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Stütze für Kletterpflanze oder Feuerholz ?
Verfasst: 16. Aug 2014, 17:33
von Bignonia
Hallo wieder,Unter den vielen Gewächsen in meinem Garten, die mehr oder weniger zur Disposition stehen, hätte ich noch dieses im Angebot. Irgendeine Sorte von Fichte, denke ich. (Eine von den so ca. 10-15, die hier herumstehen...)Ich nehme an, daß früher etwas Größeres davor gestanden und sie behindert hat, deshalb wird sie wohl so einseitig gewachsen sein.Frage: Eignet sich so etwas grundsätzlich als Stütze für eine Kletterpflanze oder würdet ihr sagen, lieber gleich Feuerholz daraus machen?Ich bin mir einfach völlig unschlüssig. Wir schauen aber immer auf die nackte Seite des Baums und ich habe den Eindruck, daß ich das lange genug gesehen habe. Irgendwas muß jetzt geschehen.Wenn Kletterpflanze, dann ginge das in Richtung Clematis, ggfs. Kletterrose aber nicht Rambler. Aber wohl eher Clematis.Ginge das, theoretisch?
Re:Stütze für Kletterpflanze oder Feuerholz ?
Verfasst: 16. Aug 2014, 17:35
von Bignonia
Ähm, also jetzt mal ganz doof gefragt, wieso ist das Bild in groß denn wieder im Querformat ???Was habe ich falsch gemacht?
Re:Stütze für Kletterpflanze oder Feuerholz ?
Verfasst: 16. Aug 2014, 20:49
von helga7
Ich glaube, Fichten sind Flachwurzler, da ist es schwer, etwas dran zu pflanzen.
Re:Stütze für Kletterpflanze oder Feuerholz ?
Verfasst: 16. Aug 2014, 20:50
von helga7
Clematis montana würde es eventuell packen, wenn du sie weit entfernt einpflanzt, und dann an einem Seil in die fichte lässt.
Re:Stütze für Kletterpflanze oder Feuerholz ?
Verfasst: 16. Aug 2014, 22:17
von Querkopf
Bei diesem Threadtitel kann ich mir ein Zitat aus fernen WG-Tagen nicht verkneifen: "Ich finde, die Frage ist falsch gestellt."

Gibt es wirklich nur Bekletternlassen oder Abholzen, keine dritte oder vierte Möglichkeit? Ich hab' keine Ahnung, ich frage bloß... Ich frage auch, weil wir selber etliche Koniferen vorgefunden haben, als wir vor gut 20 Jahren unseren Garten übernahmen. Ein paar kleinere, ausgepflanzte Topfweihnachtsbäume unserer Vorgänger

(u.a. Blaue Stechfichten, grrr!), habe ich bald eigenhändig umgesägt. Eine Kiefer, gegen deren schiefes, halbkahles Aussehen ich einen strapaziösen Berankungsversuch (Kletterrosen) unternommen hatte, fiel Jahre später nach Starkregen einfach um. Und eine 10-Meter-Koreatanne, wg. Engstand ebenfalls teilverkahlt, ist inzwischen auch gefällt. Aber eine Rotfichte, etwas über 20m hoch, und eine Omorikafichte, ca. 18m, sind geblieben: Am Gartenrand - zugleich am Waldrand - platziert, liefern sie einen wunderbaren Hintergrund für einen "Waldgarten" en miniature... Warum ich das erzähle? Weil das Foto nur den Baum zeigt, nicht den Zusammenhang, in dem er wächst. Wie hoch ist der Baum überhaupt, Bignonia? Wie alt etwa (Stammumfang)? Wie groß ist der Garten? Wächst die zur Debatte stehende Konifere samt ihrer - vermutlich rotfichtigen, ebenfalls teilverkahlten - Nachbarin mittenmang auf der Fläche oder am Rand? Was hast du sonst mit dieser Gartenecke vor? Bekletterungsversuche an Koniferen würde ich persönlich nicht mehr unternehmen: Der Aufwand, einen Kraxler an einem kahlen Stamm hochzuleiten, ist enorm, man muss über Jahre immer wieder auf die Leiter. Wenn du die Konifere erhalten, aber ihr kahles Untergestell

verdecken möchtest, wäre ein Strauch m. E. die bessere Wahl. (Helga7 hat Recht, Fichten lassen sich schwer unterpflanzen; sie sind Säufer, es muss also was Robustes sein. Und man hat seine liebe Not, den Wurzelfilz zu durchstoßen; aber ein Erdbohrer hilft da sehr.)Wenn du die Koniferen unbeklettert in dein Gartenkonzept integrieren kannst: Mach's

. Wenn dir aber partout nix zu den Bäumen einfällt, lass sie lieber fällen.
Und falls es bei euch eine Baumschutzverordnung gibt: Für große Wald-Nadelbäume wird einem selten die Fällgenehmigung versagt...
Re:Stütze für Kletterpflanze oder Feuerholz ?
Verfasst: 16. Aug 2014, 22:23
von Staudo
Ich würde die Frage mit "Feuerholz" beantworten. Fichtenholz verrottet in der Erde sehr schnell. Der Stamm würde nach wenigen Jahren umkippen.
Re:Stütze für Kletterpflanze oder Feuerholz ?
Verfasst: 16. Aug 2014, 22:37
von Querkopf
... Der Stamm würde nach wenigen Jahren umkippen.
Kannst du das aufgrund des Fotos erkennen? (Ich würde auf dieser Grundlage keine Prognose wagen.) Aber prinzipiell stimmts' natürlich, dass Fichten nur begrenztes Stehvermögen haben. Bei unseren Übernachbarn hat der Orkan "Xynthia" (Februar 2010) binnen einer Viertelstunde drei überhoch aufgeschossene Omorikas flachgelegt... Danach haben wir vor dem Beschluss, unsere beiden Fichten zu erhalten, erstmal einen Baumsachverständigen befragt. Sein Urteil: Beide sind die Kings im Umfeld, gesund und standfest.
Re:Stütze für Kletterpflanze oder Feuerholz ?
Verfasst: 16. Aug 2014, 22:40
von Staudo
Ich ging davon aus, dass die Fichte geköpft und dann als Kletterhilfe genutzt werden soll.
Re:Stütze für Kletterpflanze oder Feuerholz ?
Verfasst: 16. Aug 2014, 22:42
von Starking007
Ja, köpfen!Und dann die Asstummel christbaumartig einkürzen,das meine ich ernst!Und dann ne kräftige Clematis ran.Oder zwei oder drei.
Re:Stütze für Kletterpflanze oder Feuerholz ?
Verfasst: 16. Aug 2014, 22:43
von Querkopf
Ah - capito. Dann wäre bodenebenes Köpfen in der Tat die bessere Wahl. Ich hatte "lebenlassen und aufhübschen" verstanden - mag aber auch dran liegen, dass ich sowas mal selber probiert habe.
(Nie wieder
...) edit: Bezieht sich auf Staudos Antwort.Starking, du Satiriker
...
Re:Stütze für Kletterpflanze oder Feuerholz ?
Verfasst: 16. Aug 2014, 22:52
von Gartenplaner
Ich glaube, Bignonia wollte den Baum lebend und ungeköpft beranken - oder aber fällen und alles entfernen

Wie schon erwähnt wurde, haben Fichten einen dichten Wurzelteller direkt unter der Bodenoberfläche, da wird es sehr schwer, eine Neupflanzung von Clematis oder anderen Rankern vorzunehmen, zusätzlich hält die dichte Krone auch noch Regen vom Stammfuss ab.Efeu dürfte noch am besten klappen.Eine Möglichkeit wäre, ein großes Pflanzloch heraus zu hacken, einen großen Maurerkübel, an dem der Boden rausgeschnitten ist, versenken, mit gutem Gartenboden füllen und da dann den Kletterer reinpflanzen.
Re:Stütze für Kletterpflanze oder Feuerholz ?
Verfasst: 16. Aug 2014, 23:10
von Querkopf
... Eine Möglichkeit wäre, ein großes Pflanzloch heraus zu hacken, einen großen Maurerkübel, an dem der Boden rausgeschnitten ist, versenken, mit gutem Gartenboden füllen und da dann den Kletterer reinpflanzen.
So ähnlich habe ich das bei meiner Kiefer selig gemacht. Nur zwei Nummern kleiner, bodenloser 12-Liter-Baueimer. Denn "ein großes Pflanzloch heraus zu hacken", würde ja viel Baum-Wurzelmasse kosten und so die Standfestigkeit des Baums mindern. Meine Rambler sind prima gewachsen. Dummerweise mussten sie erstmal ein paar Meter rauf am kahlen Stamm, bis sie sich erstmals an 'nem Ast festhalten konnten. Und dann brauchten sie Hilfe, um den nächsten und den übernächsten Astquirl zu erreichen - wie oft ich da in sechs, sieben Metern Höhe auf der Leiter rumhantieren musste, habe ich vorsichtshalber nicht gezählt

. Nee, bei Koniferen-Berankung stehen Aufwand und ästhetischer Gewinn in krassem Missverhältnis, davon kann ich jedem nur dringend abraten. Dann lieber die ehrliche Radikallösung: Baum ab.
Re:Stütze für Kletterpflanze oder Feuerholz ?
Verfasst: 16. Aug 2014, 23:23
von Gartenplaner
... Eine Möglichkeit wäre, ein großes Pflanzloch heraus zu hacken, einen großen Maurerkübel, an dem der Boden rausgeschnitten ist, versenken, mit gutem Gartenboden füllen und da dann den Kletterer reinpflanzen.
So ähnlich habe ich das bei meiner Kiefer selig gemacht. Nur zwei Nummern kleiner, bodenloser 12-Liter-Baueimer. Denn "ein großes Pflanzloch heraus zu hacken", würde ja viel Baum-Wurzelmasse kosten und so die Standfestigkeit des Baums mindern. ....
Nicht unbedingt.Ich hab von 2 Seiten Taxus-Heckenpflanzen bis an den Stamm einer großen alten Fichte gepflanzt.Wenn man da etwas sucht, findet man die Zwischenräume der großen alten Stütz-und Verankerungswurzeln am Stammfuß, da sind relativ wenig Feinwurzeln, die finden sich eher weiter außen.Wenn man die dicken Wurzeln in Ruhe lässt, passiert dem Baum gar nichts.Die "Ramblerflechterei" hab ich auch an einem abgestorbenen, aber völlig fest und stabil stehenden Obstbaumleichnam versucht, war auch ein elendes Gefummel, allerdings nur in 3-4m Höhe, das reichte mir aber schon völlig.Clematis hätte Ramblerrosen gegenüber den Vorteil, dass sie sich selber festhalten können.Eine Clematis hab ich mit einem Spleitex-Seil (Synthetik-Seil, das perfekt wie Hanfseil aussieht) so in einen großen Haselstrauch geleitet.
Re:Stütze für Kletterpflanze oder Feuerholz ?
Verfasst: 16. Aug 2014, 23:54
von Querkopf
... Clematis hätte Ramblerrosen gegenüber den Vorteil, dass sie sich selber festhalten können. ...
An Koniferen?? Habe ich zweimal versucht (Scheinzypresse und Fichte) - und hatte dann prima Riesenblütenhaufen
neben der Konifere

. Geißblätter können das, sie schlingen ja, statt zu ranken (Clematis-Ranken benötigen sehr dünne Festhalter-Durchmesser). Lonicera periclymenum an Picea omorika funktioniert hier gut. Ergibt bloß nach Jahren ordentlich Totholzgestrubbel, ähnlich wie bei Clematis montana oder Clematis vitalba. Macht auch wieder Arbeit, wenn man "Garten"-Ästhetik wahren möchte

...Schon klar, man kann allerlei Berankereien hinkriegen. Bleibt bloß die Frage: Wie viel Aufwand darf's sein? Wenn man 30 ist und körperlich topfit, ist das vielleicht nicht wichtig. Aber wenn man schon seit einigen Jährchen immer wieder 48 wird

und allmählich merkt, dass man unter anderem einen Rücken hat und zwei Knie, fällt's doch ins Gewicht. Aber wir geraten ins OT

... Ich wüsste jetzt gar zu gerne, welche Ideen Bignonia als Threaderöffnerin eigentlich hat für die Gartenecke, zu der der bewusste Baum gehört.
Re:Stütze für Kletterpflanze oder Feuerholz ?
Verfasst: 17. Aug 2014, 00:16
von Gartenplaner
Ja, das ist wirklich erstmal die grundlegende Frage - ich finde die Situation, je nachdem wo sie im Garten ist, gar nicht soooo schlimm, zumal es ja einige etablierte und schön dichte Sträucher unter der größeren Konifere gibt, die eine waldrandähnliche Situation schaffen...