Seite 1 von 5

Steinspalterei

Verfasst: 9. Dez 2014, 23:08
von Sandkeks
Hier hat sich ein großer Granitblock angefunden. Wahrscheinlich war es mal der Sockel eines Grabsteins. :-X Ich habe lange überlegt, was ich mit dem Stein wohl anfange und kam auf die Idee, ihn als Stufe im Steingarten zu verwenden. Da der Stein recht lang ist (einen Meter oder so), könnte ich ihn einmal quer teilen und hätte somit gleich zwei Stufen. Nur wie schaffe ich es, dass ich den Stein halbwegs mittig und andeutungsweise rechtwinklig teile? Wild draufrumhämmern wäre wohl nicht so zielführend. :-\

Re:Steinspalterei

Verfasst: 9. Dez 2014, 23:25
von Gartenplaner
Von den alten Ägyptern bis Anfang des 20. Jh. spaltete man Steine, auch Hartgestein, indem man auf einer geraden Linie eine Reihe Löcher schlug, in die man Keile aus trockenem Holz einschlug, die dann wiederum mit Wasser getränkt wurden.Der Quelldruck des Holzes spaltete den Stein mehr oder weniger gerade entlang der Linie.Heute wirds mit Metallkeilen gemacht, Patentkeile genannt.Hier gut erläutert.Könntest einen Versuch machen mit einer Reihe dicken Bohrlöchern (10mm-Steinbohrer oder dicker) und dann versuchen, dort solche Holzkeile reinzuschlagen, wie man sie im Baumarkt zum unterkeilen von Möbeln bekommt (Baukeile, Möbelkeile, Türkeile, die sind aus Buche und knochentrocken).Obs dann gewünscht spaltet, ist aber nicht unbedingt garantiert....Hier gibts noch ganz gute "modernere" Methoden :)

Re:Steinspalterei

Verfasst: 9. Dez 2014, 23:51
von pearl
bei meinen Versuchen mit Granit bin ich nicht weit gekommen. Ich habe das Teil, das ich bearbeitet haben wollte, dann zu einem befreundeten Steinmetz geschleppt. Der hat das bessere Werkzeug und mehr Erfahrung. In jedem Dorf gibt es einen Grabsteinladen, in dem man geholfen wird.

Re:Steinspalterei

Verfasst: 10. Dez 2014, 00:21
von Eva
Mit großen Stücken Granit würde ich mich auch nicht gern plagen. Der Muschelkalk in Vaters Garten macht fast freiwillig fast rechtwinklige Stücke, wenn man mit Hammer und Meißel drangeht. Die Granit-Lesesteine, aus denen ich meine Mauer gebaut habe, waren ziemlich unwirsch, wenn man nur eine kleine Beule einebnen wollte, ich hab dann lieber immer nach passenden Gegenbeulen gesucht und unbehauen gemauert. Hm. Ausgangsfrage nochmal gelesen :-[ . Es geht nicht um Längs- sondern um Querteilung eines Randstein-ähnlichen Gebildes? Wenn das nicht allzu tief ist, würde ich da mit der Flex ringsum einkerben und dann mit Keilen versuchen das Ding zu brechen.

Re:Steinspalterei

Verfasst: 10. Dez 2014, 00:31
von andreasNB
Ohne schon einmal Granit bearbeitet zu haben und nicht wissend ob und wie gut das funktioniert:Wenn Du oder Nachbar eine ausreichend große Flex haben, dann einmal in der Mitte ringsum so tief wie möglich einschneiden. Wenn er dann entzwei ist, die Schnittkanten mit nem kleinen Meißel + Hammer die Kanten aufrauen damit man keine glatten Schnittkanten mehr sieht.Ob spalten hier zum gewünschten Ziel führt ? Ich kanns mir nicht vorstellen. Aber der Tip von Pearl ist schon gut.Kannst ja vorher mal beim Steinmetz nachfragen was er empfiehlt.

Re:Steinspalterei

Verfasst: 10. Dez 2014, 00:42
von pearl
Flex. ;D Granit und Flex. ;D Um ein paar Millimeter in Granit vorzudringen, brauch man ein extra gehärtetes Blatt, diamantbestäubt, eine sichere Auflage, ein feststehendes Werkzeug, viel Zeit und eine Wasserkühlung. ;D

Re:Steinspalterei

Verfasst: 10. Dez 2014, 00:44
von pearl
hier. Es geht mit einer sehr starken Flex mit Diamantscheibe, brauch Geduld und Wasserkühlung ist sinnvoll, damit der Granitblock nicht zerspringt und das Werkzeug nicht ausleiert. Der Mann hockt gerade in meinem Zimmer. Wir haben sowas. Meint er. Ne große starke Flex über Hundert Euro und die Scheibe noch mal Hunder Euro. Trotzdem sei es besser zum Spezialisten zu gehen, die machen das routinierter und preiswerter. Ohne Verletzungsgefahr. ;D

Re:Steinspalterei

Verfasst: 10. Dez 2014, 01:04
von Blauaugenwels
Wir haben auf dem Grab als gemeinsame Basis für Weihwasser und Kerze einen Findling - zwar nicht aus Granit, sondern aus irgendwas rötlich, eisenhaltigem (stammt aus dem heimatlichen Wald der Urgroßmutter, nördliches Böhmen). Ich weiß, dass sich mein Opa beim Aushöhlen des Weihwasserbeckens (7cm rund, 5cm tief) und dem Bohren für das Kerzendings (3 Löcher) mehrere Bohrer und Meißel aufgearbeitet hat. Er war/ist handwerklich recht begabt, hat dennoch einen ganzen Tag mit diesem Werk zugebracht.(Das Ergebnis ist wirklich toll. Foto habe ich keines.)Ergo: den Granit würde ich zum Steinmetz bringen.

Re:Steinspalterei

Verfasst: 10. Dez 2014, 01:15
von andreasNB
Wie oben geschrieben, ich hab noch nie ne Flex an so nen Granit-Grabsteinsockel angesetzt ;) @pearl, wenn deine Aussagen auf eigenen Erfahrungen beruhen und nicht angelesen sind, dann macht es für Sandbiene keinen Sinn den Stein zu teilen. Dann ist es deutlich kostengünstiger beim nächsten Steinmetz,Friedhof,Recyclingwerk nachzuschauen bzw. anzufragen ob man nicht noch weitere alte Grabsockel od. ähnliches bekommen kann, wenn man daran Bedarf hat. Das sollte (deutlich) unter 10,-Euro kosten und man muß den schon vorhanden Stein nicht ins Auto wuchten.

Re:Steinspalterei

Verfasst: 10. Dez 2014, 01:18
von Blauaugenwels
Es geht mit einer sehr starken Flex mit Diamantscheibe
Andere freuen sich über Diamanten am Handgelenk, pearl schenkt sie lieber ihrem GG für die Zerteilung alter Grabsteine - was sagt uns das über deren Verhältnis :-X ;) ;D OT Ende

Re:Steinspalterei

Verfasst: 10. Dez 2014, 02:32
von tomir
So schwer ist das nicht, Andreas hat es ja schon gesagt - das mit dem "ringsum" würde ich allerdings nicht machen. Mit einer ordentlichen Flex auf der Rückseite einen graden Schnitt machen (mit Schutzausrüstung!), danach zumindest die eine Hälfte gut auf ein Sandbett auflegen lassen und dann, wenn der Stein nicht zu dick ist oben draufklopfen, er wird auf Höhe des Schnittes brechen. Wenn er zu dick ist macht er das natürlich nicht ohne weiteres - dann kann mann vorsichtig mit einem Stemmhammer nachhelfen (nicht den Flachmeissel zu lange draufhalten, der ist schnell hinüber.. :P).Leider haben die wenigsten Nachbarn die geeigneten Geräte mit der entsprechenden Diamantscheibe in der Garage, den von Pearl genannte Preis halte ich übrigens noch für stark untertrieben ( vom Stemmhammer fangen wir gar nicht erst an ;)).Aber ganz ehrlich, so eine Flex ist kein Spielzeug und für Unerfahrene sicher nicht zu empfehlen, selbst erfahrene Steinmetze sind mir bekannt die so ein Ding nicht anrühren. Ein zweiter Stein ist sicher günstiger und gesünder.

Re:Steinspalterei

Verfasst: 10. Dez 2014, 06:50
von Amur
Wie groß ist eigentlich groß?Wie schon beschrieben mit der Flex ringsum an der Soll-Bruchstelle einschneiden. Geht auch bei Granit. Machen die Strassenbauer ja täglich vor. Ist also kein Hexenwerk. Wasser und Flex vertragen sich allerdings nicht. Das sind dann andere spezielle Trenngeräte. Dass bei dem Gebrauch der Flex Schutzbrille, Gehörschutz und Vorsicht Usus sind, dürfte klar sein. Alle Steinarbeiten mit der Flex machen ausserdem sehr viel und sehr weit rum verteilten Staub. Also nicht gerade an dem Vorzeigeplatz machen oder allzu nah am Haus oder an Nachbars Auto. Sonst kommt Freude auf. In Auswurfrichtung sollte auch sonst nix empfindliches stehen, da dort Funken, Steinstückchen etc. mit hoher Temperatur und Geschwindigkeit rausgeschleudert werden die sich z. Bsp. in Fenster oder Lack sofort einbrennen.

Re:Steinspalterei

Verfasst: 10. Dez 2014, 07:17
von Staudo
Ich habe Granitstufen von einer Baufirma mit der Flex zertrennen lassen. Das ging ganz schnell.

Re:Steinspalterei

Verfasst: 10. Dez 2014, 07:38
von sarastro
So hätte ich es auch bewerkstelligt. Wenn überhaupt, denn ob sich dieser Aufwand auszahlt?? Nicht umsonst sind Grabsteine so teuer...

Re:Steinspalterei

Verfasst: 10. Dez 2014, 08:02
von GartenfrauWen
Da hast Du nun einen schönen großen Stein gefunden und willst ihn teilen. Die problemloseste, aber wohl auch die mit dem am wenigsten planbaren Ergebnis ist sicher die erstgenannte Methode. Keile kannst Du Dir übrigens aus trockenem Weichholz ganz leicht selbst schnitzen. Granit sprengt es, ob so wie Du willst liegt wohl an dem Abstand der Löcher, die Du vorher bohrst.Was hattest Du denn übrigens vorher als Stufen geplant?Vielleicht fällt Dir ja etwas anderes mit dem ganzen Stein ein....