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Was für (Un)Kraut --> Lactuca serriola, Stachel-Lattich

Verfasst: 19. Jul 2019, 17:01
von Schalli
Hallo Gartenfreunde,

bei mir hat sich dieses Jahr ein Kraut extrem breitgemacht - habe auf die schnelle aber nicht gefunden was es sein kann -- kann jemand helfen ?
Ich verdächtige das Kraut - Oidium (echter Mehltau) Überträger/Wirt zu sein - da an größeren Pflanzen viel weißer Belag auf /unter den Blättern sichtbar ist.

Wuchshöhe bis 2m

Unkraut 1


Re: Was für (Un)Kraut ?

Verfasst: 19. Jul 2019, 17:12
von Krokosmian
Ein Lattich, wohl [URL=https://de.wikipedia.org/wiki/Stachel-Lattich]Lactuca serriola[/url], wo es gute Voraussetzungen hat erreicht es die zwei Meter, in Bordsteinfugen dann auch mal nur eine Handbreite hoch.

Re: Was für (Un)Kraut ?

Verfasst: 19. Jul 2019, 17:15
von zwerggarten
wow, der hat zwei eigene schmetterlingsarten! :o

Re: Was für (Un)Kraut ?

Verfasst: 19. Jul 2019, 17:36
von Ayamo
Schalli hat geschrieben: 19. Jul 2019, 17:01
Ich verdächtige das Kraut - Oidium (echter Mehltau) Überträger/Wirt zu sein - da an größeren Pflanzen viel weißer Belag auf /unter den Blättern sichtbar ist.



Eher nicht. Mehltaupilze sind verwandt, aber doch wirtsspezifisch. Sie sind in Ursache, Schadbild und Aussehen mehr oder weniger gleich, deshalb wird ugs. meist nur von "Mehltau" gesprochen.
Es sind aber unterschiedliche Schadpilz-Gattungen und -Arten. Es gab dazu auch öfters Diskussionen hier im Forum.
So befällt Apfelmehltau Podosphaera leucotricha nicht Tafeltrauben, die werden wiederum von Erysiphe necator befallen.
Und Podosphaera fusca springt nicht von Gurke/Kürbis/Zucchini auf Rosen oder Äpfel über...
Wenn bei dir im Garten auf diesem Unkraut Mehltau zu sehen ist und auch auf anderen Pflanzen, so sind die Bedingungen für Mehltaupilze gegeben, das ist alles. ;)

Hier verständlich erläutert.


Re: Was für (Un)Kraut ?

Verfasst: 19. Jul 2019, 17:56
von Nina
zwerggarten hat geschrieben: 19. Jul 2019, 17:15
wow, der hat zwei eigene schmetterlingsarten! :o


Ja verrückt! Ich befriede mich zur Zeit mit einigen "Unkräutern". :D

Re: Was für (Un)Kraut ?

Verfasst: 19. Jul 2019, 20:16
von Waldmeisterin
Der Kompasslattich macht sich hier heuer auch extrem breit. Hier in der Nachbarschaft wurde ein neues Haus gebaut, der "Garten" ist eine einzige Lattichplantage. Bei mir würde er, wenn ich ihn ließe, auch flächendeckend wachsen, selbst die Baumscheiben der Straßenbäume sind dieses Jahr Lattich-Monokulturen.

zwerggarten hat geschrieben: 19. Jul 2019, 17:15
wow, der hat zwei eigene schmetterlingsarten! :o


ich hab's befürchtet :P

Re: Was für (Un)Kraut ?

Verfasst: 19. Jul 2019, 21:21
von zwerggarten
mörderin, insektenmörderin, schmetterlingsmeuchlerin! ;D

Re: Was für (Un)Kraut ?

Verfasst: 19. Jul 2019, 21:31
von Kasbek
Waldmeisterin hat geschrieben: 19. Jul 2019, 20:16
Der Kompasslattich macht sich hier heuer auch extrem breit. Hier in der Nachbarschaft wurde ein neues Haus gebaut, der "Garten" ist eine einzige Lattichplantage. Bei mir würde er, wenn ich ihn ließe, auch flächendeckend wachsen …


Gib dem nächstgelegenen Kleintierzüchterverein doch mal einen Tip ;) Als ich vor vielen Jahren noch Kaninchen hatte, wurden diese und ähnliche Arten (landläufig unter „Saudistel“ subsumiert) von den Langohren gerne gefressen (Giersch und Löwenzahn freilich noch lieber ;)).

Re: Was für (Un)Kraut ?

Verfasst: 19. Jul 2019, 21:55
von Waldmeisterin
Kasbek, du weißt doch, wo ich wohne, hier gibt's keinen Kanickelverein ;)

Aber mich überrascht doch, was die Viecher so gerne essen, Kompasslattich sieht für mich eher unappetitlich aus. Unsere Freiläufer haben immer zuerst Ackerwinde und Bärenklau aus der Wiese gepolkt. Später sagte mir ein Freund, dass Bärenklau in seiner Kindheit "Hasenzucker" genannt wurde und er sich immer fragte, warum ;D



Re: Was für (Un)Kraut ?

Verfasst: 20. Jul 2019, 00:32
von Schalli
--- Kompasslattich ---- , ja das ist es , danke für die Hilfe ,
bei mir ist auch ein angrenzentes Grundstück voriges Jahr in Bauvorbereitung komplett umgegraben wurden , das hat das Zeug irgendwie ans Tageslicht gebracht und nun voll zugeschlagen - da kann ich noch tagelang rausreißen ......

.... ungünstigerweise ist das Baugrundstück neben an noch in Arbeit und was mal Garten/Grünland werden soll voll damit ...und das sind ca. 1000 qm...

Re: Was für (Un)Kraut ?

Verfasst: 20. Jul 2019, 01:17
von zwerggarten
nun, mindestens zwei auf dieses kraut offenbar angewiesene insektenarten könnte das freuen! endlich futter und keine sterilen steinöden. ;)

Re: Was für (Un)Kraut ?

Verfasst: 20. Jul 2019, 11:27
von Krokosmian
Hier wächst es "überall", weswegen ich es auch weiterhin ohne schlechtes Gewissen im Hausgarten und den Irisreihen möglichst jung entferne. Aber zukünftig darauf achte, ob die Pflanze bewohnt ist und jemand umgesiedelt werden muss.

Man findet es an üblichen Ruderalflächen, Wegrändern usw., auch in gepflasterten Verkehrsinseln oder wo sonst ein Samenkorn auf eine Fuge trifft. Und natürlich als Ackerunkraut. Mein (freilich rein subjektiver) Eindruck ist, dass es in den letzten Jahren zunimmt.

An Stellen mit besonders guten Bedingungen bekommt es die Ausmaße eines zimmerverträglichen Christbaums, dort scheint mir auch der Mehltau das größere "Problem".


Re: Was für (Un)Kraut ?

Verfasst: 20. Jul 2019, 11:28
von Krokosmian
Anderswo bleibt es dann kleiner.


Re: Was für (Un)Kraut ?

Verfasst: 20. Jul 2019, 12:11
von AndreasR
Hier gehören die verschiedenen Lattiche auch zu den häufigsten Unkräutern, bei mir im Garten weniger, weil man sie ja zum Glück recht leicht erkennt und relativ einfach jäten kann, aber auf allen Flächen, die mehr oder weniger brach liegen, stehen sie zu tausenden. Von daher habe ich wenig Bedenken, dass diverse Insekten aufgrund meiner Jätarbeit Probleme bekommen, egal um welche Pflanzen es sich handelt. ;)

Re: Was für (Un)Kraut ?

Verfasst: 20. Jul 2019, 12:54
von Krokosmian
Das mit dem Jäten finde ich wirklich relativ, besser handzuhaben als diverse Wurzelunkräuter ist es natürlich schon! Noch klein und niedlich gehts ziemlich leicht. Später, wenn die Wurzel bis nach Melbourne reicht und womöglich auch noch der Boden knochentrocken ist, reißt es leicht oberirdisch ab und treibt, dramatisiert dargestellt, einen Tag später sofort wieder aus. Zumindest passiert mir das immer, wenn so ein Teil sich zuerst zwischen den Paeonien versteckt hat und sich dann plötzlich per Blütenstand zu erkennen gibt :P.

Mir fallen immer wieder Pflanzen mit mehr oder weniger ganzrandigen gezähnten Blättern auf, welche gemischt mit den gebuchteten zusammenstehen. Ob es dann wirklich Giftlattich (L. virosa) oder eine (eventuelle?) Variabilität des Kompasslattichs ist, weiß ich nicht, man müsste wohl die Früchte anschauen. Vielleicht hat sich da aber auch was von einem früher in der Nachbarschaft exzessiv ganz wörtlich bis zum Kollaps betriebenen Salatanbaus erhalten, keine Ahnung ob das möglich wäre.