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Das Waldviertler Kriecherl

Verfasst: 16. Sep 2020, 18:41
von martina 2
Da ich heuer eine Menge davon geschenkt bekommen habe, wollte ich mehr über dieses uralte Obst wissen, aus dem hauptsächlich Schnaps gebrannt wird. Die Spenderin meinte, daß die Marmelade daraus die beste sei, und ich kann das nur bestätigen: von schöner, grüngelber Farbe, Zucker und Säure wunderbar ausgeglichen, rasch fest geworden. Zwei kleine Ausläufer stehen nun auch in meinem Garten, die Früchte werden wohl spätere Generationen ernten ;)

Waldviertler Kriecherl

"Das Kriecherl ist eine Wildobstart und braucht demnach zur Vermehrung nicht veredelt zu werden. Es genügt einen Kern anzubauen. Dieser ist genetisch zu mehr als 95% stabil, das bedeutet der Jungbaum hat bis auf kleine Abweichungen dieselben Eigenschaften. Oder man gräbt eine Wurzelbrut aus. Diese ist zu 100% genetisch ident mit dem Mutterbaum."

Re: Das Waldviertler Kriecherl

Verfasst: 17. Sep 2020, 20:15
von Sven92
Gibst du Kerne ab? Hätte sicher was passendes zum tauschen :D würde in meine Pflaumen "sammlung" passen

Re: Das Waldviertler Kriecherl

Verfasst: 17. Sep 2020, 22:12
von landfogt
die wachsen bei uns wild.
ähnlich wie die Myrobalanen(gelb und rot)
die sind wurzelecht und müssen wie schon gesagt nicht veredelt werden.
beim Steinobst gibt es da etliche sorten.

Re: Das Waldviertler Kriecherl

Verfasst: 18. Sep 2020, 08:37
von Waldgärtner
Sven92 hat geschrieben: 17. Sep 2020, 20:15
Gibst du Kerne ab? Hätte sicher was passendes zum tauschen :D würde in meine Pflaumen "sammlung" passen


Sieht hier ähnlich aus :)
Oder hast du gar eine Quelle für Ausläufer (Steine würden es aber auch tun)?

Re: Das Waldviertler Kriecherl

Verfasst: 18. Sep 2020, 08:58
von martina 2
Ich denke, da läßt sich was machen. Für Steine ist es heuer wahrscheinlich schon zu spät, aber ich kann mal fragen. Bin aber garde nicht dort, das dauert ein bisserl.

Re: Das Waldviertler Kriecherl

Verfasst: 18. Sep 2020, 14:58
von martina 2
Also, es gibt noch Kerne und ev. auch Ausläufer. Sven und Waldgärtner, wie sind bei euch Klima bzw. Boden? Das Kriecherl wächst bei uns auf ca. 8oo-1000 m im Waldviertler Urgestein (Granit). Wäre allerdings interessant, ob es auch unter anderen Bedingungen kultiviert werden kann.

Re: Das Waldviertler Kriecherl

Verfasst: 18. Sep 2020, 21:35
von zwerggarten
also ich könnte niedersächsischen heidesand bieten. 8)

Re: Das Waldviertler Kriecherl

Verfasst: 18. Sep 2020, 21:44
von Sven92
martina hat geschrieben: 18. Sep 2020, 14:58
Also, es gibt noch Kerne und ev. auch Ausläufer. Sven und Waldgärtner, wie sind bei euch Klima bzw. Boden? Das Kriecherl wächst bei uns auf ca. 8oo-1000 m im Waldviertler Urgestein (Granit). Wäre allerdings interessant, ob es auch unter anderen Bedingungen kultiviert werden kann.


Das klingt super :)
Wir sind auf 380 Meter, Humose/Kiesige Böden ab und an Nagelfluh. Myrobalane wächst zb sehr gut.

Re: Das Waldviertler Kriecherl

Verfasst: 18. Sep 2020, 21:58
von Cryptomeria
Ich würde auch ein Kriecherl nehmen bzw. aussäen und anpflanzen. Untergrund Lehm. In Angeln/Schleiregion/SH. Gerne mit Austausch, wie sie an der Ostseeküste gedeihen.
VG Wolfgang

Re: Das Waldviertler Kriecherl

Verfasst: 19. Sep 2020, 11:32
von andreasNB
Ich schliesse mich den Wünschen nach Kernen oder einer Pflanze an. :)

Auch wenn ich die Woche erst bei arborealis 3-4 Bäumchen/Sträucher bestellt habe, da auf der "Wiese" diesen Winter 2 Bäumchen weichen sollen, findet sich sicher noch ein Platz.
Hier stehen schon 2 Ziparten (von Kiefer, blau und "gelb"), Haferschlehen, Spillinge, Kirschpflaume. Das Kriecherl hätte also Gesellschaft.

Das "hier" ist das östliche Mecklenburg, am Rand eines Urstromtales, (humoser) Lehm.

Re: Das Waldviertler Kriecherl

Verfasst: 19. Sep 2020, 11:58
von Crambe
Von mir hast vorher schon eine PM bekommen. :)

Re: Das Waldviertler Kriecherl

Verfasst: 19. Sep 2020, 15:24
von martina 2
Also, zur Situation: Das Kriecherl wächst im Garten des Bruders einer befreundeten Bäuerin, wo die Ausläufer - sie sind naturgemäß recht klein - aufgrund ihrer Vielzahl gemäht werden. Die Ernte ist vorbei, aber angeblich sollte noch einiges am Boden liegen. Noch ist in der Landwirtschaft einiges zu tun, sie wird, so bald es ihr möglich ist, schauen, was noch zu finden ist und mir bringen, sobald ich wieder dort bin. Jedenfalls hab ich sie heute telefonisch gebeten, vorerst nicht zu mähen bzw. die Ausläufer rauszunehmen und zwischenzulagern. Ich könnte dann alles nach Wien mitnehmen und verschicken, ev. an Andreas, der mir freundlicherweise angeboten hat, die weitere Verteilung in D zu übernehmen. Wie sollten denn die Kerne bis dahin gelagert werden?

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Gerne mit Austausch, wie sie an der Ostseeküste gedeihen.


Wolfgang, ich glaub, Kriechern u.Ä. haben sie mehr als genug, aber vielleicht findet sich irgendwas anderes (ev. Beerenobst?) Die Frau hat mit einem großen Hof sehr viel um die Ohren und wenig Zeit für Experimente, also nix zu Spezielles.

Mir gefällt ja die Vorstellung, daß das Kriecherl in D Fuß fassen soll :D

Re: Das Waldviertler Kriecherl

Verfasst: 20. Sep 2020, 11:16
von Cryptomeria
Martina, ich hatte das anders gemeint. Lediglich verbaler Austausch bei Interesse, wenn der Spender sich interessiert, wie seine Kriecherl an der Ostseeküste gedeihen. Aber natürlich geht bei Wunsch auch ein Austausch an Pflanzenmaterial.
VG wolfgang

Re: Das Waldviertler Kriecherl

Verfasst: 20. Sep 2020, 23:12
von martina 2
Cryptomeria hat geschrieben: 20. Sep 2020, 11:16
Martina, ich hatte das anders gemeint. Lediglich verbaler Austausch bei Interesse, wenn der Spender sich interessiert, wie seine Kriecherl an der Ostseeküste gedeihen. Aber natürlich geht bei Wunsch auch ein Austausch an Pflanzenmaterial.
VG wolfgang
[/quote]

Ach so, alles klar.

Nochmal:

[quote]Wie sollten denn die Kerne bis dahin gelagert werden?

Re: Das Waldviertler Kriecherl

Verfasst: 21. Sep 2020, 09:45
von Sven92
Die Kerne sollten trocken und dunkel gelagert werden erfahrungsgemäss.
Bald möglichst aussetzen in der Erde.