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Windelkompost

Verfasst: 8. Dez 2019, 11:32
von micc
Moin zusammen!

Das kann man bestimmt nicht ernst nehmen, oder?! Vielleicht sollte ich mich mal melden, auch wenn ich nur Katzenklo anbieten kann.

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/wir-nehmen-gebrauchte-windeln-kostenlos-an-/1272328685-18-2144


:)
Michael

Re: Windelkompost aber nicht

Verfasst: 8. Dez 2019, 11:48
von Bristlecone
Da könnte der Begriff "Wurmkompost" eine ganz neue Bedeutung bekommen.

Re: Windelkompost noch nicht

Verfasst: 8. Dez 2019, 12:17
von Zausel
Ist an denen so viel kompostierbar?

Re: Windelkompost

Verfasst: 8. Dez 2019, 12:24
von dmks
Auch in jeder normalen Kompostanlage (mal ohne Windeln) werden nach der Kompostierung Berge von Kunststoff ausgesiebt!
Normaler Vorgang.

Re: Windelkompost

Verfasst: 8. Dez 2019, 12:35
von Quendula
Dieses quellende Granulat, was in den Windeln ist, nehmen doch einige hier als Zuschlagstoff für Pflanzenkübel oder auch im Garten ???. Oder? Mir ist so, als hätte ich davon schon bei pur gelesen.
Scheint also nicht so dramatisch oder ingesund zu sein. Baut sich das mit der Zeit auch ab?


Der Papieranteil der Windeln und die Fäkalien werden abgebaut. Nur der Plasteanteil, der ja nötig ist, damit die Windel nach außen hin trocken bleibt ... tja, was wird daraus? Desweiteren sind in den Windeln eingewickelt oft die benutzten Feuchttücher ... woraus bestehen die? Irgendein Mix mit Zellstoff.

Hab grad mal ein paar Packungsaufdrucke von Windeln durchgelesen: "Zellstoff aus FSC-Mix", "frei von Naturlatex", steht drauf. Nicht viel über sonstige Bestandteile. Ich hatte mal über eine Werbemaßnahme kompostierbare Windeln ausprobiert. Mich aber nie getraut, das wirklich bei mir zu kompostieren.

Re: Windelkompost aber nicht

Verfasst: 8. Dez 2019, 12:35
von Monti
Bristlecone hat geschrieben: 8. Dez 2019, 11:48
Da könnte der Begriff "Wurmkompost" eine ganz neue Bedeutung bekommen.


Genau mein Gedanke beim lesen der Überschrift. ;D

Re: Windelkompost

Verfasst: 8. Dez 2019, 12:52
von Cryptomeria
Wir hatten in den 80-igern 3 Kinder in 3 Jahren und hatten einiges zu wickeln. Wir benutzten Baumwollhöschen, + - windeln und die entsprechenden Einlagen ( völlig ohne Plastik, kompostierbar, ich weiß nicht mehr , wie sie hießen ). Wir hatten überhaupt keinen Müll, denn die Baumwolltücher wurden gewaschen und die Einlagen im Garten auf einen großen Haufen gestapelt. Diesen Stapel habe ich nie weiterverwendet, aber er war nach relativ kurzer Zeit komplett zersetzt. Pampers oder sonstige Plastikteile benutzten wir nie. Es gab nie Hautprobleme bei den Kids.
VG Wolfgang

Re: Windelkompost

Verfasst: 8. Dez 2019, 12:59
von Quendula
Dass das der bessere Weg, nicht der einfachere ;), ist, ist unbestritten, Wolfgang :D. Aber das ist ja hier nicht das Thema :).


Die Außenhülle der Einwegwindeln ist standardmäßig aus Polyethylen (PE) gefertigt und umschließt einen sogenannten Saugkörper, der aus modernem Zellstoffmaterial hergestellt worden ist. Ein weiteres Umweltproblem bei den meisten modernen Windeln stellt überdies auch die Tatsache dar, dass dieser Saugkörper oft mit einem Superabsorber in Gestalt unterschiedlichster Polymersalze angereichert wird... Bestandteile des inneren Saugkörpers. Hier wären beispielhaft zu nennen: Vaseline, Stearylalkohol, diverse Arten dünnflüssiger Parafine sowie unterschiedlichste Extrakte der Aloe barbadensisis.

Sind die Dinge so wünschenswert auf dem Kompost?


Der-Mittwochs-Kompost-siebt: klar, aussieben sollte man hinterher. Aber nicht alles Unerwünschte lässt sich doch dabei entfernen, oder?

Vlt ist es ja erst mal ein studentisches Projekt und es wird untersucht, ob das sinnvoll ist ???. Aber das jetzt, nach wieviel? Jahren Wegwerfwindel ????! Garantiert gab es schon Studien dazu und Ergebnisse. Sonst gäbe es ja nicht seit Jahrzehnten die Bestrebungen, Ökowindeln oder kompostierbare Windeln auf den Markt zu bringen.

Re: Windelkompost

Verfasst: 8. Dez 2019, 12:59
von Staudo
Wegwerfwindeln verrotten nicht. Ich durfte mal einen älteren Windelkompost wegräumen. Die Folie war logischerweise noch da, aus dem Feuchtigkeitsabsorber war eine glibbrige Masse geworden. Das Zeug ist auch ein Kunststoff.

Re: Windelkompost- nein danke!

Verfasst: 8. Dez 2019, 13:00
von Zausel
Windeln sind Mehrkomponentenabfall, wenn man vorher richtig trennen würde ... ;D

Re: Windelkompost

Verfasst: 8. Dez 2019, 13:04
von Quendula
;D
Und da waren sie wieder, meine drei Probleme.

Re: Windelkompost

Verfasst: 8. Dez 2019, 13:25
von thuja thujon
Staudo hat geschrieben: 8. Dez 2019, 12:59Wegwerfwindeln verrotten nicht.
Sind Unis nicht auch mal dafür da, Sachen machbar zu machen, die nicht machbar sind?

Kann mir das schon vorstellen, Kompostierverfahren entwerfen, das zwar den Mist und die Cellulose abbaut, den Superabsorber aber erhält und beim anschließenden Aussieben nur die Folien entfernt. Könnte ein sehr gut wasserspeichernder Substratzuschlagstoff mit standardisierten Nährstoff- und Salzgehalten für zB Dach- oder Kübelsubstrate sein.
Ich kann an Müllrecycling nicht viel verwerfliches finden. Ist doch eine gute Idee dem Windelmist was positives abzuringen. Mit Baumwollwindeln auskochen braucht man den meisten jungen Eltern nicht kommen.

GeoHumus heißt übrigens der Superabsorber auf Lavamehl für Gießfaule. Hält etwa 2-3 Jahre die Wasserspeicherfähigkeit, der Kunststoff deutlich länger, baut aber überraschend zügig ab.

Re: Windelkompost

Verfasst: 8. Dez 2019, 13:38
von Secret Garden
Wenn es gelänge, die Kunststoffanteile wirklich herauszutrennen, wäre das eine prima Sache. Zur Zeit enthält das durchgesiebte Substrat aus den Kompostierwerken Unmengen kleiner Plastikstückchen und Folienfetzen, die man auf den damit gedüngten Äckern bewundern kann. :-\ >:(

Re: Windelkompost

Verfasst: 8. Dez 2019, 13:42
von Gartenplaner
Das Problem bei den Superabsorbern ist doch aber, dass sie die Feuchtigkeit aufnehmen - aber nicht mehr so einfach hergeben wollen, sondern recht "fest" binden.

Re: Windelkompost, aber nicht

Verfasst: 8. Dez 2019, 14:55
von Bristlecone
Mich würde die Energiebilanz interessieren. Ich vermute, die ist nicht gerade positiv.

Wieso nicht - wie den übrigen Hausmüll auch - erst alles in die Biogasanlage, dann nach Abtrennen von Metall den Rest verbrennen und die Abwärme zur Stromerzeugung und für Fernwärme nutzen.