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Extremen Standort zum blühen bringen?

Verfasst: 6. Jun 2018, 23:16
von Bufo
Unter dieser Eiche stand bisher eine Rundbank, die aber immer Zentimeterdick mit Krähenkot voll war.
Stadt und Kirchengemeinde von Krötenhausen wollen hier am Fuß dieser Eiche jetzt etwas Grünes haben und haben mich gefragt, was da wachsen könnte. Die Vorgaben sind:
- Gras wächst da sowieso nicht, nicht einmal das Unkraut will da ordentlich wachsen.
- Sollte das Gras dennoch wachsen, müsste es gemäht werden.
- Etwas Blühendes wäre dort viel schöner.
- Es darf nichts kosten, weil beide Quellen mehr als klamm sind.

Der Boden ist lehmiger Sand, trocken, verdichtet und ohne Humusauflage. Auf Grund der schütteren Krone ist es dort nicht wirklich schattig. Ich empfinde die Fläche dort als einen Extremstandort.

Re: Extremen Standort zum blühen bringen?

Verfasst: 6. Jun 2018, 23:17
von Bufo
Meine Gedanken dazu waren spontan Thymus pulegioides wie ein Teppich auf der ganzen Fläche und dazu ggf. Helianthemum Hybride 'Bronzeteppich' locker eingestreut als zusätzliche Farbtupfen. Dazu eine niedrige Einfassung, die die Autos auf Abstand hält.

Jetzt kommen mir doch Zweifel, ob diese Pflanzen mit dem Halbschatten zurechtkommen. (Vinca will ich dort nicht haben – nieeemals, nein, ich will nicht.)

Re: Extremen Standort zum blühen bringen?

Verfasst: 6. Jun 2018, 23:17
von Bufo
Es sind insgesamt etwa 16m² Fläche. Die Fotos sind gegen 12:00 Uhr mittags entstanden.
Die Betonfundamente der Bank werden demnächst ausgebuddelt.
Habt ihr bessere Vorschläge?

Re: Extremen Standort zum blühen bringen?

Verfasst: 6. Jun 2018, 23:21
von AndreasR
Soll es auch im Winter grün sein, oder ist das zweitrangig?

Re: Extremen Standort zum blühen bringen?

Verfasst: 6. Jun 2018, 23:26
von Bufo
Ja, es soll auch im Winter einigermaßen grün (jedenfalls nicht kahl) sein.

Re: Extremen Standort zum blühen bringen?

Verfasst: 6. Jun 2018, 23:31
von lerchenzorn
Wieviel Pflege möchtest Du im Jahr leisten? Ist ein ein- bis zweimaliger Pflege-Rückschnitt für Polsterstauden drin?

Re: Extremen Standort zum blühen bringen?

Verfasst: 6. Jun 2018, 23:36
von Bufo
Das sollte drin sein.

Re: Extremen Standort zum blühen bringen?

Verfasst: 6. Jun 2018, 23:42
von AndreasR
Sehr pflegeleicht, praktisch unkaputtbar, im Winter aber nicht ganz so schön anzuschauen wäre z. B. Sedum spurium, das kommt auch im Halbschatten ganz gut zurecht, muss nie gegossen, zurückgeschnitten oder sonstwie gepflegt werden, könnte sich auf so einer Baumscheibe ja problemlos ausbreiten und ist unschlagbar preiswert. Macht optisch natürlich nicht ganz so viel her, ist vor allem zur Blütezeit aber doch recht hübsch.

Re: Extremen Standort zum blühen bringen?

Verfasst: 6. Jun 2018, 23:56
von RosaRot
Geranium sanguineum 'Apfelblüte' ist niedrig, blüht hübsch rosa, dazu passt Buglossoides purpurocaerulea, beide wachsen bei mir auch unter Bäumen, wo es knochentrocken ist (so richtig trocken, wie es eben hier grad so ist...).
Für den Herbst vielleicht Ceratostigma plumbaginoides, das scheint auch überhaupt kein Wasser zu brauchen. Treibt erst später und hat eine rote Herbstfärbung.

Re: Extremen Standort zum blühen bringen?

Verfasst: 7. Jun 2018, 00:05
von Bufo
Der Steinsame spukte mir auch schon im Kopf herum...


Re: Extremen Standort zum blühen bringen?

Verfasst: 7. Jun 2018, 00:15
von Dietmar
Guckst Du hier:

https://www.deutschlands-natur.de/lebensraeume/waelder/atlantischer-saurer-buchenwald-mit-unterholz-aus-stechpalme-eibe-quercion-robori-petraeae-ilici-fagenion/

und

ganz unten bei Pflanzengemeinschaften:

http://biotoptypen.lareg.de/waelder/6/

Re: Extremen Standort zum blühen bringen?

Verfasst: 7. Jun 2018, 06:59
von Lilo
@bufo,

Du schriebst am Anfang, dass die Bank, welche dort stand immer zentimeterdick voller Krähenkot war.
Das heißt doch, dass auf diesen Boden immer noch ständig Krähenkot fallen wird.

Es braucht also eine Bepflanzung, die mit dieser starken Düngung zurecht kommt. Vogelkot kann recht ätzend sein, soviel ich weiß.

Man kann es mit Lithospermum versuchen. Die Pflänzchen kannst Du gerne von mir geschenkt bekommen, ich jäte die immer aus einem Beet aus, in das ich es einst in Unkenntnis setzte. Lithospermum wächst nicht ganz einfach an, aber wenn etabliert, dann ist es nahezu unkaputtbar.

Aber es wird sich nicht auf die Fläche unter dem Baum beschränken wollen. Man muss seinem Ausbreitungsdrang immer wieder Grenzen setzen.



Re: Extremen Standort zum blühen bringen?

Verfasst: 7. Jun 2018, 07:02
von RosaRot
Bufo hat geschrieben: 7. Jun 2018, 00:05
Der Steinsame spukte mir auch schon im Kopf herum...


Der ist jedenfalls absolut robust, wenn er sich einmal etabliert hat. In der Anwachsphase muss halt gegossen werden.
Hier bildet er an einer Stelle eine Gemeinschaft mit Vinca balcanica - sieht zur Blütezeit sehr schön aus und ein bißchen schräg, ich muss es aber immer Mal radikal runterschneiden, das Gewuchere... ;D

Vielleicht wüchsen an diesem Standort auch Helleborus foetidus?

Lilo meinst Du mit Lithospermum Buglossoides? Dann denken wir an das Gleiche...

Re: Extremen Standort zum blühen bringen?

Verfasst: 7. Jun 2018, 08:04
von Staudo
Hier kann man sich zumindest Anregungen holen. Hier halten sich an so einem Standort mit Mulchauflage Helleborus foetidus, Geranium macrorrhizum, Aster divaricatus und Galanthus nivalis.

Re: Extremen Standort zum blühen bringen?

Verfasst: 7. Jun 2018, 09:34
von RosaRot
Nach einem Rundgang durch meinen Garten würde ich noch Potentille recta in der schwefelgelben Form und Campanula poscharskyana vorschlagen. Melica ciliata wächst überall, auch im Halbschatten, hat schöne Blütenrispen jetzt, auch im Halbschatten. Epimedium 'Frohnleiten' sieht hier im Halbschatten völlig ungewässert sehr propper aus, immer noch.