Seite 1 von 34
Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Verfasst: 30. Mai 2005, 22:05
von max.
als kind habe ich "orobanche ramosa" als eine bedrohliche, aber faszinierende pflanze kennengelernt.seitdem habe ich nur wenige orobanchen in der natur gesehen.ich stelle mir vor, daß es schwierig sein könnte, diese parasiten im garten zu kultivieren.weiß jemand etwas darüber? oder hat diese pflanzen gar selbst im garten? freiwillig oder unfreiwillig?gruß
Re:orobanchen im garten
Verfasst: 30. Mai 2005, 22:10
von knorbs
phalaina hier im forum, pflegt diesen herrlichen schmarotzer . ich bekam auch samen + oxalisknöllchen als wirtspflanze, aber weder der oxalis noch die ramosa wollten mit mir (im gewächshaus). daher kann ich leider nichts berichten, aber ich bin sicher, dass du bald antworten bekommst
Re:orobanchen im garten
Verfasst: 30. Mai 2005, 22:17
von ebbie
Einen guten Bericht über diese faszinierenden Pflanzen mit Kulturhinweisen findest du in der GP 12/95. Vielleicht hilft dir dieser Hinweis weiter

.
Re:orobanchen im garten
Verfasst: 30. Mai 2005, 22:23
von max.
@ ebbie,ich bin ja kein staudengärtner: was ist denn GP?und die ist doch sicher nicht mehr greifbar!
Re:orobanchen im garten
Verfasst: 31. Mai 2005, 00:32
von knorbs
gp=gartenpraxis/ulmer verlag
Re:orobanchen im garten
Verfasst: 31. Mai 2005, 00:36
von max.
herzlichen dank und gruß
Re:orobanchen im garten
Verfasst: 31. Mai 2005, 17:33
von ebbie
Die Ausgabe ist noch lieferbar, sonst schicke mir eine pm.

Re:orobanchen im garten
Verfasst: 1. Jun 2005, 15:02
von Phalaina
weiß jemand etwas darüber? oder hat diese pflanzen gar selbst im garten? freiwillig oder unfreiwillig?
Hallo,ich pflege
Orobanche ramosa. Sie schmarotzen bei mir im Gewächshaus auf
Oxalis pes-caprae, der heuer wie jedes Jahr auch ausgetrieben hat.

Die
Orobanche ist bei mir ein bisschen zickig, jedenfalls blühen nicht jedes Jahr welche, sondern manchmal ist Pause (wie dieses Jahr). Letztes Jahr war eine besonders schöne Blüte, wie Du auf diesem Bild siehst.Samen bekommst Du übrigens häufiger im Mittelmeerbereich - wenn Du gerade mal im Urlaub bist ...

;)Ph.
Re:orobanchen im garten
Verfasst: 1. Jun 2005, 15:48
von Phalaina
Zur Kultur:Die
Orobanche und ihre Wirte stehen in einem Kunststofftopf (so 20 cm Durchmesser). Die Kultur erfolgt bei mir im Gewächshaus (mind. ~5 °C), da die Pflanzen mediterraner Herkunft sind. Der Boden ist luftig mit Lehmanteil. Gewässert (und damit stets mäßig feucht gehalten) wird von September bis Mai, danach ist Sommerruhe.Soweit die Parameter, der Rest ist "wait and see".

;)Ph.
Re:orobanchen im garten
Verfasst: 29. Jun 2005, 16:02
von max.
@phalainadanke für den kulturhinweis. orobanche ramosa gibt es massenhaft jedes jahr in den tabakfeldern der nördlichen oberreheinebene. dort heißt die pflanze "tabakstod" und ist bei den bauern ziemlich unbeliebt. sie bildet ganze horste zwischen den tabakspflanzen und bringt diese zum verkümmern. sie blüht, glaube ich, im august und wird ca. 20 cm hoch. durch weiten fruchtwechsel versucht man, die orobanche zurückzudrängen.ich habe in den ligurischen bergen am wegesrand öfter würgerpflanzen gesehen, konnte aber nie die wirtspflanze zuordnen und weiß auch nicht, ob es sich um o. ramosa, oder überhaupt um orobanchen handelte.gruß
Re:orobanchen im garten
Verfasst: 29. Jun 2005, 16:37
von knorbs
ich wohne zwar inmitten eines großen tabakanbaugebietes...der nächste acker ist ~300m entfernt, aber
leider gab's die orobanche ramosa hier noch nie...habe ich gerade von dem vorsitzenden des hiesigen tabakerzeugerverbands erfahren...der sieht das natürlich ganz anders als ich. welches forumsmitglied wohnt denn im oberrheinischen tabakanbaugebiet und sammelt orobanchesamen

.
Re:orobanchen im garten
Verfasst: 29. Jun 2005, 16:42
von max.
@knorbsjetzt bin ich aber sprachlos! ein großes tabakanbaugebietin klimazone 6b? und 300 meter hoch? wo ist denn das?ich dachte bisher immer, ich wüßte sowas!in banger erwartung deiner antwort.
Re:orobanchen im garten
Verfasst: 29. Jun 2005, 16:48
von Phalaina
Tja, knorbs, es ist schon erstaunlich, wenn die EU den Bewohner ihrer Mitgliedsländer mit einem millionenschweren Programm den Krebsspargel abgewöhnen will und gleichzeitig den Rauschgiftanbau subventioniert.

Aber wenn der Tabak wenigstens einem interessanten Zwecke dienen könnte

@sauzahn:
Orobanche parasitieren, wie gesagt, ganz gut auf
Oxalis, was sich in Gartenkultur leichter realisieren läßt als eine Tabakplantage. Aber Geduld ist allmal vonnöten.BTW: Hat eigentlich jemand Erfahrung mit der Kultur von Arten der Gattung
Pedicularis, Läusekraut? ;)Ph.
Re:orobanchen im garten
Verfasst: 29. Jun 2005, 16:48
von knorbs
mittelfranken, ~815 ha

Re:orobanchen im garten
Verfasst: 29. Jun 2005, 16:55
von max.
aha. aber ihr habt ja schon fast kontinentalklima und damitheiße sommer. OT: werden die tabakfelder bei euch beregnet?ich werde versuchen, samen zu bekommen. kann sein, daß dies nicht ganz so einfach ist, weil die ernte von jahr zu jahr immer früher zu ende geht, inzwischen meist ende august. dann grubbern die meisten bauern sehr schnell die abgeernteten tabakstauden unter, um noch folgesaaten oder gründüngung ausbringen zu können. und ob dann die samen reif sind?aber ich werde nachschauen.gruß