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Übertragung Verticillium-Welke

Verfasst: 29. Jul 2016, 09:07
von Constance Spry
Ich habe zu dem Thema ein paar Fragen:Es hat leider meine Clematis viticella 'Huldine' am Gartenschuppen erwischt. So wie es aussieht, fängt es nun auch bei der danebenstehenden Forsythie an. Das wäre mir normalerweise eigentlich egal, ich habe das Teil nicht gepflanzt und finde es an dieser Stelle auch unpassend. Da die Forsythie aber nun schon lange da war, bevor wir das Haus und den Garten gekauft haben, befürchte ich, dass ich keine Chance habe, die Wurzeln herauszubekommen, die sich auch durch das umliegende Beet ziehen. Wenn nun Wurzeln und Wurzelteile verbleiben, können sich nun z.B. die Rosen, die Clematis alpina und die Buddleja in unmittelbarer Nähe anstecken?Meine zweite Frage: Wie leicht geht die Infektion? Kann sowas auch übertragen werden, wenn ich z.B. Pflanze A gieße und dabei mit der Tülle der Gießkanne das Laub berühre und danach das gleiche dann bei einer anderen Pflanze passiert oder muss man wirklich durch Schneiden an die Leitungsbahnen im Pflanzeninneren kommen, um den Pilz zu übertragen?Dann frage ich mich noch, wie wohl die Clematis den Pilz bekommen haben könnte. Die Pflanze ist nicht neu, sondern schon einige Jahre alt. Ich habe im Frühjahr nur einige Stauden neu gepflanzt, davon keine direkt in der Nähe, aber keine neuen Gehölze. Die letzten Gehölze, die überhaupt im Garten neu gepflanzt wurden, waren einige Rosen und das ist schon anderthalb Jahre her. Von diesen zeigt aber auch keine der Pflanzen einen Befall.

Re: Übertragung Verticillium-Welke

Verfasst: 29. Jul 2016, 09:12
von bristlecone
Was macht dich so sicher, dass es sich um Verticilliumwelke handelt?Falls es Verticillium ist: Eine Infektion erfolgt vom Boden aus über die Wurzeln, oder durch infiziertes Schneidewerkzeug, aber nichts übers Blatt beim Gießen oder gar durch Berührung.

Re: Übertragung Verticillium-Welke

Verfasst: 29. Jul 2016, 09:52
von Constance Spry
Ich vermute sehr stark, dass es die Welke ist, weil ich wie in den letzten Jahren auch gewässert habe, ich habe gedüngt wie immer und die Pflanze sitzt auch fest im Boden. Ich hab an allen Trieben gezogen, da ist nichts locker, so dass ich Wühlmausfraß oder Dickmaulrüssler ausschließen würde. Da weiß ich, wie die befallenen Pflanzen aussehen und "sich verhalten". Gerade, wenn ein Wühlmausgang durchführen würde, erholt sich die Pflanze bei starkem Wässern doch zumindest kurzzeitig. Zudem zeigt die Forsythie daneben eben auch erste Symptome.Das Welkverhalten und jetzige Aussehen der Pflanze passt jedenfalls zu Verticillium. Ich kann auch gerne ein Bild einstellen, das dann allerdings erst morgen, weil ich vorher nicht mehr nach Hause komme.Was könnte es denn sonst noch sein?

Re: Übertragung Verticillium-Welke

Verfasst: 29. Jul 2016, 09:56
von bristlecone
Wenn es Verticilliumwelke ist, müsstest du bei betroffenen Trieben der Forsythie im Querschnitt ring- oder halbmondförmige bräunlich bis schwärzlich verfärbte Bereiche im jüngsten Holz erkennen können.

Re: Übertragung Verticillium-Welke

Verfasst: 29. Jul 2016, 10:00
von Constance Spry
Ok, werde ich prüfen, danke!

Re: Übertragung Verticillium-Welke

Verfasst: 29. Jul 2016, 10:11
von Gartenplaner
Bei Clematis kann es auch Clematiswelke sein.In diesem Thread hatte ich in #5 Links mit Befallsbildern aufgeführt.

Re: Übertragung Verticillium-Welke

Verfasst: 29. Jul 2016, 10:21
von Mediterraneus
Sogar recht wahrscheinlich, dass es die Clematiswelke ist. Das kommt vor.

Re: Übertragung Verticillium-Welke

Verfasst: 29. Jul 2016, 10:23
von bristlecone
Ja, das war auch mein erster Gedanke. Aber die befällt nicht Forsythien - deshalb der Hinweis, dort mal einen welkenden mehrjährigen Ast durchzuschneiden und nach den charakteristischen Anzeichen von Verticilliumbefall zu suchen.

Re: Übertragung Verticillium-Welke

Verfasst: 29. Jul 2016, 10:57
von Gartenlady
Bei mir ist vor etlichen Jahren - nach einem Wasserrohrbruch im Erdreich und anschließendem wochenlangen Wassereintrag - ein Clerodendrum trichotomum an der Verticilliumwelke (das vermute ich jedenfalls) verschieden, in den darauffolgenden Jahren sind nacheinander sämtliche Ausläufer ebenfalls eingegangen. Nun steht dort kein Gehölz mehr, aber auch alle Stauden gehen ein.Geht diese Welke auch an Stauden?

Re: Übertragung Verticillium-Welke

Verfasst: 29. Jul 2016, 11:01
von bristlecone
Ja. Zumindest Verticillium dahliae, eine der beiden Arten, die diese Welke bei Gehölzen hervorruft, befällt auch nicht verholze zweikeimblättrige Blütenpflanzen.

Re: Übertragung Verticillium-Welke

Verfasst: 29. Jul 2016, 11:46
von Gartenlady
Das hätte ich eigentlich nicht gedacht und wie lange hält sich der Pilz im Boden? Irgendwie doof so ein Bermudadreieck im Beet.

Re: Übertragung Verticillium-Welke

Verfasst: 29. Jul 2016, 12:02
von Constance Spry
Ich habe da auch lauter Stauden direkt davor stehen...An die Clematiswelke dachte ich natürlich auch zuerst, das Laub hat aber keine braunen Flecken, sondern wurde einfach komplett welk. Es ist aber noch alles grün, naja, zumindest so grünlich. Als dann die Forsythie auch Symptome zeigte (hier sind aber schon braune Blattflecken erkennbar), dachte ich an Verticillium.Inzwischen habe ich auch von der Fusarium-Welke bei Clematis gelesen, diese Beschreibung würde eigentlich dann eher zur Clematis passen, aber wiederum nicht zur Forsythie.Es könnten natürlich auch voneinander unabhängige Symptome sein.