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Düngerfrage

Verfasst: 1. Mai 2018, 08:50
von Spitz
Hallo ihr lieben!
Ich habe eine "Düngerfrage" an euch :)

Ich muss mir schleunigst einen Dünger für meine Kübelpflanzen auf der Terrasse und meine Zimmerpflanzen zulegen. Hättet ihr da Empfehlungen für mich?

Im Prinzip schwanke ich zwischen 2 Flüssigdüngern mit einen NPK Verhältnis von 1. 6-5-5 (mit Spurennährstoffen) und 2. 6-4-6, chloridarm, mit Bor (B), Kupfer (Cu), Eisen (Fe), Mangan (Mn), Molybdän (Mo), Zink (Zn) und 3. 4-5-6 mit Bor (B), Kupfer (Cu) , Eisen (Fe), Mangan (Mn), Molybdän (Mo) Zink (Zn)

Welcher wäre denn für Kübel- und Zimmerpflanzen besser geeignet? Der mit mehr Phosphor oder Kali?

Besten Dank schon Mal!

Re: Düngerfrage

Verfasst: 1. Mai 2018, 09:27
von RosaRot
Ich würde 6-4-6 nehmen, wenn es so etwas Besonderes sein muss.
(Ich dünge alle Pflanzen, auch die Zimmerpflanzen mit aufgelöstem Blaukorn, 14-7-17)

Re: Düngerfrage

Verfasst: 1. Mai 2018, 09:59
von thuja thujon
Ich würde von den 3 keinen nehmen.
Für Kübelpflanzen ohne besondere Ansprüche nehme ich Hakaphos soft plus. 14-6-24(+3) plus Spurenelemente.
Aus dem Nährsalz mache ich mir eine Stammlösung mit 50g/Liter. Ein Schnapsglas mit 2cl enthält dann 1g Salz. Pro Liter Gießwasser also 2 oder 4cl von der Stammlösung dazu, billiger bekommt man gute Flüssigdünger fast nicht.

Re: Düngerfrage

Verfasst: 1. Mai 2018, 10:38
von Spitz
Besten Dank für eure Antworten! Von wo beziehst du denn das Hakaphos? Auf Ama...on gibts das ganze nur mit 25kg und damit komm ich laut deiner Beschreibung Jahrzehnte aus :P

LG

Re: Düngerfrage

Verfasst: 1. Mai 2018, 10:40
von thuja thujon
Bei ebay gibts manchmal welche die es Kiloweisse verkaufen. Für 3-4 Euro.
Bei google findet man aber auch welche, Düngerexperte usw.

Re: Düngerfrage

Verfasst: 1. Mai 2018, 11:25
von Dietmar
So generell kann man das nicht beantworten, denn dazu müsste man wissen, in welchem Substrat die Pflanzen stehen und um welche Pflanzen es sich handelt.

Zum Substrat:
Die allermeisten Blumenerden bestehen aus Hochmoortorf und dieser ist praktisch nährstofffrei. Diese Blumenerden sind für einige Wochen bis Monate vom Hersteller aufgedüngt und wenn dieser Dünger aufgebraucht ist, dann ist diese Blumenerde nährstofffrei. Besser ist es, künftig Blumenerde mit Kompost zu kaufen, möglichst torfarm oder torffrei. Es gibt noch einen Trick, Blumenerde aufzupeppen: die Zugabe von max. 10 % Bentonit (= klumpendes Katzenstreu). Das ist nichts anderes als gekörnter Lehm und im Lehm sind von Natur aus viele Nährstoffe und Spurenelemente enthalten. Aber nicht mehr davon, sonst wird das Substrat bei Trockenheit betonhart.

Zu Pflanzen und Dünger:
Die meisten bzw. sehr viele der Zimmerpflanzen kommen aus den Tropen mit sehr nährstoffarmen Böden, d.h. sie vertragen keine Kalkung der Erde und meist auch kein Urgesteinsmehl. Andere Kübelpflanzen (außer Bananen) brauchen aber Kalk und reagieren gut auf Urgesteinsmehl (Spurenelemente). Für alle nicht kalkphobe Pflanzen ist Kalzium der wichtigste Nährstoff überhaupt und das nicht nur zur Einstellung des pH-Wertes. Das erkennt man bei der Analyse von Pflanzenaschen. Diese bestehen aus ca. 35 ... 40 % Kalziumoxid bzw. Kalk. In fast allen Düngern ist jedoch kein Kalk enthalten, damit diese auch für kalkphobe Pflanzen geeignet sind, z.B. Moorbeetpflanzen, Bananen, Zimmerpflanzen u.a..
Vor der Kalkgabe also unbedingt recherchieren, ob die Pflanzen Kalk vertragen.

Zu den gemachten Vorschlägen:
Für ein paar Zimmer- und Kübelpflanzen braucht man keine kg Dünger, sondern nur geringe Mengen. Die Vorschläge zum Flüssigdünger sind gut, wenn Spurennährstoffe enthalten. Ich stimme der Antwort #1 zu, weil der Dünger [b]chloridarm ist. [/b]Hintergrund: Billiger Kaliumdünger besteht aus Kaliumchlorid mit etwas Steinsalz, so wie er im Berg abgebaut wird. Durch die Weiterverarbeitung zu Kalidünger kann dieser (sehr schlechte) Anteil an NaCl nicht vollständig entfernt werden, aber auch Kaliumchlorid ist ein zweischneidiges Schwert: Kalium ist gut zum Düngen, aber der Chloridrest ist schlecht. Bessere Kaliumdünger verwenden deshalb Kaliumsulfat, welches praktisch chloridfrei ist. Mit dem Sulfat-Rest wird außerdem der wichtige Nährstoff Schwefel zugeführt. Durch die Luftreinhaltung entsteht zunehmend ein Schwefeldefizit in den Böden und Substraten und der Schwefelbedarf der Pflanzen ist viel höher als viele annehmen, denn S ist ein Makronährstoff und kein Mikronährstoff.

Re: Düngerfrage

Verfasst: 1. Mai 2018, 12:50
von Natternkopf
@Dietmar
Vielleicht weisst du das.

Habe elementaren Schwefel zu Hause.
So gelbes Pulver für äussere Anwendung.

Streue ich da "einfach" einwenig auf die Erde, passt das so?

Mache noch ein Foto von dem Gebinde.

Grüsse Natternkopf

Re: Düngerfrage

Verfasst: 1. Mai 2018, 12:53
von Natternkopf
Sulfurn ad usum exeternum

So sieht das aus.

Re: Düngerfrage

Verfasst: 1. Mai 2018, 13:02
von Isatis blau
Was willst Du mit dem Schwefel erreichen? Gartenplaner hat den mal zum Ansäuern von Erde empfohlen. Schwefel wird im Boden langsam zu Schwefelsauerstoffverbindungen oxidiert, die mit Wasser Säuren bilden.

Re: Düngerfrage

Verfasst: 1. Mai 2018, 15:08
von Natternkopf
Etwas Schwefel einbringen.

A) Ist bei mir zu Hause vorhanden, eventuell kann das im Garten genutzt werden.
B) In ein paar "Kombidüngern" ist Schwefel enthalten (Rohodendron-, Obst- & Beerendünger)
C) Mit Schwefel ist es etwas teurer. (Kaum der Rede Wert)
D1) Schwefeleintrag sei ja nicht mehr so hoch.
D2) Welche Rolle spielt die Schwefelform
Deshalb die Frage

Grüsse Natternkopf

Nachtrag:
D1) & D2) Link wieder funktionstüchtig erstellt.


Re: Düngerfrage

Verfasst: 1. Mai 2018, 16:17
von Isatis blau
Für Rhododendren und andere Pflanzen, die sauren Boden vertragen, kannst Du den Schwefel verwenden.

Der Schwefel, der in Dünger meistens vorkommt ist kein Schwefel, sondern eine neutrale Schwefelverbindung, meistens Kaliumsulfat.

Elementarer Schwefel, den Du hast, ist auch neutral, wird aber im Boden zu ewas Saurem. Welche Menge davon ohne Schaden verwendet werden kann, weiß ich nicht.

Schwefeloxide aus der Luft wirken auch giftig für Pflanzen.


Re: Düngerfrage

Verfasst: 1. Mai 2018, 21:52
von thuja thujon
Dietmar spricht einen wichtigen Punkt an. Das Chlorid.
Von seinen drei Absätzen stimmt trotzdem kein einziger, das kann man so einfach nicht stehen lassen, da rollen sich alle Fußnägel hoch.

Diskutiert man seinen Einwand zu Ende, aus Chloridunverträglichkeit kommt fast automatisch Sulfat als Gegenion in Düngern für Salzempfindliche Pflanzen, kommt man letztendlich bei Hakaphos raus, zumindest wenn man die Kübelpflanzen mit Leitungswasser giesst, das etwas mehr als fast keinen Kalk enthält.
Es gibt noch andere Premiumdünger, die dürfen aber gerne andere empfehlen die sie auch nutzen. Ich bin Hakaphoskind.

Re: Düngerfrage

Verfasst: 1. Mai 2018, 21:56
von Natternkopf
@Isatis blau

Dankeschön, das ist ein Anhaltspunkt.

Grüsse Natternkopf

Re: Düngerfrage

Verfasst: 1. Mai 2018, 22:08
von Gartenplaner
Natternkopf hat geschrieben: 1. Mai 2018, 12:50
...
Habe elementaren Schwefel zu Hause.
So gelbes Pulver für äussere Anwendung.

Streue ich da "einfach" einwenig auf die Erde, passt das so?
...


Schau mal hier bezüglich Dosierungsangaben.

Re: Düngerfrage

Verfasst: 1. Mai 2018, 22:22
von Amur
Letztendlich kommts auf die Pflanze an die in dem Kübel gefangen gehalten wird.
Kakteen mit Hakaphos grün (Stickstoffreich) zu düngen wäre sicher nicht das Beste bzw. man müßte die Dosierung deutlich niederer halten und umgedreht Zitrus mit Hakaphos rot (Kalium und Phospatreich) in entsprechend hoher Dosierung würde wohl langfristig zu Chlorose führen.

In was für Substrat die stecken ist ja letztendlich auch wieder von dem Bewohner abhängig. Nen Kaktus in Substrat für einen Oleander würde wohl bald zum verfaulen desselben führen, während der Oleander im Kaktussubtrat ständig Durst hätte.

Bei mir sind auch die Hakaphos Dünger im Einsatz. Ich denke wenn es mal schief ging waren die nicht der Grund.
In kleineren Mengen gibts die z. Bsp. im duengershop24.com

Mit Bentonitzugaben in Substraten sollte man vorsichtig sein. Das gibt ganz schnell üble immernasse Pampen die nicht von allzu viel Kübelpflanzen gemocht werden.