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apfel kaiser willhelm

Verfasst: 9. Okt 2014, 21:21
von landfogt
hallo alle miteinander,ich habe heute einen Apfelbaum auf mm106 der sorte kaiser willhelm geschenkt bekommen!im sortenatlas wird der apfel als stippe unfällig beschrieben.er soll schnell an saft verliert und fleischbräune anfällig sein!die sorten Beschreibung einiger Baumschulen überschlagen sich dagegen mit lobes ahrien und preisen den apfel als absolute spitzensorte an!wie ist der wirklich?hat den apfel vielleicht jemand?was sagt ihr zu der sorte?

Re:apfel kaiser willhelm

Verfasst: 9. Okt 2014, 21:27
von mrc
Ich habe die Sorte und bin zufrieden damit, leckere große Äpfel, sehr ertrgreich und lange lagerbar.Krankheiten hatte diese Sorte bei mir noch nie.LG Matthias

Re:apfel kaiser willhelm

Verfasst: 9. Okt 2014, 21:32
von Sternrenette
Hallo,den hab ich versehentlich meinem Nachbarn geschenkt - es hätte ein Geheimrat Oldenburg werden sollen. Er schmeckt sehr gut, wächst sehr gut, ist eine Weile lagerfähig und es gibt keine Stippe. Es sind schöne große Äpfel wie gemalt. Auch der Kreisobstberater, der den Apfel dann richtig zugeordnet hat, hat gemeint, da hätten wir keinen schlechten Tausch gemacht, da die Lagerfähigkeit deutlich besser als beim Geheimrat Oldenburg ist (ca. 4 Wo. bei G. O.).Die Experten werden aber recht haben: Ein Apfel, der bei mir in Süddeutschland gut wächst, muß in Norddeutschland nicht unbedingt was werden, und umgekehrt. Mein Gloster krüppelt vor sich hin und kriegt den Freiflug, da hat weder Düngen noch schneiden irgendwas geholfen. Der fühlt sich hier halt nicht wohl. Bei meiner Freundin hat ein Baum nur in dem Jahr prächtige Äpfel getragen, wo es praktisch dauernd geregnet hat - eine typisch norddeutsche Sorte, die es feucht und ohne hohe Spitzentemperaturen will.Da Du den Apfelbaum schon hast: Probiers aus!Viele GrüßeSternrenette

Re:apfel kaiser willhelm

Verfasst: 9. Okt 2014, 21:37
von obst
Der Kaiser Wilhelm Apfel hält sich gut bis Weihnachten, z.T. auch länger. Wenn er etwas gelegen hat, färbt er sich sehr stark ins Rötliche und schmeckt sehr gut. Bei dieser Apfelsorte muss man die Pflückreife und die Genussreife unterscheiden. Er muss etwas nachreifen, was man den Äpfeln in den heutigen professionellen Obstanlagen nicht zubilligt. Nachdem ich den Apfel einmal probiert habe, habe ich mir anschließend ein Edelreis besorgt und ihn veredelt. Er trägt aber noch nicht. Die Haltbarkeit in diesem Jahr darf man nicht zugrunde legen, da sich dieses Jahr das Obst allgemein nicht sehr gut hält.

Re:apfel kaiser willhelm

Verfasst: 9. Okt 2014, 22:02
von Albizia
Ich habe den 'Kaiser Wilhelm'- Apfel letztes Jahr auf Apfelprobiertagen in einer Obstbaumschule geschmacklich getestet. Aus ca. 40 verschiedenen Lageräpfeln, die ich testete, kam er geschmacklich bei mir mit in die allerengste Wahl. Gefallen hat mir v. a. auch seine Größe und die ihm nachgesagte Robustheit.

Re:apfel kaiser willhelm

Verfasst: 9. Okt 2014, 22:07
von Wiesenknopf
Hallo landvogt,wir haben vor ein paar Jahren ein Haus mit Garten aus den 50er-Jahren gekauft. Im Garten standen schon zwei sehr große Kaiser-Wilhelm-Apfelbäume. Ein Pomologin, der wir die Äpfel damals zeigten, war sehr angetan und meinte, dass sei eine schöne, alte Sorte. Wir haben hier im Norden einen sehr armen, trockenen Sandboden, trotzdem ernten wir fast immer ein paar Äpfel. Sie sind wirklich sehr groß, und wir lassen sie immer etwas liegen, bevor wir sie essen. Aber nicht zu lange, dann werden sie mehlig, das mögen wir nicht so. Zum Backen ist der Apfel auch gut. Das einzige Problem, das wir haben, ist, dass niemand so richtig zu wissen scheint, wie diese Bäume geschnitten werden müssen. Ich fürchte, da ist im Laufe der Jahre schon viel falsch gemacht worden.Viele Grüße vonWiesenknopf

Re:apfel kaiser willhelm

Verfasst: 9. Okt 2014, 23:50
von Ayamo
Wir haben hier im Norden einen sehr armen, trockenen Sandboden, trotzdem ernten wir fast immer ein paar Äpfel. ... Aber nicht zu lange, dann werden sie mehlig, ...
Ein paar Äpfel... naja. Ich kenne die Sorte von meinem Onkel am Standort Potsdam, ebenfalls Hochstamm auf Sandboden. M.E. ist der Hauptvorteil dieser Sorte seine geringen Ansprüche an Boden und Klima, sozusagen was für Grenzstandorte. Säure / Saft vorhanden, Aroma nur mittelmäßig, Erträge setzen spät ein, alterniert. Fest ist er, aber braucht man einen ganzen Baum für Kuchen? Hier geht er in die Saftpresse.Seine sortentypisch starke Wuchskraft ist für arme Böden wie hier in der märkischen Streusandbüchse passend. Bei besseren Böden wird das ein sehr großer Baum, wem das nicht so passt, der sollte auf bessere Sorten ausweichen bzw. triebdämpfend schneiden. Von feuchteren Böden wird berichtet, dass er krebsanfällig ist. Und was soll der Vergleich mit dem G. Oldenburg? Eine Sorte, die sich kürzer lagern lässt, kann man ja immer finden... ;D Wenn du genug Platz hast und höflich bzw. neugierig bist: Pflanz ihn!

Re:apfel kaiser willhelm

Verfasst: 10. Okt 2014, 19:33
von JörgHSK
Korrekt müsste er ja jetzt Peter Broich heißen !Aber: Kaiser Wilhelm kann auf ungünstigen Standorten massiv Probleme mit Obstbaumkrebs bekommen.

Re:apfel kaiser willhelm

Verfasst: 11. Okt 2014, 17:56
von willi2000
Mein Kaiser Wilhelm ist ein riesiger Baum mit riesigen Früchten, die ehr mal zur Glasigkeit neigen und relativ schnell faulen. Sein Standort ist bei mir lehmiger, feuchter Boden (noch ohne Baumkrebs). Geschmack und Lagerfähigkeit wie von Ayamo beschrieben, ich nehme ihn auch nur zum Mosten (> Ebberwoi). Wüchsigkeit wie ein Boskop. Mit dem Schneiden sollte man sich daher ehr zurückhalten (bevorzugt Sommerschnitt) und ihm von vornherein viel Platz einräumen.Gruss

Re:apfel kaiser willhelm

Verfasst: 12. Okt 2014, 08:12
von Brocken
Direkt im Hausgarten haben wir auch einen Kaiser Wilhelm.Ich würde den Apfel nicht weiter empfehlen.Die Äpfel werden schnell mehlig (was wir überhaupt nicht mögen) und dann auch innen braun.Sie lassen sich derzeit gut Reiben. In der Form essen unsere Kinder sehr viel davon, was mich freut.Die Äpfel sind auch bei uns ziemlich groß. Außerdem kann ich bestätigen, dass der Baum stark wächst und gesund ist.Eine nennenswerte Alternanz habe ich noch nicht festgestellt.lg

Re:apfel kaiser willhelm

Verfasst: 13. Okt 2014, 20:24
von obst
Die von Wiesenknopf und Brocken erwähnte Mehligkeit des Kaiser Wilhelm-Apfels kann ich nicht nachvollziehen. Der Kaiser Wilhelm gehört m.E. zu der anderen Gruppe von Äpfeln. Er wird am Ende seiner Lagerzeit schrumpelig und zäh, aber nicht mehlig. Ich kann mir vorstellen, dass es sich bei den mehligen Äpfeln nicht um einen Kaiser Wilhelm handelt. Ca. jeder dritte Obstbaum, der in Deutschland verkauft wird, soll einen falschen Sortennamen tragen. Der Kaiser Wilhelm muss aber nach dem Pflücken auf alle Fälle einige Zeit nachreifen. In dieser Zeit färbt er sich sehr schön gelb und rot und entwickelt ein sehr gutes Aroma. Franz Mühl empfiehlt, den Apfel so spät wie möglich zu pflücken und ein mehrmaliges Durchpflücken des Baumes. Diese Empfehlung entspricht auch meinen Erfahrungen mit dieser Sorte.

Re:apfel kaiser willhelm

Verfasst: 13. Okt 2014, 21:09
von landfogt
erstmals vielen dank für die zahlreichen antworten!wie ich sehe macht also der Standort und die boden Beschaffenheit schon was aus.ich wohne zwar auf der alb aber lehmige böden haben wir Gott sei dank nicht ;)die Mehrzahl eurer antworten sind also positiv wenn ich das richtig sehe!der Oldenburg,den ich bereits habe zähle ich nicht zu den Tafeläpfeln.schlechter Geschmack und lagerbarkeit sind für mich hier von Bedeutung.da hilft auch die optisch schöne frucht nichts ;Dder kloster wächst bei mir gesund mit optisch wunderschönen äpfeln,ist mir aber vom Geschmack her zu "grasig"!dann werde ich einfach mal abwarten und wegen der baumgrösse mache ich mir keine sorge,da der ja eine schwachwachsende wurzel hat ;Dgruss heiko