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Trennvlies im Gehölztopf ist fies (?)
Verfasst: 4. Apr 2020, 09:30
von neo
Ich habe seit ca. 10 Jahren einen jap. Ahorn im Topf. Da er jetzt in seinem "Endtopf" steckt (einen grösseren wird es nicht geben), musste ich in dieses Jahr mal rausheben, die Wurzeln etwas beschneiden, etwas neues Substrat rein. Was ich völlig vergessen hatte, ich hatte ein Vlies als Trennung zwischen Substrat und Drainage eingebaut. Somit sehe, oder sah ich den Sinn des Vlieses durchaus ein (wie es halt so beschrieben wird). Aber...,das Vlies war wirklich fies verwachsen mit dem Wurzelwerk und ich habe geflucht bis ich das Vlies raushatte, geb ich zu.
Der Ahorn steht inzwischen wieder in seinem Topf, ohne Trennvlies, aber mit guter Drainageschicht (die er im Prinzip vorher schon hatte).
Sind diese Trennvliese bei Gehölzen in Kübeln wirklich so wichtig, oder wie handhabt ihr das, wie sind eure Erfahrungen?
Re: Trennvlies im Gehölztopf ist fies (?)
Verfasst: 4. Apr 2020, 09:35
von thuja thujon
Ich nutze kein Trennvliess und keine Drainage. Ich nutze durchlässige Erden oder wenn sie das nicht mehr sind, topfe ich um.
Wenn die Abzugslöcher zu groß für zu feine Erde ist, lege ich entweder die Hausverputzgitter oder ähnliches feinmaschiges Netz darüber. So rieselt weniger Substrat raus, gerade bei Kakteen oder Bonsai bzw mineralischen Substraten immer ein Thema.
Re: Trennvlies im Gehölztopf ist fies (?)
Verfasst: 4. Apr 2020, 09:42
von Lokalrunde
Ich benutze sowas nicht.
Auch keine Drainageschicht.
Stelle ich mir auch blöde vor wenn der Wurzelschnitt ansteht.
Ich mische mir das Substrat so zurecht das das Wasser gut abläuft.
Mit Staunässe hatte ich noch nie ein Problem.
Re: Trennvlies im Gehölztopf ist fies (?)
Verfasst: 4. Apr 2020, 10:28
von Natternkopf
Ein Vlies zum trennen von Schichten verwende ich gerne bei Saison Bepflanzungen in Töpfen.
Zum Beispiel mit den Tomaten 🍅
So "versumpft" die Drainageschicht kaum. Der Handhabungsvorteils ist für mich eben so wertvoll.
Beim Töpfe ausräumen ist das Drainagematerial (Blähton, Steine) kaum vererdet und ich kann es nur kurz über ein Sieb lassen und in den Lagerbereich zurück geben.
Ein Trennvlies, über ein paar Jahre wird immer durchwachsen, egal wie dick das Vlies ist.
Finde ich jedoch auch nicht so schlimm.
Unterhalb alles abschneiden und das Gefummel hält sich in Grenzen.
Beispiel doch noch entdeckt. :)
Hatte ich
hier so vorgefunden und wieder so gemacht
Ohne Trennvlies würde das "versumpfen".
Grüsse Natternkopf
Re: Trennvlies im Gehölztopf ist fies (?)
Verfasst: 4. Apr 2020, 10:48
von Roeschen1
Ich benutze kein Vlies, bei den Pflanzen, die lange im gleichen Topf bleiben.
Es kommen Tonscherben zum Einsatz, die manchmal auch durchwurzelt sind, die leicht zu entfernen sind.
Re: Trennvlies im Gehölztopf ist fies (?)
Verfasst: 4. Apr 2020, 11:12
von andreasNB
Natternkopf hat geschrieben: ↑4. Apr 2020, 10:28Ein Vlies zum trennen von Schichten verwende ich gerne bei Saison Bepflanzungen in Töpfen.
Zum Beispiel mit den Tomaten 🍅
So "versumpft" die Drainageschicht kaum. Der Handhabungsvorteils ist für mich eben so wertvoll.
Beim Töpfe ausräumen ist das Drainagematerial (Blähton, Steine) kaum vererdet und ich kann es nur kurz über ein Sieb lassen und in den Lagerbereich zurück geben.
Ich halte es wie Natternkopf.
Zumindest manchmal.
Wenn ich grad nix zur Hand habe und zu faul bin gibt es später die Fummelei...
Bei Kübelpflanzen habe ich keine DrainageSchicht.
Re: Trennvlies im Gehölztopf ist fies (?)
Verfasst: 4. Apr 2020, 16:28
von neo
Lokalrunde hat geschrieben: ↑4. Apr 2020, 09:42Auch keine Drainageschicht.
Stelle ich mir auch blöde vor wenn der Wurzelschnitt ansteht.
Ich mische mir das Substrat so zurecht das das Wasser gut abläuft.
Mit Staunässe hatte ich noch nie ein Problem.
Drainage ist eigentlich kein Problem. Meine Töpfe sind eigentlich immer gut durchwurzelt wenn ich mal was dran mache. Und so ständig ganz regelmässig mache ich es nicht. 8) ;)
Und wenn Gehölze für länger im Topf bleiben sollen finde ich ein sehr durchlässiges Substrat nicht immer gut ( je nachdem wer es ist), ausser das wäre gut wasserhaltend aber ich glaube nicht? Kommt ja immer drauf an wer im Kübel lebt.
Bei den Tomaten sehe ich den Sinn durchaus ein, aber die sind ja saisonal.
Drainage finde ich interessant, dass einige das nicht machen, das ist bei mir ein Automatismus.
Re: Trennvlies im Gehölztopf ist fies (?)
Verfasst: 4. Apr 2020, 18:38
von Amur
Mir ist mal ein Enzianbusch abgesoffen weil die Wurzeln die (zu wenigen) Abzugslöcher verstopft hatten.
Danach hab ich ne Zeit lang Vlies eingelegt.
Aber nachdem das genauso durchwachsen wurde, hab ich das wieder bleiben lassen. Jetzt topfe ich eher öfter um und bohre viele zusätzliche Abzugslöcher unten rein.
Einjährige mach immer ohne Drainage, die kriegen eine durchlässige Schicht aus Split unten rein und die wandert dann komplett auf den Kompost. Bzw. die allermeisten brauchen das eh ned, die kommen auch so gut klar. Lieber ein paar Löcher mehr unten rein bohren. Ist bei Kunststoff ja gar kein Problem und bei Tontöpfen geht das auch gut.
Re: Trennvlies im Gehölztopf ist fies (?)
Verfasst: 5. Apr 2020, 10:21
von neo
Amur hat geschrieben: ↑4. Apr 2020, 18:38Lieber ein paar Löcher mehr unten rein bohren. Ist bei Kunststoff ja gar kein Problem und bei Tontöpfen geht das auch gut.
Ja, guter Hinweis, je mehr Loch desto besser. ;)
Wie kriegst du das bei Tontöpfen gut hin? (Da hätte ich Angst, das mir der Topf „davonspringt“.)
Re: Trennvlies im Gehölztopf ist fies (?)
Verfasst: 5. Apr 2020, 19:41
von thuja thujon
Im günstigsten Fall drücken beim Tonmtopf die Ringelwurzeln die ganze Pflanze nach oben aus dem Topf raus. Wenn das Substrat so schlecht ist das sich die Wurzeln wegen der angereicherten Nährstoffe an der Tonwand festgefressen haben, klappt das natürlich nicht mehr.
Ansonsten, Löcher in Tontöpfe kann man mit einem Steinbohrer ohne Schlag reinschälen.
PS: duchlässige Erden können auch viel Wasser speichern. Manchmal deutlich mehr als Erden, die zu Staunäse neigen, bei denen auch eine Drainage nichts hilft.
Re: Trennvlies im Gehölztopf ist fies (?)
Verfasst: 6. Apr 2020, 08:30
von neo
Danke betr. Steinbohrer @thuja. Als handwerklich nicht so wahnsinnig begabte Familie haben wir sowas gar nicht. Und nachdem ich gestern einen grossen Kunststoffkübel geleert habe, bleibe ich wohl bei denen um Unfälle zu vermeiden, nicht zu sprechen vom Gewicht. Bei den kleineren Tontöpfen reicht ja ein Loch schon.
Re: Trennvlies im Gehölztopf ist fies (?)
Verfasst: 6. Apr 2020, 19:06
von kaieric
also ganz ohne drainage hätte ich bedenken, dass die wurzeln meiner rosen dann den weg bis aus dem wasserabzug finden ;)
stark gewöbte tonscherben auf wasserabzug, ein paar kiesel zum egalisieren, darüber splitt - das hat sich bisher bewährt. anschliessend eine schicht mineralische erde mit ton- und splittanteil, weiter oben dann sukzessive höhere humusanteile.
Re: Trennvlies im Gehölztopf ist fies (?)
Verfasst: 6. Apr 2020, 20:22
von Amur
neo hat geschrieben: ↑5. Apr 2020, 10:21Amur hat geschrieben: ↑4. Apr 2020, 18:38Lieber ein paar Löcher mehr unten rein bohren. Ist bei Kunststoff ja gar kein Problem und bei Tontöpfen geht das auch gut.
Ja, guter Hinweis, je mehr Loch desto besser. ;)
Wie kriegst du das bei Tontöpfen gut hin? (Da hätte ich Angst, das mir der Topf „davonspringt“.)
Für weich gebrannte und kleinere Töpfe wie Thuja schon sagte einfach Schlagbohrer ohne Schlagwerk nehmen. Nass bohren schützt vor ausglühen.
Bei hart gebrannten oder besonders grossen Töpfen bekommt man im Netz um ein paar Euro Diamant Kronenbohrer womit man dann mit dem Akkubohrer und viel Wasser auch 15 oder 20mm Löcher rein schleifen kann.
Re: Trennvlies im Gehölztopf ist fies (?)
Verfasst: 6. Apr 2020, 22:22
von neo
Danke @Amur, dann wüsste ich jetzt theoretisch genau wie es geht.
Und vielleicht als Resumee: Wie im grossen Garten entwickelt wohl jeder auch im Umgang mit dem Topfgarten mit der Zeit seine Methode, die ihm, ihr gut von der Hand geht und v.a. dann den Pflanzen sichtbar entspricht.
Vlies im Gehölztopf ist für mich fies, das mach‘ ich nie mehr!
Geheimrezept Aufbau Rosentopf @Kai, danke für die Variante. ;)
Re: Trennvlies im Gehölztopf ist fies (?)
Verfasst: 7. Apr 2020, 07:24
von Amur
Kommt ja auch immer drauf an was im Topf sitzt und wo dann der Topf steht.
Unter Dach kannst du das ganz anders im Griff halten, wie wenn er im Freien ist, wo das Wasser dann auch bei tagelangem Regen ablaufen soll.
Ein Fremontodendron muss absolut durchlässiges Substrat haben, sonst ist er bei nassem, kaltem Wetter gleich kaputt. Einen Oleander kannst du im nassen Sumpf bestens durchbringen, der wäre im Substrat vom Fremontodendron nicht glücklich.
Aber so wie Kaieric das beschrieben hat mach ichs bei den meisten auch. Die gröberen Steine nach den Scherben lass ich weg. Die sind nachher im Kompost nicht so besonders gut, der Splitt dagegen ist egal und die Scherben hat man ja gleich wieder draussen.