garten-pur

Servus,

heute ist eine Hollundersorte angekommen, bisschen unglücklich die Form für mich weil ich ihn zu einen Hochstamm erziehen will.
Wie gehe ich hier am besten vor, alles abschneiden bis auf einen geraden Trieb?

Die bodennahe Verzweigung nach rechts würde ich abschneiden. Alles andere lassen und erstmal einpflanzen. Anwachsen lassen und austreiben und schauen, wie er sich entwickelt und welche Zweige schnell noch oben treiben. Dann erst gezielt wegnehmen, was stört.
VG Wolfgang

Wenn du dir die Sorte Haschberg besorgt hättest dann wäre der Stamm schon vorhanden.

R hat geschrieben: ↑29. Okt 2020, 10:42
Wenn du dir die Sorte Haschberg besorgt hättest dann wäre der Stamm schon vorhanden.

das ist nicht gesagt. ich hab einen haschberg, der sah genau aus. im ersten jahr hat er sich dafür entschieden, kriechende Ranken loszuschicken. mich interessiert auch sehr, wie ich den wieder in die vertikale bringe.

mir hat mal ein Baumschuler erklärt, dass Hollunder irgendwie besonders oll im Container wachsen und im gewachsenen Boden viel besser gedeihen.

Ich würd dem die Äste erstmal lassen, die er hat, weil das ja auch Blattmasse = ENergiegewinnug gibt.

dann erstmal wachsen lassen, und wenn er endlich nen Schub tut, formieren

Ich würde im kommenden Sommer einen vielversprechenden Trieb an einem Bambusstab hochbinden.

R hat geschrieben: ↑29. Okt 2020, 10:42
Wenn du dir die Sorte Haschberg besorgt hättest dann wäre der Stamm schon vorhanden.
[/quote]

Danke für den Tipp, blöd nur dass das Haschberg ist :P

Gut dann werd ich ihn mal beobachten wenn er ausgepflanzt ist und erst dann agieren. Sieht halt in jetziger Form etwas hoffnugslos aus um daraus einen Hochstamm zu formen.

[quote author=Staudo link=topic=67953.msg3580968#msg3580968 date=1603965978]
Ich würde im kommenden Sommer einen vielversprechenden Trieb an einem Bambusstab hochbinden. Danke

Das ist auch eine gute Idee!

Staudo hat geschrieben: ↑29. Okt 2020, 11:06
Ich würde im kommenden Sommer einen vielversprechenden Trieb an einem Bambusstab hochbinden.

Wenn dir die Pflanze den Gefallen tut... ;)

Das ist bei den vegetativ vermehrten Frucht- und Ziersorten tatsächlich die einzige Möglichkeit, Hochstämme zu erzielen. Die Containerware wird in den Baumschulen nach dem Topfen mindestens 1mal zurückgeschnitten, um die Verzweigung zu fördern, was immer eine Strauchform erzeugt.

Geradschäftige Stammformen kann man nur erzielen, wenn man Jungware von Anfang an mit einem einzigen gestäbten Trieb hochzieht. Wenn man Glück hat, treibt die Strauchform als Verkaufsware im Zweite oder dritten Jahr aber mit einem kräftigen Trieb aus der Basis aus, den man dann zum Stamm erziehen kann.

troll13 hat geschrieben: ↑29. Okt 2020, 19:51

Staudo hat geschrieben: ↑29. Okt 2020, 11:06
Ich würde im kommenden Sommer einen vielversprechenden Trieb an einem Bambusstab hochbinden.

Wenn dir die Pflanze den Gefallen tut... ;)

Das ist bei den vegetativ vermehrten Frucht- und Ziersorten tatsächlich die einzige Möglichkeit, Hochstämme zu erzielen. Die Containerware wird in den Baumschulen nach dem Topfen mindestens 1mal zurückgeschnitten, um die Verzweigung zu fördern, was immer eine Strauchform erzeugt.

Geradschäftige Stammformen kann man nur erzielen, wenn man Jungware von Anfang an mit einem einzigen gestäbten Trieb hochzieht. Wenn man Glück hat, treibt die Strauchform als Verkaufsware im Zweite oder dritten Jahr aber mit einem kräftigen Trieb aus der Basis aus, den man dann zum Stamm erziehen kann.

Im Nofall versuch ich mein Glück in ein paar Jahren und werde eine Veredelung selbst wagen :D

ich würd da einfach mal auf die Vitalität von Holunder kalkulieren.

wenn der "angebissen" hat, also angewurzelt ist, wird der schon ordentliche Schossen machen, von denen der kräftigste ratz-fatz zum Hochstamm gezogen werden kann.

und bei Holunder ist es mit dem Hochstamm ja eh etwas anderes als bei klassischem Stein- oder Kernobst.

Holunder ist basiton, d. h. der wird immer gern von untern ausschlagen,

und er wird ja auch nicht so wahnsinnig alt wie ein Hochstamm-Apfel oder so.


Doofe Frage, meinst du mit Hochstamm: Kronenansatz bei 1,8m
oder
eher "Kopfweiden-Bewirtschaften" auf angenehmer Erntehöhe?

ich würd wohl auch die ganz dünnen und fast waagerechten Ästchen abschneiden und aufmerksam schauen, dass der Neuaustrieb in sinnvolle Richtungen wächst.

na denn viel Spaß, F

PS: und du könntest ja aus Spaß am Grünen Brett nachfragen, ob jemand einen vitalen Jahrestrieb hat, ordentlich kräftig, um den zu stecken, und dann Wettwachsen lassen...

...wobei beim Holunder die dünneren Zweige nach meiner Erfahrung besser bewurzeln.
Ich würde ihn anwurzeln lassen, dann einen kräftigen unteren Trieb als Stamm nehmen und den Rest (immer wieder) wegschneiden.