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Baumidentifizierung
Verfasst: 26. Okt 2013, 12:36
von Gartenlady
Dieser Baum steht seit ca. 50 Jahren in diesem Garten zwischen zwei Häusern etwas eingeklemmt. Er ist 5-6m hoch, die Krone sehr breit ausladend, goldene Herbstfärbung, Früchte habe ich heute nicht entdeckt. Die Blätter sind 40-60cm lang, die Fiederblätter leicht gezähnt, auf der Rückseite leicht behaart, auch die Stängel behaart.Keine Ausläufer, keine Sämlinge in 50 Jahren nichts dergleichen.Eine bemerkenswerte Besonderheit hat dieser Baum: Man darf ihn nur in belaubtem Zustand schneiden, ansonsten fängt die Wunde an zu bluten und hört damit nicht mehr auf bis der ganze Ast abgestorben ist.Er wurde immer als Götterbaum bezeichnet, das stimmt aber anscheinend nicht, denn die Beschreibung in Büchern passt ganz einfach nicht.
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Re:Baumidentifizierung
Verfasst: 26. Okt 2013, 12:37
von Gartenlady
Gestern sah ich einen Götterbaum Ailanthus altissima im Boga, der sah diesem Baum kaum ähnlich, war riesig, keine Herbstfärbung, glattere Rinde.
Re:Baumidentifizierung
Verfasst: 26. Okt 2013, 12:47
von thogoer
ich hab zwar keine Ahnung, davon aber viel...könnte es eine Nuss(JUGLANS) sein?
Re:Baumidentifizierung
Verfasst: 26. Okt 2013, 12:59
von Janis
Re:Baumidentifizierung
Verfasst: 26. Okt 2013, 13:29
von lttp
Spontan tippe ich auf Pterocarya, allein die geringe Größe bei einem Alter von 50 Jahren macht mich skeptisch.Wenn es geht, mach doch mal eine Nahaufnahme von einer Zweigspitze (Knospe) und einem längst aufgeschnittenen jungen Zweig.
Re:Baumidentifizierung
Verfasst: 26. Okt 2013, 13:40
von Gartenlady
Eine Walnuss ist es ganz sicher nicht, auch die kaukasische Flügelnuss halte ich für unwahrscheinlich, obwohl ich mich an schnürenartige Blütenstände zu erinnern glaube, das ist aber nicht sicher.Einen Trieb mag ich nicht abschneiden wegen der Verblutungsgefahr, aber nach einer Knospe schaue ich.Es ist ja tatsächlich ein kleiner Baum und - wie gesagt - keine Ausläufer.
Re:Baumidentifizierung
Verfasst: 26. Okt 2013, 13:49
von lttp
Es gibt ja auch noch andere Flügelnüsse, z. B. Pterocarya rhoifolia.
Re:Baumidentifizierung
Verfasst: 26. Okt 2013, 14:17
von Danilo
Ich hätte auch spontan auf Juglans-Art getippt, aber natürlich nicht Juglans regia.
Re:Baumidentifizierung
Verfasst: 26. Okt 2013, 15:05
von enigma
Ziemlich sichr eine Juglandaceae, meine erste Vermutung war auch Pterocarya, die genannte Pt. rhoifolia bleibt viel kleiner als Pt. fraxinifolia und fruchtet auch nicht so oft. Zur Bestimmung von Jugandaceae sind der Laenge nach aufgeschnittene Endtriebe nuetzlich, damit man sieht, ob das Mark der Triebe gekammert ist oder nicht.
Re:Baumidentifizierung
Verfasst: 26. Okt 2013, 17:58
von Gartenlady
Nachdem ich gerade von einem Vortrag zum Thema Gehölzschnitt komme, glaube ich auch an eine Juglandaceae, wenn für alle diese Pflanzen zutrifft, was für die Walnuss gesagt wurde, nämlich, dass man sie nicht im Spätwinter schneiden darf wegen Blutungsgefahr. Ich weiß nicht wann genau im Winter dieser Baum nach einem Schnitt so schlimm geblutet hat, das könnte auch im Februar gewesen sein. Ich habe ihn mir eben noch mal genau angeschaut, es gibt derzeit keine Früchte und anscheinend wurde der Mitteltrieb, zumindest ein Haupttrieb ziemlich in der Mitte, vor langer Zeit entfernt, das kann der Grund dafür sein, dass er so klein geblieben ist. Da das Schneiden anscheinend nur im Spätwinter verboten ist, werde ich mich um einen jungen Zweig bemühen, dazu brauche ich vermutlich eine Leiter. Mal sehen ob es dort eine solche gibt, sonst muss ich auf den Gärtner warten.
Re:Baumidentifizierung
Verfasst: 26. Okt 2013, 18:16
von Starking007
Schwarznuss wär ne weitere Möglichkeit.Juglans nigra.
Re:Baumidentifizierung
Verfasst: 26. Okt 2013, 19:22
von Gartenlady
Die Juglansarten und die Pterocaryaarten habe ich mir bei Bärtels angeschaut, das sind aber alles riesige Bäume, das kann einfach nicht sein, auch wenn man einen Trieb in der Mitte entfernt. Der Stamm des Baumes ist übrigens auch ziemlich dünn, passend zur Gesamtgröße. Kennt jemand eine Zwergform in dieser Familie?Zur Familie der Juglandaceae gehören nur die Gattung Juglans und Pterocarya, die Gattungen Juglans, Pterocarya und Carya, ich muss forschen.
Re:Baumidentifizierung
Verfasst: 26. Okt 2013, 23:35
von Gartenplaner
Hätte auch spontan auf Carya oder Verwandschaft getippt, allerdings kenn ich die Art mehr aus der Theorie, hab erst eine sehr kleine Carya zur eigenen Anschauung.Hab mal nach einem aktuellen Foto gesucht, leider nicht sehr detaillreich:

Normalerweise werden das aber auch ordentliche Bäume, vielleicht schlechter Boden/Standort?Oder es ist eine "südliche" Sorte/Sämling, der eigentlich ein wärmeres Klima insgesamt bräuchte, in den ersten Jahren nach der Pflanzung das Glück hatte, milde Winter zu erleben und so eine gewisse Größe erreichte, aber unter kalten Wintern litt?Die "Fruchtlosigkeit" könnte sich aber daraus ableiten, dass Carya einen Befruchterbaum in der Nähe braucht - ob dessen Abwesenheit zum absoluten Fehlen von Früchten, selbst tauben, führt, weiß ich allerdings nicht.
Re:Baumidentifizierung
Verfasst: 26. Okt 2013, 23:43
von Dunkleborus
Für mich sieht das aus wie Juglans Migration Mitra nigra, aus unerfindlichen Gründen frucht- und grösselos.Ich hasse Autokorrektur!
Re:Baumidentifizierung
Verfasst: 27. Okt 2013, 10:28
von Gartenlady
Der Baum hat einen ungünstigen Standort zwischen zwei Häusern, leichtes Gefälle, es ist sicher sehr trocken dort, die in Frage kommenden Bäume wollen es aber feucht und vermutlich wollen sie auch frei stehen, möglicherweise entwickelte sich deshalb diese Zwergform.Meine Eltern haben dieses Haus nebst Garten und Gehölzen vor fast 50 Jahren gekauft, damals standen in unmittelbarer Nähe zum Haus ein Liriodendron und eine Parrotia persica, diese ließen sie sofort weiter nach hinten im Garten verpflanzen, die Parrotia wurde leider zu weit entfernt und recht versteckt gepflanzt, schade, aber niemand kannte dieses herrliche Gehölz. Ich nehme an, alle Gehölze wurden mit wenig Ahnung gepflanzt. Der Erbauer war Stadtrat zuständig für Parks und Friedhöfe, vermutlich war das eine oder andere Gehölz "übrig"

so wie es damals gang und gäbe war.Nachdem ich mich ausgiebig mit der Rinde befasst habe, kommen Juglans nigra und Pterocarya fraxinifolia in Frage. Die Kaukasische Flügelnuss ist vermutlich der am wenigsten exotische Baum und daher wahrscheinlicher. Allerdings wirkte zu dieser Zeit Gerd Krüssmann im Rombergpark, er hat viele herrliche Gehölze in diesen Park und nach Dortmund geholt. Eine Parrotia persica ist damals auch in den Garten gelangt, der heute unser Garten ist und kein Stadtrat hat nachgeholfen.