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Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung
Verfasst: 24. Feb 2015, 09:29
von Hero49
Vor kurzem besuchte ich einen Vortrag über neu eingewanderte Schädlinge. Was dabei über die Kirschessigfliege berichtet und in Fotos gezeigt wurde, war erschreckend.Befallen werden Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, Kirschen, Trauben, Pflaumen, Zwetschgen, Felsenbirne, Hagebutten und Efeu. In manchen Gegenden konnten außer Äpfel und Birnen nichts mehr geerntet werden.Bei Zählungen mittels Fallen wurden im November 2014 die höchsten Fangzahlen des gesamten Jahres ermittelt werden. Deshalb sollte jeder dazu beitragen, diesen Schädling zu bekämpfen. Die Tiere überwintern in Hecken und Sträuchern. Deshalb sollten die Fallen baldmöglichst aufgehängt werden. Kleine Plastikflaschen für Mineralwasser zur Hälfte füllen mit je 1/3 Obstessig, Rotwein und Wasser, dazu ein Spritzer Spülmittel. Zuschrauben und oberhalb des Füllstandes einige Löcher mit der Bohrmaschine machen. In die Sträucher hängen und alle 4 Wochen den Inhalt erneuern.
Re:Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung
Verfasst: 24. Feb 2015, 10:34
von zwerggarten
Re:Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung
Verfasst: 24. Feb 2015, 11:53
von b-hoernchen
Tut mir leid, diese Aufforderung zur Bekämpfung kommt mir vor, wie die Aufforderung gegen Windmühlen zu kämpfen. Die Dinger haben Flügel und finden überall genug Futter und Vermehrungsmöglichkeiten in natura.Oder hat jemand schon den Erfolg solcher Maßnahmen nachgewiesen?
Re:Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung
Verfasst: 24. Feb 2015, 12:30
von Bienenkönigin
Na, vielleicht könnte das lokal ja funktionieren. Im Winter gibts es bei uns draussen kein Obst und alle beseitigten Fliegen vermehren sich nicht mehr.LGr.Bienenkönigin
Re:Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung
Verfasst: 24. Feb 2015, 12:44
von andreasNB
Wurde im KEF-Thread schon erwähnt/verlinkt. Lokal (rund um den Obst-Acker) Fallen aufgestellt, haben bei Versuchen(?) den Befall bzw. Schaden verringert. Genau wie bei anderen Tieren, welche im Pflanzenbau (Hobby wie Profi) ab einer bestimmten Schadschwelle zum Schädling werden, wird man mit ihr zu leben lernen müssen. Ein ausrotten wird nicht mehr möglich sein. Eine frühzeitige Bekämpfung kann da sicher nicht schaden. Vielleicht ist es wie bei Wühlmäusen und der Spanischen Wegschnecke/Ackerschnecke mit ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Bekämpfung ?
Re:Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung
Verfasst: 24. Feb 2015, 18:37
von Apfebam
Im Winter gibts es bei uns draussen kein Obst und alle beseitigten Fliegen vermehren sich nicht mehr.
Deshalb überwintern sie als erwachsene Fliegen an frostfreien Stellen und legen im Frühjahr gleich wieder los. Mal sehen, wie sich das dieses Jahr entwickeln wird. Während hier im Süden doch oft Winter und es teilweise auch bitterkalt war und der Westen wieder einen Winterausfall erlebte, wird es doch sehr interessant, wie sich das jeweils auf die Population auswirkt. Ich hoffe wenigstens, dass das Vieh so wie letztes Jahr erst im Spätherbst zuschlägt, sodass meine geliebten Kirschen, Erdbeeren, Himbeeren, Mirabellen und Zwetschgen nicht bzw. nicht so arg befallen werden.
Re:Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung
Verfasst: 25. Feb 2015, 23:19
von Hero49
Im besagten Vortrag wurde erwähnt, daß in Kanada, trotz regelmäßigen kalten Wintern, keine Verringerung der Population gemessen wurde.Jede gefangene Fliege legt ihre 400 Eier pro Jahr nicht mehr und die gefangenen Fliegeriche können auch nicht mehr zur Vermehrung beitragen.
Re:Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung
Verfasst: 26. Feb 2015, 19:42
von cydorian
Hatten wir im anderen Thread alles schon. Inklusive Links zu Populationsdiagrammen an verschiedenen Orten Japans, auch dem kalten Norden, den japanischen Alpen und die wissenschaftlich noch nicht geklärte Frage, ob die Reinvasion so schnell passiert oder die Überwinterung so gut klappt.
Re:Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung
Verfasst: 6. Mär 2015, 12:03
von mickeymuc
Sagt mal, was fressen die Dinger denn vom Herbst bis zur Reife des ersten Obstes?Oder sind sie Hungerkünstler?Hoffentlich gibt es bald eine richtige Möglichkeit der Bekämpfung...hier haben sie bei den Zwetschgen und Brombeeren schlimme Schäden angerichtet. Bei den Kirschen glücklicherweise nicht. Hoffe das wird dieses Jahr auch so....[klopfaufholz]
Im Winter gibts es bei uns draussen kein Obst und alle beseitigten Fliegen vermehren sich nicht mehr.
Deshalb überwintern sie als erwachsene Fliegen an frostfreien Stellen und legen im Frühjahr gleich wieder los. Mal sehen, wie sich das dieses Jahr entwickeln wird. Während hier im Süden doch oft Winter und es teilweise auch bitterkalt war und der Westen wieder einen Winterausfall erlebte, wird es doch sehr interessant, wie sich das jeweils auf die Population auswirkt. Ich hoffe wenigstens, dass das Vieh so wie letztes Jahr erst im Spätherbst zuschlägt, sodass meine geliebten Kirschen, Erdbeeren, Himbeeren, Mirabellen und Zwetschgen nicht bzw. nicht so arg befallen werden.
Re:Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung
Verfasst: 12. Apr 2015, 14:20
von Blumenboy
Leider konnte ich noch nirgens nachlesen wie die Fliege in Asien, woher sie eingeschleppt wurde, bekämpft wird.Wir müssen doch nicht alles nochmal neu erfinden, oder?Wer weiss etwas darüber??
Re:Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung
Verfasst: 12. Apr 2015, 20:43
von zwerggarten
auch das wurde im hier bereits verlinkten thread angesprochen:
zum beispiel in
diesem post
Re:Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung
Verfasst: 14. Apr 2015, 11:17
von Rieke
Das Design der Fallen, wo man sie aufhängt und das verwendete Lockmittel haben großen Einfluß darauf, wieviele Fliegen damit gefangen werden.Ein paar englischsprachige Artikel dazu:
Evaluation of Monitoring Traps for Drosophila suzukii ,
Trap Designs for Monitoring Drosophila suzukii,
Optimizing Trap Design and Trapping Protocols for Drosophila suzukii.Auch für diejenigen von Euch, die nicht so gut Englisch können, sind die Artikel interessant, weil dort Abbildungen von verschiedenen Fallen-Konstruktionen zu sehen sind.Kurz gesagt: Rote oder gelbe Fallen sind besser als weiße, andere Autoren hatten auch gute Fangergebnisse mit schwarzen Fallen. Die Größe der Eingangsöffnungen spielt auch eine Rolle, ebenso die Größe der Oberfläche der Lockflüssigkeit. Eigentlich klar, die Fliegen müssen den Lockstoff ja riechen, damit sie die Falle finden. Bei zu großen Öffnungen fängt man auch viele andere Fliegenarten. Daher kann es sinnvoll sein, relativ große Öffnungen mit einem Netz zu überkleben, Maschengröße 2,5-3 mm
2.Als Lockstoff eignet sich nach meinen Recherchen Rotweinessig, Apfelessig, natürlich immer mit möglichst geruchloser Seife. Empfohlen wird auch eine Hefe-Zucker-Mischung, die man gären lässt.
Hier ist ein Rezept dafür.Wie erfolgreich die verschiedenen Lockstoffe sind, hängt auch von dem Obst in der Nähe ab. Irgendwo habe ich gelesen, dass Weinessig in der Nähe von Weintrauben schlechte Ergebnisse bringen würde.Es ist sicherlich sinnvoll, im eigenen Garten mit den Fallen etwas zu experimentieren. Wieviel sie tatsächlich zur Bekämpfung nützen, ist nochmal eine andere Frage. In den Artikeln geht es jeweils um die Überwachung des Befalls.Ich finde den anderen Thread zur KEF wg. seiner Länge mittlerweile etwas unübersichtlich, deswegen habe ich hier geschrieben.
Re:Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung
Verfasst: 14. Apr 2015, 11:44
von Martina777
Es ist sicherlich sinnvoll, im eigenen Garten mit den Fallen etwas zu experimentieren. Wieviel sie tatsächlich zur Bekämpfung nützen, ist nochmal eine andere Frage. In den Artikeln geht es jeweils um die Überwachung des Befalls.
Wenn all der Aufwand nur für die Überwachung des Befalls taugt (da geb ich Dir recht), macht für mich jedwede Bastelei schlicht keinen Sinn. Wer über genug Zeit verfügt, für den ist das ein möglicherweise schönes und vielleicht lehrreiches Zusatzhobby. Aber ansonsten?
Re:Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung
Verfasst: 14. Apr 2015, 12:09
von Rieke
Wenn die Alternative dazu der Verzicht auf eigenes Obst ist, experimentiere ich lieber erst mal mit Fallen und die nützen noch am ehesten etwas zur Bekämpfung, wenn sie möglichst effizient sind. Die Unterschiede zwischen den verschiedenen getesteten Fallen waren deutlich. So könnte es sinnvoll sein, um die im Eingangspost genannte Mineralwaserflasche noch rotes Klebeband herum zu kleben. In der roten Fallen wurden immerhin ca. viermal so viele KEF gefangen wie in der farblosen (
Fig. 6).Berichte über die Nutzlosigkeit von Fallen könnten auch durch falsch konstruierte Fallen oder ein ungünstiges Lockmittel erklärbar sein.
Re:Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung
Verfasst: 17. Apr 2015, 13:22
von b-hoernchen
Die Unterschiede zwischen den verschiedenen getesteten Fallen waren deutlich. So könnte es sinnvoll sein, um die im Eingangspost genannte Mineralwaserflasche noch rotes Klebeband herum zu kleben. In der roten Fallen wurden immerhin ca. viermal so viele KEF gefangen wie in der farblosen (
Fig. 6).
Der Literatur (
Fig. 6) nach scheint die Entwicklung effektiver Fallen noch in den Kinderschuhen zu stecken. Jedenfalls waren die einfachen "homemade" Fallen effektiver als die kommerziell erhältlichen. Die effektivsten Fallen scheinen mir auch die größte Flüssigkeitsoberfläche aufzuweisen -> Freisetzung von mehr Duftstoffen?Obstessig scheint Standard zu sein - da müsste es unter den Säften doch gewaltige Unterschiede geben. Auf die Berichte der Forumsmitglieder mit unterschiedlichen Ködern kann man gespannt sein. Handelsüblicher Essig ist üblicherweise geschwefelt - auch ein möglicher Faktor?Offenbar noch gar keine Entwicklungsarbeit wurde gesteckt in die Entwicklung eines spezifischen Lockstoffes hoher Attraktivität- so "eine Art Baldrian für Katzen" - nur eben für die KEF.