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einheimische Heckensträucher in der Südschweiz

Verfasst: 8. Mai 2005, 10:50
von Malte
Eigentlich bin ich auf der Suche nach ursprünglicher Flora im Kanton Tessin. Mein Vorhaben ist, die untere Grundstücks- grenze zum Nachbarn, der nächtens seine Hausfassade grell beleuchtet, mit einer dichten Hecke zu bepflanzen. Um uns herum sehe ich viel Kirschlorbeer, Bambus und Liguster. Ich vermute, dass diese Sorten eingewandert wurden. Nun suche ich eine a.) möglichst typische tessiner oder aberb.) andere landschaftsverträgliche Heckenpflanze (außer den Genannten), die uns den Lichtmüll vom Auge halten, so dass wir wieder Sterne sehen.Über Tipps würde ich mich sehr freuen und wenn weitere Fragen auftauchen, maile ich gerne zurück.Vielen DankMalte

Re:einheimische Heckensträucher in der Südschweiz

Verfasst: 8. Mai 2005, 19:42
von Tolmiea
Ich kenneKirschlorbeer auch als typische Tessiner Hecke :D, ohne weiteren Tipps vorgreifen zu wollen, vielleicht würde dir bei der Suche nach ursprünglicher Flora die Flora Helvetica von Konrad Lauber und Gerhart Wagner weiterhelfen, gibts als Buch und als CD zu kaufen, und sicher auch in den Bibliotheken.liegrü g.g.g.

Re:einheimische Heckensträucher in der Südschweiz

Verfasst: 9. Mai 2005, 13:14
von Hortulanus
Eigentlich bin ich auf der Suche nach ursprünglicher Flora im Kanton Tessin. Malte
Ich befürchte, dass es da nicht sonderlich viel gibt. Wenn du dir die Täler betrachtest, unterscheidet sich das ursprüngliche Buschwerk wenig von dem dem, was man überall in Mitteleuropa findet: Weiden, Eichen, Buchen, Kastanien etc.Das, was den Charme der norditalienischen Flora ausmacht, ist absolut überwiegend "importiert". Aber so eng wirst du vermutlich die Grenze nicht ziehen wollen. Sofern es dir nur darum geht, einen exotischen Eindruck zu vermeiden, stehen dir viel mehr Möglichkeiten offen. Was als "landschaftsverträglich" eingestuft werden kann, wird die niemand mit Sicherheit sagen können. Oft versteht man darunter Pflanzen, an die man sich seit mehreren Generationen gewöhnt hat. Die im Tessin sehr oft angepflanzte Palme Trachycarpus fortunei gehört inzwischen schon zum Landschaftsbild und nur wir Nordlichter empfinden sie als exotisch. Auch Bambus wird im Tessin so häufig angepflanzt, dass er schon als übliches Sichtschutzgehölz bezeichnet werden kann.Da du die "Lichtverschmutzung" durch den Nachbarn verhindern möchtest, ist dir wohl auch daran gelegen, eine möglichst schnell wachsende Hecke zu setzen. Viele der einheimischen Gewächse sind aber ausgesprochene Langsamwachser. Sprich doch mal mit einer gut sortierten einheimischen Baumschule. Wenn der Inhaber gut ist, wird er dir sehr schnell sagen können, was für dich in Betracht kommt.

Re:einheimische Heckensträucher in der Südschweiz

Verfasst: 9. Mai 2005, 14:13
von thomas
Der Vorschreiber hat das m.E. sehr gut dargestellt. Im Tessin wachsen einige Pflanzen, die nördlich der Alpen Mühe haben, sehr gut: etwa Feige, Pfirsich, Aprikose und Pinien (pinea und maritima). Es handelt sich aber nicht um eine subtropische Gegend. Mango oder Palmen wachsen zwar, haben aber dieselbe Mühe wie eine Feige nördlich der Alpen. Flora Helvetica bzw. die das Tessin abdekcenden Kapitel ist daher DAS Standardwerk.

Re:einheimische Heckensträucher in der Südschweiz

Verfasst: 10. Mai 2005, 11:32
von Urs
Ohne erst nachzusehen würde ich die folgenden Arten für im Tessin heimisch und für eine mittelhohe Wildstrauchhecke als geeignet erachten: Ein- und Zweigriffeliger Weißdorn, Blutroter Hartriegel, Rote Heckenkirsche, Pfaffenhut, Wolliger Schneeball, Korneliuskirsche, Schlehe (Ausläuferbildung beachten), Purgier-Kreuzdorn, eine ganze Reihe verschiedener Wildrosen, verschiedene Brombeeren, Haselnuß, eventuell auch Pimpernuß.In der "Flora Helvetica" nachzusehen, würde sich sicherlich lohnen und die Auswahl noch um einige weitere Arten ergänzen.GrüßeUrs