Seite 1 von 2
Brauner Matapfel - Hat/kennt den jemand?
Verfasst: 25. Okt 2015, 21:26
von Monti
Kann mir jemand was zum Braunen Matapfel erzählen? Öfter wird er als früher sehr begehrter Most/Kelterapfel beschrieben. Hat damit jemand Erfahrungen? Als Tafelobst soll er ja nicht so sehr taugen... Oder hat jemand eine Idee, wo es den zu Kaufen gäbe, irgendeinen Wochenmarkt im Süddeutschen Raum oder sowas?
Re: Brauner Matapfel - Hat/kennt den jemand?
Verfasst: 25. Okt 2015, 21:32
von cydorian
Der ist relativ leicht in vielen Baumschulen zu bekommen. Alte Sorte, aber noch vorhanden. Leicht zu identifizieren. Guter Mostapfel. Man kann ihn durchaus auch essen, er hält sich lange, ist halt recht grob im Fruchtfleisch. Baum braucht Platz.Auf dem Wochenmarkt wirst du ihn nie finden, ebensowenig wie andere Mostsorten. Eher schon an Strassenrändern und Obstwiesen im Südwesten.
Re: Brauner Matapfel - Hat/kennt den jemand?
Verfasst: 25. Okt 2015, 21:44
von Nemesia Elfensp.
Moin Monti,vielleicht fragst Du auch mal beim
Apfelmann (auch Forumsmitglied) nach.Hier ist auch seine
Internetseite mit Emailadresse zu finden. (soweit ich weiß, ist er nur unregelmäßig im Forum)LGvonNemesia
Re: Brauner Matapfel - Hat/kennt den jemand?
Verfasst: 25. Okt 2015, 21:55
von Monti
Ja, in Baumschulen gibt es ihn hin und wieder, das ist nicht das Problem. Spiele mit dem Gedanken ihn zu Pflanzen aber wollte mich erkundigen ob es Erfahrungen gibt. Am liebsten würde ich ihn selbst vorher testen. Platz hab ich zwar für ein paar Hochstämme aber da will gut überlegt sein, was hin kommt. Straßenrand/Obstwiese: Hier in der Gegend hab ihn ihn noch nicht gesehen. Im badischen Raum soll er ja häufiger gewesen sein. @Nemesia: Danke, werd ihn mal anschreiben.
Re: Brauner Matapfel - Hat/kennt den jemand?
Verfasst: 27. Okt 2015, 21:40
von landfogt
was findest du nur an diesem apfel ???er ist nur als most oder saftapfel gut.da er normalerweise nur auf Sämling veredelt wird,brauchst du sehr viel platz in deinem garten,da diese sorte riesen bäume hervor bringt.zusätzlich ist noch ein Abnehmer der sehr hohen und regelmässigen ernten notwendig

Re: Brauner Matapfel - Hat/kennt den jemand?
Verfasst: 27. Okt 2015, 22:17
von Monti
Der Abnehmer bin ich selbst.

Allein für Most brauch ich schon gut 6 Zentner, für Saft dann nochmal 10 bis 15 Zentner. Wie das in 15 bis 20 Jahren ist, weiß man natürlich noch nicht. Standplätze hab ich nicht viele aber Raum für große Kronen ist mehr als genug.Wenn er "nur" zum Most oder Saft taugt, das ist doch nicht schlecht, oder? Davon brauche ich mehr als Tafelobst. Als Mostapfel soll er früher sehr gefragt gewesen sein. Weil er auch noch außergewöhnlich aussieht, gesund ist, gut trägt, spät blüht und - ja, zugegeben - alt und selten ist, interessiere ich mich für ihn.Manchmal finde ich es etwas schade, wie gering Most- oder Saftobst geschätzt wird. Einige Mostbirnen, die kein mensch mehr haben will geben beispielsweise einen außergewöhnlich guten Saft. Von den Gerbstoffen, die man schmeckt wenn man in die rohe Frucht beißt ist dann oft nicht mehr viel zu spüren.
Re: Brauner Matapfel - Hat/kennt den jemand?
Verfasst: 27. Okt 2015, 22:46
von cydorian
Nichts anderes sag ich ja, ein guter Kelterapfel. Ich hatte aber eher den Eindruck, du erhoffst dir mit dem Matapfel einen Apfel, der auch als Tafelobst eine Nebenverwendung hat. Eine Sorte, die auch sehr guten Saft ergibt, eine Nebenverwendung als Tafelapfel hat, grosse und gesunde Bäume bildet ist der Bohnapfel.Wenn dir das egal ist und dir nur Saft und Most wichtig ist, dann überleg dir auch einen Bittenfelder oder Engelsberger. Bittenfelder halte ich für unerreicht als Zutat für Saft und Most, allerdings kann der ganz unterschiedlich ausfallen. Ist mehr eine Sortengruppe wie eine Sorte, da oft per Samen weitervermehrt.
Re: Brauner Matapfel - Hat/kennt den jemand?
Verfasst: 28. Okt 2015, 13:49
von Monti
Naja, sagen wir es mal so: Wenn ein guter Mostapfel auch noch zum Verzehr taugt, hab ich nichts dagegen. Aber der Fokus liegt definitiv bei den Most- und Safteigenschaften. Wenn ich irgendwo ein paar Äpfel auftreiben könnte, würde ich sie auch pressen, Saft und Most verkosten und sehen was er taugt. Dafür wollte ich in erster Linie welche, weniger zum Frischverzehr.Den Bohnapfel gibts hier häufig, den muss ich mir beim Mosten auch noch mal genauer zu Gemüte führen. Gegen ihn spricht für mich die mittelfrühe Blüte, da am vorgesehenen Standort spätfröste auftreten können. Außerdem die späte Reifezeit. Ich hab ihn aber auch auf meiner Liste als möglichen Kandidaten, dann aber an einem anderen Standort. Bittenfelder und Engelsberger sind meiner Meinung zu Säurebetont aber ich will jetzt keine Diskussion über Säure im Most lostreten. Jedenfalls sind säurehaltige Äpfel in unserer Region keine Mangelware.Kennst du den Matapfel aus eigener Erfahrung? Frisch oder auch zu Most/Saft verarbeitet?
Re: Brauner Matapfel - Hat/kennt den jemand?
Verfasst: 28. Okt 2015, 13:54
von Sternrenette
Der Bohnapfel ist absolut robust, der wächst hier in Aussenlage und trägt problemlos. Spätfröste hats hier immer.
Re: Brauner Matapfel - Hat/kennt den jemand?
Verfasst: 28. Okt 2015, 14:57
von cydorian
Ein Matapfel wächst in der Nähe, einen eigenen Baum dieser Sorte besitze ich nicht. Gepflanzt wird er heute eher selten, die meisten Neupflanzungen in der Landschaft sind die gesetzlich vorgeschriebenen Ausgleichsmassnahmen für die ständigen Zerstörungen und finden an Wegrändern statt. Da nimmt man lieber Sorten aus dem Sortenkanon mit weniger hängenden Ästen, besser hoch wie breit.Was ich probiert habe, sind für mich keine Tafeläpfel. Sie werden versaftet. Nicht reinsortig, reinsortigen Apfelsaft/Most macht man hier wie anderswo grundsätzlich selten. Vor ein paar Wochen habe ich reinsortige Säfte verkostet, alte und neue Sorten. Nur ausnahmsweise war einer dabei, der gegenüber einer guten Mischung gewonnen hat. Das ist wie beim Wein oder Honig, die Vielfalt der Geschmacksnuancen in ausgeglichener Balance gewinnt meistens.Ich wiederhole, es spricht nichts gegen den Matapfel, eingeordnet als Saftost und ein Kistchen für für die Küche, nicht zu gross denn er ist nicht besonders haltbar. In dieser Kategorie gibts halt noch 100 andere Sorten.
Re: Brauner Matapfel - Hat/kennt den jemand?
Verfasst: 28. Okt 2015, 19:13
von Monti
Der Bohnapfel ist absolut robust, der wächst hier in Aussenlage und trägt problemlos. Spätfröste hats hier immer.
Der Standort bei mir ist sehr offen. Von einem Hochtal aus kommt die kalte Luft lagsam den Hang hoch. Um die kalte Luft abzuhalten, hat mein Vater auch schon eine Reihe Bäume (Eichen, Buche, Weichsel etc.) gepflanzt. Unterhalb der Baumreihe soll der Apfelbaum hin. Oberhalb steht unter anderm ein jüngerer Brettacher, der Spät blühend ist. Vor zwei Jahren sind nahezu alle Blüten erfroren. Es wäre also schon ein gewisses Risiko, dort einen früh oder mittelfrüh blühenden Apfelbaum zu pflanzen. @cydorian: Bis Mai lagerfähig würde ich jetzt aber nicht als kurz haltbar bezeichnen.
Re: Brauner Matapfel - Hat/kennt den jemand?
Verfasst: 28. Okt 2015, 19:35
von cydorian
Dann pflanz doch einfach einen roten Bellefleur. Der blüht sehr spät, erwiesen geeignet für Spätfrostlagen. Ist auch als Tafelapfel besser, feiner, knackiger, äusserst gut lagerfähig. Auch gut für Saft. Guter Polyphenolgehalt. Der Matapfel lässt sich laut Bücher zwar ebenfalls gut lagern, aber ich finde er lässt in der Güte unangenehm nach. Grobfleischige Äpfel wie der Matapfel, die auch noch abbauen sind jedenfalls für meinen Geschmack wirklich nichts mehr. Wenn wenig vorhanden war und auch das noch verschwindet, bleibt nix mehr. Saftig ist er halt nur bis Weihnachten.Den r. Bellefleur hab ich auch nicht selbst, hol ich mir bisher von einem immer ungeernteten Baum am Strassenrand. Dieses Jahr pflanz ich selber einen auf meiner Wiese.Auch gut bei Spätfrost und für Saft, vorausgesetzt das Klima ist nicht zu winterkalt: Ontario. Die Blüte hält Minusgrade aus wie keine andere Sorte. Ebenfalls guter Kelterapfel.
Re: Brauner Matapfel - Hat/kennt den jemand?
Verfasst: 28. Okt 2015, 20:10
von hunsbuckler
Also obwohl ich selbst eine Hausmosterei besitze und selbst Apfelsaft herstelle habe ich auch keinen Matapfel auf meiner Wiese.Laut meines Obstbuches soll der Baum relativ selten gepflanzt werden,weil der Vollertrag relativ spät beginnt (nach ca. 15 Jahren).Aber mal ehrlich:Die meisten beginnen doch erst mit 10 Jahren damit zufriedenstellend zu tragen und wenn man bedenkt,dass viele Sorten eh nur alle 2 Jahre nennenswert Ertrag liefern sollte das kein Hinderungsgrund sein solch eine Sorte zu pflanzen.Letztgenanntes ist nämlich ein Vorteil dieser Sorte:Der Matapfel trägt zwar nicht jedes Jahr hoch....aber er hat halt eben auch keine ausgeprägte Alternanz.Selbiges wäre für mich ein wichtiges Auswahlkriterium FÜR eine Apfelsorte.Weitere robuste Sorten die wenig bis keine Alternanz zeigen wären der von Cydorian genannte Rote Bellefleur,die beiden (Weisser und Spätblühender)Wintertaffetapfel,Wiltshire,Boikenapfel und mit Abstrichen noch die Kasseler Renette...um nur mal einige zu nennen.
Re: Brauner Matapfel - Hat/kennt den jemand?
Verfasst: 28. Okt 2015, 20:27
von cydorian
Wintertaffet und Spätblühender Taffet sind ziemlich unterschiedlich, trotz des Namens, der nahe Verwandtschaft suggeriert. Der Wintertaffet alterniert bei mir sehr stark.
Re: Brauner Matapfel - Hat/kennt den jemand?
Verfasst: 28. Okt 2015, 20:45
von b-hoernchen
Und ein alter Wiltshire bei einer Bekannten trägt auch nur alle zwei Jahre richtig... .