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Grasbüschel in neuem Rasen

Verfasst: 19. Okt 2020, 10:53
von Gardman
Habe im letzten Jahr unseren Rasen zunächst komplett "kaputtspritzen" lassen, weil er witterungsbedingt nach 20 Jahren große Lücken und etliche Grasbüschel zeigte.
Im Mai d. J. wurde der Boden durchgefräst und neuer Rasen eingesät.
Er ging gut auf, aus (nahezu) jedem Saatkorn wuchs ein Halm, einer neben dem anderen.
Inzwischen sind schon wieder viele, viele Grasbüschel dazwischen; von dem anfänglichen "Rasenteppich" ist nicht mehr viel da. Das erschwert das Rasenmähen, weil Buckelpiste.

1) Wie sind die vielen festen Grasbüschel zu erklären?
2) Muss ich die jetzt alle ausgraben oder punktuell wieder "kaputtspritzen" lassen?

Re: Grasbüschel in neuem Rasen

Verfasst: 19. Okt 2020, 11:11
von Staudo
Mähe wöchentlich, wässere bei Bedarf und dünge auch mal. Dann erledigt sich das Problem mit den Grasbüscheln von ganz allein. Lücken im Rasen entstehen vor allem bei Trockenheit, und wenn zu selten gemäht wird. Dann können sich horstbildende Gräser etablieren und die Rasengräser überwachsen.

Re: Grasbüschel in neuem Rasen

Verfasst: 19. Okt 2020, 11:44
von Gardman
Meinst Du wirklich, Staudo?
Ich mähe wöchentlich, wässern ist derzeit nicht notwendig, und (Starter-)Dünger habe ich bereits 2x gestreut.

Re: Grasbüschel in neuem Rasen

Verfasst: 19. Okt 2020, 11:54
von Gartenplaner
Quecke macht gerne so Büschel, womit wurde denn totgespritzt?

Re: Grasbüschel in neuem Rasen

Verfasst: 19. Okt 2020, 12:11
von Gardman
Glaube, der Gärtner hatte Glyph genommen. War hinterher alles gelb. Blieb so über den Winter, im Frühjahr noch mal punktuell nachgespritzt.
Aber Quecken sehen doch nicht aus wie Grasbüschel, oder?

Re: Grasbüschel in neuem Rasen

Verfasst: 19. Okt 2020, 13:12
von Staudo
Nein. Vor allem verträgt Quecke laufende Mahd nur schlecht. Ich tippe nach wie vor auf Trockenheit im Sommer. Es dauert ewig, bis solche Lücken wieder zugewachsen sind.

Re: Grasbüschel in neuem Rasen

Verfasst: 19. Okt 2020, 13:50
von Gardman
Ja, die Trockenheit im letzten Jahr und die vielen Lücken und einige Grasbüschel hatten mich zur Neuanlage bewegt.

Die paar wenigen Lücken, die jetzt noch da sind, verschwinden von allein; notfalls sähe ich hier und da etwas nach.

Aber die vielen (mehr also vorher) Grasbüschel stören mich doch sehr.

Re: Grasbüschel in neuem Rasen

Verfasst: 19. Okt 2020, 14:12
von Starking007
Ich habe beruflich viele Rasen angesät,
auch alten neu angelegt.

Vom totspritzen halte ich gar nichts, überhaupt gar nichts.
Ich fräste immer das Gras um, 2-4mal durch, nichts war mehr übrig, nichts treibt durch.
Auch mit Gierschflächen funzte das.

Das totgespritzte Grünmaterial frißt der Regenwurm ungern, behaupte ich.
Dann übernehmen Pilze.

"Grasbüschel" ist ein sehr dehnbarer Begriff, ohne Bild wage ich da keine Aussage.

Nachsaat macht meistens mehr kaputt.

Generell zu so einer Neuanlage:
Das Geld hätte man sich sparen können, hätte man in Pflege einen Bruchteil investiert.
Bei unveränderter Pflege kommt es genau wieder so.

Ihr habt sicher Rasensaatgut genommen für Trockenlagen?!?!?!?!
Auf jeden Fall Bewässerung installiert?!?!?

Re: Grasbüschel in neuem Rasen

Verfasst: 19. Okt 2020, 14:50
von Gardman
Zu Totspritzen hatte mir der Gartenbaubetrieb geraten. Alter Rasen war gut 20 Jahre alt, und 2-4x Fräsen bei gut 1.300 qm wäre sehr aufwendig gewesen.
Werde wohl in den kommenden Jahren häufiger wässern und einmal mehr Dünger streuen müssen.
Ja, wir haben Rasensaat für Trockenlagen genommen.
Bild mit etlichen Grasbüscheln liegt an.

Re: Grasbüschel in neuem Rasen

Verfasst: 19. Okt 2020, 15:06
von Gartenplaner
Daß Quecke nicht wie Grasbüschel aussieht, scheint meine nicht zu wissen:

Bild

Bild

Bild

Mein Verdacht war, dass das neue Roundup ohne Glyphosat genommen worden ist - oder die Dosierung war nicht ausreichend - und die überlebenden Quecke-Rhizome eben beim Fräsen ge- und verteilt wurden.
Wobei ich auch nicht glaube, dass Fräsen Giersch endgültig vertreibt.
Jedenfalls ist eine Grasart im Rasen, die nicht so flach wächst wie der Rest.
Erster Schritt wäre, zu versuchen ob regelmäßIgels Mähen es zurück drängt.

Re: Grasbüschel in neuem Rasen

Verfasst: 19. Okt 2020, 15:08
von Staudo
Gardman hat geschrieben: 19. Okt 2020, 14:50
Bild mit etlichen Grasbüscheln liegt an.


Da müsste mal gemäht werden. ;)

Re: Grasbüschel in neuem Rasen

Verfasst: 19. Okt 2020, 15:55
von Gardman
Ist das Quecke auf Deinen Bildern, Gartenplaner?
So was hatte ich im alten Rasen, ca 1x auf 10 qm. Im neuen sieht das (noch) nicht so aus. Hoffen wir mal, dass es sich aktuell "nur" um eine Grasart im Rasen(samen) handelte, die nicht so flach wächst wie der Rest. Scheint aber ein vglw. hoher Anteil zu sein.

Ich weiß nicht genau, was der Gärtner letztes Jahr gespritzt hatte. Dass es GlücksVorSaat war, vermute ich nur.

PS: Mähen steht diese Woche auf dem Plan.

Re: Grasbüschel in neuem Rasen

Verfasst: 19. Okt 2020, 17:52
von Gartenplaner
Ja.
Klarheit bekommst du, wenn du einen deiner Büschel mal ausgräbst - besteht ein Teil des Wurzelballens aus weißen, drahtartigen Strängen, die in alle Richtungen streben, wäre es Quecke.

Re: Grasbüschel in neuem Rasen

Verfasst: 19. Okt 2020, 18:18
von Gardman
Prima Idee. Ich warte aber damit bis zum Frühjahr, damit sich die Wurzeln noch etwas entwickeln können.
Hoffen wir mal, dass es keine Quecke ist ...

Re: Grasbüschel in neuem Rasen

Verfasst: 19. Okt 2020, 20:29
von Starking007
Das ist keine Quecke!
Quecke macht weisse dicke Ausläufer unterirdisch,
tritt nicht so gut verteilt auf wie dieses, sicher aus Samen gekeimte Gras,
welches ich kenne (Name?). Dies macht oberirdisch dünne Ausläufer, die Halme sind eher liegend.
Bei uns typisch in eher halbschattigen frischen Lagen wie Ackerfurchen.

Könnte Samen davon im zusätzlich ausgebrachtem Humus gewesen sein?

LfL:
Evtl. Gemeine Rispe (Poa trivialis)
Bedeutung und Standort:
Untergras, lockere Rasenbildung durch oberirdische Kriechtriebe; Hochwertig (FWZ 7) nur im
ersten Auswuchs bei Anteilen < 20%, bei höheren
Anteilen stark abnehmender Futterwert bis FWZ 4
(muffiger Rasenfilz) und dann bekämpfungswürdig.
An feuchten, fruchtbaren, (verdichteten) Standorten
Vielschnittverträglich, aggressiver Lückenfüller!

Quecke:
Bedeutung und Standort:
Untergras mit langen unterirdischen
Ausläufern, ausdauernd, winterhart, mittelwertig
(FWZ 6), falls im Grünland nicht in höheren Anteilen und nicht alt. Bei Massenwuchs gemieden, da
Behaarung und oft Pilzbefall (Mehltau).
Frische bis feuchten Lagen.
Hohe Düngung (nitrophil) und geringe Nutzung
begünstigen Ausbreitung.