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frage zu apfelbaum (auf saemling veredelt)

Verfasst: 7. Jun 2016, 07:24
von flobob
hallo, ich habe dieses jahre einige apfelsorten auf saemlinge veredelt. die baeume werden irgentwann mal >10 meter sein. die baeumchen sind jetzt alle in toepfen. meine frage ist nun ob ich am besten sofort and den entgueltigen standort pflanzen soll oder sie lieber immer wieder umtopfe und in ein paar jahren auspflanzen soll? Das Wurzelwerk sollte sich bei sofortiger auspflanzung am besten entwickeln oder macht dies bei saemlingen nichts da sie so starkwuechsig sind?

Re: frage zu apfelbaum (auf saemling veredelt)

Verfasst: 7. Jun 2016, 07:29
von Sternrenette
Das kommt auf Deine Möglichkeiten - Platz, Betreuung der frisch gepflanzten Bäumchen - an.Ich hab meine im Herbst gepflanzt, einjährige Veredelungen. Im Garten. Bei der Streuobstwiese wurde mir geraten, sie ein Jahr länger im Topf zu ziehen, dann wären sie etwas widerstandsfähiger. Im letzten Jahrbuch der Pomomogen waren Schutzmöglichkeiten für kleine Bäumchen drin, also eine Manschette aus etwas Rohrisolierung um das Bäumchen, aussenrum Verbissschutz.

Re: frage zu apfelbaum (auf saemling veredelt)

Verfasst: 7. Jun 2016, 08:01
von Wild Obst
Es kommt darauf an, wie gut du die Bäumchen bei beiden Varianten pflegen kannst. Kannst du zB. sicherstellen, dass sie in den Töpfen immer genug gegossen werden? Kannst du denen, wenn du sie direkt auspflanzt, eine Baumscheibe frei halten? Gerade kleine Bäumchen tun sich recht schwer in dichtem Gras, das für sie, noch ohne tiefere Wurzeln, ein ernsthafter Konkurrent um Wasser und Nährstoffe ist.Wie groß sind denn deine Bäumchen schon?Jedenfalls würde ich jetzt eher nicht mehr auspflanzen, sondern eher im Herbst.

Re: frage zu apfelbaum (auf saemling veredelt)

Verfasst: 8. Jun 2016, 20:43
von obst
Ich veredle auch auf Sämling. Im ersten Jahr lasse ich Sie in einem Topf stehen. Wenn sie dicht beieinanderstehen, kann man sie leichter pflegen, vor allem gießen. Man muss allerdings wesentlich gleichmäßiger gießen als bei ausgepflanzten Bäumen, da das Topfvolumen stark beschränkt ist.Wenn ich Platz habe, pflanze ich die Bäume im Herbst aus. Die Veredlungen vom letzten Jahr stehen allerdings dieses Jahr noch im Topf, da mir im Moment der Platz fehlt.Am besten bekommt es den Bäumen, wenn man sie zwei, drei Jahre in das normale Gartenland (Gemüseland) pflanzt. Sie können sich dann schneller entwickeln, als wenn man sie gleich in eine Grasfläche pflanzt, selbst wenn man eine Baumscheibe freihält. Der Boden im Gemüseland ist einfach nährstoffreicher und besser von der Struktur her. Jetzt würde ich sie aber auf keinen Fall umpflanzen. Besser ist es, bis zum Herbst zu warten, so dass die Blätter abgefallen sind. Wenn man sie über Winter in den Töpfen lässt, muss man auf alle Fälle dafür sorgen, dass sie nicht zu stark durchfrieren. Das könnte die Wurzeln schädigen.

Re: frage zu apfelbaum (auf saemling veredelt)

Verfasst: 11. Jun 2016, 10:58
von flobob
ca. 40 cm hoch sind alle. ich warte bis zum herbst oder noch ein Jahr. Mal schauen wie sich die pflanzen entwickeln, danke!

Re: frage zu apfelbaum (auf saemling veredelt)

Verfasst: 27. Dez 2016, 13:28
von floXIII
Ich häng meine Frage mal hier an:

Da ich in einem anderen Thread auf den Oeschberg-Schnitt aufmerksam wurde und entsprechende Abbildungen gesehen habe, kam mir ein Gedanke:
Wäre es möglich (ob nun nach Oeschberg geschnitten oder nicht) einen Hoch/Halbstamm (auf Sämling) auch nur zweidimensional zu erziehen. Im konkreten Fall hätte ich noch ein Plätzchen zwischen einem Weg und einem Entwässerungsgraben "frei". Könnte man da einen Apfelhoch/halbstamm pflanzen, der im Grunde nur aus dem Mitteltrieb und zwei gegenüberliegenden Leitäste (also eine Art Dreizack) besteht oder würden die wenigen Leitäste für zu viel Wachstum sorgen bzw. nicht zu bändigen sein? Standfestigkeit?

Oder könnte man alternativ noch 1-2 zusätzliche Leitäste über den Entwässerungsgrabe ragen lassen (ganz gleichgültig wie gut man da noch zum Ernten rankommt). Würde in diesem Fall die Gefahr des Umkippens des Baumes bestehen? Wenn die Seite zum Weg hin frei bleiben muss. Dazu kommt noch, dass im Sommer der Wind genau aus der Richtung des Weges kommt.

Leider hab ich kein Bild des betreffenden Areals zur Hand, deshalb versuch ich es nochmals ein bisschen anschaulicher zu beschreiben: Weg und Graben verlaufen ungefähr in Ost-West-Richtung. Der Weg südlich vom Graben, der Wind kommt im Sommer auch aus Süden. Zwischen Weg und Graben stehen jetzt schon ein paar Bäume/Sträucher. Die Böschung des Grabens ist relativ steil, der Graben an sich aber nicht sonderlich breit (ca. 2-3 Meter, Böschungen miteingerechnet)

Ja, man kann da natürlich auch Bäume auf M9 oder auf mittelstarke Unterlagen Pflanzen. Aber das ist ja nicht meine oben gestellte Frage ;)

Re: frage zu apfelbaum (auf saemling veredelt)

Verfasst: 27. Dez 2016, 15:02
von Roeschen1
Ein Apfelspalier braucht nicht viel Platz

Re: frage zu apfelbaum (auf saemling veredelt)

Verfasst: 27. Dez 2016, 16:32
von Deviant Green
Zum Spalier:

Das Wachstum ist mit weniger Leitästen genauso kontrollierbar. Die Erziehung zum Spalier hat keine negativen Auswirkungen auf die Standfestigkeit, es gibt ja ein Gerüst, das stützt. Eine dritte, stark ausgebildete Seite über dem Graben wird den Baum neigen, ein kontrollierter Wuchs (noch dazu Richtung Norden) wird nichts ausmachen. Eines gilt es zu berücksichtigen. Der Baum wächst auch in die Richtungen, in denen keine Leitäste sind. Bis man die Äste zurück schneidet. Klar. Aber selbst wenn man zwei Mal den Neuzuwachs schneidet, so wie man das bei Spalieren häufig macht (ein zweites Mal rund um die Sommersonnenwende), dann gibt es immer noch dazwischen lange Phasen, in denen die Äste in Richtung Weg stehen werden. Das gilt es bei starkwüchsigen Unterlagen zu bedenken, auch wenn m9 keine Option ist ;). edit: insbesondere, da ja der Weg Richtung Süden ist, wo ja Pflanzen ganz gerne hinwachsen.

Re: frage zu apfelbaum (auf saemling veredelt)

Verfasst: 27. Dez 2016, 17:50
von thuja thujon
Pinova auf mittlerer Unterlage:
Bild

Hinten links versteckt sich noch ein Leitast, etwas höher an der Mitte angesetzt.
Der linke Ast zeigt richtung Süden, der rechte gegen Norden. Das Bäumchen steht stabil.
Allgemein habe ich die meisten probleme mit Ästen, die Richtung Westen-Nordwesten zeigen.

Re: frage zu apfelbaum (auf saemling veredelt)

Verfasst: 27. Dez 2016, 18:42
von mime7
floXIII hat geschrieben: 27. Dez 2016, 13:28
Könnte man da einen Apfelhoch/halbstamm pflanzen, der im Grunde nur aus dem Mitteltrieb und zwei gegenüberliegenden Leitäste (also eine Art Dreizack) besteht oder würden die wenigen Leitäste für zu viel Wachstum sorgen bzw. nicht zu bändigen sein? Standfestigkeit?


Hallo,
ja das geht. Ein Landwirt in der Nähe hat so eine ganze Obstwiese erzogen, sicher mindestens 50 Bäume, alles Hochstamm. Ich vermute auf Sämling, alles Mostsorten. Die Bäume sind mit Sicherheit mindestens 40 Jahre alt, von aussen kann ich keine Probleme erkennen.
Die Reihen und auch die Leitäste sind in Ost-West Richtung, was bei unserem vorwiegenden Westwind sicher positiv für die Standfestigkeit ist

Re: frage zu apfelbaum (auf saemling veredelt)

Verfasst: 28. Dez 2016, 08:03
von floXIII
Danke für die Antworten. Die größte Sorge hab ich natürlich ob so ein Apfelbaum auf Sämling in Ost-West-Richtung die doch recht kräftigen Winde aus Süden aushält hinzu kommen dann noch ab und zu Nordwinde mit starken Böen im Herbst.
Wäre natürlich sehr schade, wenn man Jahre in den Aufbau eines schönen Apfelbaums steckt und dieser dann einfach umkippt ;)

Ich werde mich für diesen Standort wohl eher mit einem Baum auf M111 begnügen müssen. Irgendwo bzw. irgendwann finde ich schon noch einen Platz für einen schönen Hoch/Halbstamm auf starkwachsender Unterlage ;)

Re: frage zu apfelbaum (auf saemling veredelt)

Verfasst: 2. Mär 2017, 15:38
von Gänselieschen
@ Thuja thujon - wie alt ist das Bäumchen - welche Unterlage - bist du zufrieden mit dem Baum? Weißt du wer als Befruchtersorte bei ihm fungiert?? Oder verlässt du dich auf den Zufall.

Der Baum sieht wirklich aus wie aus dem Bilderbuch. Ich suche grad noch einen Apfelbaum und mir wurde Pinova empfohlen.