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Frage zu Duengemengen und Polyhalite
Verfasst: 27. Dez 2016, 13:05
von flobob
Hallo,
kennt sich hier jemand mit dem Naehrstoffbedarf verschiedener Pflanzen pro Hektar aus (oder hat einen guten Link dazu) und weiss wie man diesen Bedarf auf organischem Wege decken kann? Bei mineralischen Duengern kann man ja einfach mischen und gut ist.
Kennt jemand den Duenger Polyhalite (https://en.wikipedia.org/wiki/Polyhalite)?
Die anbieter sagen, dass er organisch ist, was aber irgentwie keinen Sinn macht.
Die Zusammensetzung ist auch nicht optimal:
48% SO3 as sulfate
14% K2O as from sulfate of potash
6% MgO as from magnesium sulfate
17% CaO as from calcium sulfate
kein N, wenig K im Vergleich mit anderen Mineralischen Duengern, und kein P. Und welcher Boden braucht schon so viel Sulfate und Kalzium?
Der Absatz zur Zeit ist sehr gering, soll aber das Zukunftsprodukt sein.
Re: Frage zu Duengemengen und Polyhalite
Verfasst: 27. Dez 2016, 13:23
von Staudo
Ich würde diesen Dünger nicht kaufen. Was soll er nützen?
Re: Frage zu Duengemengen und Polyhalite
Verfasst: 27. Dez 2016, 13:26
von Isatis blau
Laut Wikipedia ist da nichts organisch https://de.wikipedia.org/wiki/Polyhalit
Re: Frage zu Duengemengen und Polyhalite
Verfasst: 27. Dez 2016, 13:30
von flobob
Staudo hat geschrieben: ↑27. Dez 2016, 13:23Ich würde diesen Dünger nicht kaufen. Was soll er nützen?
ich auch nicht. aber es gibt das zeugs auf dem markt und ich verstehe nicht warum landwirte das produkt kaufen...
mache eine marktanalyse von duengern und vielleicht finde ich hier einen experten :)
Re: Frage zu Duengemengen und Polyhalite
Verfasst: 27. Dez 2016, 13:34
von Staudo
Da würde ich mir zuerst die Werbeversprechen des Anbieters ansehen. ;)
Re: Frage zu Duengemengen und Polyhalite
Verfasst: 27. Dez 2016, 13:43
von bristlecone
flobob hat geschrieben: ↑27. Dez 2016, 13:05Hallo,
kennt sich hier jemand mit dem Naehrstoffbedarf verschiedener Pflanzen pro Hektar aus (oder hat einen guten Link dazu) und weiss wie man diesen Bedarf auf organischem Wege decken kann? Bei mineralischen Duengern kann man ja einfach mischen und gut ist.
Kennt jemand den Duenger Polyhalite (https://en.wikipedia.org/wiki/Polyhalite)?
Die anbieter sagen, dass er organisch ist, was aber irgentwie keinen Sinn macht.
Die Zusammensetzung ist auch nicht optimal:
48% SO3 as sulfate
14% K2O as from sulfate of potash
6% MgO as from magnesium sulfate
17% CaO as from calcium sulfate
kein N, wenig K im Vergleich mit anderen Mineralischen Duengern, und kein P. Und welcher Boden braucht schon so viel Sulfate und Kalzium?
Der Absatz zur Zeit ist sehr gering, soll aber das Zukunftsprodukt sein.
Nach den Aussagen, die ich gefunden habe, sagen die nicht, dass dieses Mineral "organisch" ist, sondern dass es für den organischen Landbau "approved" oder "certified" ist (ich habe diese Behauptung nicht überprüft). Wohl deshalb, weil es "so aus der Erde gewonnen wird" und nicht wie bei anderen anorganischen Düngesalzen weitere Aufarbeitungsschritte erfolgen.
Insgesamt sieht das für mich schwer nach einer weiteren Ökoverkaufsmasche aus.
Chemisch gesehen ist Polyhalit ganz einfach ein mehr oder weniger reines Gemisch (genauer gesagt: ein Mischkristall) von Kalium-, Magnesium- und Calciumsulfat mit Kristallwasser.
Re: Frage zu Duengemengen und Polyhalite
Verfasst: 27. Dez 2016, 13:59
von cydorian
Es wird wohl um Schwefeldüngung gehen. Siehe hier: http://www.oekolandbau.nrw.de/pdf/pflanzenbau/SchwefelMueckeNaumburg_2011.pdf
Re: Frage zu Duengemengen und Polyhalite
Verfasst: 27. Dez 2016, 14:16
von flobob
danke an alle!
also ist es ein mineralischer duenger wie andere auch und nichts besonderes?
Re: Frage zu Duengemengen und Polyhalite
Verfasst: 27. Dez 2016, 14:21
von bristlecone
Ja, das ist ein mineralischer Dünger.
Was Besonderes höchstens insofern, als dass es ein seltenes Mineral ist. Aber das betrifft ja nicht die landwirtschaftliche Nutzung als Dünger.
Eine vergleichbare Wirkung könnte man wohl auch mit einem produzierten Gemisch von Calcium-, Magnesium- und Kaliumsulfat erzielen.
Re: Frage zu Duengemengen und Polyhalite
Verfasst: 27. Dez 2016, 14:26
von Natternkopf
HalloCydorian
cydorian hat geschrieben: ↑27. Dez 2016, 13:59Es wird wohl um Schwefeldüngung gehen. Siehe hier: http://www.oekolandbau.nrw.de/pdf/pflanzenbau/SchwefelMueckeNaumburg_2011.pdf
Gleich abgespeichert unter --> Favoriten -> Dünger.
Merci
Re: Frage zu Duengemengen und Polyhalite
Verfasst: 27. Dez 2016, 20:30
von flobob
cydorian hat geschrieben: ↑27. Dez 2016, 13:59Es wird wohl um Schwefeldüngung gehen. Siehe hier: http://www.oekolandbau.nrw.de/pdf/pflanzenbau/SchwefelMueckeNaumburg_2011.pdf
der link funktioniert bei mir nicht
Re: Frage zu Duengemengen und Polyhalite
Verfasst: 27. Dez 2016, 20:45
von Natternkopf
Bei mir gehen alle korrekt / #6 #9 + #10
Wenn du via
hier rein geht's?
Titel des Pdf für Eingabe in Suchmaschine
SÖL
-
Pflanzenbauberatertagung
4./5. Oktober 2011 in Naumburg/Saale
Schwefel
Muss im Öko-Landbau dieser Nährstoff
viel stärker beachtet werden?
Markus Mücke Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Fachbereich Ökologischer LandbauGrüsse Natternkopf
Nachtrag:
Oder
hier direkt nachschlagen
Re: Frage zu Duengemengen und Polyhalite
Verfasst: 28. Dez 2016, 22:43
von Eva
Es scheint so, dass Landwirte wieder die Schwefelversorgung im Blick haben müssen, weil der Schwefeleintrag durch sauren Regen abgenommen hat.
Re: Frage zu Duengemengen und Polyhalite
Verfasst: 29. Dez 2016, 00:19
von dmks
Ja, das ist so. In meiner Lehrzeit hieß es noch Schwefel kann bei der Düngung meist vernachlässigt werden, da ausreichend vorhanden...Rauchgase der Kraftwerke und Autos gingen ja ungefiltert in die Luft.
Heute wird er meist zugeführt, da eben kein solcher Abgaseintrag mehr erfolgt. Ob und wieviel von jedem Nährstoff (hauptsächlich Stickstoff (N), Phosphor (P), Kalium (K), Schwefel (S), Calcium (Ca) und Magnesium (Mg) wird anhand von Bodenproben ermittelt. (für Landwirtschaftsbetriebe gesetzlich vorgeschrieben)
Re: Frage zu Duengemengen und Polyhalite
Verfasst: 29. Dez 2016, 00:36
von thuja thujon
hat geschrieben: ↑27. Dez 2016, 13:05kein N, wenig K im Vergleich mit anderen Mineralischen Duengern, und kein P. Und welcher Boden braucht schon so viel Sulfate und Kalzium?
Ich glaube das ist die falsche Herangehensweise. Wenn man vom einem Dünger im Hobbygarten erwartet, dass die Pflanzen daraufhin kräftiger und üppiger wachsen, sollte man wohl nur Stickstoff düngen.
Wenn ein Bauer nach Bodenanalyse Schwefel braucht, wäre das eventuell ein geeignetes Produkt, dessen Wirtschaftlichkeit sich in Versuchen noch bestätigen muss.
Ansonsten gilt zB bei Calcium: vorhanden ist noch lange nicht verfügbar. Je mehr man Richtung anspruchsvolle Gewächse wie Gemüse geht, desto eher müssen die Nährstoffe zu einer bestimmten, kurzen Zeit verfügbar sein, und desto weniger kann man noch von einer langfristigen Düngung profitieren. Kein Gärtner wird behaupten, dass der Humus aus dem Klee-Gründung von vor 3 Jahren die üppigsten Kohlköpfe hat spriessen lassen. Bei der Fruchtfolge Raps/Weizen/Mais/Getreide sieht die Welt vielleicht schon ganz anders aus.