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Frühling 2020: Spätfrostschäden an Gehölzen - bitte berichtet eure Beobachtungen

Verfasst: 23. Mär 2020, 09:02
von Bristlecone
In Analogie zu dem "Frostthread" von 2012 eröffne ich mal einen Thread zum diesjährigen Spätfrost.

Klar ist, dass die Blüten der Magnolien, sobald die Knospen auch nur leicht angetrieben waren, Schaden genommen bzw. in aller Regel vollständig hinüber sind. Ebenso die meisten anderen Blüten.
Bei früheren heftigen Spätfrösten wurde berichtet, dass Poncirusblüten diese gut weggesteckt hätten.
Wenn es jetzt ähnliche Beobachtungen über frostresistente Blüten gibt, fände ich das interessant

Interessieren würde mich insbesondere aber, wie vegetative Teile, also Laub und Jungtriebe, mit den Spätfrösten zurechtkommen.

So ist im Feb 2012 meine Parrotia persica so stark geschädigt worden, dass das Kambium zwischen Holz und Rinde in Bodennähe dem Hallimasch nichts mehr entgegenzusetzen hatte und die Pflanze im selben Frühjahr abstarb. Damals hatten wir allerdings unter -15 °C, allerdings war es erst Februar, doch stand die Pflanze nach dem milden Winter im Saft und blühte.

Heute Nacht wareen es um -5 °C, am Boden natürlich noch darunter. Die nächten Nächte werden ähnlich bzw. noch etwas kälter.


Die neu gepflanzte Parrotia ist bereits grün, bzw. war.
Auch Parrotiopsis war bereits in Blüte und ausgetrieben.
Weit ausgetrieben waren Acer triflorum, Acer mandshuricum und diverse Acer palmatum. Das Laub ist hin, Triebschäden wird man in den nächsten Wochen sehen.

Eine Konsequenz aus solchen Spätfrösten - die ja häufiger werden sollen - könnte für mich sein, zukünftig auf eher spät austreibende Gehölze zu achten.

Re: Frühling 2020: Spätfrostschäden an Gehölzen - bitte berichtet eure Beobachtungen

Verfasst: 23. Mär 2020, 10:16
von Alstertalflora
Moin.
Bei mir hat es die Jungtriebe meiner Photinia erwischt, dabei hatte ich sie, noch im Kübel, in den vorderen überdachten Hauseinganggestellt. ( Ich Dussel, hätte ich sie bloß in den Wintergarten getan-dort blieb es frostfrei).
Mal sehen, ob die Triebe sich wieder aufrichten :-\.
Edit: Es war Wassermangel. Ich hab sie gegossen, und nun richten die Triebe sich wieder auf. *erleichtert aufatmend *

Re: Frühling 2020: Spätfrostschäden an Gehölzen - bitte berichtet eure Beobachtungen

Verfasst: 23. Mär 2020, 10:48
von zwerggarten
@ brissel: musstest du so einen thread aufmachen? mir fiel mit carpinus fangiana gerade ein potentieller opferkandidat im topflager ein, den ich nicht vorsorglich eingeräumt hatte – er hatte aber auch erst nur dicke knospen... :P

Re: Frühling 2020: Spätfrostschäden an Gehölzen - bitte berichtet eure Beobachtungen

Verfasst: 23. Mär 2020, 11:05
von Gartenplaner
Alstertalflora hat geschrieben: 23. Mär 2020, 10:16
...
Edit: Es war Wassermangel. Ich hab sie gegossen, und nun richten die Triebe sich wieder auf. *erleichtert aufatmend *

Kann aber auch sein, dass die Pflanze einen gewissen Schutzmechanismus hat - viele Pflanzen können zum Frostschutz Wasser aus gefährdetem Gewebe "abziehen" und nachher wieder "zurückpumpen".

Mir hats über zwei Jahre Poncirus durch späte tiefere Nachtfröste vollkommen zerlegt, allerdings waren die Nachtfröste mit bis -6 erst Ende April, Anfang Mai, im ersten Jahr starben nach den Frösten schon viele Äste ab, im zweiten Jahr war es dann ganz vorbei nach dem Spätfrost.

Re: Frühling 2020: Spätfrostschäden an Gehölzen - bitte berichtet eure Beobachtungen

Verfasst: 23. Mär 2020, 12:33
von Conni
Wir hatten letzte Nacht -6°C, heute Nacht -8°C, dazu Ostwind. Ich habe gerade eine Runde im Garten gemacht.
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An den Blüten von 'Lennei alba' ist leider gar nichts mehr "alba":
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Die Blüten von M. soulangiana sehen nicht besser aus:
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Magnolia stellata 'Ballerina' wirkt unbeeindruckt (wie alle Jahre):
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An Magnolia kobus borealis waren die Blüten gestern noch alle weiß, heute haben doch ein paar Schaden genommen:
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Die Wisteria im Laubengang haben abertausend Blütenknospen. Ob sie überlebt haben, weiß ich noch nicht, aber sie fühlen sich nicht gut an:
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Bis Donnerstag bleiben die Nachttemperaturen wie sie diese Nacht waren, erst am Freitag wird es besser. Und die endgültigen Schäden werden wir wohl erst im Mai sehen. Jedenfalls war 2018 erst im Mai klar, dass ein paar alte Hamamelis und Magnolia 'Tina Durio' kaum noch austreiben werden. 'Tina Durio' hatte im letzten Jahr ein paar zaghafte neue Triebe in Stammnähe gemacht, sie steht noch, aber ich fürchte, dass sie die jetzigen Fröste nicht übersteht.
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Die Hamamelis haben hier schon alle dick geschwollene Laubknospen mit ersten Blattspitzen, die rauslugen. Ich fürchte, das geht schief. :-\
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Re: Frühling 2020: Spätfrostschäden an Gehölzen - bitte berichtet eure Beobachtungen

Verfasst: 23. Mär 2020, 16:07
von zwerggarten
hier in den gärten sind die aprikosenblüten zartchamoisschimmernd... :-X

und aber ach, die magnolien... :'(

die wunderbar frühblühende magnolia sinostellata war vor ein paar tagen noch ein leuchtendweißer blütentraum, knapp vor der vollblüte... immerhin sah ich sie so deswegen überhaupt und konnte ihren schönen duft schnuppern – bis zum nächsten jahr dann. :-\

edit: ich weiß nicht, warum das bild mal wieder gedreht wird. >:(

Re: Frühling 2020: Spätfrostschäden an Gehölzen - bitte berichtet eure Beobachtungen

Verfasst: 23. Mär 2020, 17:56
von AndreasR
Hier waren es heute Nacht -2°C, und es sieht so aus, als dürfte dieser Wert auch in den kommenden Nächten nicht großartig überschritten werden. Aus der Ferne sahen Magnolien und Co. hier noch gut aus; meine Rose auf der Wiese hat hier und da ganz leicht gekräuselte Austriebe, ebenso die kleine Hortensie an der Terrasse, die in den vergangenen vier Jahren jedes Mal abgefroren ist (und die in der Sommertrockenheit regelmäßig fast verdurstet ist). Prunus incisa, japanische Ahorne und Clematis in Töpfen hatte ich vorsichtshalber ins Gartenhaus gestellt, das scheint soweit gut geklappt zu haben. Ich hoffe inständig, dass wenigstens dieses Jahr der Spätfrost-Kelch mal an uns vorübergeht...

Re: Frühling 2020: Spätfrostschäden an Gehölzen - bitte berichtet eure Beobachtungen

Verfasst: 24. Mär 2020, 17:41
von Bristlecone
Vorsichtig optimistisch bin ich, was die asiatischen Ahorne angeht, die schon recht weit ausgetrieben haben.
Das Laub von Acer trifolium, A. palmatum, A. mandshuricum und A. distylum sieht immer noch unversehrt aus. Selbst wenn sich das noch ändert, dürften die Triebe selbst am Leben bleiben.

Erwartungsgemäß erfroren ist der Neutrieb von Emmenopterys henryi.
Aber auch bei Rubus odoratus ist der Neuaustrieb hin.

Größtenteils erfroren sind die Blüten von Corylopsis. Mit leichteren Schäden bislang davongekommen scheint Parrotiopsis, die war schon weit aufgeblüht, aber das mus sich erst noch genauer zrigen.

Re: Frühling 2020: Spätfrostschäden an Gehölzen - bitte berichtet eure Beobachtungen

Verfasst: 25. Mär 2020, 08:32
von Staudo
Hier haben die Blüten der Forsythien deutliche Frostschäden.

Re: Frühling 2020: Spätfrostschäden an Gehölzen - bitte berichtet eure Beobachtungen

Verfasst: 25. Mär 2020, 09:40
von Bristlecone
Die Glyzine - frei stdhend, nicht an der Hauswand - hatte einen überreichen Ansatz an Blütenknospen.
Die ganten Blütenstände sind jetzt in der Knospe papierartig eingetrocknet. Ich denke, das ist wirklich nicht die Kälte allein, sondern Frosttrocknis. Tagsüber strahlender Sonnenschein, Luftfeuchtigkeit unter 20 % und nachts um -5 Grad, das ist einfach zuviel.

Re: Frühling 2020: Spätfrostschäden an Gehölzen - bitte berichtet eure Beobachtungen

Verfasst: 25. Mär 2020, 09:46
von lord waldemoor
wenn du wisteria meinst, die sind sehr empfindlich gegen frost
das zyklamenlaub ist hier auch gefriergetrocknet

Re: Frühling 2020: Spätfrostschäden an Gehölzen - bitte berichtet eure Beobachtungen

Verfasst: 25. Mär 2020, 09:59
von malva
GG hat gestern Schäden in der weidenblättrigen Birne entdeckt, gepflanzt 2014. Für ihn ist es der Weltmeisterbaum. ;)
Ich hab' mich sehr gefreut genau diese Veredelung zu finden. Das war und ist mein :) Baum.
Sind das Frostschäden in der Rinde? Ich überlege Wundverschluß? Eine Abdeckung mit einer Binde? Damit hab ich vor Jahren schon mal einen Rambler gerettet und aktuell trägt ein japanischer Zierahorn so einen Schutz. Ich weiß nicht recht, was zu tun ist.
Vielleicht habt ihr Rat.

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Re: Frühling 2020: Spätfrostschäden an Gehölzen - bitte berichtet eure Beobachtungen

Verfasst: 25. Mär 2020, 10:00
von malva
Ich hoffe, man kann überhaupt genügend erkennen. ???

Re: Frühling 2020: Spätfrostschäden an Gehölzen - bitte berichtet eure Beobachtungen

Verfasst: 25. Mär 2020, 10:07
von Bristlecone
Ich kann's nicht genau erkennen, aber nach Frostschaden sieht das eher nicht aus.

Abwarten - auch wenn's schwerfällt.
Kein Wundverschluss, keine Binde.

Re: Frühling 2020: Spätfrostschäden an Gehölzen - bitte berichtet eure Beobachtungen

Verfasst: 25. Mär 2020, 10:08
von malva
Danke!