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Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

Verfasst: 28. Jan 2014, 21:57
von troll13
Ich brauche einmal eure Einschätzungen.Heute habe ich den Rest einer Schmuddelecke bei mir im Garten gerodet. Es handelt sich um eine Fläche unter zwei ca. 40 Jahre alten Sandbirken, auf der ich früher mein Herbstlaub entsorgt habe und Gartenabfälle zwischengelagert habe.Hier hatten in den letzten Jahren im Lauf der letzten Jahre viele Gehölzsämlinge (vor allem Pflaumen, Euonymus, Hollunder aber auch Mahonia und Ilex zu einem dichten Gestrüpp entwickelt, das jedoch erstaunlich leicht auszugraben war.Als krautiger Unterwuchs hat sich hier vor allem das Schöllkraut breit gemacht.Nun lese ich, Chelidonium majus sei Stickstoff- und Frischezeiger. Wie ernst ist das zu nehmen und welche Auswirkungen hat dies auf die Bepflanzungsmöglichtkeiten dieser Ecke unter alten Birken?Ich denke hier nun an Corunus alba 'Sibirica', einen Ilex, Farne Hosta und als Bodendecker Lamiastrum galeobdolon 'Florentinum'.Bin ich da zu mutig?

Re:Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

Verfasst: 28. Jan 2014, 22:22
von pearl
:odas bedeutet doch nur, dass Schöllkraut einen guten reifen Gartenboden anzeigt! Eine typische Pflanze alter Landschaftsgärten. Da kannst du alles pflanzen. Speziell die Lamium und Lamiastrum sind für diese Pflanzengesellschaft typrische Bodendecke.

Re:Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

Verfasst: 28. Jan 2014, 22:25
von Sandkeks
Ha, dann wäre es bei uns gar nicht so trocken. ;-) Wir haben auch stets ein "massives Gestrüpp" aus Schöllkraut in der Nähe des Komposthaufens. Dort stand bis vor einem Jahr jedoch eine Birke, die alles beschattet und zudem immer reichlich Blätter abgeworfen hat.

Re:Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

Verfasst: 28. Jan 2014, 22:33
von troll13
Man kommt jedoch nur spatentief in den Boden. ???Der Oberboden ist offenbar zwar recht nährstoffreich und vermutlich (?) auch feuchtigkeitshaltend.Für Lamiastrum und Breitwedeldornfarne wird das sicher reichen. Aber ob man die Gehölze erfolgreich ansiedeln kann?

Re:Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

Verfasst: 28. Jan 2014, 22:35
von pearl
das verstehe ich nicht. Mach dir keine Gedanken, pflanze einfach.

Re:Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

Verfasst: 28. Jan 2014, 22:42
von troll13
Ha, dann wäre es bei uns gar nicht so trocken. ;-) Wir haben auch stets ein "massives Gestrüpp" aus Schöllkraut in der Nähe des Komposthaufens. Dort stand bis vor einem Jahr jedoch eine Birke, die alles beschattet und zudem immer reichlich Blätter abgeworfen hat.
Katrin hat einmal einen Beitrag für das Gartenportal geschrieben und wirklich bunte Gartenbilder unter Birken gezeigt.Ich frage mich einfach, ob die Aussage "unter Birken wächst nichts" nur dann zutrifft, wenn man nichts für den Boden tut und immer das organische Material, das irgendwann zu einem "Waldboden" wird, immer wieder abräumt.

Re:Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

Verfasst: 28. Jan 2014, 22:54
von pearl
so ist es auch wieder nicht!Aber du schreibst widersprüchliche Dinge. Das Dickicht, das dort gewachsen ist, kann doch nicht unrecht haben. Es wird doch einen Grund geben, warum die Sämlinge nicht sofort verreckt sind.Dass der Boden bei Spatentiefe undurchdringlich erscheint liegt am Wurzelwerk der Birken. Ist aber egal, denn du kannst die Pflanzlöcher auch mit scharfem Gerät raushauen. Die Gehölze finden da dann schon durch und deren Wurzeln schon den Weg nach unten. Unter Birken wachsen Tiefwurzler gut. Epimedium hat keine Probleme. Schneeglöckchen und Lenzrosen wuchern geradezu. Den Eindruck, dass unter Birken "nichts wächst" haben diejenigen Gärtnerinnen, die Wert darauf legen, dass der Garten den ganzen Sommer über aussieht wie im Frühling. Manche Pflanzen schlappen aber elendiglich im Sommer bei Trockenheit, das ist nicht "schön", kann dir aber egal sein.

Re:Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

Verfasst: 28. Jan 2014, 22:55
von Sandkeks
Bei uns ist die Gartenecke unter der ehemaligen Birke recht nährstoffreich. Die Humusauflage ist dabei noch nicht einmal besonders stark. Allerdings habe ich den Eindruck, dass diverse Nachbarn den Bereich vor unseren Zeiten zur Entsorgung von Asche und ähnliches genutzt haben. ::) Zudem ist es dort auch dank der nahe stehenden Kiefern eines Nachbarns über eine verlängerte Mittagszeit schattig. Ein paar alte Forsythien wuchern dort (auch nach dramatischem Rückschnitt). Neben dem Schöllkraut wucherte dort diesen Sommer sogar das Kleine Springkraut (auf Sandboden).

Re:Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

Verfasst: 29. Jan 2014, 06:33
von lerchenzorn
Auf durchgängige Frische würde ich mich an Chelidonium-Wuchsplätzen nicht verlassen. Nährstoffreich: ja.

Re:Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

Verfasst: 29. Jan 2014, 07:22
von Katrin
Mit Mulchen geht da einiges. Aktuell schauts unter der Birke so aus - der Artikel ist ja 10 Jahre her. Mamas Rhodos sind in Töpfen, der Rest hält sich tapfer, besonders die Farne.

Re:Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

Verfasst: 29. Jan 2014, 08:38
von Treasure-Jo
Ich habe hier rel. sandigen, trockenen Gartenboden. Schöllkraut kommt hier immer mal wieder, insbesondere an halbschattigen Ecken. Da ist es weder wirklich feucht noch sehr nährstoffreich. Ich gieße da nie. Normaler Gartenboden, der an diesen Stellen nicht völlig austrocknet; wobei Schöllkraut auch trockenste Sommer übersteht.Also: Schöllkraut wächst (fast) überall, wo es offene Stellen findet, wo es nicht zu heiß und sonnig ist und wo eine Restfeuchte im Boden bleibt.

Re:Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

Verfasst: 29. Jan 2014, 09:40
von troll13
"Restfeuchte" müsste für die angedachten Pflanzen vielleicht sogar reichen. Der Oberboden ist von der Struktur her "mullartig", also vergleichbar mit echtem Waldboden?Ich habe die Ecke bislang immer als nutzlos angesehen. Die Birken zu fällen, ist nicht so einfach, weil der Zaun dahinter abgebaut werden müsste und auch das Gewächshaus in Mitleidenschaft gezogen werden könnte, wenn die Birken fallen sollen.Bei Lamiastrum, Farnen und Hosta bin ich mir eigentlich relativ sicher, dass die Ansiedlung gelingt. Bauchschmerzen habe ich jedoch mit dem Cornus alba, der zwischen den zwei ca. 3 Meter auseinander stehenden Birken, stehen sollte.

Re:Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

Verfasst: 29. Jan 2014, 09:40
von wallu
...Also: Schöllkraut wächst (fast) überall, wo es offene Stellen findet, wo es nicht zu heiß und sonnig ist und wo eine Restfeuchte im Boden bleibt.
Das sehe ich auch so, eher noch unspezifischer. Ich hatte schon Schöllkraut im trockenen, vollsonnigen Steingarten (verwoben mit einer Santolina und dadurch schwer zu roden). Schöllkraut wächst überall, auch wenn es etwas feuchtere Stellen bevorzugt - ein echtes Unkraut eben ;).

Re:Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

Verfasst: 29. Jan 2014, 09:47
von RosaRot
Auch bei mir wächst Schöllkraut überall, auf leicht lehmigem gelbbraunem Sand, völlig egal ob trocken, sehr trocken oder nicht ganz so trocken (frisch ist es bei mir nirgendwo). Auf den ganz mageren Stellen ist es eben kleiner. Unter einer Birke wachsen bei mir Buchse und Centhrantus ruber.

Re:Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

Verfasst: 29. Jan 2014, 10:07
von Treasure-Jo
Bei Lamiastrum, Farnen und Hosta bin ich mir eigentlich relativ sicher, dass die Ansiedlung gelingt. Bauchschmerzen habe ich jedoch mit dem Cornus alba, der zwischen den zwei ca. 3 Meter auseinander stehenden Birken, stehen sollte.
Wenn Du eine möglichst wurzelarme Stelle aussuchst, ein sehr junges Exemplar des Cornus alba nimmst und die Pflanzstelle gut vorbereitest, sollte die Ansiedlung gelingen. Sicher wird man in den ersten Jahren mehr gießen müssen, aber auch nicht verwöhnen mit Wasser... (aber wem sage ich das ;) )