garten-pur

Dass es eine Diskussion bei Rhabarber gibt, ist ja nicht neu - und dass er eindeutig zum Gemüse gehört, wissen viele.Aber mein Kollege kam gestern und meinte, dass Tomaten ja eigentlich Obst seien. Nun hat er auch noch im Internet recherchiert und dazu auch ein paar Diskussionen gefunden. Kennt Ihr diese Diskussion - woran macht man denn nun bei Tomaten fest, dass sie zum Gemüse zählen??Habe jetzt mal bei Wiki geschaut - befruchtete Blüte - Obst ;DEinjährig - Gemüse ;DFruchtgemüse

mein Sohn hat gelernt im BiounterrichtTomaten = ObstRhabarber = GemüseAnanas = Gemüseich mein das ja auch so, aber genau weiß ich das nicht

Naja, man kann ja aus Tomaten Marmelade kochen und Ananas auf den Toast legen...

Biologen machen es daran fest, aus welchem Teil der Pflanze sich das entwickelt, was wir davon essen. Allerdings ist das nicht immer einfach zu erkennen. Bei der Erdbeere essen wir eigentlich den Träger der Früchte. Die Früchte der Erdbeere sind die kleinen. harten Nüßchen auf der Obefläche dessen, was wir gemeinhin als Beere bezeichnen.Sind es Stängel, Blätter oder Wurzeln, dann ist der Fall einfach: Gemüse.Bei vielen Früchten ist der Fall auch einfach: Obst.Nüsse sind schon mal ein Sonderfall der Früchte. Die werden traditionell auch nicht dem Obst zugeschlagen. Dann gibt es Früchte wie Gurken und Tomaten, die sich geschmacklich stark von anderem Obst wie Äpfeln, Birnen, Kirschen, Pflaumen usw. abheben, und zudem erst relativ spät bekannt wurden, und deshalb volkstümlich dem Gemüse zugeschlagen wurden, auch wenn es biologisch Früchte sind, und damit Obst wären.Kurz: Die Einteilung der Biologen und die traditionelle Einteilung laufen oft auseinander. Man kann sich also entscheiden, ob man biologisch argumentieren möchte, dann wäre die Tomate Obst, oder traditionell, dann ist die Tomate Gemüse.Dem Esser ist's egal solange es schmeckt, dem Gärtner eigentlich auch, solange es wächst. Aber man kann in so einer Diskussion wunderbar Haare spalten. Oder sich ausraufen.

oder dabei Spaß haben

Ein weiterer schöner Spezialfall ist die Erdnuß, die eigentlich keine Nuß ist, sondern ähnlich wie Erbsen oder Bohnen, ein Kern in einer Schote. Die Erdnuß gehört zu den Hülsenfrüchten.Beim Brokkoli essen wir die Blütenknospe(n). Bei den Kapern glaube ich auch.Edit: Das wort Gemüse kommt von Mus, "weich gekochtes". Hat also Wortgeschichtlich gar nichts mit dem Pflanzenteil zu tun, sondern kommt daher, dass unsere Vorfahren das alles zu Brei gekocht haben (war auch einfacher zu Essen, wenn es keine Zahnärzte hat und man älter wird). Jetzt ist die Frage nur noch warum Pflaumenmus dann nicht auch dem Gemüse zugerechnet wird, obwohl Pflaumen schon sehr lange bei uns heimisch sind ....

Die Enteilung wird nach der Verwendung vorgenommen, nicht nach botanischen Gesichtspunkten. Tomaten und Kürbis sind wohl Beerenfrüchte, gehören wegen der Verwendung aber zum Gemüse.Da die Geschmäcker und Gewohnheiten aber verschiedene sind, gibt es natürlich Ausreißer, halt dieTomaten- oder Kürbismarmelade oder die gebratenen Quittenhälften als (Gemüse)beilage. Sehr gut auch erkennbar an den Bezeichnungen Obstbanane und Gemüsebanane. Ich bekomme es wohl nicht mehr im genauen Wortlaut zusammen, aber es gibt in etwa den Satz: "Möhren sind Früchte im Sinne der EU-Marmeladenverodnung". Ich glaube die Portugiesen machen Mörenmarmelade. Aber in der Marmeladenverodnung steht drin, dass solche aus Früchten hergestellt wird. Das machte den Nachtrag erforderlich. Irritiert war ich immer, wenn Physalis hier unter Gemüse behandelt wurde. Für mich ist das Obst, auch wenn die Pflanzen einjährig sind.

Eigentlich ganz einfach:Früchte (oder Scheinfrüchte) von Gehölzen sind Obst.Pflanzenteile oder Früchte von allem anderen (ein- oder mehrjährigem Gewächs) sind Gemüse. Die botanische Unterscheidung der Fruchtform spielt dabei gar keine Rolle.

Aha, also deshalb sind Ananas, Bananen, Erdbeeren und Physalis Gemüse. Erdnüsse auch?

Dabei geht es vorerst um einheimische Pflanzen! (im Sinne von gemäßigter Klimazone)Erdnüsse sind übrigens Hülsenfrüchte - wie Bohnen und Erbsen. Sind keine Nuß im Sinne von Hasel- oder Walnuß!Physalis eindeutig Gemüse (Solanaceae - verwand mit Tomate und Paprika)Erdbeeren ein Gehölz (mit extrem gestauchter Sproßachse)Ananas und Banane fallen unter "Südfrüchte" ;DEs gibt offizielle Unterscheidungen, da nah dran die Bezeichnungen der Vermarktung, dann den allgemeinen Sprachgebrauch (der ist sehr verwirrend ) und wieder ganz konkret definiert die Bezeichnungen in der Botanik.Alles in einen Topf zu werfen ist nicht wirklich sinnvoll

Was süß gegessen wird ist Obst, was salzig gegessen wird ist Gemüse, manches kann beides sein. So sah es unser Prof seinerzeit und ich kann damit auch leben.

In der Agrarförderung (Einteilung nach den Kulturgruppen Ackerbau, Grünland, Gemüse, Dauerkulturen) gehören die Erdbeeren übrigens auch zum Gemüse, zumindest im ökologischen Anbau

Oh so viele Antworten - dann wird es eine ewige Diskussion bleiben und biologisch sind Tomaten Obst - damit hat dann wohl mein Kollege das Recht auf seiner Seite.Die vielen kulinarischen "Experimente", die wir seit einigen Jahren machen, führen auch nicht zur Vereinfachung. Soviel herzhafte Marmeladen, süße/fruchtige Beilagen - früher konnte man Obst und Gemüse noch recht gut nach Kompott oder Beilage zum Mittag oder Salat - auch herzhaft - unterscheiden. Auf diesem Eis könnte man heute nicht mehr gehen.

Isse egal, haupstache mampf

Ich bekomme es wohl nicht mehr im genauen Wortlaut zusammen, aber es gibt in etwa den Satz: "Möhren sind Früchte im Sinne der EU-Marmeladenverodnung". Ich glaube die Portugiesen machen Mörenmarmelade. Aber in der Marmeladenverodnung steht drin, dass solche aus Früchten hergestellt wird. Das machte den Nachtrag erforderlich.

Es gibt eine Konfitürenverordnung. Das gesuchte mit den Möhren (und noch andere Pflanzenteile, die keine Früchte sind) steht in Anlage 2 unter den Begriffsbestimmungen für Frucht.