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Rückwärts wachsende Hostas

Verfasst: 22. Jul 2019, 18:03
von Krümel
Seit einigen Jahren kann bzw. muss ich in meinem Hostabeet beobachten, wie gewisse Arten/Sorten rückwärts wachsen, um auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden. Angefangen hat es mit einem riesigen Horst von
Hosta sieboldiana 'Elegans' (2005 gesetzt),
der innerhalb von drei Jahren so rückwärts wuchs, dass am Ende nur noch vertrocknete Rhizomteile übrigblieben. Nun wollen
'Blue Cadet' (2006 gesetzt) und
'Patriot' (2003 gesetzt)
dasselbe Schauspiel liefern.
Die in den letzten Jahren gesetzten Hostas sehen gut aus und bestocken, wie es sich gehört. Sehr interessant finde ich, dass die 'Royal Standard' äusserst vital ist, gehört sie doch zu den alteingesessenen (2005 gesetzt).
Ausschliessen kann ich:
- das Hosta-Virus HVX
- tierische Schädlinge
- zu wenig / zu viel Dünger

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht und/oder kann mir erklären, woran das liegen mag? Bisher hörte ich von verschiedenen Hosta-Expertinnen, dass dies durchaus vorkommen könne, doch auch sie konnten keine Erklärung dafür geben.


Re: Rückwärts wachsende Hostas

Verfasst: 22. Jul 2019, 18:14
von lonicera 66
Blue Cadet und Patriot kann ich bestätigen, seit fünf Jahren kein Zuwachs (Kübelhaltung)

Die im Kübel stehende Muttersorte von Blue Cadet hingegen, die Halcyon bestockt ordentlich, wie ich es von der Sorte gewöhnt bin.

Noch so ein Kümmerling bei mir: Striptease und Crusader...

Re: Rückwärts wachsende Hostas

Verfasst: 22. Jul 2019, 18:16
von Krümel
Danke, Lonicera, für deine Antwort!

Was mir zu denken gibt, ist, dass alle Sorten stets sehr gut wuchsen und ordentlich bestockten, bis ein ominöser Tag X anrollte.

Re: Rückwärts wachsende Hostas

Verfasst: 22. Jul 2019, 18:23
von lonicera 66
Hmmm - bei mir krepelten sie von Anfang an.

Aber seit letztem Jahr sind viele meiner Undulatas verschwunden, sie wurden immer weniger und dieses Jahr sind die letzten verbliebenen nicht wieder gekommen. Sowohl im Beet, als auch in den Kübeln.

Re: Rückwärts wachsende Hostas

Verfasst: 22. Jul 2019, 18:30
von biene100
Oh ja, hab ich auch erlebt.
Ich glaube aber dass ich sie hier am trockenen Südhang unter dem großen Birnbaum zuwenig Wasser bekommen haben und zuviel Wurzeldruck vom Pfeifenstrauch hatten. Bei der ersten dachte ich mir noch nicht so viel, sie wurde zwei Jahre weniger, als ich sie ausgraben wollte im nächsten Frühling kam nix mehr. Die war erst schön. Genauso wars bei Abba Dabba Doo und Alex Summers. Gut eingewachsen wurden sie weniger. Hab sie in einen Topf evakuirt, da legen sie jetzt wieder brav zu. Ich geh dazu über immer mehr Hostas in Töpfen zu halten und in die Beete zu stellen. So gehört ihnen das Wasser und der Dünger alleine.
Ich hab unter dem Baum noch einige Hostas. Heuer kommt mir Queen of the Seas und Goodness Gracious waren letztes Jahr schöner. Heuer gieße ich fast täglich mit dem Schlauch, ich werde nächsten Frühling sehen ob ich sie rausholen muss. Wäre schade, sie gefallen mir so sehr gut. Aber wenns ihnen nicht gefällt und die Konkurrenz zu groß ist werde ich sie ausgraben.
Wo wachsen sie bei Dir?

Re: Rückwärts wachsende Hostas

Verfasst: 22. Jul 2019, 18:45
von lonicera 66
Wen meinst Du ?

Bei mir in Pötten und Beeten, egal wo, sie werden weniger.

Ist es vielleicht so, wie beim Bambus? Daß die Sorten jetzt nach x Generationen einfach wegsterben?


Re: Rückwärts wachsende Hostas

Verfasst: 22. Jul 2019, 19:09
von biene100
Nein, das glaub ich nicht.
Aber teilen und somit verjüngen schadet sicher nicht. Meine Patriot ist eine meiner ältesten, ein großer Horst der viel Nachmittagssonne bekommt und das gut wegsteckt. letztes Jahr sah ich sie von der Mitte aus verkahlen. Sie war trotzdem schön, weil sie einfach ein großer Horst ist. Heuer hab ich sie rausgeholt und in 6 Teile geteilt. 3 hab ich wieder dort eingepflanzt, die anderen drei bekamen Töpfe. Es geht allen supergut. Striptease wächst auch sehr gut hier.
Wie voll sind Deine Töpfe? Welches Substrat nimmst Du? Wieviel gießt und düngst Du?
Bei mir muss ich eigentlich nur in den Beeten aufpassen wie schon beschrieben.
Wenn wirklich mal eine Topfhosta aufgibt hab ich sie wahrscheinlich zuviel gewässert. Jetzt hab ich mir angewöhnt nie zu gießen, ohne den Finger vorher reinzustecken. Nicht alle brauchen gleich viel.
Also,- ganz so einfach finde ich die Pflege nicht, wies manchesmal so beschrieben wird.
Und Krümel welche Bedingungen haben sie bei Dir?

Re: Rückwärts wachsende Hostas

Verfasst: 22. Jul 2019, 19:19
von lonicera 66
biene100 hat geschrieben: 22. Jul 2019, 19:09

Wie voll sind Deine Töpfe?[/quote]

Ich achte darauf, daß die Pflanze ungefähr 2/3 des Topfes ausfüllt. Und nur Schalen, damit die Wurzeln in die Breite können.

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00 Welches Substrat nimmst Du?[/quote]
Ursprüglich hatten alle original Heidjer Waldboden bekommen, Aufgefüllt beim Umtopfen wird jetzt mit Graberde/Lehmschotter Gemisch 2:1

[quote]Wieviel gießt und düngst Du?

Im Sommer jeden 2. Tag werden die Untersetzer (10cm hohe Plastikwannen) vollgefüllt

Im Frühjahr eine Düngergabe (Pellets), was gerade vorhanden ist.

Das mache ich seit 30 Jahren so und bis jetzt war das immer OK. ???

In den Beeten sind sie mit ihrer Waldbodenerde in den Lehmschotter gekommen und die meisten Sorten wachsen dort gut.

Zum Beispiel Die unigrüne Sagae, als 30cm Abstich hier eingesetzt, ist mittlerweile nach sechs Jahren zu einem Busch von 1,30m Durchmesser mutiert.

Frances Williams seit fünf Jahren im Beet aus Kübelhaltung hat über 15 Blätter, auch sehr groß geworden.

Die Undulatas am selben Standort sind weg.

Standard Gold seit 1995 im Kübel ein Monster ;D


[quote]Also,- ganz so einfach finde ich die Pflege nicht, wies manchesmal so beschrieben wird.


Finde ich eigentlich schon einfach, wie geschrieben, bis jetzt nie Probleme gehabt.
Aber hier im neuen Garten sind die klimatischen Bedingungen ganz anders als in der Lüneburger Heide.
Hier im Mittelgebirge auf 420m kann der Winter auch mal knackig bis in den Mai hinein sein. Was ihnen bis jetzt nicht geschadet hat, da ich die Pötte im Winter geschützt unterstelle.

Re: Rückwärts wachsende Hostas

Verfasst: 22. Jul 2019, 19:41
von biene100
Hm,- das verstehe dann wer kann. :-[
Wenn sich andere wohlfühlen und das Unkraut undulata plötzlich verschwindet ist das wirklich seltsam. :-X

Und die Töpfe sind auch nicht übervoll. Obwohls da auch Stimmen gibt die sagen Hostas mögen das. Ich kanns mir nicht vorstellen dass das gut tut, wenn sie so reingepfercht sind und gebe ihnen auch Platz.

Aber dass Hostas breite Schalen lieber haben sollen hab ich noch nirgends gelesen. Kann aber wohl nicht am Versagen Schuld sein denk ich mir.
Nur: Untersetzer gibt bei mir keine. Da hätte ich zuviel Angst dass Wasser stehenbleibt und sie dann faulen.

Re: Rückwärts wachsende Hostas

Verfasst: 22. Jul 2019, 19:56
von lonicera 66
Die Unterschalen habe ich letztes Jahr angeschafft, es war einfach zu heiß, auch im Schatten.
Das Gießen hat nichts genützt, die Erde war von der Hitze knochentrocken und das Gießwasser rann ungenutzt ab.

Unterschale voll gefüllt, nach 1-2 Stunden war das Wasser weg. Nach 2,3 Tagen war die Erde unten im Pott schon wieder trocken und die Pflanze schlappte ein wenig.

Wieviel man gießen muß, ohne das die Pflanze ersäuft hat man ja schnell raus.

Re: Rückwärts wachsende Hostas

Verfasst: 22. Jul 2019, 20:42
von RolfGF
lonicera hat geschrieben: 22. Jul 2019, 19:19
Und nur Schalen, damit die Wurzeln in die Breite können.


Warum sollten Hosta-Wurzeln in die Breite wollen? AFAIK ist es genau umgekehrt: Lieber etwas höhere Töpfe, damit die Wurzeln in die Tiefe wachsen können.
Hostas von unten zu gießen ist AFAIK keine gute Idee.

Re: Rückwärts wachsende Hostas

Verfasst: 23. Jul 2019, 07:05
von Krümel
biene100 hat geschrieben: 22. Jul 2019, 19:09
Aber teilen und somit verjüngen schadet sicher nicht. Meine Patriot ist eine meiner ältesten, ein großer Horst der viel Nachmittagssonne bekommt und das gut wegsteckt. letztes Jahr sah ich sie von der Mitte aus verkahlen. Sie war trotzdem schön, weil sie einfach ein großer Horst ist. Heuer hab ich sie rausgeholt und in 6 Teile geteilt. 3 hab ich wieder dort eingepflanzt, die anderen drei bekamen Töpfe. Es geht allen supergut. Striptease wächst auch sehr gut hier.

Und Krümel welche Bedingungen haben sie bei Dir?


Bei mir haben sie's nicht unbedingt sehr feucht, aber sie wachsen in einem Nordhang mit wenig Sonne morgens und spätnachmittags. Trockenheit kann ich insofern ausschliessen, als höchst punktuell verteilt einige dahinsterben, während ihre Nachbarinnen putzmunter sind.

Aber ich denke, biene, dass du da was Wahres angesprochen hast - dass sie eine Verjüngung nötig haben, ist die einzige bisherige Erklärung, die hier zutreffen könnte. Bloss, warum hört und liest man das nirgends?

Re: Rückwärts wachsende Hostas

Verfasst: 23. Jul 2019, 07:46
von lord waldemoor
hosta sind stauden und bei stauden liest man dass die verjüngung brauchen, nur meine patriot, die ich schon lange habe, lässt sich schlecht teilen als eintrieber

Re: Rückwärts wachsende Hostas

Verfasst: 23. Jul 2019, 07:47
von lonicera 66
hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Hostas von unten zu gießen ist AFAIK keine gute Idee.[/quote]

So? Warum nicht?
Wurzelfäule ist hier kein Problem bis jetzt, daran kann es nicht liegen.
[quote]Wieviel man gießen muß, ohne das die Pflanze ersäuft hat man ja schnell raus.


Wenn ich von oben gieße, läuft alles zwischen Ballen und Topfrand gleich nach unten. Dann kann ich auch gleich den Untersetzer voll füllen. ???

Seit wir hier wohnen, mache ich es so, vorher im alten Garten konnte ich anders wässern.

Wenn hier tagsüber 27° herrschen, ist alles furzetrocken.
Ich gärtnere hier auf 420münN und bei beständigem Wind, hier trocknet alles aus.

Re: Rückwärts wachsende Hostas

Verfasst: 23. Jul 2019, 07:57
von Krümel
lord hat geschrieben: 23. Jul 2019, 07:46
hosta sind stauden und bei stauden liest man dass die verjüngung brauchen


Na, das ist in dieser Verallgemeinerung nicht richtig. Es gibt zig Stauden, die keine Verjüngung brauchen oder - im schlimmeren Fall - es ganz übel nehmen.

Lord, hast du denn niemals solche Probleme gehabt mit dem Rückwärtswachsen?