Hallo Acerfan,Deine posting ist mir leider irgendwie "durch die Finger gerutscht". Daher etwas verspätet aber doch eine Antwort.Ich kenne diese Ahorne, die du da beschreibst. Sie sind auch in meiner Gegend nicht unüblich. Allerdings bezweifle ich, dass es sich bei den von dir beschriebenen tatsächlich um Spitzahorn (
Acer platanoides) handelt. Ich gehe da eher von
Acer pseudoplatanus (Bergahorn, Sycamore) aus. Die Blätter von Spitzahorn und Bergahorn könnte man ja verwechseln.Ich habe mal in meiner Literatur gestöbert.
An Illustrated Guide to Maples kennt eine solche Spitzahorn-Form nicht. Während beim Bergahorn der Fall klar ist. Demnach sind diese Exemplare vermutlich natürliche Hybriden der Bergahorns. Diese Bäume mit den mehr oder weniger stark rötlichen Blattunterseiten haben nach ihrer Entdeckung bald die Aufmerksamkeit von Professionisten erweckt. Sie kultivierten sie weiter und es kam auch wieder zu Kreuzungen in der Freiheit (und natürlich auch wieder mit der rein grünen Form). So kam es zu unzähligen Abstufungen.Man findet also wilde Sämlinge mit sehr schön ausgeprägter Rottönung (reddish-purple) der Blattunterseite. Diese Form wird in allen Schattierungen
Acer pseudoplatanus f. purpureum genannt.Ebenso findet man gärtnerische Selektion (sie sollten noch kräfitigere Rottönung der Blattunterseite aufweisen). Der Name:
Acer pseudoplatanus 'Atropurpureum' . Große Exemplare diesr Form wirken von der Ferne insgesamt etwas dunkler als jene der
f. purpureum .Hier habe ich mal die Blattunterseite und die Blattoberseite in Gegenüberstellung.

Hier das ganze nochmal im Farbdetail:

... und hier ein Blick ins Geäst, damit hier alle einen Eindruck dieses "Effektes" bekommen können:

@Acerfan: deckt sich das mit deinen Beobachtungen?Aceristengrüße,bernhard