt hohe Preis. Für Profis gibt es gleichwertige aber deutlich günstigere Produkte.(Als ich auf dem Kiekeberg im Frühjahr den Preis für einen abgefüllten 1kg-Beutel sah musst ich 3x hingucken und 5x schlucken.) Übrigens ist Blaukorn ENTEC nicht schlechter nur eben mit kürzerer Wirkungsdauer aber auch günstiger und mit reduziertem P-Gehalt erhältlich.

Re:Plantosan - empfehlenswert?

Verfasst: 8. Sep 2012, 20:19
von Staudo
Ich habe gerade mal nachgesehen. Im Großhandel gibt es den 25-kg-Sack für knapp 100 Euro incl. Mwst.

Re:Plantosan - empfehlenswert?

Verfasst: 8. Sep 2012, 23:20
von Daniel - reloaded
Naja, wenn ich jetzt bedenke, dass ich für 1kg im Gefrierbeutel abgepackt auf den Kiekeberg 10€ bezahlen sollte finde ich das unverschämt..... >:( ;)

Re:Plantosan - empfehlenswert?

Verfasst: 9. Sep 2012, 10:41
von fars
Vielen Dank für eure Antworten.Die ultimativen Düngerangebote auf Pflanzenmärkten, mit angeblich sensationellen Erfolgen, sind wohl samt und sonders dubios.

Re:Plantosan - empfehlenswert?

Verfasst: 9. Sep 2012, 13:50
von Staudo
Viele Anbieter glauben sogar an die Wunderwirkung ihres Spezialdüngers. Wer einmal gute Erfahrungen mit einem Dünger gemacht hat, probiert selten genug, ob ein anderer (vielleicht sogar billigerer) Dünger nicht den selben Effekt bringt.

Re:Plantosan - empfehlenswert?

Verfasst: 9. Sep 2012, 23:23
von Daniel - reloaded
Naja, also prinzipiell sind die Kompaktate ja nicht schlecht. Wenn man allerdings einige Zeit im Garten verbringt sind sie wegen des hohen Preises einfach überflüssig da man dann billiger mit Blaukorn etc. arbeiten kann. Für Leute die wenig Zeit für ihren Garten haben sind sie durchaus eine Alternative sofern man einigermaßen preiswert an sie heran kommt. Die Abpackungen die man von Plantosan etc. auf Gartenmärkten bekommt sind allein auf Grund des preises überfüssig wie ein Kropf. ;)

Re:Plantosan - empfehlenswert?

Verfasst: 10. Sep 2012, 14:07
von fars
Ich meinte wenige die etablierten Düngermarken als vielmehr diese Literflaschen mit Wunderwirkung. Hier auf den alljährlich Pflanzenmärkten taucht einer auf, der bietet jeweils 1 Liter für Rosen und Rhododendron an. Damit könne man alles bekämpfen: Von Mickerwuchs, über Pilzerkrankungen bis hin zu bohrenden, beißende und infizierende Insekten.Würde man ihm glauben, wäre alles andere überflüssig.

Re:Plantosan - empfehlenswert?

Verfasst: 12. Sep 2012, 19:48
von fromme-helene
Naja, also prinzipiell sind die Kompaktate ja nicht schlecht.
Ein wesentlicher Nachteil höherer Konzentrationen liegt allerdings darin, dass sich Dosierfehler heftiger auswirken. Insofern bei Produkten für Laien vielleicht nicht ganz unbedenklich.

Re:Plantosan - empfehlenswert?

Verfasst: 12. Sep 2012, 20:36
von Daniel - reloaded
Lene, Kompaktate haben bei Düngern nichts mit der Konzentration zu tun. Die Nährstoffgehalte in kompaktierten Düngern (Plantosan, Triabon, Floranid etc. pp) sind denen von Blaukorn und vergleichbaren Produkten sehr ähnlich. Einziger Unterschied ist, dass sich die Körner nicht ganz so schnell auflösen und ein Großteil des Stickstoffs langsamwirkend ist (eben Ureaform, Crotodur, Isodur etc.).Die Verbrennungsgefahr durch Kompaktate ist sogar etwas geringer durch die langsamere Löslichkeit. ;)

Re:Plantosan - empfehlenswert?

Verfasst: 12. Sep 2012, 21:29
von planwerk
Naja, wenn ich jetzt bedenke, dass ich für 1kg im Gefrierbeutel abgepackt auf den Kiekeberg 10€ bezahlen sollte finde ich das unverschämt..... >:( ;)
Naja, 4 € das Kilo im Großhandel (ohne Märchensteuer) X Faktor 2,2 (betriebswirstschaftlich schon grenzwertiger Aufschlag) macht 8,80 €. Dann noch Messeaufschlag dazu, passt einwandfrei. 8) ;)

Re:Plantosan - empfehlenswert?

Verfasst: 12. Sep 2012, 22:12
von troll13
Mal 'ne ganz blöde Frage...Wozu braucht man in einem Privatgarten überhaupt teure Dünger wie Plantosan, Osmocote und Co., wenn man Gartenabfälle kompostiert und dem Nährstoffkreislauf wieder zuführt? Dazu vielleicht noch eine Hand voll Hornspäne, damit die Stickstoffversorgung gewährleistet ist.Ich dünge gezielt nur die paar Rosen in meinem Garten. Alles andere wächst seit mehr als 20 Jahren auch mit nur Kompost und Hornspänen zufriedenstellend, wenn man versucht, eine einigermaßen standortgerechte Pflanzenverwendung zu verwirklichen.

Re:Plantosan - empfehlenswert?

Verfasst: 13. Sep 2012, 07:32
von Daniel - reloaded
@Planwerk: Das mag betriebswirtschaftlich zwar brauchbar kalkuliert sein, ändert aber nichts daran, dass das Zeug dann 1. immer noch gnadenlos überteuert ist und 2. günstigere Alternativen am Markt gibt die qualitativ gleichwertig sind. ;)@troll: Die Frage ist ganz einfach zu beantworten: Gar nicht. Osmocote kann in Gefäßbepflanzungen sinnvoll sein (besonders in regenreichen Zeiten), Beete etc. kriegt man ganz gewiss ohne Osmocote, Plantosan und Co in den Griff, allerdings unter der Voraussetzung, dass Kompost etc. zur Verfügung steht was nicht immer der Fall ist. ;)

Re:Plantosan - empfehlenswert?

Verfasst: 13. Sep 2012, 19:09
von Staudo
Naja, 4 € das Kilo im Großhandel (ohne Märchensteuer)
Ich hatte den Preis inklusive Mehrwertsteuer genannt. ;) Eigentlich finde ich den Aufschlag für Kleinpackungen auch ganz in Ordnung.

Re:Plantosan - empfehlenswert?

Verfasst: 13. Sep 2012, 20:46
von sarastro
@Planwerk: Das mag betriebswirtschaftlich zwar brauchbar kalkuliert sein, ändert aber nichts daran, dass das Zeug dann 1. immer noch gnadenlos überteuert ist und 2. günstigere Alternativen am Markt gibt die qualitativ gleichwertig sind. ;)@troll: Die Frage ist ganz einfach zu beantworten: Gar nicht. Osmocote kann in Gefäßbepflanzungen sinnvoll sein (besonders in regenreichen Zeiten), Beete etc. kriegt man ganz gewiss ohne Osmocote, Plantosan und Co in den Griff, allerdings unter der Voraussetzung, dass Kompost etc. zur Verfügung steht was nicht immer der Fall ist. ;)
Dies gilt doch für sämtliche industriell hergestellten Produkte, einschließlich sogenannter biologisch oder halb biologischen Dünger und Schädlingsbekämpfungsmittel. Die lassen sich ihre aufgemotzte Werbeschiene zahlen und sahnen gehörig dabei ab. Wollen eben was verdienen, sei ihnen zugestanden. Orbeitsblätse etc.!! Und dann sei einmal Landwirtschaft mit Gartenbau verglichen: Rasendünger mit Unkrautvernichter kostet in Kleinpackungen im Gartencenter weiß ich wieviel, aber sinnloses Geld. Ein 50 kg Sack Ammoniumsulphat im Lagerhaus, mit dem ich bei meiner Rasenfläche 3 Jahre auskomme und dasselbe Resultat erreiche, kostete mich nur 15 Euro. Der Mensch will beschissen werden bzw. man rechnet mit seinem Halbwissen.