Seite 1 von 1

Schlitzast an Eibe

Verfasst: 18. Aug 2013, 16:08
von andreasNB
Ich habe hier eine ca.3m hohe Eibe, welche recht weit unten diese böse Verzweigung hat.EibeSie hat sich dort selbst angesamt und wurde von mir quasi schon in dieser Größe übernommen (War vor 5 Jahren nicht wesentlich dünner.). Sie soll als Solitär bleiben und muß noch nach und nach etwas aufgeastet werden.Solche Äste/Stämme schneide ich ja normalerweise unverzüglich aus, weil sie irgendwann gerne ausbrechen.Sind da Eiben auch gefährdet ?Wie überwallen Eiben eigentlich größere Schnitte ?Und ist der Spätsommer der beste Zeitpunkt für einen solchen Schnitt ?

Re:Schlitzast an Eibe

Verfasst: 18. Aug 2013, 16:11
von Staudo
Eiben vertragen auch Schnitte ins alte Holz problemlos.

Re:Schlitzast an Eibe

Verfasst: 18. Aug 2013, 16:32
von andreasNB
Aber überwallen die auch gut ?So schnell legen Eiben ja an nicht an Stammdurchmesser zu. Nicht das an dieser Stelle ein Loch ensteht, was ausfault und in einigen Jahren/zehnten knickt ein Sturm dann den Baum an dieser Stelle. Sonst würde ich einen Stummel stehen lassen und einen der Austriebe als unter-untergeordnetes Ästchen unter der Krone der anderen Stammverlängerung stehen/wachsen lassen.Wär zwar optisch nicht der Hit, aber besser als ein Loch im Stamm.

Re:Schlitzast an Eibe

Verfasst: 18. Aug 2013, 17:08
von partisanengärtner
Das ein Schnitt bei Eiben fault ist mir noch nicht untergekommen. Eibenholz scheint auch sonst sehr fäulnisresistent zu sein.

Re:Schlitzast an Eibe

Verfasst: 18. Aug 2013, 17:23
von Gartenplaner
Hallo andreas,Eiben wachsen sehr oft/meist so zwieselig mit mehreren "Stämmen", mal weiter unten, mal weiter oben....War darüber etwas frustriert/enttäuscht, als ich anfing, meinen Eibenhain aufzuasten.Allerdings hab ich mir dann viele alte Eiben in alten Gärten oder Parks angesehen und kaum eine mit nur einem durchgehenden Stamm gesehen, das versöhnte mich etwas, inzwischen schätze ich diese "Knorrigkeit", die mit dem Alter immer ausgeprägter wird.Ich habe auch noch nie eine Eibe gesehen, die von Stürmen abgebrochen worden war, einerseits weil das Holz wohl sehr elastisch ist (im Mittelalter für den militärischen Bogenbau sehr begehrt, deshalb fast ausgerottet), andererseits weil das Holz fast nicht von Schadorganismen befallen wird und weil die Bäume natürlich auch nicht so hoch wie Buchen oder Eichen werden und eher breitkronig wachsen.In einigen Stadtparks, speziell dem Hofgarten hier in Düsseldorf, hab ich jetzt schon mehrfach gesehen, dass sehr alte Eiben aufgeastet wurden (wahrscheinlich wegen Sicherheitsbedenken), teilweise schon vor Jahren oder Jahrzehnten, dann waren die Schnittstellen völlig überwallt und nur noch an "Furchen" auszumachen, oder erst vor wenigen Jahren, wobei diese Schnittflächen wenig bis nicht überwallt, aber auch nicht faul waren.In meinem Eibenhain hab ich 2010 angefangen, die Solitäre aufzuasten, die Schnittstellen von damals sind bisher schon ein wenig überwallt, zeigen aber auch keinerlei Anzeichen von Fäulnis oder ähnlichen Problemen.Ich hab immer im Herbst geschnitten, weil ich dann ganz viel Reisig zum Abdecken empfindlicher Pflanzen hatte.Es hat möglicherweise auch den Vorteil, dass dann nicht unzählige Neuaustriebe aus dem Stamm spriessen - Eiben machen das eifrig, nur meine nach dem Herbstschnitt nur wenig, was mir entgegenkam, da ich die Stämme ja sichtbar haben wollte. (vielleicht ists aber im Eibenhain, der von Eibenhecken umgeben ist, auch doch zu schattig, dass die Bäume viel Energie in Stammausschläge investieren, dann wachsen sie vielleicht lieber kräftig an den Triebspitzen?)

Re:Schlitzast an Eibe

Verfasst: 18. Aug 2013, 19:14
von andreasNB
Danke für die Erfahrungsberichte. Dann werde ich wohl im Oktober schneiden.Bis dahin ist ja noch Zeit. Hier stehen bei ein paar alten Villen auch alte, starke Eiben. Die werde ich mir nochmal genau anschauen.
Ich habe auch noch nie eine Eibe gesehen, die von Stürmen abgebrochen worden war,...
Sie steht halt voll den Westwinden ausgesetzt. Da will ich nicht sehenden Auges eine potentielle Schwachstelle produzieren, die später mal Probleme aufwirft. Knorrig soll sie gerne wachsen, aber alte Stämme sind soo attraktiv, da will man bei der Erziehung junger Pflanzen ja nichts falsch machen ::)

Re:Schlitzast an Eibe

Verfasst: 18. Aug 2013, 23:51
von Dicentra
Ich habe hier eine ca.3m hohe Eibe, welche recht weit unten diese böse Verzweigung hat.
Als böse Verzweigung würde ich das nicht bezeichnen. Die wachsen einfach so.
Sie soll als Solitär bleiben und muß noch nach und nach etwas aufgeastet werden.
Muss sie? Wenn Du den Platz hast, dann lass sie einfach wachsen. Ich kenne frei wachsende alte Eiben, herrliche Bäume, die rundum dicht belaubt/benadelt sind.
andreasNB hat geschrieben:Solche Äste/Stämme schneide ich ja normalerweise unverzüglich aus, weil sie irgendwann gerne ausbrechen.Sind da Eiben auch gefährdet ?
Nö.
andreasNB hat geschrieben:Wie überwallen Eiben eigentlich größere Schnitte ?Und ist der Spätsommer der beste Zeitpunkt für einen solchen Schnitt ?
Ich hatte vor 2-3 Jahren eine Eibe komplett gekappt, den ersten Teil hatte ich im August abgesägt, den zweiten Teil im darauf folgenden Frühjahr. Ich habe die gleiche Erfahrung wie Gartenplaner gemacht: Die Schnittstellen werden nicht überwallt, es fault aber auch nichts.LG Dicentra