Seite 1 von 2
Salvia guaranitica?
Verfasst: 7. Sep 2019, 19:30
von troll13
Heute früh war bin ich nach dem Wocheneinkauf noch mal kurz über einen Staudenflohmarkt gelaufen und konnte einem dunkelvioletten Salbei nicht widerstehen. Die Verkauferin kannte den botanischen Namen jedoch nicht.
Ich glaube, ich kann sie jedoch inzwischen als Salvia guaranitica identifizieren. Ist das richtig? Die Pflanze ist etwa einen Meter hoch und die ca. 5 cm langen Einzelblüten sind in Wirklichkeit wesentlich violetter als auf dem Foto.
Die Frau meinte, mit Abdeckung wäre sie sogar winterhart. Da bin ich jedoch zunächst etwas skeptisch. Hat jemand diesen Salbei auch und es schon mal im Freiland versucht?
Ich würde ihn sonst zusammen mit meinen Fuchsien im Keller überwintern. Welche Erfahrungen und Kulturtipps habt ihr?
Re: Salvia guaranitica?
Verfasst: 7. Sep 2019, 19:40
von Blommor2.0
Ich habe eben gelesen, winterhart bis 0Grad 8)
Coen Jansen sagte mir mal, "Warum willst Du die Pflanze überwintern? Sie blüht fünf Monate und kostet 4 Euro. Lohnt die Mühe?" Natürlich will er verkaufen, aber ganz Unrecht hat er mE nicht. Damit will ich aber auf keinen Fall ein Plädoyer für Wegwerfpflanzen geschrieben haben.
Re: Salvia guaranitica?
Verfasst: 7. Sep 2019, 20:00
von troll13
5 Monate Blütezeit hört sich schon mal gut an.
Die Pflanze sieht recht "staudig" aus. Warum sollte man sie nicht zurückschneiden und frostfrei überwintern. Ich stelle mir vor, dass sie nächstes Jahr noch üppiger werden könnte.
Re: Salvia guaranitica?
Verfasst: 7. Sep 2019, 20:19
von Christina
Mein S. guaranitica zeigt ein klares mittelblau, ins violette geht der nicht. Auch die Blüten sind kleiner als 5 cm. Hier hat er den letzten Winter ausgepflanzt mit ein wenig Laubschüttung obenauf gut überstanden.
Deiner könnte der S. amistadt sein, der hat hier den letzten Winter nicht überlebt.
Re: Salvia guaranitica?
Verfasst: 7. Sep 2019, 20:24
von lerchenzorn
Ich würde sie im Sommer auspflanzen, im späten Herbst herausnehmen und in einem ausreichend großen Kübel kalt und frostfrei überwintern. Bei 'Amistad' - halte ich auch für möglich, dass das Deine Pflanze ist - hat das im letzten Winter gut funktioniert und die Pflanze steht seit Anfang August in üppiger Blüte.
Salvia guaranitica und seine Hybriden werden, so weit ich gelesen habe, selbst in England frostfrei überwintert, bestenfalls mit sehr dicker Mulchdecke im Freiland gelassen.
Re: Salvia guaranitica?
Verfasst: 7. Sep 2019, 20:34
von Scabiosa
Im naheliegenden Park blühte 'Amistad' im vergangenen Jahr bis weit in den November. (Meine eigene Pflanze hatte ich auch auf einem Herbstpflanzenmarkt gegen eine kleine Spende erworben und noch ins Beet gepflanzt). Sie hat den Winter nicht überlebt.

Re: Salvia guaranitica?
Verfasst: 7. Sep 2019, 20:37
von lerchenzorn
Ein tolles Erinnerungsbild hast Du behalten.
Re: Salvia guaranitica?
Verfasst: 7. Sep 2019, 20:48
von troll13
Danke für euere Antworten. :D
Ich habe inzwischen einwenig gegoogelt. 'Amistad' dürfte es wirklich sein, wenn es nicht noch andere Sorten mit fast schwarzen Kelchblättern geben sollte.
Diesen Winter wird sie jedenfalls zusammen mit den Fuchsien im Keller verbringen. Sie sieht nicht so aus als würde sie wirklich verholzen sondern "staudig" wachsen. Dann müsste sie eigentlich nächstes Jahr kräftiger aus dem Boden austreiben oder sehe ich das falsch?
Re: Salvia guaranitica?
Verfasst: 7. Sep 2019, 20:57
von enaira
Du könntest auch jetzt noch Stecklinge schneiden, falls ausreichend Triebe dran sind. So mache ich das, und die überwintern dann am Kellerfenster.
Letztes Jahr drei Steckis geschnitten, alle gewurzelt, alle überlebt, und jetzt wachsen und blühen hier drei schon recht große Pflanzen!
Re: Salvia guaranitica?
Verfasst: 7. Sep 2019, 21:04
von troll13
Wenn das so einfach ist, dann müsste man diesen Salbei gut als Lückenfüller für die Löcher in den beeten nutzen können, die entstehen, wenn sich die Blüte der Sommerblüher wie Phloxe und Co. dem Ende zuneigt. :D
Re: Salvia guaranitica?
Verfasst: 7. Sep 2019, 21:10
von lerchenzorn
Er kann mächtig werden, verschattet aber darunter stehende Stauden wiederum nicht so stark, dass sie gleich eingehen. Ich denke auch, dass er sommerliche Lücken gut ausfüllt. Die Basis wird sehr kräftig und der Wuchs kann schon im ersten Jahr gewaltig sein. Ich hatte ein leicht gilbendes, kleines Exemplar bekommen. Das ist nach dem Auspflanzen und ein paar kräftigen Düngergüssen förmlich explodiert.
troll13 hat geschrieben: ↑7. Sep 2019, 20:48... 'Amistad' dürfte es wirklich sein, wenn es nicht noch andere Sorten mit fast schwarzen Kelchblättern geben sollte. ...
Doch, gibt es. In Helsinki haben wir im August 'Black and Bloom' gesehen. Der hat, wie vielleicht noch andere
guaranitica-Hybriden, ebenfalls schwärzliche Kelche, aber für mein Empfinden klar dunkelblaue Blüten. 'Black and Blue' findet sich auch noch als Sortenname.
Re: Salvia guaranitica?
Verfasst: 7. Sep 2019, 21:25
von troll13
Auf dieser
Seite werden beide gezeigt.
'Amistad# kommt für meine Pflanze schon hin.
Ich werde Enairas Vorschlag mit Stecklingen ausprobieren. Einjährige Pflanzen werden vermutlich noch nicht so ausladend sein, dass man sie in meinen Beetpflanzungen nicht als Zwischenpflanzung verwenden könnte.
Und für eine wuppige Kübelpflanze finde ich auch Platz in meiner Sitzecke.
Re: Salvia guaranitica?
Verfasst: 7. Sep 2019, 21:33
von enaira
troll13 hat geschrieben: ↑7. Sep 2019, 21:25Einjährige Pflanzen werden vermutlich noch nicht so ausladend sein, dass man sie in meinen Beetpflanzungen nicht als Zwischenpflanzung verwenden könnte.
Ich versuche morgen mal ein Habitusbild zu machen.
Auch einjährige Pflanzen werden schon recht groß, und mein Kübelexemplar (mit Langzeitdünger) macht seine Nachbarn schon fast platt.
Aber die Beschreibung von Lerchenzorn passt schon sehr gut.
An dem einen ausgepflanzten Exemplar habe ich in diesem Jahr erstmalig Neutriebe an der Basis entdeckt. Mit der Pflanze werde ich zum dritten und vermutlich letzten Mal eine Überwinterung versuchen. Ich hatte von jemandem gehört, sein Exemplar habe mit einer dicken Mulchschicht kurzzeitig zweistellige Minusgrade überstanden. So kalt waren die letzten Winter hier doch gar nicht. Ob möglicherweise der (eher feuchte) Lehmboden hier im Winter ein Problem ist)? Die Töpfe im Keller brauchten wenig Wasser...
Re: Salvia guaranitica?
Verfasst: 7. Sep 2019, 21:35
von lerchenzorn
Ich würde beides versuchen. Stecklinge sind hier ebenfalls geglückt, aber der alte Stock lässt sich ohne weiteres ausstechen und kommt selbst locker eingeschlagen im Kübel gut durch. Der ist hart im Nehmen.
Bild vom letzten Jahr: So sah die im Juni noch schwächliche Pflanze dann im September aus.

Und so im November:

Re: Salvia guaranitica?
Verfasst: 7. Sep 2019, 21:57
von troll13
Gut, dass ich diesen Abstecher auf den Pflanzenflohmarkt doch noch gemacht habe und die "Katze im Sack" gekauft habe. :D ;D :D