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Granulierter Langzeit-Volldünger
Verfasst: 15. Jul 2015, 21:24
von Herr Dingens
Was nehmen die Profis, wenn sie im März/April einen granulierten, wie auch immer zusammengesetzten Volldünger (N-betont, K-betont, ...) ausbringen wollen, der seine Wirkung bis Ende der Vegetationsperiode (z.B. Stauden) gleichmäßig abgibt? Macht das überhaupt jemand? VErmutlich ja, sonst würde es den Dünger ja nicht geben. Was ist mit Plantosan oder Triabon, die rund doppelt so teuer sind wie Floranid, aber alle jeweils ca. 4 bis 6 Monate wirken?Lohnt es sich, für Plantosan, Triabon oder ähnliche Düngemittel 4 bis 5 mal mehr auszugeben als für Blaukorn? Auch Floranid ist immer noch ca. doppelt so teuer. Ein Vorteil ist natürlich, dass man nur ein Mal, anfangs der Vegetationsperiode düngen muss. Uns sonst? Gibts noch andere Vor- oder gar Nachteile?
Re: Granulierter Langzeit-Volldünger
Verfasst: 16. Jul 2015, 22:50
von dmks
Ja, das lohnt sich

Wenn sie richtig eingesetzt werden! Sowohl für den Geldbeutel - als auch für die Umwelt. Solche Dünger geben die Nährstoffe langsam ab, ein erneutes Düngen entfällt, da die Nährstoffe von den Pflanzen aufgenommen werden und nicht so schnell ins Grundwasser ausgewaschen werden.Eine Steigerung sind diverse auf "...cote" endende Depotdünger. (Osmocote, Plantacote...) Mit einer Monatsangabe dahinter (zB. 9M)Diese geben die Nährstoffe in Abhängigkeit der Bodentemperatur ab (osmotische Membran) und somit stehen die Nährstoffe immer dann zur Verfügung wenn "Wachswetter" ist. Wird's zu kalt - macht der Dünger dicht.
Re: Granulierter Langzeit-Volldünger
Verfasst: 16. Jul 2015, 23:14
von Herr Dingens
Schön, mal eine gute Nachricht ;DWas meinst Du mit "wenn sie richtig eingesetzt werden"? Die werden zu Beginn der Wachstumsphase ausgebracht, und das wars dann. Oder sehe ich das falsch?
Re: Granulierter Langzeit-Volldünger
Verfasst: 16. Jul 2015, 23:29
von dmks
;)genau, der Zeitpunkt ist schonmal sehr entscheidend. Dann muß man wissen, daß Langzeitdünger entsprechend der Bodenfeuchte abgeben - also am Ende der Vegetationsperiode keinen Sinn machen, genausowenig als schneller "Startdünger" und Depotdünger nach Temperatur (und Feuchte) abgeben und demnach beispielsweise in der Sonne "verbrennen" - also ins Substrat eingemischt gehören (die Angaben stehen auf der Packung in Gramm je Liter oder so) bzw im Freiland eingearbeitet. Nachteil: Öko-mäßig... die Düngeperlen haben eine Kunststoffhülle (Membran) Wie der Kunststoff sich dann auflöst weiß ich nicht.Achja - macht auch keinen Sinn einen Langzeitdünger auf den Rasen zu streuen und 'ne Woche danach mit dem Verticutierer drüberzujagen

(schon erlebt)
Re: Granulierter Langzeit-Volldünger
Verfasst: 17. Jul 2015, 08:41
von Floris
Bequem wäre es auf jeden Fall, und ein Nachdüngen mit Blaukorn ist bei stehenden Beständen nicht so einfach. Ich habe dieses Jahr beobachtet wie bei Chrysanthemen dort wo Düngerkörner im den Blattachseln liegen blieben, dem Stengel das Wasser entzogen wurde und der dadurch einschnürte und abknickte.Aber ist das auch sinnvoll? Welche Stauden haben denn einen gleichmäßigen Nährstoffbedarf über so lange Zeit? Kann ich mir eher vorstellen bei einjährigen Sommerblumen die nach dem Schnitt nachblühen, Beet- und Balkonpflanzen oder Tomaten und Paprika.Meine Stauden dünge ich zu recht unterschiedlichen Terminen und kaum eine wächst bis in den Herbst hinein. Daher kam ich noch nie auf die Idee einen derart lang wirkenden Dünger zu verwenden.
Re: Granulierter Langzeit-Volldünger
Verfasst: 17. Jul 2015, 16:24
von Herr Dingens
Klar, neun Monate ist schon heftig. Im Stauden- bzw. Schnittstaudenbereich kann ich mir nicht vorstellen, dass eine solch lange Wirkungsdauer sinnvoll ist. Bei den Koniferen vielleicht doch.Aber eine vier- bis maximal 5-monatige Wirkungsdauer ist für viele Kulturen im Staudenbereich vermutlich optimal. Gerade die von Dir genannten Chrysanthemen brauchen kontinuierliche Nährstoffversorung, vor allem auch Rosen, wenn sie zum Schnitt herhalten sollen. Wenn ich so überlege, eigentlich sehr vieles, was zum Schnitt gepflanzt wird.Im Staudenbereich wird bis ca. Mitte Juli, maximal Ende Juli, gedüngt, spätere Düngungen sind kontraproduktiv. Wenn man mal von Mitte März als durchschnittlichem Treib-Beginn ausgeht, sind es bis Mitte Juli genau vier Monate, und diesen Zeitraum sollte ein LZD sicher abdecken.
Re: Granulierter Langzeit-Volldünger
Verfasst: 18. Jul 2016, 12:35
von kpc
Wie funktionieren die Xxx-cote-Dünger eigentlich wirklich ?Bei mindestens einem Produkt legt der Name ja einen osmotischen Effekt nahe.Gerade damit komme ich aber nicht klar. Falls die Umhüllung wirklich eine semipermeable Schicht ist,müsste dann nicht solange Wasser durch diese in das Kügelchen diffundieren, bis dieses platzt ?Wie ist es möglich, dass gleichzeitig Wasser von außen nach innen und Salzlösung von innen nach außendurchgelassen wird ? Oder ist da nicht wirklich Osmose im Spiel ??Das Folgende ist mir auch nicht klar. Angeblich sorgt die Membran ja für eine angepasste und weitgehend gleichbleibende Nährsalzkonzentration im Substrat. Falls nun weniger Dünger verwendet wird als empfohlen, bedeutet das dann, dass es bei der vorgesehenen Konzentrationbleibt, sich der Dünger aber entsprechend schneller erschöpft oder sinkt die Konzentration doch ?Der Hintergrund der Überlegung war, getopfte Farne mit einem xxcote-Dünger zu versorgen.Da diese aber keine hohen Salzkonzentrationen vertragen, mit entsprechend reduzierter Dosierung.Geht das überhaupt ?
Re: Granulierter Langzeit-Volldünger
Verfasst: 18. Jul 2016, 13:06
von Staudo
Als diese Dünger vor ein paar Jahren aufkamen, erfolgten auch von Seite der Lehr- und Versuchsanstalten Untersuchungen. Der Dünger wir keinesfalls linear freigesetzt. Bei Wärme und Feuchtigkeit geht das deutlich schneller als bei Kälte oder Trockenheit. Letztlich ist das im Interesse der Pflanzen. Wir nehmen diesen Dünger für alle unsere Kulturen und das sind schon etliche hundert. Mittlerweile krümeln wir ihn sogar auf die Fensterbrettblumentöpfe. Man kann damit auch überdüngen.
Re: Granulierter Langzeit-Volldünger
Verfasst: 18. Jul 2016, 13:52
von hymenocallis
Wir verwenden seit Jahren fast ausschließlich ...cote Dünger - die Hülle besteht übrigens nicht aus Kunststoff, sondern aus Harzen, die sich ebenfalls abbauen (allerdings langsamer als der Dünger drinnen). Für unsere Verhältnisse hier ist diese Art der Düngung wesentlich günstiger, umweltfreundlicher und besser für die Pflanzen.Wir haben sehr durchlässigen Boden und trockene Sommer, hin und wieder aber Starkregen (Gewitter). Bei herkömmlicher Düngung sind die Nährstoffe nach einem kräftigen Regenguß im Grundwasser und die Pflanzen haben nichts davon. Die rasche und kurze Wirkung dieser Dünger sorgt hier zudem für sehr ungleichmäßigen Wuchs (yoyo-Effekt - man kennt das beim Abnehmen

). Mit einer einmaligen Düngung im März mit den genannten Langzeitdüngern wächst alles gleichmäßig und konstant bis zum Saisonende - die Pflanzen sehen wesentlich besser aus als die Jahre zuvor. LG
Re: Granulierter Langzeit-Volldünger
Verfasst: 18. Jul 2016, 15:37
von RosaRot
Diese Dünger gibt es aber nur in Großpackungen (25 kg-Säcke)?
Re: Granulierter Langzeit-Volldünger
Verfasst: 18. Jul 2016, 16:45
von lord waldemoor
nein bei aldi hofer nahm ich mal halbs kg mit zum probieren und die pflanzen wuchsen wirklich hervorragend, auf dauer ists mir zu teuer da ich eh genug organischen habe
Re: Granulierter Langzeit-Volldünger
Verfasst: 18. Jul 2016, 17:48
von RosaRot
Aldi Süd ist hier nicht...

Re: Granulierter Langzeit-Volldünger
Verfasst: 18. Jul 2016, 18:44
von hymenocallis
Diese Dünger gibt es aber nur in Großpackungen (25 kg-Säcke)?
Unseren nicht - Compo und Substral haben das Zeug auch.LG
Re: Granulierter Langzeit-Volldünger
Verfasst: 18. Jul 2016, 18:53
von bristlecone
Aldi Süd ist hier nicht...

Osmocote gibts auch anderswo, z.B. bei der
Baumschule Horstmann. 5,90 €/Kilo. :-\Aber andere Versandanbieter, die ich bis jetzt gefunden habe, waren teurer.
Re: Granulierter Langzeit-Volldünger
Verfasst: 18. Jul 2016, 21:47
von Staudo
Selbst Profis bezahlen fast 100 Euro (incl. Mwst.) für den 25-kg-Sack. Daher nehme ich für den Garten eher Blaukorn. Da kostet das Kilo einen knappen Euro.
