garten-pur

Mal ganz ketzerisch, aber auch interessiert: Was würde eigentlich passieren, wenn man die Rosen einfach nicht mehr schneiden würde ? Ausser dass sie hoch und breit würden ( endlich !...), was wäre mit der Blühfreudigkeit ? Was bedeutet "vergreisen" überhaupt ? Gibt es das bei den Rosen ? Machen wir nicht einfach viel zu viel Bohei darum ? Ich würde gerne mal einen Versuch starten. Nicht aus Faulheit, sondern aus Gwunder.Was meint Ihr dazu ?

Das wird wohl in einem undurchdringlichen Gestrüpp enden.

Hab ich mal gemacht mit einer Gloria Dei - im Endeffekt stand dann da eine Wildrose, die ich gerodet habe. Die Gloria war spurlos verschwunden. Ähnliches beobachtete ich bei einem sehr schönen Strauch "Frühlingsgold" (oder so in der Art), bei den Nachbarn. Da ist auch nurmehr wüstes Gestrüpp. Es gibt aber sicher Rosen, die man nicht schneiden muss, Stanwell Perpetual vielleicht?Bin aber Rosenlaie....

... Machen wir nicht einfach viel zu viel Bohei darum ?.

Bestimmt.Das machen wir bei jedem Schnitt. Die Pflanze muss sich doch dem Gärtner untertan machen im Garten. Was war eher da, die Rose, oder die Schere ;)Im Ernst, es kommt auf die Rose drauf an. Meine Rose de Resht z.B. schneide ich schon seit Jahren nicht, bzw. ich lichte nur alle paar Jahre mal die ältesten Äste aus, wie bei jedem anderen Zierstrauch auch.Manche Edelrosen wachsen 2 m hoch und höher, wenn sie nicht geschnitten werden und sie nicht zurückfrieren. Die Blüten werden dann halt nicht so groß.Man muss sich die Rose halt anschauen, was sie so macht. Wenn sie ohne Schnitt trotzdem wüchsig ist, dann kann man das Schneiden sehr zurückfahren.

Ich schneide einige Rosen nicht, sondern lichte nur aus. Z.B. die eben genannte "Stanwell Perpetual"

ungeschnittene Strauchrosen habe ich schon eine ganze Reihe gesehen. Es ist ziemlich hässlich, wenn in der Mitte des blühenden Rausches alte Astskelette rumstehen. Sehr unelegant. Aber immer noch besser als gestummelte alte Äste. Ungeschnittene Rosa gallica 'Charles de Mills' ist eine Wucht!

Meine Rambler schneide ich zum teile fast nie, nur wenn sie zu wuchtig werden Ghislaine de Féligonde habe ich noch nie geschnitten hat ihr aber auch nicht geschadet.

Rosen benötigen schon einen Formschnitt damit keine unansehnliche Kehrbesen entstehen. Gerade bei Strauchrosen ist das oft der Fall. Bei mehrmalsblühenden Rosen ist auch ein Schnitt nötig, damit wir uns richtig an der 2. Blüte erfreuen können.Klar gibt es Leute die ihre Rosen nie schneiden und behaupten dass sie auch so blühen. Man muss sich halt mal den Unterschied in der Blüte und dem Habitus ansehen.Mit RosengrußVulkanrose

Preisfrage, realp: Was verstehst du unter "Schneiden"?1. Klassischen "Rosenschnitt"?oder:2. Ab und zu mal Schere und Säge ansetzen zum Totholz-Entfernen/ Auslichten/ Verjüngen und zum dezenten Strauch-Formen?Ersteres schenke ich mir bei Strauchrosen. Albas, Centifolien, Damascenas, Rugosas, Portlands etc.pp. brauchen's eh nicht, Pimpinellifolias wie 'Stanwell Perpetual' auch nicht, Rambler ebensowenig. Wildrosen schon gar nicht. Manche Polyanthas auch nicht.Zweiteres ist aber nützlich bis nötig. Sonst gibt's fix scheußliches Gestrüpp:

... ich lichte nur alle paar Jahre mal die ältesten Äste aus, wie bei jedem anderen Zierstrauch auch . ...

(Hervorhebung von mir) Ja. Bei jedem Zierstrauch achtet man drauf, dass er einigermaßen harmonisch wächst, und formt bei Bedarf. Warum bei Rosen weniger tun? Teehybriden sind ein anderes Kapitel. Sie werden schnell hässlich staksig und sehr blühfaul, wenn man sie nicht schneidet. Für viele Bourbon- und vor allem Remontantrosen gilt Ähnliches - von Fall zu Fall unterschiedlich. Ich gucke mir's an. Und entscheide dann von Fall zu Fall, ob ich schneide oder es lasse. @pearl:

ungeschnittene Strauchrosen habe ich schon eine ganze Reihe gesehen. Es ist ziemlich hässlich, wenn in der Mitte des blühenden Rausches alte Astskelette rumstehen. Sehr unelegant. Aber immer noch besser als gestummelte alte Äste...

Stummel? Nö. Guten Schnitt sieht man nicht .edit:

Vulkanrose hat geschrieben:... Bei mehrmalsblühenden Rosen ist auch ein Schnitt nötig, damit wir uns richtig an der 2. Blüte erfreuen können. ...

Stimmt, das hatte ich eben vergessen.

Querkopf, wann sieht man guten Schnitt?

Hallo, Pearl,

...wann sieht man guten Schnitt?

Überhaupt nicht, das ist es doch . Ist wie mit gutem Design, das sieht man auch nicht .Jetzt mal im Ernst: "Gut" finde ich Schnitt, wenn die Pflanze, egal ob Rose oder sonstiger Zierstrauch, hinterher aussieht, als habe man gar nichts mit ihr angestellt - ganz "natürlich" . Dabei aber luftig und angenehm proportioniert. Heißt: Totholz und vergreiste Triebe nicht irgendwie stummelig auf halber Höhe raus, sondern möglichst tief unten; Schnitte weiter oben in leicht unterschiedlicher Höhe angesetzt, so dass höhere Triebe die härter geschnittenen niedrigeren verdecken (ist das halbwegs verständlich?). Also nix Heckenschere, bloß nicht. Sondern jeden Trieb einzeln. Und alle zwei, drei Schnitte etwas zurücktreten, kritisch gucken, nächste Schnitte planen. Dann sieht man tatsächlich (fast) nicht, dass eine Schere im Spiel war. Geht natürlich nur da, wo man Sträucher nicht auf den Stock setzt oder tief schneiden muss (wie es bei Teehybriden nötig ist). Und macht etwas Mühe. Dafür braucht man's nur alle paar Jahre zu tun (ich knöpfe mir jedes Frühjahr andere Sträucher vor). Und man lernt seine Pflanzen dabei gut kennen . Schöne GrüßeQuerkopf

Ich kenne Teehybriden, die werden schon jahrelang nicht, bzw. nur "falsch" geschnitten. Die sind über 2 m hoch, recht schmal, unten dick verholzt und sehen eigentlich aus wie eine Kletterrose, nur eben ohne Klettergerüst.Das ist allerdings in Aschaffenburg, einer milden Gegend.Und ich muss sagen, diese hohen Teehybriden gefallen mir nicht schlecht. Es ist auch nicht so, dass sie nicht blühen, sie fühlen sich sichtlich wohl.Man muss, wie du auch sagst, die Rose beobachten. Schaun, was sie macht, wenn man nicht schneidet. Wächst sie trotzdem kräftig und blüht, dann weiterwachsen lassen.Oft kann man mit so einer Beobachtung herausfinden, für was die Rose taugt. Oft wächst sie "frei" sogar besser, wie immer wieder zurückgestummelt.

Nachdem ich Eure Kommentare fleissig studiert habe, komme ich zu folgendem Schluss: Ich lasse den gesunden Menschen-Rosen-Verstand walten. Gar nicht pflegen geht gar nicht; nen Riesentheater drum machen wie bisher bei mir hat ein Ende. Ich werde mir den Habitus der Rosen ansehen ,und wenn der mir gefällt, bleibt die Schere im Körbchen. Abgestorbenes geht raus. Aber vieles bleibt dieses Jahr mal unbeschnitten. Lass mich mal überraschen.

Und berichte bitte, was daraus geworden ist

Ich schneide eigentlich immer (kann aber auch noch nicht von jahrelanger Erfahrung sprechen und habe nicht so viel Platz und Rosen wie ich gerne hätte ) etwas später, aber dann durchaus auch kräftig. Bin damit was Neuaustrieb und Blühwilligkeit anbelangt bislang gut gefahren.Nun meine Frage: Dieses Jahr müsste ich zum ersten Mal meine Rhapsody schneiden, die z.T. mal zwischendrin einen ordentlich langen Trieb geschoben hatte. Wie haltet ihr es bei dieser Rose mit dem Schnitt?