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Wurzelechte Aprikosen/aus Kernen gezogene Aprikosen
Verfasst: 10. Mär 2019, 13:51
von b-hoernchen
Da gibt es zwar schon einen Faden zu Aprikosen aus ihren Herkunftsländern, aber das trifft es meiner Meinung nach nicht so ganz - zumal ja da immer noch die Frage ist, ob das nun veredelte Bäume sind - mit starkem Einfluss der Unterlage bezüglich Vitalität - oder eben Sämlinge mit zweifelhafter "Kernechtheit".
Deshalb hier nun ein Faden für alle aus Samen gezogenen oder sonstwie "wurzelechten" Aprikosen.
Ich habe vor fünf, sechs Jahren begonnen, selber Aprikosen auszusäen, meist waren das "türkische Zuckeraprikosen" der Sorte "Sekerpare". Die Dinger sind gekeimt wie Unkraut und sind zuerst in Töpfen mit ziemlich stark kalkhaltiger Gartenerde, z. T. mit deutlichem Anteil Holzasche auch "alkalisiertem Substrat" herangewachsen, bis ich sie ausgesetzt habe. Ausgepflanzt haben sie sich zu sparrig wachsenden, enorm bedornten Büschen und Bäumen entwickelt.
Ich muss zugeben, dass ich von Aprikosenschnitt herzlich wenig verstehe und meine diesbezüglichen Bemühungen sich darauf beschränkt haben, irgendwie störende Äste wegzuschneiden - das meist während der Vegetationsperiode - oder vor einem Umpflanzen den Baum radikal zurechtzustutzen (das dann im Winter)... .
Letztes Jahr haben sich erste, wenige Knospen gezeigt und keine Früchte, heuer sind bei mehreren Bäumen die einjährigen Langtriebe mit Knospen übersät.
Was man jetzt schon sagen kann - alle sind in der Knospenentwicklung deutlich hinter meiner "Goldrich" hinterher. Goldrich hat bereits erste Blüten offen (wird wohl nix mit der Ernte...), die Sämlinge brauchen noch... .
Re: Wurzelechte Aprikosen/aus Kernen gezogene Aprikosen
Verfasst: 10. Mär 2019, 14:22
von RosaRot
Türkische Zuckeraprikosen habe ich auch mal ausgesät. Sie stehen unter allerhärtesten Bedingungen und sind noch klein (knapp 1 m hoch). Ich sollte sie mal versetzen.
Re: Wurzelechte Aprikosen/aus Kernen gezogene Aprikosen
Verfasst: 10. Mär 2019, 16:36
von Tresenthesen
Meine selbstgesäte türkische Zuckeraprikose bildet dieses Jahr auch die ersten (zahlreichen) Knospen. Ist aber auch deutlich später dran, als bspw bergeval, obwohl sie vor ner Südwand steht.
Re: Wurzelechte Aprikosen/aus Kernen gezogene Aprikosen
Verfasst: 10. Mär 2019, 16:36
von Tresenthesen
P.s.: ist ca. 8 Jahre alt
Re: Wurzelechte Aprikosen/aus Kernen gezogene Aprikosen
Verfasst: 10. Mär 2019, 19:48
von Elro
Am Dienstag habe ich meine beiden Zuckeraprikosen verpflanzt und dabei entdeckte ich bei dem einen Baum jede Menge Blüten. Aber ob da überhaupt etwas ansetzt wegen der Umpflanzung ist fraglich :-\
Aber ich bin so neugierig darauf, daß ich den Rückschnitt nicht so stark als eigentlich sollte machte.
Ganz schön viele lange Dornen haben die Bäume. Und ja auch hier sind die Blüten noch nicht weiter als meine Pfirsiche.
Re: Wurzelechte Aprikosen/aus Kernen gezogene Aprikosen
Verfasst: 10. Mär 2019, 19:50
von michaelbasso
Auch nach Jahren zeigen meine Zuckeraprikosen keine Blüten, aber Dornen haben sie auch nicht. Ich wußte nicht das Aprikosen welche haben können.
Re: Wurzelechte Aprikosen/aus Kernen gezogene Aprikosen
Verfasst: 10. Mär 2019, 20:23
von Tresenthesen
Meiner hat auch keine Dornen. Wobei ich glaube , dass das eher so kurze Ästchen sind?
Re: Wurzelechte Aprikosen/aus Kernen gezogene Aprikosen
Verfasst: 10. Mär 2019, 20:26
von cydorian
Die Wildform hat mehr oder weniger Dornen. Ich habe auch so eine.
Da generativ vermehrte Aprikosen unberechenbare Zufallssämlinge mit nur einem bekannten Elternteil sind, wären Dornen oder andere Abweichungen nicht überraschend.
Re: Wurzelechte Aprikosen/aus Kernen gezogene Aprikosen
Verfasst: 10. Mär 2019, 20:43
von Roeschen1
Meine 2 Bäume haben keine Dornen, einer steht im Topf, der andere im Garten. Sie sind in ihrem Wuchs vollkommen unterschiedlich. Auch die Früchte unterscheiden sich sehr. Der Baum im Garten wächst sehr stark, die Früchte sind groß und weich.
Der Topfobstbaum wächst kaum, die Früchte sind klein und fest, nicht so saftig aber sehr aromatisch. Daumen drücken, daß es dieses Jahr Früchte gibt. Die Blüten sind kurz vor dem Öffnen.
Re: Wurzelechte Aprikosen/aus Kernen gezogene Aprikosen
Verfasst: 10. Mär 2019, 21:32
von cydorian
Wenn sie aus derselben Kernquelle stammen (klingt so nach Kernkraftwerk :-), würde das die hohe Varianz der entstehenden Sämlinge zeigen.
Re: Wurzelechte Aprikosen/aus Kernen gezogene Aprikosen
Verfasst: 10. Mär 2019, 21:38
von Roeschen1
cydorian hat geschrieben: ↑10. Mär 2019, 21:32Wenn sie aus derselben Kernquelle stammen (klingt so nach Kernkraftwerk :-), würde das die hohe Varianz der entstehenden Sämlinge zeigen.
Nein, verschiedene Quellen.
Die im Garten vermutlich eine französische Sorte, Bergeron? Diese war nicht geplant, sondern nach Entsorgung des Kerns entstanden.
Die andere war geplant und entstand aus einem Kern einer kleinen Bergaprikose, aus Kleinasien.
Re: Wurzelechte Aprikosen/aus Kernen gezogene Aprikosen
Verfasst: 10. Mär 2019, 21:54
von cydorian
Meine Wildaprikose ist auch schwachwüchsig. Aber ungeheuer robust. Keine Monilia, keine toten Äste, kein Gummifluss, keine Blattkrankheiten. Da scheint einiges an genetischem Potential für Kreuzungen vorhanden zu sein. Hätte das Obst dringend nötig, kaum eine Art hat noch mehr fatale Krankheitsprobleme wie Aprikosen.
Re: Wurzelechte Aprikosen/aus Kernen gezogene Aprikosen
Verfasst: 10. Mär 2019, 22:00
von partisanengärtner
Aus solchen Zuckeraprikosen habe ich auch einige Bäumchen.
Wie ich feststellen konnte sind die kurzen dornenartigen Triebe diejenigen mit den meisten Blüten. Letztes Jahr die zweite Blühsaison hatte die ersten drei Früchte (alle an solchen Dornentrieben). Relativ fest und wenig saftig. Aber sehr intensiver Geschmack nach dem Ausreifen.
Die erste habe ich zu früh geerntet war nahezu geschmacklos.
Gegossen habe ich allerdings trotz des trockenen Sommer nicht. Die Langtriebe oben haben auch geblüht aber keine Früchte angesetzt.
Wo die wachsen steht auch ein alter sharkabefallener Pflaumenbaum. Eine Aprikose direkt daneben zeigte Symptome. Scheint aber damit zurecht zu kommen. Ich habe den Ast mit den Blattflecken entfernt. Dieser blühte letztes Jahr noch nicht.
Andere Gärten wo meine besseren Sorten stehen haben keinen offensichtlichen Befall.
Re: Wurzelechte Aprikosen/aus Kernen gezogene Aprikosen
Verfasst: 10. Mär 2019, 22:29
von Elro
cydorian hat geschrieben: ↑10. Mär 2019, 20:26Die Wildform hat mehr oder weniger Dornen. Ich habe auch so eine.
Es ist ja bekannt, daß Prunusverwandtschaften im Jugendstadium oft sehr viele Dornen haben. Auch alte Bäume können in dieses Stadium wieder zurück fallen.
Dornen hatte mein Zwetschgenbaum auch, nach 10 Jahren war nichts mehr davon zu sehen.
Auch mein 40 Jahre alter Mirabellenbaum, den ich wegen Astbrüchen vor Jahren stark zurück geschnitten habe, hatte an den Neutrieben wieder jede menge Dornen, jetzt nicht mehr.
Meine zwei Sämlinge sind jetzt 5 Jahre alt. Ich warte einfach ab wie sich die zwei Bäume machen. Der eine hat sehr viele Blütentriebe, der andere gar keine.
Wenn es gar nix wird werden sie wohl noch als Unterlage geeignet sein.
Re: Wurzelechte Aprikosen/aus Kernen gezogene Aprikosen
Verfasst: 11. Mär 2019, 07:00
von Wurmkönig
Ich habe eine "türkische Zuckeraprikose" von M. Hans. Gekauft vor 6 Jahren, 2 Jahre im Topf - ein fürchterliches Wuchsbild. Ist dann eingegangen, allerdings habe ich einen Ast vor 4 Jahren vor dem Haus in die Erde gesteckt und das ist mittlerweile ein Bäumchen von über 2 m mit leichter Bedornung. Heuer zum ersten mal auch Blütenknospen dran, bislang alles noch im Rotknospenstadium (auch die veredelten Bäume).
Der letzte Sommer mit seiner Trockenheit hat den Aprikosen extrem gut getan, ich habe aber trotzdem 3 Bäume roden müssen. Orangered hatte die Jahre davor immer massiv Gummifluss, da wurde letztes Jahr alles schön überwallt. Die veredelten Bäume hatten völlig anders als sonst kaum Längenwachstum, aber deutliches Dickenwachstum. In normalen Jahren ist es bei mir ja recht nass. Die Wurzelechte hat als einzige auch in der Länge deutlich zugelegt. Ansonsten ist sie extrem robust, gleichauf mit "Hilde" bezügl. Gummifluss (keine Anzeichen) und völlig gesunde Blätter (bei Hilde ist nur die Regenseite betroffen). Schnitt mag sie nicht so gerne, die lässt sich auch kaum stäben - ein Wuchsbild ähnlich wie "Congat".