Ballentücher aus Synthetikfasern
Verfasst: 21. Apr 2016, 10:13
Beim Gehölzepflanzen soll man Ballierungsmaterial normalerweise nur öffnen und etwas zurückschlagen, nicht entfernen. Die Wurzeln, so heißt es bei den Baumschulen, suchen sich durchs Tuch oder durch den Draht ihren Weg. Unproblematisch, sofern das Ballentuch - wie heute meistens üblich - aus Jute besteht; das Material verrottet, ehe es Wurzelwachstum behindern könnte. Auch Drahtballierungen zerfallen recht rasch. Aber wie sieht es bei Synthetik-Ballentüchern aus? Bei "Ausgrabungen" im Garten habe iich an mehreren Stellen Reste verflossener Bäume (von unseren Vorgängern gepflanzt) gefunden - daneben jahrzehntealte, völlig intakte Synthetik-Ballentücher, kein bisschen verrottet, kein Loch, absolut stabil und reißfest. Keine Ahnung, ob das Versagen der zugehörigen Gehölze mit einengenden Tüchern zusammenhing oder andere Ursachen hatte. Trotzdem hat's mich nachdenklich gemacht. Und wo mir seither Ballierungen aus Synthetikfasern unterkamen, habe ich möglichst viel davon abgefieselt (selbstverständlich gaaanz vorsichtig, bloß keine Wurzeln beschädigen). Jetzt muss ich wiederum überlegen. Mein neuer Cercidiphyllum steht zwar im Topf, ist aber balliert (wird in Baumschulen wohl oft so gemacht, dass man zugelieferte Ballenware in Container steckt, wenn man nicht mit sofortigem Verkauf rechnen kann). Das Tuch, engmaschig, ist leider Synthetik
. Und Wegfummeln ist hier nicht drin, dazu hat das Bäumchen viel zu viele Feinwurzeln...Was für Erfahrungen habt ihr mit Synthetik-Ballentüchern? Und wie geht ihr mit diesem Gewebe um - abfieseln, Löcherli reinschneiden, einfach dranlassen?
