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Fruchtausdünnung/Königsblüte
Verfasst: 10. Mai 2014, 18:55
von Apfelfreund
Mein Hochstammjonagold hat jede Menge Fruchtansätze. Wann dünne ich am besten aus, um gute Fruchtqualitäten zu erhalten und einer Alternanz vorzubeugen. Ist das Ende Mai? Und wie soll man mit der Königsblüte, die zentrale Blüte des Blütenbüschels am besten verfahren? Gibt diese die schönsten Früchte? Soll man von jedem Büschel nur eine Frucht stehen lassen, oder soll man nur etwa von jedem dritten Blütenbüschel eine Frucht stehen lassen und die anderen beiden Blütenbüschel ganz entfernen?
Re:Fruchtausdünnung/Königsblüte
Verfasst: 10. Mai 2014, 21:29
von landfogt
die fruchtausdünnung wird wie der nahme schon sagt,erst gemacht wenn die früchte angesetzt haben und auch eine gewisse grösse(etwa 2 euro stück gross)haben!da manche blüten keine frucht geben und mancher apfelansatz noch abfallen kann,könnte es sehr fatal sein,schon blüten zu entfernen.ausserdem ist der jonagold ein guter träger aber kein massenträger.so ist meiner jedenfall.ich habe das bei der sorte in ca 10 jahren noch nie machen müssen

Re:Fruchtausdünnung/Königsblüte
Verfasst: 11. Mai 2014, 16:52
von Apfelfreund
Die Fruchtansätze sind bereits deutlich zu sehen. Warum sollen diese weiter wachsen und dem Baum, bzw. den anderen Früchten unnötig Kraft und Energie nehmen?In einem Bericht zur chemischen Fruchtausdünnung, hier werden bereits befruchtete Blüten weggespritzt, habe ich in der Schlussbemerkung folgendes gefunden:Als Anbauer sollte man wissen: Wie stark blühen die Bäume? Wie hoch ist der Fruchtansatz? Besteht Alternanzgefahr? Hierzu kann es hilfreich sein, an einigen Bäumen Äste zu markieren und diese dann auch zu kontrollieren auf Blühstärke, Fruchtansatz und nicht zuletzt auf die Zahl der Früchte je lfdm. Fruchtholz. Aus früheren Versuchen ist bekannt, daß mehr als ein Kilo Äpfel (je nach Sorte 5 - 7 Stück) sehr schnell zur Alternanz führt.Bei der Ausdünnung muß man immer wissen, was erreicht werden soll: Will ich die Fruchtgröße verbessern, reicht oft eine gezielte Handausdünnung, will ich aber die Alternanz brechen und eine optimale Qualität produzieren, so muß um die Blütezeit ein großer Anteil der überschüssigen Jungfrüchte chemisch oder mechanisch entfernt werden. Hier gilt - wie so oft im Leben - der Spruch: “Wer zu spät kommt, ......!”Also schließe ich daraus pro Meter Ast 5-7 befruchtete Äpfel stehen zu lassen. Das gibt gute Äpfel und verhindert Alternanz. Für den Obstwickler lasse ich vielleicht einige mehr stehen.
Re:Fruchtausdünnung/Königsblüte
Verfasst: 12. Mai 2014, 12:45
von Floris
Wenn man die Früchtgröße beeinflussen will ist es sinnvoll eine Fruchtausdünnung möglichst früh vorzunehmen. Bezugszeitraum zur frühen und späten Ausdünnung ist der Junifruchtfall, also die Zeit in der die Bäume ein Übermaß von Fruchtansätzen zumindest zum Teil selbst abstoßen. Zu dieser Zeit ist die Zellteilung in den Früchten weitgehend abgeschlossen. Dünnt man vorher aus, erreicht man eine Zunahme der Zellenanzahl und damit eine echte Vergrößerung der Früchte. Dünnt man nachher aus kann noch eine Vergrößerung der Zellen erfolgen, der Ertrag nach Gewicht nimmt also ebenfalls zu, die Qualität aber eher ab. Gegen die frühe Ausdünnung spricht, dass ja den verbleibenden Früchten noch ein Unglück geschehen könnte und man dann am Ende vor einem leeren Baum steht. Ich denke da an Hagel, Sonnenbrand oder Wicklerbefall. Ich beginne deshalb auf jeden Fall früh mit dem Ausdünnen. Beim Ausmaß wird jeder seinen eigenen Kompromiss finden müssen. Bei kleinen Bäumen ist es auch kein Problem mehrmals durchzugehen.Bei der Berechnung der Fruchtzahl pro Meter Trieb handelt es sich um einen Durchschnittswert für den Baum, d. h. man kann gut besonnte Triebe ohne Früchte mitrechnen da sie bei der Ernährung der Früchte mithelfen.
Re:Fruchtausdünnung/Königsblüte
Verfasst: 12. Mai 2014, 20:03
von Apfelfreund
Flores, danke für die umsichtige Antwort!!!
Re:Fruchtausdünnung/Königsblüte
Verfasst: 13. Mai 2014, 20:12
von landfogt
ist also auch wieder Ansichtssache,bzw.erfahrungssache,oder?
Re:Fruchtausdünnung/Königsblüte
Verfasst: 13. Mai 2014, 20:43
von Floris
ja, natürlich ist das Ansichtssache ob man überhaupt ausdünnen will und Erfahrungssache wie stark man zu Beginn rangeht. Ich denke aber dass theoretische Grundlagen hilfreich sein können bei der Entscheidung. Hochstämme dünne ich nicht aus, das ist mir zu mühsam. Wenn im Laufe des Sommer der Behang so schwer wird dass ich Angst um die Äste bekomme, wird schon mal vorzeitig gerüttelt.