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Kamelien an sehr ungünstigen Standorten
Verfasst: 14. Apr 2014, 18:01
von herzblutgarten
Suche und biete Informationen über ausgepflanzte Kamelien an sehr ungünstigen Standorten, in diesem Fall Niederbayern, mit seinen ständig wechselnden Temperaturen im Winter.
http://www.herzblutgarten-im-isartal.de
Re:Kamelien an sehr ungünstigen Standorten
Verfasst: 14. Apr 2014, 20:00
von cornishsnow
Das wird wohl nicht funktionieren, Kamelien gedeihen nur in Wintermilden Gebieten, unter WHZ7b werden sie ohne guten Schutz nicht gedeihen.
Re:Kamelien an sehr ungünstigen Standorten
Verfasst: 15. Apr 2014, 10:24
von Torsten-HH
Hallo und herzlich willkommen herbstblutgarten, ich würde mich sehr freuen, wenn Du über Erfahrungen von Kamelienpflanzungen in Niederbayern berichten könntest. Der user goworo hatte vor kurzem auch schon über eine Pflanzung aus der WHZ 6b berichtet und wird wahrscheinlich ebenso gespannt sein wie ich. Ich habe nach dem kalten Winter vor zwei Jahren Samen von einer blühenden Kamelie am Stadtrand Münchens erworben, die war bestimmt 2,5 -3m hoch und sie hatte nach dem kalten Winter geblüht! München dürfte aber sicherlich klimatisch wesentlich günstiger liegen als Niederbayern. In welcher WHZ liegt Dein Garten?Viele Grüße aus dem anderen Ende Deutschlands,Torsten
Re:Kamelien an sehr ungünstigen Standorten
Verfasst: 15. Apr 2014, 12:46
von Mediterraneus
Das wird wohl nicht funktionieren, Kamelien gedeihen nur in Wintermilden Gebieten, unter WHZ7b werden sie ohne guten Schutz nicht gedeihen.
Ich befürchte, ich muss dem wohl so zustimmen.Hier in 7a ist es schwierig.Ich setze jetzt auf Ausprobieren. Immer neue Sorten pflanzen und hoffen, dass eine geeignete für meinen Standort dabei ist. Aus Kostengründen weiche ich mittlerweile auf "Billigware im Ausverkauf" aus.Etwas Hoffnung setze ich auf neuentdeckte Arten aus China, welche dort aus kälteren Gebieten kommen (die selbstverständlich nicht aus dem Ausverkauf).
Re:Kamelien an sehr ungünstigen Standorten
Verfasst: 15. Apr 2014, 14:05
von Torsten-HH
Es hat anscheinend doch schon funktioniert....@MediterraneusIch gehe davon aus, dass die meisten Kamelien in den ersten zwei - drei Wintern in der Regel "vertrocknen" und nicht "erfrieren". Deswegen würde ich an Deiner Stelle einmal Sämlinge von bekannten "winterharten Sorten" ausprobieren. Da ist das Problem der Wasserversorgung im Winter wesentlich erleichtert. Wenn Du Deine Dahlohnega die nächsten zwei-drei Winter konsequent zumulchst, könnte es auch etwas werden.
Re:Kamelien an sehr ungünstigen Standorten
Verfasst: 15. Apr 2014, 14:12
von Mediterraneus
Es gibt keine mir bekannten winterharten Kamelien in Zone 7 a (in Mitteleuropa) :(Selbst Hagoromo ist mir nach 2 überstandenen Wintern im Dritten Winter eingegangen. Fast 3 Monate Dauerfrost kann keine Mulchdecke aufhalten.Wenn, dann geht das in irgendeinem geschützten Winkel in einer dichtbebauten Stadt oder vor einer schlecht isolierten Mauer. Richtig freistehend im Garten auf dem Land ist meiner Ansicht nach äußerst schwierig.Da ist probieren angesagt, und vor Verlusten sollte man sich nicht fürchten

Mein neues Rezept ist übrigens die sonnige Pflanzung. Bisher sind meine Kamelienversuche im absonnigen Bereich. Die heuer Überlebenden haben keine Blütenknospen gebildet und auch in den Jahren davor überlebte zwar hie und da eine Pflanze, aber mit wenigen Blütenknospen.Unlängst am Lago in der Kamelienbaumschule saßen die alle in der prallen Sonne. Auch in den Gärten waren die sehr hell/sonnig gesetzt. In der Baumschule hatte es auch -12 Grad gehabt.Meine Vermutung nun, dass ich sie einfach zu dunkel gesetzt hab, das Holz so nicht ausreifen konnte und zur Blüteninduktion einfach zuwenig Wärme da war.Jetzt hab ich die Dahlohnega und eine geschenkte "Dr. Burnside" in die Sonne gesetzt. Im Winter ist die Sonne hinter Gehölzen, da Nordwesthang.Mal schaun, obs besser funktioniert.
Re:Kamelien an sehr ungünstigen Standorten
Verfasst: 15. Apr 2014, 15:21
von herzblutgarten
Guten Tag, Doch, ich habe , noch dazu mit Frühsonne, vor 8 Jahren Hagoromo, Spring Festival und Mrs. Hovey jeweils 2 m hoch, ausgepflanzt, die unter - 10 Grad Vliesschutz erhielten. Ging sehr gut bis vor 2 Jahren, Nach einem ähnlich milden Winter wie jetzt haben wir imMärz 3 Wochen lang einen Wintereinbruch mit -20 Grad (!) gehabt, alle Pflanzen, auch die Rosen, waren bereits "entfliest". Die Kamelien außer der Spring Festival sind herunterfroren bis ca 1/2 Meter. Jetzt habe ich wieder die ersten Blüten. Aufgeben werde ich nicht, ich werde noch 2 Hagoromos setzen. An der Westseite habe ich eine White Nun gesetzt, die wird sicher die ersten Jahre eingefliest werden. Das sind meine persönlichen niederbayerischen Erfahrungen mit den Cammies, wie ich sie liebevoll nenne.
Re:Kamelien an sehr ungünstigen Standorten
Verfasst: 15. Apr 2014, 18:59
von goworo
Es gibt keine mir bekannten winterharten Kamelien in Zone 7 a (in Mitteleuropa)

Nun ja, wie ich bereits an anderer Stelle schrieb, haben meine Kamelien auch die letzten harten Winter überlebt. Das sind 2 'Black Lace', 2 'Bonomiana' und 1 ohne Namen. Alle stehen frei zwischen Rhododendron und Magnolien und bekommen im Winter keinen zusätzlichen Schutz. Ok. sie kommen nicht wirklich gut vom Fleck aber sie blühen und haben keine Blattschäden (nach dem letzten "Winter " sowieso nicht). Die Bonomianas waren vor Jahren mal runtergefroren, haben sich aber wieder gut erholt. Mit anderen, als recht hart eingestuften Sorten hatte ich weniger Glück.Aktuell 'Black Lace':
http://wolmershaeuser.de/bilder/Black_Lace.jpg
Re:Kamelien an sehr ungünstigen Standorten
Verfasst: 16. Apr 2014, 07:23
von Mediterraneus
Wie kalt war es bei dir in den letzten harten Wintern? Wusste gar nicht, dass es in der Pfalz kälter werden kann, als bei mir im Spessart 150 km östlich von dir.Ohne zusätzlichen Schutz, kein Mulch?(ich bin misstrauisch

Kenne solche Meldungen von Feigenbäumen, die dann zufälligerweise den ganzen Winter Weihnachtsbeleuchtung trugen oder irgendwo neben Wintergarten und Scheune halbüberdacht rumstanden)
Re:Kamelien an sehr ungünstigen Standorten
Verfasst: 16. Apr 2014, 09:19
von goworo
Wie kalt war es bei dir in den letzten harten Wintern? Wusste gar nicht, dass es in der Pfalz kälter werden kann, als bei mir im Spessart 150 km östlich von dir.Ohne zusätzlichen Schutz, kein Mulch?(ich bin misstrauisch

Kenne solche Meldungen von Feigenbäumen, die dann zufälligerweise den ganzen Winter Weihnachtsbeleuchtung trugen oder irgendwo neben Wintergarten und Scheune halbüberdacht rumstanden)
Da waren schon Temperaturen unter -20C dabei. Du solltest übrigens die Höhen des Pfälzerwalds nicht mit der Weinbauregion der Vorderpfalz verwechseln. Außer Mulch, den auch meine Rhododendron sowieso erhalten, gab es nie zusätzlichen Schutz. Was sich evtl. positiv auswirkt ist der angrenzende Wald, welcher die Windspitzen reduziert und für erhöhte Luftfeuchtigkeit sorgt. Ich will dir dein Misstrauen natürlich nicht madig machen. Aber du darfst dir gerne die Lage vor Ort ansehen (Frankenfahne am Grundstückseingang

).
Re:Kamelien an sehr ungünstigen Standorten
Verfasst: 16. Apr 2014, 10:09
von Mediterraneus
Nein, ich glaub dir schon. Klingt so, als wüsstest du, wovon du sprichst

Stammst du wohl aus Franken?Es gibt halt zuviele Meldungen von angeblichen Exotenstandorten in kalten Gebieten, wo "heiztechnisch" nachgeholfen wird. "Winterharte Hanfpalmen in der Münchner Innenstadt 10 cm von der Hauswand weggepflanzt" und sowas.Hier ist es übrigens so, dass ausgerechnet die Höhen die besseren Standorte für frostempfindliche Pflanzen sind. Kalte Luft geht nach unten, und dort finden die kältesten Temperaturen statt. Heute früh bei mir auf 300 m z.B. -1 Grad, 2 km weiter auf 400 m plus 1.
Re:Kamelien an sehr ungünstigen Standorten
Verfasst: 16. Apr 2014, 14:00
von Eva
Naja, diesen Nichtwinter 2013/14 hätte bei mir auch eine Kamelie überlebt und geblüht. Das kann beim nächsten Winter aber schon wieder ganz anders aussehen.
Re:Kamelien an sehr ungünstigen Standorten
Verfasst: 16. Apr 2014, 18:05
von goworo
Naja, diesen Nichtwinter 2013/14 hätte bei mir auch eine Kamelie überlebt und geblüht. Das kann beim nächsten Winter aber schon wieder ganz anders aussehen.
Es ist aber schon klar geworden, dass wir aktuell nicht über den "Winter" 2013/14 sprechen?
Re:Kamelien an sehr ungünstigen Standorten
Verfasst: 16. Apr 2014, 18:08
von enigma
Generell kommt es in Mitteleuropa bei der Kultur von Kamelien und anderen vergleichbar empfindlichen immergrünen Laubgehölzen enorm auf das Kleinklima an.Vereinfacht: Je kälter die Durchschnittsminima im Winter, angegeben durch die WHZ, umso mehr.Von "Winterhärte" zu sprechen, wenn einem das Gehölz bis zum Boden herunterfriert, finde ich aber schon etwas übertrieben. Ich würde es eher mit "hat gerade noch überlebt" beschreiben.
Re:Kamelien an sehr ungünstigen Standorten
Verfasst: 16. Apr 2014, 18:20
von goworo
Nein, ich glaub dir schon. Klingt so, als wüsstest du, wovon du sprichst

Stammst du wohl aus Franken?
Wie hast du das wohl herausgefunden?
Mediterraneus hat geschrieben:Es gibt halt zuviele Meldungen von angeblichen Exotenstandorten in kalten Gebieten, wo "heiztechnisch" nachgeholfen wird. "Winterharte Hanfpalmen in der Münchner Innenstadt 10 cm von der Hauswand weggepflanzt" und sowas.
Ich hatte ja auch geschrieben, dass von den vor über 10 Jahren gepflanzten Kamelien viele in den Kamelienhimmel eingegangen sind. Die von mir nun beschriebenen hingegen haben überlebt und die letzten Winter unbeschadet überstanden, wenn auch die Blüte nicht immer reichhaltig war oder von Nachtfrösten zunichte gemacht wurde. Wir könnten jetzt natürlich auch einen thread über den Sinn oder Unsinn von Winterhärtezonen starten. Nicht umsonst lehnen viele Engländer dieses Schema vehement ab. Es gibt einfach zu viele andere Parameter als die Tiefsttemperatur, die das Überleben von Pflanzen im Winter beeinflussen.